Einfach zu führende Hunde....die tut nixe

  • Aber ich habe gelernt, dass er eben so ist wie er ist. Ich habe vieles ausprobiert, vieles gelernt, er ist mein Therapiehund, und er tut mir gut. Wenn ich mal schlecht drauf bin, darf er es auch...gute Zeiten schlechte Zeiten.

    Eine Freundin mit einem Podenco hat mal zu mir gesagt, das sie ihre Erwartungen mit ihrem Hund komplett runter geschraubt hat. Keine schlechte Einstellung. Daran arbeite ich noch.


    Wer ist schon perfekt, ich nicht, also darf mein Hund auch so sein. Geliebt wird er trotzdem mit alll seinen Macken.

    LG Sabine

    :bindafür: :bindafür:

  • Ich muss auch ehrlich sagen, das ich bei solchen Hunden nie das Gefühl habe, das sie an irgendetwas Spaß haben. Oft kommen sie mir sehr resigniert vor...

    Das ist ein bisschen hoch gegriffen, findet ihr nicht?
    Der arme arme Hund, nichts darf er... völlig depressiv, weil er nicht Dingen hinterher gehen und Beute jagen darf.. :roll:

    Mir kommt so ein Spruch so vor als würden manche Leute das sagen, weil sie selbst ihre eigenen Hunde in passenden Situationen nicht "managen" können.
    Guck mal, der Hund ist so stumpf, der hat gar keinen Instinkt mehr. Der arme Hund ist so unglücklich, er darf die Nachbarskatze nicht fressen... Wie resigniert diese Hunde sind... |) Keine einzige Freude lässt man denen im Leben.

  • Das ist so ziemlich das Beste, was man tun kann.Hakuna Matata. Einfach mal alles nicht so verkniffen sehen, sich Dinge nicht so zu Herzen nehmen und vor allem (und das tun echt viele Hundehalter...davon nehme ich mich nicht aus) das Verhalten des Hundes nicht persönlich nehmen. Wenn man sich in den richtigen Momenten abgrenzen kann, ist das Leben trotz Vollhorst an der Leine viel entspannter.

    :D :bindafür:

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in die leicht zu führenden Hunde lt. Besitzer wenig Arbeit drin steckt. Das größte Problem bei denen ist meist der Rückruf, weil sie ja mit allen Hunden gut klarkommen. Also dürfen sie auch zu jedem hin.

    Hier gibts fast nirgends Leinenpflicht und man trifft zu 90% unangeleinte Hunde und derzeit treffe ich ganz oft eine ältere Frau, deren Labbi immer frei läuft und an jedem noch springt. Jedes Mal sagt sie zu mir ich soll mich umdrehen und aus sagen...hilft aber nix.

    Ok, habe nun fertig gelesen und realisiert, dass du in eine ganz andere Kerbe zielst - nicht in die der einfach zu führenden Hunde, sondern in die der schlicht unerzogenen Hunde! Da gibt es wohl Leute, die denken, weil ihr Hund nicht beisst, darf er eh alles. Der Hund wäre oft durchaus leicht zu erziehen, man müsste sich nur die Mühe machen, und/oder entsprechende anleitung suchen....

    Der leicht zu führende Hund benötigt sehr wohl Anleitung zum Verhalten in unserer für ihn unglaublich komplizierten Welt, da von ihm oft unglaublich abstruses Verhalten erwartet wird. Aber er ist sehr viel geneigter, unsere ihm willkürlich erscheinende Regeln zu verinnerlichen, als ein unabhängiger veranlagter Hund, der eigene Ziele nicht einfach so aufgibt, sondern nur aus gutem Grund. Wenn dann noch gewisse erbliche Dispositionen reinspielen, rutscht der Hund schnell in die Tut-was-Kategorie. Sprich, die Erziehung ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden, und zielt vielleicht auch nicht darauf, dass man den Hund unbedenklich mit Fremdhunden freilaufen lassen kann.

    Trotzdem: manche Leute/Hunde erreichen es, dass trotz erzieherischen Schwierigkeiten ihre nicht ganz einfachen Hunde fremden Hunden und Leuten begegnen können, ohne diese fressen zu wollen. :respekt:

    Erweitert man "einfacher Tutnix" auch noch auf das Jagdverhalten, hat man wieder ganz andere Verhältnisse. Ich habe zwei soziale Tutnixe, und dafür war und ist auch nur mässiger Aufwand erforderlich. Beide jagen aber - die Hündin eher nur limitiert, der Rüde wie der Teufel. Da habe ich auch schon viel Aufwand getrieben, mit unterschiedlichem Erfolg. Beim Rüden bin ich das Risiko sehenden Auges eingegangen, auch wenn es niemand gar so heftig erwartet hat. Er ist bis heute sehr, sehr anstrengend. Trotzdem wird mein nächster Welpe wieder nach ähnliche Kriterien ausgewählt. Ich möchte einen entsprechend veranlagten Hund, auch wenn das nicht alles so einfach macht.

