Wieso so schnell der Rat, Behörden zu informieren?

  • Passiert einmal was "leichtes": Ist okay, kann passieren.
    Passiert es erneut, naja... Kann passieren, aber bitte besser aufpassen!
    Passiert es wieder und wieder und wieder, die Person lässt nicht mit sich reden und es wird immer gefährlicher: Ich rufe die zuständige Behörde an.


    Was passiert wenns keiner macht habe ich schon öfter erfahren und nein, ich werde nicht wegsehen wenn irgendjemand meint das sein Hund rumprügeln darf, wenn andere Personen verletzt werden und es den Verursachern schlicht egal ist oder sie sogar noch anfangen zu drohen.




    Wer immer brav wegguckt darf dann aber auch nie schreien wenn es ihn vielleicht irgendwann mal selber trifft und dann alle anderen auch weggucken...

  • Also ich habe eben bei der lokalen Polizeidienststelle wegen einer lauten Party angerufen.
    Ich habe mich erst angezogen, bin 85 Stufen runter gelaufen, hab die Wohnung gesucht und sogar gefunden, dort geklingelt, nett erklärt, dass ich die Bässe drei Häuser weite rund mit geschlossenem Fenster höre und der Typ war sehr nett.
    Es war ruhig, ich wollte gerade einschlafen, da wurde die Musik wieder laut gedreht, ich höre die Gäste jubeln und denke mir 'Na dann eben anders'.
    Anzeige habe ich aber nicht erstatte, das ist mir dann doch zu krass.


    So, ich versuche es jetzt ncoh Mal mit dem schlafen. Bis morgen.
    Peace! *Kiffersmiley, das es leider im neunen Forum nicht mehr gibt*

  • Moin,


    ich hab die Behörden einmal bei mir gehabt, weil ich meine Frettchen und meinen Habicht mit Frischfleisch gefüttert hab, das im Sommer doch den einen oder anderen Brummer anlockte, der dann durch Nachbars Garten flog - okay, es waren auch mal mehr - aber niemals welche, die bei mir groß geworden sind - ich fand es total erstaunlich, wieviele an warmen Tagen in so einem Wohngebiet auftauchen können.


    Mein Nachbar, so einer, der die Rasenkante mit der Nagelschere nachstutzt - mochte uns nie, ich liebte nämlich Naturrasen mit allerlei Blümchen darin und mein damalinger Schwiegervater mähte, wenn etwas besonders hübsch blühte, auch noch drumherum und lies es für diesmal stehen. Er stand oft fassungslos am Zaun und besah sich das Drama. Es war für ihn auch eines, bei 3 cm Zierrasen ist alles was höher ist und auch noch blüht schrecklich - aber es war eben mein Garten.


    Also kam das Ordnungsamt und suchte mich auf, ich würde wilde Tiere unsachgemäß halten und vor allem füttern. Die Beiden waren sehr sachlich und freundlich und wir begingen also meinen Garten.... Frettchen okay - so einen schönen großen Käfig hätten sie lang nicht gesehen, Habicht okay - tja füttern? Hmh, also, klar, der frisst kein Trockenfutter. Artgerecht? Küken und Fallwild..... okay, logisch, das liegt mal nen Moment länger und Fliegen? Logisch, sagte der eine, wenn im Sommer etwas tot umfällt, sind die schneller da als die Straßenwacht. Alles okay, vorbildlich, tolle Anlage, nichts für ungut.


    Und ich hab mich freundlich bedankt, das sie solchen Hinweisen nachgehen, hätte ja auch etwas Ernstes sein können. Das fanden sie gut und dann tranken wir noch einen Kaffee und gut war`s. Ach ja, na klar, die Papiere für den Habicht, den wollte sie natürlich sehen, waren aber da - also kein Problem.


    Ich rede mit Menschen, schreibe auch mal, wenn man mir nicht zuhört, Briefe - Ämter hinzuziehen, hab ich noch nie gemachte, aber schon mit dem Gedanken an die kleine Katze im Kaninchenstall mitten im November, an andere Lösungen gedacht, Tür offen stehen lassen, Mietze schnappen und ins Tierheim bringen oder so.... wenn man mit Menschen nicht reden kann, fehlen einem Möglichkeiten. Wir haben auch Hunde im Revier gefangen (nach unzähligen Gesprächen, Verwarnungen und dem hinzuziehen der Polizei incl. Verwarnung) und weit weg ins Tierheim gebracht, weil die Nachts durch den Wald jagten, zu zweit. Nach den hohen Kosten des Tierheims, drei Wochen später gab es einen heimlichen Tipp - ging es plötzlich, das die Hunde nachts im Garten bleiben mussten.


    Wenn es nötig ist, würde ich Ämter hinzuziehen, wenn Pferde auf der Weide verenden würden, auch täglich..... aber die sind bei uns auch ganz fix, die Ämter, von daher..... Selbst mein Nachbar, der ein Pferd mit ehemaligem Beckenbruch hat, das eben humpelt und manchmal auch ziemlich müde ausschaut - hat das Amt schon dagehabt..... besser sie kommen - als sie kommen nicht. Aber sie sind für mich, immer die letzte Möglichkeit.


