Wieso so schnell der Rat, Behörden zu informieren?

  • Ich habe bisher zweimal die Behörden informiert. Einmal wegen einer Ruhestörung und einmal weil ich von einem Dobermann gebissen worden bin. Habe beide Male sehr gute Erfahrungen mit dem Personal gemacht.



    Ich denke schon, dass man versuchen sollte, eine gütliche Einigung zu finden, bevor man die Behörden einschaltet. Wenn das nicht klappt, würde ich aber ehrlich gesagt nicht zögern.


    Deinen Dobermann-Thread habe ich auch gelesen, und ja, da hätte ich auch das OA oder die Polizei verständigt. Wenn jemand nach einem Hundebiss seine Adresse nicht rausrückt, was soll man sonst tun.

  • Ich habe persönlich bis jetzt auch nur einmal die Polizei gerufen und das war wegen massiver, auch körperlicher, Bedrohung angemessen. Generell versuche ich, die Behörden so lange wie möglich rauszuhalten. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum hier manche wegen jedem Pups zu den Behörden rennen. Aber das scheint generell so ein Trend zu sein, anderen wegen jedem Kleinzeug ans Bein zu pinkeln. Ich sehe es auch oft in der örtlichen Facebookgruppe für Hundehalter. Über was die Leute sich aufregen und dann wird gleich nach dem OA geschrien. Das wären immer Situationen, in denen ich den Kopf schüttel und weitergehe. Dafür ist mir meine Zeit zu schade und ehrlich gesagt auch die Zeit der Beamten.
    Den Gang zum Anwalt empfehle ich da eher mal, da es wohl besser ist, mal ein Beratungsgespräch zu haben, was ja auch noch bezahlbar ist, als immer auf rechtliches Halbwissen im Internet zu vertrauen.

  • Theater mit dem OA hatten wir 1 Mal, als Holly so 4 Monate alt war.
    Ausloeser war eine Nachbarin. Die Monate vorher gab es schon etliche Gespraeche mit Vermieter, ihr und uns, weil wir Holly angeblich scharf machen wuerden, weil sie im Innenhof mit alten Kleidungsstuecken zergelte, sie nachts raus musste und immer nur welpenmaessig tagsueber einige Minuten unterwegs war.


    Die Vermieterin selber war langjaehrige DSH-Halterin und sehr entspannt beim Thema Hund. Wir hatten feste Zeiten abgesprochen um den Innenhof nutzen zu koennen ohne jemanden zu belaestigen, wir spielten nur noch draussen, harte Kauartikel gabs auch nur draussen, sie wurde im Treppenhaus getragen etc..


    Als die Dame ueber den Vermieter nicht weiterkam kam das OA, was die Sache mit dem Scharfmachen zum Glueck locker nahm und Holly sehr herzlich behandelte. Darauf folgten Mieterschutzbund und letztendlich noch Anwaelte, weil Holly die Nachbarin mit 6 Monaten "angefallen" haben soll...


    Wir sind dann ausgezogen, weil es echt nicht mehr zu ertragen war. Holly wurden draussen Dinge nachgeschmissen, sie wurde im Treppenhaus angerempelt und bei jeder Bewegung in der Wohnung ging Telefon oder Tuerklingel.


    Ich selber gehoer zu der Fraktion "Erstmal untereinander reden und dann weitersehen".
    Egal, ob es mal Streitereien unter Hunden (auch mit Folgen) sind, irgendwas im Nachbarbereich oder sonstiges Zwischenmenschliches.
    Anhand der Reaktion des Gegenuebers darauf schaetze ich dann weiter ein, ob andere Schritte hinzu muessten.
    Hab aber die Erfahrung gemacht, dass mit Reden sehr viel zu erreichen ist und selbst wenn es mal ordentlich geknallt hat, nicht sofort nach Profis gerufen werden muss.