    Mein übernächster wird dafür ein simpler Tutnix werden. :D

  • Ganz ehrlich, die ersten Jahre mit meiner so jagdbegeisterten Hündin möchte ich nicht noch einmal haben. Jetzt, im höheren Alter ist sie ein Schatz und vieles ist vergessen. Wenn da nicht ein auf ewig ledierter Ellenbogen wäre und Brandspuren an den Beinen von der Schleppleine. Jagdhunde begleiten mich quase seit Geburt und es sind für mich "die Hunde". Trotzdem wird hier kein jagender Hund mehr auf Dauer einziehen. Ebenso wenig wie ein Vertreter einer anderen Gebrauchshunderasse.

  • Shiva ist ein Tutnix seit sie mit drei Monaten hier eingezogen ist. Sie hört und ist einfach nur lieb. Conan ist auch ein Tutnix der aber noch etwas Erziehung benötigt. Da er die ersten drei Jahre seines Lebens in einem Zwinger gelebt hat mussten wir bei der Erziehung bei Null anfangen aber es wird. Chuqui, Bicho und Nino sind rassebedingt Jagdsäue. Offline gehen ist fast unmöglich und Leinenführigkeit ist auch verbesserbar :ugly: . Auch daran wird gearbeitet. Ich habe oft gesagt, dass ich die drei gegen drei Shivas eintauschen würde. Kyra ist 10 und immer noch nicht leinenführig, also unterm Strich kann ich sagen dass das Leben mit Tutnixen einfacher ist und obwohl ich die Jungs manchmal aussetzen könnte liebe ich sie nicht weniger. Heute hatte ich auf meiner grossen Runde auch die Hündin meines Sohnes mit, also eine gut hörende Hündin offline, drei Jagdsäue (wovon einer zwischedurch Panikattacken hat) einen gerade nicht hören wollenden Boxer und eine agressive (mit Zerstörungsabsichten) Hündin online. Nach 7 km war ich froh wieder zuhause zu sein.

  • Ich habe hier zwei Exemplare sitzen. Eine ich liebe alles und jeden und einen, boahhhh neeee..Keiner soll mir zu nahe kommen. Letzterer ist die Herausforderung seit es Hunde gibt in meinem Leben. Er wird wohl auch immer ein reiner Management Hund bleiben, leider. Und das leider, spreche ich für ihn aus, denn somit ist ihm viel Unbefangenheit genommen.
    Klar denke ich mir oft mal, hey Kumpel, steh dir doch nicht selbst im Weg, und klar muss ich total aufpassen, denn er reagiert auf die kleinste Unachtsamkeit von mir. Ich gebe jedoch nicht auf, und unterstütze ihn wo es geht, arbeitete an mir und es war ist ein holprigen Weg. Doch bereuen tu ich es sicher nicht ihn zu haben. Er fordert mich und ich ihn.
    Klar gibt es Momente in denen ich oft denke, man wieso? Ich musste und habe viel zurückgestellt für ihn, aber trotz allem ist er von all meinen Hunden die ich hatte, DER eine besondere xD
    Im Management bin ich seither noch nie so gut gewesen bevor ich ihn hatte. Obwohl er derjenige sein sollte, mit dem man an Baustellen am wenigsten arbeiten hätte sollen. Meine vorherigen Hunde waren überwiegend aus dem TS, bis auf den Schäfi damals, der aber auch nur ein paar winzig kleine Macken hatte wenn es um läufig Hündinnen ging
    :headbash: Es gibt immer mal Downs wenn man kleine Rückschritte hat, aber im Endeffekt, wenn man die Erfolge sieht , auch die Kleinen, lässt es einem das Herz höher schlagen. Bei meinen eher unproblematischen Kumpels, gab es solche Extreme nicht deshalb sah ich das immer als "normal" an. Ich wurde eines besseren belehrt, und bereue es absolut nicht. Obwohl ich auch schon einige Tränen wegen diesen Knallkopf vergossen hatte. Doch ich durfte und darf viel mitnehmen dank ihm. :herzen1:

  • So ists hier auch. Habe einen schwierigen und sehr verhaltensoriginiellen Hund als Ersthund, der eigentlich in jedem Lebensbereich meine volle Aufmerksamkeit und Lenkung braucht, um sich sicher und entspannt zu fühlen.Dagegen ist das Leben mit den Mädels mega easy, aber da legte ich auch völlige andere Maßstäbe bzgl der Erziehung, sodass auch die ne Menge Training gebraucht haben, um solche Mitläufer zu sein. Aber ich würde lügen, wenn ich das nicht angenehmer finde.
    Aber langweilig sind die Mädels trotz allem nicht, sie sind nur eben nicht auffällig, weil sie es auch nicht nötig haben.