    Der Drang aber Andere anzuzeigen, der hat schon etwas mit der momentanen Lage der Gesellschaft zu tun. Jeder fühlt sich berufen etwas zu einem Thema zu sagen und wenn er nicht gehört wird, dann muss er eben härtere Seiten aufziehen. Ich sehe das mit Sorge. Bei uns hat ein Porschefahrer die Polizei geholt, weil 6jährige kleine Kinder sein Auto mit Butterblumen beworfen haben. Der hat so getobt das die Kinder regelrecht traumatisiert wurden. Volldepp.... einmal Waschanlage und gut ist`s. Mich wollte einer anzeigen, weil ich beinahe (das muss man sich mal vorstellen : beinahe) sein Auto gerammt hätte, nur weil ich für sein Gefühl zu schnell in die Parklücke gefahren bin. Mittlerweile lächele ich solche Leute an und sag "ich freu mich für sie, das sie keinen anderen Probleme haben" - bisher hat sie das - immer aus dem Konzept gebracht und als ihnen etwas dazu einfiel - war ich schon weg.


    Sundri


  • So seh ich das auch.
    Wir haben hier einen Briard in der Nähe, der meinen (damals noch) Welpen schreddern wollte und unabrufbar den 11 Wochen alten Berner bis zur Erschöpfung gejagt hat und dann in den Bauch gebissen hat, als er auf dem Rücken liegend gejappst hat. Helfen konnte ich meinem Wutz nicht und die Besitzerin des Briard fand süß, wie toll die beiden spielen und meiner wäre "jetzt mal richtig ausgelastet" :ugly:
    Nachdem sie irgendwann doch mal ihr Vieh eingesammelt bekommen und sich den Anschiss abgeholt hat, haben wir sie zwei Wochen später wieder getroffen, gleiches Spiel, nur dass ich meinen gar nicht erst von der Leine gemacht hab. Erfolg war, dass der Briard direkt auf den Kleinen los ist. Meine Bitte ihr Tier anzuleinen wurde kommentiert mit "Der braucht Sozialkontakte" und wurde ignoriert, bis ein befreundeter Hundehalter mit seinem 6 Jahre alten Rüden kam. Der 6-jährige hat das dann mal eben auf hundeart geklärt. Blickkontakt, Körperspannung und der Briard war nicht mehr größer als ein Chi.
    Dritter Kontakt war dann ein Feldweg. Ein Jahr später. Meiner hatte inzwischen die Schnauze voll von dem Briard und ging schon hoch wenn er ihn nur von weitem gesehen hat. Der Briard auch. Ich hab ums anleinen gebeten, da hieß es "Die müssen das doch mal klären" und der Hund wurde auf uns zugeschickt. Da hab ich dann auch das Ordnungsamt informiert.


    - später wurden noch 2 Dackel, ein kleiner Mischling, ein großer Mischling und eine Dogge von dem angefallen ... aber die anderen Besitzer haben sich geweigert die Ämter anzurufen, weil "man sich doch kennt" :dead:


    Wir kriegen ja hoffentlich im Juni unseren neuen Welpen, sollte ich wieder eine Begegnung mit obigem Hund haben, werde ich diesmal auch sofort die Behörden informieren.

  • Ich finde den Eingangsbeitrag zu undifferenziert. Und man merkt ja auch schon im Laufe der Diskussion, dass es unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Themen gibt.


    Ich persönlich Rate den Gang zum Anwalt (wenn man versichert ist) oft um Klarhet zu schaffen. Die Leute tippen ihre Probleme in die Suchmaschine und sind dann der festen Überzeugung, dass das bei Ihnen ganz genauso ist. Das ist teilweise schlicht gefährlich.


    und wann man bei einem beißenden Hund anzeigt, da scheiden sich doch wieder die Geister.


    ich kann nur für mich prinzipiell sagen, dass ich nur anzeigen würde, wenn Leute unverschämt und uneinsichtig sind.


    Nachbarschaftsstreite können sehr zermürbend sein. Ich hatte mal ewige Dikussionen (über eine wirklich einfsch zu lösende Sache, täglich drei Sekunden) die mir das Leben leichter gemacht hat und die zu Anstand gehört. meine gebildeten Nachbarn sahen das irgendwie gar nicht ein und haben erst nach einem bitterbösen Brief endlich angefangen. Obwohl wir bis dato ein gutes Verhältnis hatten. Aber wenn man sich als etwas besseres ansieht und Regeln für einen nicht gelten ändert sich das halt schnell.
    so Leute nerven mich, die zeige ich aber nicht an. Ich zeige auch nicht die Studenten an (auch nicht beim Vermieter), die just in dem Moment vor meinem Fenster rauchen, wenn ich Lüfte. Das überlebe ich und kommt wirklich selten vor.
    ABER das ist eine Empfindungssache.jeder hat da eine andere Schmerzgrenze. deshalb kann es durchaus sein, dass in meinem Fall jemand die Studenten beim Vermieter angeschwärzt hätte. Oder mein 3 Sekunden Fall- da wäre ich im nächzten Schritt zum Vermieter gegangen.


    man weiß doch auch als Threadersteller was seine persönliche Schmerzgrenze ist, da kann doch jeder raten was er nach seinem Empfinden getan hätte. Das ist doch das Wesen eines Forum.

