Einfach zu führende Hunde....die tut nixe

  • Na, ja. Auch ein leichtführiger Hund kann triebig sein, eigenwillig und temperamentvoll. Trotzdem kann er so gut im Gehorsam stehen, dass man ihn als Außenstehender als “langweilig“ wahrnehmen könnte. Genauso wie ein völlig unerzogener Hund den Eindruck machen kann so richtig prall Spass am Leben zu haben, Stur und jagdlich ambitioniert zu sein scheint, obwohl er eigentlich nur Stress ablässt, weil er lieber langweilig wäre und mit der Situation überfordert. Meistens kennt man die Hintergründe warum ein Hund so oder so auf einen wirkt ja gar nicht.
    Ich persönlich habe gerne einen (für meine Ansprüche) so erzogenen/erziehbaren (langweiligen) Hund, dass ich mich entspannt zurücklehnen und einfach nur geniessen kann mit ihm unterwegs zu sein. Ich mag mir nicht ständig den Kopf darüber zerbrechen wo ich wie auf ihn achten müsste. Ich möchte auch nicht ewig lange trainieren oder fünfzig Seminare besuchen, hundert Bücher lesen um dann sagen zu müssen:“Ich mag ihn trotzdem und seine Macken finde ich toll“
    Nö, ich bin zufrieden und glücklich mit meinem Langweiler und froh, meine Nerven für andere Dinge zu verbrauchen. In meinem Alter muss man sich das gut einteilen :D

  • Ja, ich denke tatsächlich dass all das Denken, wie man es "richtig" machen muß, wie man den "Perfekten" Hund bekommt, mit welcher positiven Bestätigung man einen wirklich kompatiblen Hund bekommt, .... vielen deutlich im Weg steht. bei der "Erziehung zum entspannten Hund"

    :applaus:
    Bei meinem letzten Dackel hab ich mich in Internetforen herumgetrieben und dann auch vieles davon übernommen, auch, war ich mit ihm zum 1. Mal in meinem Leben in einer Hundeschule und habe von dort auch einiges übernommen.
    Dieser Dackel gelang überhaupt nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, den hätte ich öfter am liebsten an die Wand klatschen wollen. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, wie ich was machen muss (weil mir das so empfohlen wurde), desto schwieriger gestaltete sich die Erziehung. Wobei ich lange Zeit davon ausging, dass das an der Rasse und evtl. auch an seiner SDU lag, dass ich ihn nicht nach meinen Wünschen "hinbekommen" hatte.

    Bei meiner jetzigen Hündin habe ich für die Alltagserziehung alles wieder so gemacht wie bei den DSH auch, also rein nach Bauchgefühl. Tamy ist eine wunderbare kleine ruhige Dackelhündin, die ich problemlos überall mit hinnehmen kann, sie ist überall gerne gesehen. Sie kann ohne Leine laufen - ich kann sie verbal vom Jagen abhalten, sie läuft nicht einfach zu fremden Leuten oder Hunden, sie bleibt brav bei mir wenn ich ihr das sage, sie ist einfach ein Traum ohne jegliche Baustelle. Ich würde nichts, aber rein gar nichts an ihr ändern wollen.

  • Noch was vergessen:
    Tamy läuft im Alltag "nur" nebenher, ich mache mir nichts Besonderes, kein Training, einfach gar nichts, außer, dass sie immer und überall dabei sein darf, wenn es passt und dass ich mit ihr 2-3x am Tag eine große Runde Gassi gehe bei der ich auch nichts mit ihr "trainiere". Da kann sie die Seele baumeln lassen, nach Mäusen buddeln, was sie halt machen möchte.
    Kommandos brauche ich so gut wie nie, üben tue ich da auch nichts.
    Trotzdem ist sie eine sehr ruhige, ausgeglichene Hündin.

    Ich würde sagen, meine Tamy ist eine einfach zu führende Hündin (obwohl sie ein Dackel ist), die ich aber selbst zu dieser gemacht habe. Hätte ich das alles wieder so gemacht wie bei Benny, dann wäre sie sicherlich ganz anders geworden, aber man lernt ja mit jedem Hund dazu. :D

  • Na, ja. Auch ein leichtführiger Hund kann triebig sein, eigenwillig und temperamentvoll. Trotzdem kann er so gut im Gehorsam stehen, dass man ihn als Außenstehender als “langweilig“ wahrnehmen könnte. Genauso wie ein völlig unerzogener Hund den Eindruck machen kann so richtig prall Spass am Leben zu haben, Stur und jagdlich ambitioniert zu sein scheint, obwohl er eigentlich nur Stress ablässt, weil er lieber langweilig wäre und mit der Situation überfordert. Meistens kennt man die Hintergründe warum ein Hund so oder so auf einen wirkt ja gar nicht.
    Ich persönlich habe gerne einen (für meine Ansprüche) so erzogenen/erziehbaren (langweiligen) Hund, dass ich mich entspannt zurücklehnen und einfach nur geniessen kann mit ihm unterwegs zu sein. Ich mag mir nicht ständig den Kopf darüber zerbrechen wo ich wie auf ihn achten müsste. Ich möchte auch nicht ewig lange trainieren oder fünfzig Seminare besuchen, hundert Bücher lesen um dann sagen zu müssen:“Ich mag ihn trotzdem und seine Macken finde ich toll“
    Nö, ich bin zufrieden und glücklich mit meinem Langweiler und froh, meine Nerven für andere Dinge zu verbrauchen. In meinem Alter muss man sich das gut einteilen :D

    Ich glaube, dass ich schon in der Lage bin das zu unterscheiden. Und das, was du meinst - nämlich schlicht nen gut erzogenen triebigen Hund, habe ich ja genau nicht gemeint ;) Aber man kann es natürlich auch falsch verstehen wollen.