    Bei der Nachbarin z.Bspl. hab ich auch abgewogen, was ich davon gewinne, wenn ich NICHT nachgeben wuerde und in den Rechtsstreit einsteige.
    Letzlich wollten wir eh lieber aufs Land, zwar nicht zudem Zeitpunkt, haben es dann aber vorgezogen.
    Zumal die Vermieterin irgendwann auch kapituliert hatte und uns die weitere Regelung ueberlassen hatte. Warum soll ich der auch noch mein Geld in den Rachen schieben?


  • Wir sind dann ausgezogen, weil es echt nicht mehr zu ertragen war. Holly wurden draussen Dinge nachgeschmissen, sie wurde im Treppenhaus angerempelt und bei jeder Bewegung in der Wohnung ging Telefon oder Tuerklingel.


    Da sieht man es mal wieder wie schnell man zum unerträglichen Problem für die ganze Nachbarschaft wird. Hat es was gebracht? Nein, der nächste Mieter sitzt schon in der Wohnung und terrorisiert die Nachbarschaft mit was auch immer. Weil manche ganz einfach IMMER etwas BRAUCHEN das sie stört.


    Und wer bitte ist so dämlich einen angeblich scharfen Hund anzurempeln?

  • Zitat

    Bei der Nachbarin z.Bspl. hab ich auch abgewogen, was ich davon gewinne, wenn ich NICHT nachgeben wuerde und in den Rechtsstreit einsteige.


    Mit rechtlichen Mitteln hättest du die schon ruhig kriegen können. Falsch verdächtigen lassen muss sich niemand.

  • Das ist mir schon klar, aber moechtest du dauerhaft in so einem Haus mit so Nachbarn weiterhin zusammenleben?
    Das Geld, die Zeit und Nerven kannst du da besser in die Wohnungssuche stecken, zumal wir eh 1 Jahr spaeter aufs Land wollten.


    Man kann schneller ein Problem mit komischen Menschen kriegen, als einem lieb ist. Deshalb lass ich mir die Hundehaltung seitdem auch nur noch schriftlich und ohne Klausel, den Hund im Beschwerdefall unbedingt abschaffen zu muessen, bestaetigen.

  • Was man alles von seinen Nachbarn und von Passanten mitbekommen kann ist schon erstaunlich. Wird sich so viel Mühe gegeben "nicht wegzusehen", dass man seinen Mitmenschen gleich auf die Pelle rücken muss?


    So viel Engangement wünsche ich mir mal bei Gewalttaten oder wenn ein Verletzter auf der Straße liegt, aber da ist bei gaffen und weitergehen schon das Ende der Fahnenstange erreicht.


    Und das Argument kommt ironischerweise oft von denen, die eben ansonsten geübte Weggucker sind.


    Ich rücke niemanden auf die Pelle. Warum auch? Gibt es denn nur das Extrem "Augen zu" oder gleich auf der Pelle sitzen?
    Ist Gefahr im Verzug für mich oder mir Anvertraute, dann bleibe ich nicht tatenlos. Meist reiche ich da völlig aus, aber ja, wenn nicht gibts einen Anruf.


    Und ja, ich habe schon oft genug meine Haut riskiert weil alle weggeguckt haben. Ich gehe an keinem Verletzen vorbei, ich habe in Streits eingegriffen, in Schlägereien und ich habe mich auch schon dazwischengeworfen als ein Mann seine junge Frau auf offener Straße verprügelt hat.
    Ich sehe nicht weg. Aber ich warte auch nicht bis es irgendwann eskaliert wenn es doch abzusehen ist.

  • Zitat

    und ich habe mich auch schon dazwischengeworfen als ein Mann seine junge Frau auf offener Straße verprügelt hat.


    Und hat sie es dir gedankt?

  • Du Heldin. Lustig, dass dir da so schnell die Hutschnur hoch geht, obwohl du weder gemeint, noch erwähnt wurdest. Keine Angst, bei schlimmeren als etwas (Schall und) Rauch habe und werde ich der Situation angemessen handeln.

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