Wieso so schnell der Rat, Behörden zu informieren?

  • Mitlesend u.a. beim Thema "Was an anderen HH nervt" oder auch aktuell beim Thema Kiffen in der Wohnung, stellt sich mir die Frage, wieso man sofort empfiehlt oder selbst fragt, ob bzw. dass man Behörden einschalten soll.
    Dass man nicht schweigend zusehen kann, wenn ein Tier gequält wird, und ihm helfen möchte, ist selbstverständlich. Mein persönlicher Weg ist, erst mal zu versuchen den Halter anzusprechen. Analog dazu, wenn mich z.B. allgemein ein Mitmensch nervt, Nachbar o.ä. Wenn alles nichts helfen würde, würde ich vermutlich überlegen, eine Behörde einzuschalten ... aber soweit kam es bei mir noch nie, alles ließ sich durch Gespräche lösen.


    Informiert ihr, die solche Empfehlungen aussprecht, wirklich gleich Behörden, wenn euch ähnliches widerfährt? Und falls ja, welche Reaktionen bekommt ihr von den Behörden?


    Und was ich gerne auch fragen möchte, wie geht oder ginge es euch, wenn euer Nachbar gleich das VetAmt oder eine andere Behörde verständigen würde, weil z.B. euer Hund des öfteren mal bellt, vielleicht auch mal 30 min am Stück, weil ihr nicht zuhause seid und das Alleinbleiben erst lernen muss. Oder weil er ein Welpe ist und in seinen irren Minuten halt mal durch die Wohnung tobt.

  • Also eigentlich lese ich hier immer davon, dass zuerst empfohlen wird, das Gespräch zu suchen.


    Zum 2. Teil kann ich nix beitragen, da ich zum Glück noch nie in einer entsprechenden Situation war. Ich hab bisher nur einmal mit der Polizei gedroht, als ich jemanden beobachtet habe, der seinen Hund tritt und ja, wäre ich demjenigen noch mal begegnet und hätte so etwas wieder beobachtet, hätte ich die Polizei gerufen, da er mich bei der Begegnung auch bedroht hat.

  • Ich verstehe auch nicht, warum man immer gleich den "Behördengang" empfiehlt.


    Da bekomme ich immer das Gefühl, in Deutschland muss jeder jeden anschwärzen. Mein Feind, der Nachbar. :lepra:
    Klar gibt es dinge, da ruft man die Polizei, oder das Vet-Amt. Aber wegen Kiffen? Wie in dem Beispiel?


    Und wenn Gespräche nicht fruchten, dann rede ich halt mal mit dem Vermieter.


    Vor allen Dingen frage ich mich, was sollen die Behörden machen. Ich denke mal, die haben eh schon genug zu tun, da muss man sie nicht noch mit Pille Palle belästigen.

  • Ich verstehe es auch nicht...


    Einerseits werden Petitionen unterschrieben, die dauerhafte Einschränkungen des Freiraums versprechen, auf entsprechende Gesetze (nämlich die, die man abgeschafft haben möchte) geschimpft, gemeckert, dass alles und jedes gesetzlich geregelt / verboten ist.....


    Aber wehe der Nachbar hat andere Ansichten von Hundehaltung, Lebensgestaltung....., hat einen gar mal beleidigt!


    Ich habe das in dem einen Thread ja schon gefragt, eine Antwort darauf kam nicht, nur ettliche Begründungen, weshalb eine bestimmte Person die Polizei das OA, den Papst... einschalten solle, obwohl diese das gar nicht will!

  • Ich hab das Gefühl, dass kaum noch einer lesen kann. In dem Beispiel mit dem kiffen wurde nämlich auch gar nicht empfohlen gleich Behörden einzuschalten, sondern zunächst nur der Vermieter. Die breite Mehrheit hat doch geschrieben, dass sie nicht gleich Behörden einschalten würde. Hier wird vieles heißer gegessen als gekocht.

  • Informiert ihr, die solche Empfehlungen aussprecht, wirklich gleich Behörden, wenn euch ähnliches widerfährt? Und falls ja, welche Reaktionen bekommt ihr von den Behörden?


    Kommt drauf an. Grundsätzlich würde ich immer zuerst versuchen, ein Gespräch mit jemandem zu suchen - bei Nachbarn oder Leuten, die man regelmäßig beim Spaziergang trifft, ist das ja meistens auch überhaupt kein Problem.