  • Ich find ja, bei vernünftigen Leuten kommt man gar nicht auf die Idee, irgendwelche Ämter einzuschalten. Denen sind irgendwelche Vorkommnisse unangenehm, sie entschuldigen sich, man spricht drüber, Hund wird erzogen, Menschen passen besser auf und alles ist gut. Sowas ist mir auch schon passiert. Junghunde (oder neu adoptierte Hunde) sind nun mal nicht perfekt und ich auch nicht.


    Aber manche Leute haben merkwürdige Einstellungen. Vor Jahren, mit Maxe und Pondi noch, bin ich mit den Beiden mit dem Rad los. Auf einem kurzen Straßenstück zwischen zwei Kurven, kam ein DSH mit einem Kind auf Rollschuhen im Schlepptau auf die Straße vors Rad gewetzt. Ich bin hintenüber auf die Straße geknallt, meine Hunde lagen teils unter dem Rad, die Leinen hab ich krampfhaft festgehalten, Jacke kaputt. Kind lag mitten auf der Straße. DSH hüpft wild ums Geschehen. Da konnte man nur noch 10 Kreuze machen, das nicht mehr passiert ist. Wär ein Auto um die Kurve gekommen....
    Ich wollte dann meine Jacke ersetzt haben und hab den Eltern erklärt, dass das bitte niemals wieder passiert. Kind, Rollschuhe, DSH... auf bessere Ideen kann man ja gar nicht kommen. Und was hab ich als Antwort bekommen? Also, wenn ich soo pingelig bin, dann müsse der arme Hund ja nun mit ins Büro während Mamas Arbeitszeiten. Da war ich dann etwas ungehalten :roll: und hab unverblümt mit der Anzeige gedroht, wenn ich das Kind noch mal auf Rollschuhen hinter dem Hund sehen sollte.

  • Also ich empfinde das auch so, dass eigentlich immer erst empfohlen wird zu reden - nur meistens hat das der/die TE schon, was teilweise sogar schon aus dem Anfangspost ersichtlich ist. Warum soll man da dann erneut raten zu reden, wenn schon pausenlos geredet wurde? Klar sagt man dann "schnell": da würde ich jemanden informieren.
    Und ja: ich habe auch schon Behörden informiert. Warum? Weil es Menschen gibt, die absoluten Durchzug im Kopf haben und dessen Tiere dadurch sogar schonmal verletzt wurden. Die die Umwelt vergiftet haben mit ihrem bescheuerten Verhalten. Denen man sagen konnte was man wollte: da kam nix an. Soll ich drauf warten, dass der Hund das nächste mal verreckt? Der hat sich eh schon aufgegeben und das wird runtergespielt bzw falsch gedeutet (wäre ja glücklich und zufrieden, wie er so traurig rumtrottet).


    Manchmal denke ich, man kann sich hier kaum vorstellen, dass es Menschen gibt, die ihr Leben und/oder ihren Drogenkonsum nicht im Griff haben. Oder eben dann durch ein flottes Gespräch sofort wieder klar sind. Nein, manchmal nützt das wirklich nix. Soll ich krankhaft toleranter deutscher Bürger spielen, wie Mama Merkel es vormacht? Nö, sehe ich nicht ein. Es gibt auch noch was dazwischen, zwischen gleich jeden Mitbürger wegen jedem Mist belehren zu wollen oder garnichts zu sagen. Und diesen Weg gehe ich. Wenn keiner Schaden nimmt/massiv gestört wird, kann jeder machen was er will. Aber nur dann. Dass man erst redet versteht sich von selbst. Nützt bloß oft nix.

  • Was man alles von seinen Nachbarn und von Passanten mitbekommen kann ist schon erstaunlich. Wird sich so viel Mühe gegeben "nicht wegzusehen", dass man seinen Mitmenschen gleich auf die Pelle rücken muss?


    So viel Engangement wünsche ich mir mal bei Gewalttaten oder wenn ein Verletzter auf der Straße liegt, aber da ist bei gaffen und weitergehen schon das Ende der Fahnenstange erreicht.


  • Ich denke schon, dass man versuchen sollte, eine gütliche Einigung zu finden, bevor man die Behörden einschaltet. Wenn das nicht klappt, würde ich aber ehrlich gesagt nicht zögern.


  • Aber manche Leute haben merkwürdige Einstellungen.


    Kann ich bestätigen. Vor Jahren wollte uns mal einer anzeigen, weil unser DSH hinter dem Gartenzaun gebellt hat, wenn er da mit seinem Kleinkind vorbeiging, das Kind hätte Angst und er würde mich anzeigen. Ich hab ihm nur gesagt, das kann er ruhig tun, wenn er sich damit besser fühlt, einfacher wäre es, zügig mit dem Kind vorbeizugehen und nicht noch stehen zu bleiben. Das war aber ein Typ, der provoziert hat, wo er nur konnte.

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