Warum kostet Hundetraining so viel Geld?

  • Vielleicht macht der 33Std. Trainer das damit die Leute das Training bis zu Ende durchziehen und nicht nach 6 Wochen weitertingeln und behaupten er wäre mist. :ka:

  • Vorkasse hatte ich noch nie ...


    Als "zu teuer" oder "zu viel" empfinde ich die Preise meiner diversen Trainer/HuSchus nicht. Nach dem Fiskus soll ja schließlich auch noch was übrig bleiben. Als Ex-Selbständige hab ich da aber auch ein anderes Auge für...
    Andererseits hat sich auch jeder Trainer-Besuch gelohnt, so dass ich nie das Gefühl hatte, Geld umsonst rausgeworfen zu haben.

  • Wir haben in den vergangenen Jahren auch einige sehr unterschiedliche Hundetrainer und Hundeschulen kennengelernt.


    In der Regel lagen die Gruppenstunden zwischen 10 und 25€, letzteres war eine bekannte Hundeschule aus Film & Fernsehen.


    Die Qualität der Stunden war irrsinnig unterschiedlich, das fing schon bei der Teilnehmerzahlen an. Zwischen 4 und 10 war alles dabei.


    Auch der Inhalt schwankte extrem. Zwischen abwechslungsreichem Training und bezahltem Futterbeutel-Schwenken ...


    Bei 10 Teilnehmern liegt der Stundenlohn schnell bei 100€, wenn es dann kein Platz ist der bezahlt werden muss, sondern öffentliches Gelände entfallen die größten Fixkosten schnell. Je nach Inhalt der Stunde (gewöhnliches Alltagstraining ohne problematische Hunde), ist das dann schnell relativ viel "Gewinn".


    Natürlich gibts es keine 8 Stunden am Stück Hundetraining, aber bei 20 Arbeitstagen im Monat und nur 100€ pro Tag dürfte am Ende das Nettogehalt des ungelernten Angestellten herauskommen.


    Da Hundetrainer kein anerkannter Beruf ist, gibts natürlich keinen Richtwert für das Gehalt und darüber hinaus ist das natürlich eine Milchmädchenrechnung. ;)


    Was am Ende gerechtfertigt ist, ist schwer zu sagen - verlangen kann jeder ja erst einmal alles. Kommt halt immer darauf an, was für ein Gehalt am Ende stehen soll.


    Und ob man diesen oder jenen Preis schlussendlich zu zahlen bereit ist, ist wieder etwas anderes. Das kommt sicherlich darauf an, an welchem Problem man arbeiten will und wie schwierig der eigene Hund ist.


    Für eine gewöhnliche Gruppenstunde, in der nichts weiter geschieht als ein wenig Sitz, Platz und Futterbeutelapport, würde ich keine 25€ mehr hinlegen, insbesondere dann nicht, wenn es nicht einmal einen schönen und gut ausgestatteten Platz gibt. Das rechtfertigt (für mich) der Inhalt einfach nicht.


    Für ein gutes Einzeltraining hingegen würde ich auch deutlich mehr zahlen. Dazu gehören für mich aber eben auch ein gesicherter Platz (wenn notwendig), andere Hunde, entsprechende Materialien, später ein Trainingsplan usw. usf.


    Für das allermeiste, was Erziehung und Übung angeht, würde ich mich zukünftig allerdings an einen Hundeverein wenden. Auch aus Kostengründen. Denn das kleine Hunde 1mal1 bekommen wir eben auch ohne Trainer hin, dazu brauchen wir aber eine Gruppe (zumindest für manches) und ein Platz ist auch sehr hilfreich. ;)

  • Hab den Artikel gefunden.


    http://lambertschuster.de/exis…rufler-und-selbstaendige/


    Wie schon gesagt, bei meinem Zweitberuf (Stadtführerin) würde ich kein Gehalt von 3000€ erwarten, da ich für den nur ein halbes Jahr studiert habe (plus ein paar Zusatzlizenzen) und nicht fünf Jahre, aber mein Minimum für von mir aquirierte Jobs sind in der Tat 100€ für zwei Stunden plus Mwst.
    Wenn ich für andere Firmen arbeite verdiene ich oft nur die Hälfte, aber dann haben diese Firmen auch die Akquise gemacht und tragen das finanzielle Risiko falls Kunden nicht zahlen.
    WErbung mache ich noch keine aber allein die INternetpräsenz kostet ca 200€ im Jahr. Dazu Karten, Messebesuche etc.