    Schwierig wird's erst, wenn man nicht weg gucken, aber auch nicht eingreifen kann, ohne sich selbst zu gefährden. An meinem alten Wohnort gab's z.B. eine Kleingartenkolonie, in der sich Männer nachmittags zum Trinken getroffen haben. Während die Herrschaften dann dicht wie nix Gutes in den Lauben saßen, rannten ihre Hunde (größtenteils Schäferhunde und -mixe) durch die Nachbarschaft und machten im Rudel Jagd auf alles, was ihnen nicht in den Kram passte: kleinere Hunde, Kinder auf Skateboards, Leute mit Rollator, etc.


    Klar, ich hätte dann da höflich klopfen können und die Leute bitten, ihre Hunde anzuleinen. Ich bin aber nicht mal 1,70m groß, blond, ziemlich dürr und sehe deutlich jünger aus als ich bin - und tut mir Leid, wenn ich da Vorurteile habe, aber mir war's sicherer, mich ein paar anderen Hundehaltern anzuschließen, die sich das eine Weile angeguckt haben und irgendwann gemeinsam die Polizei gerufen haben.


    Insofern: Solange der Hauch einer Chance besteht, dass ein Gespräch etwas bringt, würde ich das immer als erstes versuchen. Wenn das nix bringt oder zu gefährlich ist - Behörden informieren.

  • ich sehe es auch so, dass hier fast immer zunächst empfohlen wird das offene freundliche Gespräch zu suchen. Was meines Erachtens auch der richtige Weg ist. Allerdings würde ich immer Eskalationsstufen in Betracht ziehen, die aber auch im zweiten und dritten Step keine behördlichen Maßnahmen sein müssen.


    Das Einschalten von Behörden ist meiner Meinung nach eher der Ausdruck von verhärteten Fronten und Hilflosigkeit, so dass ich auch das nicht pauschal verurteilen mag.


    Ich bin in 36 Lebensjahren und 23 Hundehalterjahren nicht einmal in die Situation gekommen jemanden melden/anzeigen zu müssen, obwohl ich dies inmAufregungszustand verbal auch mal erwähnt habe. Wenn das Gemüt erstmal abgekühlt ist, sieht man auch wieder klarer.

  • Ich habe einmal bei Polizei bzw. Ämtern Meldung gemacht, weil eine Hoarderin bei uns im Dorf ihre Pferde/Ponies nicht versorgen konnte und wir dabei zuschauen mussten, wie die Tiere abmagerten und verhungerten. Ich war damit nicht alleine, die anderen Dorfbewohner haben dies ebenfalls gemeldet. Passiert ist nichts. Erst als sie einen Kadaver über zwei Wochen im Offenstall liegen liess (es also um den Seuchenschutz ging) wurden die Beamten aktiv...
    Ingesamt sind dort innerhalb von drei Jahren 5 Pferde verendet.

  • Es ist ja nicht nur, dass relativ schnell der Rat kommt, man solle die Behörden informieren. Allgemein scheinen Hundefreunde dazu zu neigen, sich überall einmischen zu wollen und können sich mit ihrem "guten Rat" kaum zurückhalten. Man kann machen was man will, von irgendwem kriegt man immer einen vorwurfsvollen/mitleidsvollen Blick.


    Best of "hilfsbereiter Hundehalter":
    "Machen sie den armen Hund los, der will auch spielen!" "Der Hund will nur seine Freiheit..."
    "Der muss viel härter angepackt werden!" "Der braucht ein Stachelhalsband!"
    "Halsbänder sind Gift! Da kann das Blut nicht fließen und der Hund wird aggressiv!" :ugly:
    "Kein Wunder, dass der Hund verrückt wird, wenn er das Ding da [Maulkorb] tragen muss"
    "Jaja, mit Leckerchen/Spielzeug/Heititei kann man keine Hunde erziehen"
    "Sie können ihren Hund doch nicht im Fell packen! Der hat auch ein Schmerzempfinden!" (Danke für den weisen Ratschlag! Beim nächsten mal, schaue ich halt einfach zu, wie mein Hund ihren Hund verprügelt!)


    Mir geht das alles mittlerweile so auf den Zeiger! Was zur Hölle treibt einen Menschen dazu wildfremden Leuten irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten? Ich kann mir schon vorstellen, wie diese weisen Leute mit stolzgeschwellter Brust an ihrem Computer sitzen und in irgendeinem Forum erzählen, "sie hätten das Gespräch gesucht". :lepra:
    Und nein, ich meine nicht, dass man wegschauen soll, wenn wirklich Gesetze gebrochen werden oder Ähnliches (Tierquälerei, etc.).


    Ich werde mir dieses Shirt bestellen: *klick*
    Vielleicht hilfts. :D

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