  • Ich hatte so einen selbsterziehenden Tut-Nix (ausser bei Labbis und Golden). Die war genial. Sie hat abgesehen vom vorstehen eigentlich nix gezielt gelernt. Sie hat kaum gejagt (Weimaraner-Dobermann-Mix) und wenn sie doch mal los ist, hat sie sich ins Platz schicken lassen, sie war immer in meiner Naehe, hat nix und niemanden belaestigt, war von sich aus leinenfuehrig, usw.

    Langweilig fand ich sie nie. Sie war der perfekte Ausgleich zur anderen Huendin - die anstrengend war.
    Gemacht war der Hund nicht! Das kam also nicht von mir.
    Das gleiche hab ich aktuell im Sport. Waehrend ich mir bei den anderen ganz genau ueberlegen muss, wie ich Uebung abc aufbaue, macht sie es einfach. Das ist auf der einen Seite total cool. Auf der anderen Seite aber auch schlecht, weil ich als HF dadurch nix lerne. Und so war es bei Pepper auch. Ich hab durch sie nix gelernt, was ich bei den folgenden Hunden anwenden konnte.

  • Unser Ersthund hatte 100% das langweiligere Leben. Da ohne Leine nicht ging hat der doch einen extrem engen Radius gehabt. Mir tat der oft leid.

    Unser jetzt kann richtig was erleben und muss kaum eingeschränkt werden. Das ist für mich Lebensfreude und nicht die Jagdsau an der Leine

  • Seid ihr es manchmal auch leid immer und immer wieder zu trainieren und wünscht euch so einen Mitlaufhund zu haben?

    Ja, den Gedanken hab ich manchmal definitiv. So als Zweithund, der dem Ersten Sicherheit gibt. Das wäre toll! Aber ich bin Realist genug, dass das wahrscheinlich nie so eintreten wird.

    Aber manchmal neigt man auch dazu, immer nur das Schlechte zu sehen. Es gibt auch genug Situationen, wo ich wirklich richtig stolz auf meinen Hund bin, weil sie sehr zuverlässig und entspannt ist. Der Gedanke kommt mir jedesmal, wenn wir mit den Nachbarn und ihrem Hund unterwegs sind. Die Kleine ist mega intelligent, quirlig und absolut größenwahnsinnig! So groß wie ein Chihuahua, im Herzen aber ein Rottweiler. Die hat keine Hemmungen unterm Zaun durchzupreschen und den Pferden in die Haken zu beißen. Und ihre Menschen sind einfach viel zu nachsichtig und gutmütig.
    Das sind so Situationen, wo plötzlich meine hysterische Stressnudel der ruhige Verlasshund ist, was sie meistens richtig gut macht und ich vor Stolz platze. :)

  • Ich laufe Volksläufe mit und dafür trainier ich ganzjährig mehrmals wöchentlich. Gerade beim Sport merke ich immer wieder, wie eingeschränkt ich mit dem jagdtriebigen Hund bin. Der "hörtvongeburtan" Hund läuft frei mit, belästigt weder Hund noch Mensch, lässt auch mal anderen Hunden den Weg und weicht 5 Meter auf die Wiese aus und wird fast ausschließlich mit Sichtzeichen gelenkt. Der andere muss an der Leine bleiben und hat dadurch von dem Lauf außer Bewegung nichts. Ich finde Jagdhunde toll. Mich hat die Fähigkeit zu stundenlanger anstrengender Arbeit, die bei vielen vorhandene Verträglichkeit und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit immer fasziniert. Trotzdem weis ich nicht, ob hier noch einmal einer einzieht.

  • Ich glaube, dass ich schon in der Lage bin das zu unterscheiden. Und das, was du meinst - nämlich schlicht nen gut erzogenen triebigen Hund, habe ich ja genau nicht gemeint ;) Aber man kann es natürlich auch falsch verstehen wollen.

    Herrje, Ich meinte das doch nicht böse. Muss man sich denn immer gleich so auf den Schlips getreten fühlen. Und nein, ich habe das nicht absichtlich falsch verstanden, sondern tatsächlich einfach aus Versehen. Kann vorkommen.

  • Das ist ein bisschen hoch gegriffen, findet ihr nicht?
    Der arme arme Hund, nichts darf er... völlig depressiv, weil er nicht Dingen hinterher gehen und Beute jagen darf..

    Nee. ich rede ja nicht von "der darf nix".
    Ich kann doch so schlecht erklären.
    Ich hab Hunde im Salon, mit denen kannst du alles machen. Alles. Die reagieren (warum auch immer) nicht drauf. Silvester... kein Ding. Reh... mir doch egal. gebadet werden.... mach halt. Kinder... wegen mir. Du streichelst mich... Schwanzspitze zuckt.
    Und mein EINDRUCK (und ich sage nicht, das es so ist!) ist einfach, das diese Hunde abgestumpft sind und keinen Spaß am Leben haben. Menschlich ausgedrückt.

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