Wieso so schnell der Rat, Behörden zu informieren?


  • das ist ja das, was ich immer sage: sobald man einen Hund hat, werden die Leute, insbesondere andere Hundehalter, distanzlos und meinen, alles mögliche kommentieren zu müssen.


    Ich finde übrigens schlimmer, dass immer sehr schnell der Gang zum Anwalt empfohlen wird - kommt meiner Zunft ja eigentlich zu Gute, aber ich glaube, so manch einer vergisst die Kosten, die sich eigentlich direkt im 3-stelligen Bereich bewegen.


    Ich hab in Münster mal 7 Monate in einer WG gewohnt, 4. OG und im EG gabs eine andere WG, die regelmäßig laute, seeeehr laute Parties gefeiert hat (ich hab immer gedacht, das sei das 3. OG unter uns, weil ich alles so laut gehört habe), da bin ich einmal um 0 Uhr runter weil ich mich beschweren wollte - wer hat mir geöffnet? Farbentragender Verbindungsstudent in voller Montur. danach hab ich grds direkt die Polizei gerufen und das auch in einer Nacht mehrmals, immer in der Hoffnung, die kriegen die Stereoanlage abgenommen :-) War pure Gehässigkeit meinerseits, hatten die aber verdient :-) Sonst hab ich mit Behörden noch nie was zu tun gehabt.


    Nur, um auf die Eingangsfrage zu antworten: was soll man denn raten, wenn mit den Leuten nicht zu reden ist, bzw. man aus bestimmten Gründen auch nciht mit denen reden will?! Kommen ja zwangsläufig die Behörden ins Spiel.

  • Nur, um auf die Eingangsfrage zu antworten: was soll man denn raten, wenn mit den Leuten nicht zu reden ist, bzw. man aus bestimmten Gründen auch nciht mit denen reden will?! Kommen ja zwangsläufig die Behörden ins Spiel.


    Hat nicht irgend ein Promi mal gesagt, was man (dann) tun sollte???:


    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!


    Als Forumsuser kennt man die genauen Umstände nicht, man kennt lediglich einen meist sehr emotionalen Beitrag aus der Situation, der ersten Wut heraus... Aber man hat keine Ahnung, wie die Gegenseite den gleichen Vorfall schildern würde, da diese ja nicht vertreten ist.Man kann also trösten, beschwichtigen, vielleicht sogar den Advocadus Diaboli spielen und die Argumentation der Gegenseite vorspielen...Aber MUSS man immer das Köpfchen streicheln, zur Gewalt (in Form von Anzeige) aufrufen? Würde man selber unter entsprechenden Bedingungen angezeigt werden wollen?


    Warum MÜSSEN zwangsläufig die Behörden ins Spiel kommen?


    Es ist vergleichbar mit einem (imaginären) User, der eine Krankheit seines Tieres beschreibt. Das Tier leidet(scheinbar) sehr, hat keine Lebensqualität... die mitfühlenden User raten zur "Erlösung"... und plötzlich kommt ein anderer TA ins Spiel, verschreibt andere Pillen und Hundi ist wieder glücklich...


    Mensch, man kann doch nicht IMMER WIEDER einfach per Internet das Leben anderer komplett umgestalten!


    Und schon die Anzeige an sich hat eine extreme Umgestaltung zur Folge: Aussagen machen müssen, sich verteidigen müssen, sein Leben mehr oder weniger ausbreiten müssen,, Fragen von Nachbarn ausweichen/ beantworten müssen.....




  • Mal abgesehen davon, dass ich inhaltlich gar nicht weit von dir entfernt bin, aber wieso soll man als Forumuser wenn in einem Forum um Rat gefragt wird, nichts dazu schreiben dürfen, also "die Klappe halten" müssen?!
    Versteh ich nicht.

  • Wenn ich mich, meine Tiere oder allgemein Tiere, Kinder etc. in Gefahr wähne, jap, da informiere ich die Behörden. Ohne viel Nachdenken.


    Sehe ich eine unangenehme Situation für mich, meine Tiere oder allgemein Tiere, Kinder etc., die aber keine unmittelbare Gefahr birgt, dann suche ich erst das Gespräch oder meide entsprechende Personen.


  • Sehe ich eine unangenehme Situation für mich, meine Tiere oder allgemein Tiere, Kinder etc., die aber keine unmittelbare Gefahr birgt, dann suche ich erst das Gespräch oder meide entsprechende Personen.


    Mit welcher Intention, wenn man fragen darf?

  • Schwierig zu erklären, ohne jetzt mein halbes Leben auszubreiten.
    Ich sag mal so.... ich habe es "am eigenen Leib" erfahren, wenn alle weg gucken und keiner den Mund aufmacht. Und ich könnte es mir nie verzeihen, NICHTS gesagt zu haben.

