Schon wieder eine "welcher-Hund-passt-Frage"

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen...


    Also mein erster Gedanke war, dass ein Welpe ja eigentlich weniger ideal für euch wäre. Da ihr ja auch sehr aktiv und sportlich seid, und bei nem Welpen gerade von größeren Rassen muss man die Knochen anfangs ja sehr schonen (maximal 5 Minuten laufen am Stück pro Lebensmonat) und joggen ist mit nem Welpen eh nicht...


    Generell würd ich Anfängern eher zu nem schon erwachsenen Hund raten, die haben halt schon ein gefestigteres Wesen und man kann schon von anfang sagen "der hier hat die passende Persönlichkeit für euch" . Bei nem Welpen weiß man ja nie, in welche Richtung der sich mal entwickelt, auch wenn man das natürlich teils lenken kann. Und bei nem erwachsenen Hund ist auch der Vorteil, dass ihr euch schon ein ruhiges Exemplar aussuchen könnt. Welpen wollen ja meist gar nicht aufhören zu toben, oder durchstöber mal das Forum, 80000x die Frage zum Thema "Mein Welpe beißt" - tja , Welpen nagen und knabbern bis zu nem bestimmten Alter halt überall dran, die brauchen Rund um die Uhr Aufsicht. Naja, jedenfalls wenn ihr euch dann eh für nen erwachsenen Hund entscheidet, braucht ihr euch ja gar nicht auf ne bestimmte Rasse festlegen, sondern einfach mal unvoreingenommen schauen, und vielleicht ist da dann ein passender Hund bei, und wenn er passt ist es ja auch egal welche Rasse es ist. ;)


    Was passt dir denn beim Golden Retriever nicht? Eigentlich sind ja generell eher sanftmütig und ausgeglichen, als nicht zur Ruhe zu kriegen. Also die Rasse ist ja eigentlich so "der" Familienhund, perfekter Allrounder.


    Boxer sind auch tolle Hunde - wohl sind ohne Ausnahme alle Exemplare die ich kennenlernen durfte nahezu hyperaktiv :D Sehr quirlig und temperamentvoll.


    Windhunde. Ich hab einen Windhundmix ... die ist schon sehr lebthaft und will arbeiten (steckt aber wahrscheinlich noch Border mit drin, vielleicht deshalb) aber auch windhundtypisch sensibel und zurückhaltend. Also für meine wären Kinder definitiv nichts, dafür ist sie zu schnell verunsichert. Aber das kann man ja nicht auf die ganzen Rassen übertragen. Das meiste hat halt mit Sozialisation zu tun - hat der Hund gelernt, Kinder mit was positivem zu Verknüpfen, ist alles gut.

  • Also ich würde mit vermutlich einen Welpen erst "zumuten" wenn auch das Kleinste Kind zumindest im Kindergarten ist, ich finde es sonst wirklich sehr schwer das alles unter einen Hut zu bekommen, Kinder mit den verschiedenen Bedürfnissen, Haushalt, Ehe, Einkaufen, Freizeitgestaltung usw.
    Wenn dann alle Kinder mal Vormittags außer Haus sind dann hat man doch mehr Zeit sich wirklich auf den Hund zu konzentrieren, wirklich zu trainieren usw. Ansonsten denke ich dass bei der Menge an Verpflichtungen denen man eben in einer Familie gerecht werden muss nur irgendjemand zu kurz kommen muss, der Tag hat schließlich nur 24 Stunden :)
    Ich finde es toll wenn Kinder mit Tieren aufwachsen können, aber man muss sich einfach vorher darüber klar sein dass Hunde nicht sofort einfach "mitlaufen" sondern eigenständige Lebewesen mit Bedürfnissen sind die nicht immer hinten angestellt werden können. D.h. man sollte sich überleben ob man es schafft in der Familie auch genug Zeit für ein weiteres Lebewesen freizuschaufeln um sich mit ihm zu beschäftigen, Hunde werden nicht als "Familienhunde" geboren, sondern müssen das Leben in der Familie erst lernen & das braucht Zeit und Geduld!
    Viel Erfolg bei der Entscheidung, ihr habt ja keine Eile und könnt in Ruhe überlegen.