    Ich muss mich teilweise schon ordentlich vorbereiten und auch immer wieder Sachen nachlesen, Zeitung lesen usw, um qualitativ gut zu bleiben.

  • Mh, ich zahle bei unserer Trainerin 45€ die Stunde, zzgl Anfahrt, ein Workshop (ganzer Mittag/Tag, in der Gruppe, Theorie plus Praxis) kostet 79€.


    Jeden Cent wert!!


    Sie hat in der Schweiz Hundepsychologie studiert und hat eine ganze Batterie an Seminaren und Co zu verzeichnen. Kostet alles jede Menge Geld.


    Immerhin ist das eine Dienstleistung die nur auf meine (und die des Hundes ;-) ) Bedürfnisse ausgerichtet ist. Da sind 45€ ein fairer Stundenlohn finde ich, zu mal es oft auch Beratung zwischendrin gibt. Das zahlt man auch locker in anderen Bereichen wie zB im Reitsport richtig guter Einzelunterricht...

  • Bei unserer Trainerin kommt auch echt viel an Leckerlies dazu, weil viele tatsächlich auch nix dabei haben. Oder es eben für bestimmte Sachen super Leckerchen braucht und dann geht da in einer Gruppenstunde eben einiges an Leckerlies, Blutwurst im Glas, Pansen,... drauf.


    Dann schrottet ein Junghund vielleicht mal einen Pylon, nen Felldummy,...


    Wir haben 60€ für eine Einzelstunde bezahlt und das hat sich auf jedenfall gelohnt. Wobei die Einzelstunde meist 2 Std. lang war, man quatscht ja auch,...


    Für den Atompilz haben wir 6 Stunden gehabt, dann war das Problem nicht vom Tisch, aber uns wurde alles gezeigt was wichtig ist und was wir einfach nur weiter umsetzen mussten. Sie meinte wir könnten auch noch weiter machen, wäre aber nicht fair, weil sie dann eher Begleiterin während des Trainings wäre als aktiv als Trainerin zu wirken. Einschätzung wurde gemacht, Timing passte bei uns und Übungen hatten wir ohne Ende die einfach nur gefestigt werden mussten und wo man einfach eine Vorstellung davon hatte worum es geht um entsprechend für sich auch variieren zu können.


    Dann sind wir in die "Raufergruppe" gekommen, als der Hund soweit war, das sind quasi Übungsspaziergänge wo all die Sachen angewendet werden, neue Anregungen dazu kommen, Leinenführigkeit mit und ohne Leine, Impulskontrolle und Frustrationstolleranz spielen da eine große Rolle, Rückruf,... Man bekommt also wieder neuen Input mit Sachen die man trainieren kann, merkt vielleicht wo man etwas nachlässig geworden ist und seinen Fokus wieder hin verlagern sollte, lernt viel über Körpersprache und es macht einfach Spaß.


    Da sind wir bei 15€ für eigentlich 90min. wir sind aber meist deutlich länger unterwegs 2-3Std.


    Ich fand auch die Preise für das Einzeltraining völlig gerechtfertigt, das Training findet in der "freien Wildbahn" statt, also da wo man sich auch im Alltag bewegt und wir haben extrem viel gelernt und es wurde nicht mit Standardsachen Zeit verschwendet, die man eh schon kann oder kennt.


    Und wie schon gesagt, ist ja nicht so, dass die Trainer 10Std. am Tag arbeiten und dafür pro Stunde 60€ einstreichen und das jeden Tag, das wäre ja gar nicht zu machen und diese Zeit "Leerzeit" muss ja auch mitfinanziert werden um davon leben zu können.

  • Zu den ganzen Überlegungen, wie teuer Einzelstunden eigentlich wirklich sein müssten, damit da jemand was dran verdient, kommt ja noch: Hundetrainer arbeiten zu Zeiten, an denen andere frei haben. Und es ist im Grunde nicht möglich, auf die erstrebenswerten 4-5 Stunden abrechenbare Zeit am Tag zu kommen, denn kaum jemand will Dienstagmorgens um 11 eine Trainerstunde haben. Ein Trainer kann also im Grunde nur seine Zeit zwischen 18.00 und 20.00 Uhr verkaufen – und natürlich das Wochenende...