  • Das liegt (wieder) im Geist der Zeit: Der Ruf nach der Obrigkeit und nach Experten.. dass es für alles Coaches und Berater gibt, ist eine Variante des gleichen Prinzips, dem der so genannte mündige Bürger huldigt. Neulich wurde mir im Kaufhaus sogar eine Schlafberatung angeboten ("Besuchen Sie unsere Bettenabteilung und führen Sie ein persönliches Gespräch mit unserem Schlafberater" :D :D :D ).
    Niemand scheint mehr selbst zu wissen, was gut und richtig für ihn ist. Dafür weiß jeder ganz genau, was gut für seinen Nächsten ist und wie der sich verhalten sollte. Und wenn der das anders sieht, wird mit Denunziation gedroht, auch wenn es nichts bringt als böses Blut.


    Ich war zum Glück noch nie in der Lage, jemanden anzeigen zu wollen (auch nicht die Halter der Hunde, die meine Hündin schonmal attackiert haben - die Leute waren selbst bestürzt, also was soll ich da zum Ordnungsamt rennen).
    Dafür wurde mir schon zweimal mit Anzeige gedroht. Das war kurz nachdem die Meldung durch die Berliner Boulevardzeitungen geisterte, dass in Berlin ein neues Leinengesetz existiere. Und es ab jetzt verboten sei, Hunde frei laufen zu lassen. Berlin ist jahrhundertelang ohne das ausgekommen ..


    Wir haben hier überall Security und Streifenwagen. Das mag einerseits ein Sicherheitsgefühl suggerieren (und zum Teil wohl auch nötig sein), aber wer möchte schon mit Kameras und Wachschutz an der Seite einkaufen oder die Frühlingssonne genießen?

  • Mal abgesehen davon, dass ich inhaltlich gar nicht weit von dir entfernt bin, aber wieso soll man als Forumuser wenn in einem Forum um Rat gefragt wird, nichts dazu schreiben dürfen, also "die Klappe halten" müssen?!
    Versteh ich nicht.

    "Die Klappe halten" meinte ich (wieso nur wußte ich, dass weitere Erklärungen nötig sind...) in Bezug auf "Was soll man sagen?"


    Im Zweifel einfach NICHTS


    Es sei denn man ist nach sorgfältiger Überlegung, nach Abwägung der Frage wieviel aus betreffenden Posting ist Emotion, wieviel ist real.... usw., usf. immer noch der Meinung, eine Anzeige mit allen Folgen für die betreffende Person (die Angezeigte!) ist aufgrund des Geschehens WIRKLICH vertretbar!


    Wie schon geschrieben: WENN man sich dazu äußern möchte, dann kann man doch auch beschwichtigen, Mitgefühl zeigen oder im Zweifel auch mal die EVENTUELLE Sichtweise des "Gegners" darstellen...


    Meist hilfreicher als ein plumpes "Geh zum OA!!!"

  • @Cattlefan
    Ja, troll ruhig rum - ich fühl mich nicht angesprochen, da mein "Rat" im Kiffer-Thread (und um den wirds ja jetzt subtil gehen) war: aushalten oder umziehen.
    dieser Rat kam aber nicht zustande weil ich mir denke "ach, leben und leben lassen - drogen yay supi" sondern weil das Hauptproblem hier Immissionen waren und ich der ständigen Rechtsprechnung im Bereich Mietrecht entnehme, dass beim Thema Immissionen der "sich belästigt Fühlende" einfach so gut wie immer verliert. daher wird auch ein Gang zum Vermieter, Anwalt, ect. nix bringen.


    Nur: Mitgefühl zeigen??? Für wen? Für die Kiffer??? Sicht weise den "Gegners" darstelllen?!
    Wieso ist das nötig, wenn jmd hier etwas aus seiner Sicht postet?
    Ich persönlich glaube nicht, dass man sich vom Grasgeruch dermaßen belästigt fühlen kann, dass ein Wohnen unmöglich gemacht wird - und der BGH führt auch aus, dass man sich nur schwer vorstellen kann, dass von einem Raucher, der ca. 3-4 mal pro Tag seine Wohnungstür öffnet, eine dermaßen starke (Geruchs)Belästigung ausgehen kann, dass eine fristlose Kündigung gerechtfertigt ist. Aber jeder ist anders und jeder darf sich durch andere dinge belästigt fühlen.
    Und nicht für jeden ist ein persönliches Gespräch die Lösung schlechthin.


    Abgesehen davon hat jeder Mensch von diversen Themen eine andere Auffassung, da kann man einfach nicht erwarten, immer nur einen "Abwarten, Tee trinken und einen durchziehen, hihi"-Rat zu bekommen.

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