  • Achso, und zum Thema Wachsamkeit. Dir ist klar, dass die meisten Hunde, die "beschützen, das in aller Regel nur tun, weil sie selbst unsicher sind, weil sie DIR nicht zutrauen / vertrauen, dass du die Verantwortung übernimmst? Das kann ziemliche Probleme mit sich bringen auch in anderen Bereichen, oder bei Begegnungen mit Fremden oder anderen Hunden. Oder der Hund schnappt plötzlich nach nem Freund der Kinder, weil er meint "beschützen" zu müssen. Der Hund weiß ja nicht, wie weit er deiner Meinung nach gehen soll.


    Von Hütehunden würd ich abraten. Gerade von Border und Aussies. Mein ehemaliger Verhaltenstierarzt hat mir erzählt, dass da immer wieder Leute bei ihm in der Praxis waren und nach Valium gefragt haben, um den Hund mal ruhig zu kriegen. Außerdem hab ich gelesen, dass die Vermittlungsorganisation für Border in Not pro Woche ca. 3 Anfragen bekommt von Leuten, deren Border verhaltensauffällig geworden ist. Also für mich sind das schon krasse Zahlen, und mir persönlich wär das Risiko viiiel zu groß, so nem Hund nicht gerecht werden zu können.


    Ich hab auch selbst noch eine Deutsche Schäferhündin und die ist okay. Man merkt schon den "Hütehund" in ihr, sie will arbeiten, pusht aber auch sehr schnell hoch, was im Alltag entsprechend problematisch sein kann.

  • Guten Morgen!
    Wir sind keinen Schritt weiter gekommen, eher 2 Schritte zurück....
    einige Posts haben mich doch erstmal verunsichert ob ein Hund in unsere Lebenslage passt.
    (Von wegen 3 kleine Kinder und somit zu wenig Zeit für den Hund und seine Bedürfnisse)
    Wobei wir uns (wie auf S. 5 schon geschrieb.) doch so sicher waren :???:


    Ich stöbere Tag für Tag die Züchter durch und lese, lese, lese über Erziehung und Rassen, Krankheiten und Freizeitgestaltung der Hunde... G.Retriever scheint mir jetzt doch eher geeignet als Boxer. Hütehunde auch eher nicht.
    Vielleicht doch ein (Jung)Hund anstatt ein Welpe? Vor Welpen fürchte ich mich jetzt ein bisschen ;)
    Das Gute ist das wir ja alle Zeit der Welt für diese Entscheidung haben....ich muss auf jeden Fall noch mehr Infos sammeln.


    Wie sind eure Erfahrungen mit Kindern und der Hundeerziehung? Das kann doch kein Hexenwerk sein?!
    Nachdem ich einige Beiträge gelesen habe hatte ich kurzfristig das Gefühl die Erziehung eines Hundes wäre ein unüberwindbares Hindernis.


    Liebe Grüße
    Isa

  • Ich finde ja Junghunde sind deutlich anstrengender. Für die Kinder ist so ein stürmischer Junghund auch erstmal nichts. Man kann das alles auch in eurer Situation mit einem Welpen packen, man muss nur wissen, dass es stressig wird, viel Arbeit bedeutet und man muss es wirklich wollen.


    Wenn du dir das nicht zutraust, würde ich immer einen erwachsenen Hund vorziehen.