    Soooo me!
    Es ist einfach viel entspannter, gut Finn ist eine andere Größenordnung als eure, aber so anstrengend, fällt schnell in alte Muster und manchmal doch unberechenbar.
    Pea ist so pflegeleicht im Vergleich, da hab ich aber auf bestimmte Sachen viel mehr wert gelegt, trotzdem wäre er kein Finn geworden.
    Aber ich finds gut, wenn der ersthund so eine. Herausforderung ist, dann kann einen nicht mehr ganz so viel überraschen.

  • Ich habe eine June. Einen perfekten nebenherlaufhund ohne viel Arbeit. Sie ignoriert fremde Hunde und Menschen von Welpe an, sie jagt nicht, sie liebt mich und ließt mir jeden Wunsch von den Augen ab. Ich habe nie eine Leine für sie dabei.
    Sie arbeitet mit mir und für mich, gibt immer ihr bestes und macht immer alles richtig.
    Gehe ich mit ihr alleine gassi, habe ich die Nase im Handy und spreche kein Wort mit ihr, braucht es nicht. Ich muss auch nicht schauen was um mich rum passiert, weil sie macht es eh richtig. Weicht aus, läuft hinter mir her und verhält sich so unauffällig, dass ich sie bereits im klamottengeschäft vergessen habe. :hust:
    Sie ist einfach so. Ich sage dann oft:"habe ich sie nicht toll erzogen?" Woraufhin mir diejenigen die June schon immer kennen, einen Vogel zeigen und mir zu verstehen geben, dass dieser Hund alles, nur nicht mein Verdienst ist. :p Und ich einen solchen Hund auch eigentlich nicht verdient habe.

    Dann habe ich Hudson, der es schafft mich in einer Sekunde auf die Palme zu bringen. Gott was habe ich mit dem trainiert. Jetzt ist es ok. Er kann immer frei laufen, ignoriert Fremde ganz ok, außer sie sprechen ihn an und er läuft nicht mehr zu jedem fremdhund hin um ihm "hallöchen" zu sagen. (Reines managment). Aber er ist verträglich, verlässlich, jagt nicht. Aber das war eine Arbeit, Herr im Himmel hat mich dieser Hund manchmal genervt.

    Ree ist anders. In einer Stadt wäre sie eine Katastrophe. Hier auf dem Land ist sie super. Mit ihr schließe ich Abkommen und wir treffen uns in der Mitte zwischen ihren und meinen Ideen. So können wir beide gut miteinander leben. Sie ist sehr führig, hat nur nicht das beste nervenkostüm.

    Meine Hunde sind keine tut Nixe, aber anstrengend empfinde ich sie dort wo ich wohne und gassi gehe auch nicht.
    Ich trainiere aber auch nicht ständig an irgendwas herum, im Alltag sind wir unauffällig unterwegs. Und mit June fällt man eh nie auf, selbst außerhalb des Alltags nicht.

    Manche fänden meine Hunde wohl anstrengend, aber zu mir und wichtiger zu meinem wohn und lebensumfeld passen sie gut, ohne sich großartig verbiegen zu müssen.

    In einer Stadt hätte ich keine aussies und erst recht keinen kelpie. Aber würde ich mitten in der Stadt leben, hätte ich wahrscheinlich gar keine Hunde. Die rassen die ich bevorzuge sind mit dem Stadtleben oft nicht soooo kompatibel.

    Lg

  • Das ist ein bisschen hoch gegriffen, findet ihr nicht?Der arme arme Hund, nichts darf er... völlig depressiv, weil er nicht Dingen hinterher gehen und Beute jagen darf.. :roll:

    Mir kommt so ein Spruch so vor als würden manche Leute das sagen, weil sie selbst ihre eigenen Hunde in passenden Situationen nicht "managen" können.
    Guck mal, der Hund ist so stumpf, der hat gar keinen Instinkt mehr. Der arme Hund ist so unglücklich, er darf die Nachbarskatze nicht fressen... Wie resigniert diese Hunde sind... |) Keine einzige Freude lässt man denen im Leben.

    Wen meinst du mit "ihr"?

    Ich finde nicht, dass diese Hunde depressiv sein müssen. Ich finde nur, dass sie mir keinen Spaß machen würden. Ich mag triebige Hunde und Hunden, denen das pralle Leben aus den Ohren quillt. Das war Belial, die das Wort resigniert geschrieben hat.

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