  • Wenn man von dem Betrag mal die (Einkommens-, Mehrwert- + Gwerbe-)Steuern, die Krankenversicherung, die Altersvorsorge, die Werbekosten, evt. Mitarbeiter...... abzieht, bleibt so viel gar nicht mehr nach. Ganz sicher weniger als der "gesetzlichen Mindestlohn".
    Schließlich muß man als Hauptberuflicher davon auch leben können und nebenbei noch Rücklagen für Fortbildungen etc. haben können.


    Bei den "billigen" würde ich mich fragen, wie viel von der Kohle schwarz in den Tashen verschwindet.....

  • =)
    Wenn man jetzt mal so ein bissl rechnet...


    Sagen wir mal: 300,- am Tag mit Gruppen& Einzelstunden, an 20 Tagen = 6000 Euro BRUTTO (mal haste mehr Kunden, mal weniger, mal mehr Stunden, mal nicht). Klingt erst mal viel... Aber dann geht's ja los...


    Abzüglich:
    Umsatzsteuer 19% - 1140 Euro
    Einkommensteuer ca. - 1300,-
    Krankenkasse ca. - 400,-
    Betriebshaftpflicht ca - 20,-
    Rentenversicherung ca. - 100,-
    Material ca. - 100,-
    Fahrtkosten ca. - 300,-
    Telefon/Internet ca. -50,-
    Marketing ca. 50,-


    Netto: 2540,-


    Und die 6000,- muss man ja auch erst mal verdienen. Die meisten werden sicherlich drunter liegen. =)


    8 Einzelstunden am Tag mit 40 Euro... Wären zwar schön, kriegt aber ja kaum einer hin. Wegen der Zeit...
    Die Anfahrt zwischen den einzelnen Terminen frisst Zeit, dann ist es ja so, dass auch die Kunden nur in bestimmten Zeitfenstern Zeit haben..


    Im Schnitt kann man schon sagen für 2 Einzelstunden bei 2 Kunden gehen 4 Stunden Zeit drauf, mit Fahrt, noch ein bissl Vor-oder Nachbesprechung... Und wenn es dann überwiegend Kunden sind, die nur Spätnachmittag oder am Abend können... Joa, sieht es unter der Woche Mau aus.. Bliebe das Wochenende... Aber auch ein Hundetrainer hat körperliche Grenzen und mehr als 5-6 Stunden durch die Pampa laufen bzw. stehend auf dem Platz verbringen, schafft der auch nicht. Und 10 Teilnehmer für ne Gruppenstunde - die Anzahl hat man wohl nur in Ausnahmefällen. 4-5 ist eher der Schnitt.


    Ich kenne einige Hundetrainer, die davon einfach nicht leben können, auch wenn sie gut sind.

  • 8 Einzelstunden am Tag mit 40 Euro... Wären zwar schön, kriegt aber ja kaum einer hin. Wegen der Zeit...
    Die Anfahrt zwischen den einzelnen Terminen frisst Zeit, dann ist es ja so, dass auch die Kunden nur in bestimmten Zeitfenstern Zeit haben..


    Im Schnitt kann man schon sagen für 2 Einzelstunden bei 2 Kunden gehen 4 Stunden Zeit drauf, mit Fahrt, noch ein bissl Vor-oder Nachbesprechung... Und wenn es dann überwiegend Kunden sind, die nur Spätnachmittag oder am Abend können... Joa, sieht es unter der Woche Mau aus.. Bliebe das Wochenende... Aber auch ein Hundetrainer hat körperliche Grenzen und mehr als 5-6 Stunden durch die Pampa laufen bzw. stehend auf dem Platz verbringen, schafft der auch nicht. Und 10 Teilnehmer für ne Gruppenstunde - die Anzahl hat man wohl nur in Ausnahmefällen. 4-5 ist eher der Schnitt.

    Das Wetter nicht zu vergessen. Hundetraining findet normalerweise draußen statt. Manchmal fällt es, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser, oder es ist zu heiß, zu kalt, zu stürmisch, ...

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