  • Also - ein Welpe kann sicher anstrengend sein,ja. ich selbst wundere mich aber auch oft über die Horrorgeschichten. Mein Welpe war nicht anstrengend. Aber klar hat der in die Wohnung gemacht, Schuhe zerbissen und natürlich hat der Spielbeissen gezeigt - DAS gehört immer dazu.
    Trotzdem finde ich ihn jetzt als Junghund anstrengender, weil er natürlich eher mal die Ohren auf Durchzug stellt.
    Hundeerziehung ist kein Hexenwerk - aber, ja, man muss sich darüber Gedanken machen, es läuft nicht "von selber" und als Anfänger braucht man in der Regel ein wenig Hilfe.


    Ich persönlich hätte keinen Hund zu einem (oder mehreren) Kleinkindern dazu genommen. Nicht, dass es nicht geht. Aber mein Fall wäre es nicht gewesen, schon gar nicht einen großen, ungestümen Hund.
    Kinder sollten stabil auf den Beinen stehen und verstehen+umsetzen können, was man ihnen erklärt.


    Wäre ich in deiner Situation, würde ich noch warten, bis das jüngste 5 ist, und mir eher eine mittelgroße Rasse aussuchen.


    Ich habe auf die Optik ge*** und mir einen "einfachen", aktiven, sportlichen, leichtführigen Hund ausgesucht, den jeder nett und süss findet und den ich in jeder Situation auch "halten" könnte, wenn das nötig wäre. Ich bin froh drum, macht das leben soo viel einfacher, wenn man keine selbstgemachten Probleme hat.



  • Nein Kinder und Hundeerziehung ist definitiv kein Hexenwerk, ich habs auch hinbekommen ;)


    Allerdings waren meine Kinder etwas älter als deine, meine jüngste Tochter war 2 1/2 als der Welpe kam. Die erste Zeit war schon recht stressig und ich habe damals den Kindergartenstart gradezu
    herbeigesehnt :lachtot:


    Ich würde an deiner Stell auch warten bis das jüngste Kind im Kindergarten ist.
    Ob Welpe oder Junghund besser wäre kan ich so nicht beurteilen, beides hat sicher Vor- und Nachteile, ich persönlich würde immer einen ganz jungen Welpen nehmen.
    Nur bei einem Welpen hast du die Chance die Prägephase selber zu gestalten und dafür zu sorgen, dass der Hund gut sozialisiert wird. Denn dann hast du es selber in der Hand und musst dich nicht auf andere verlassen.



    Allerdings musst du dir auch wirklich Zeit fürs Tier nehmen. Nebenherlaufen is nich ;)


    Deshalb wäre es gut, wenn alle Kinder zumindestens zeitweise außer Haus (Schule, Kiga) sind und außerdem sind die Kinder dann älter und auch verständiger.
    Ich musste damals als Morris als winziges Hundebaby bei uns einzog, eher den Hund vor den Kindern schützen als umgekehrt :lol:


    Aber es ist machbar, definitiv.
    Eine möglichst gute Hundeschule würde ich dir aber sehr ans Herz legen. Und eben jetzt schon mal überlegen, wie du das später händelst, wenn der Hund rausmuss, die Kinder aber nicht mitkommen können oder wollen.


    Meine Kinder sind dann auch schon mal für kurze Zeit alleine geblieben. Aber auch das muss man üben und das ist auch wieder altersabhängig.



    Zur geeigneten Hunderasse wurde ja schon viel gesagt, wir haben ganz bewusst einen nicht so schweren, kräftigen Hund ausgewählt.
    Da eine Kleinrasse für meinen Mann nicht in Frage kam, ist es bei uns der Kurzhaarcollie geworden.
    Boxer hatten wir auch überlegt, denn die haben ja ein tolles Wesen.
    Sind aber so ungestüm, lebhaft und halt auch sehr kräftige Tiere.
    Und sabbern auch gerne :verzweifelt:


    Der Collie war für uns absolut die richtige Wahl.
    Wir sind bei der Rasse geblieben, obwohl die Kinder jetzt schon groß sind.
    Es kommt für uns kein anderer Hund mehr infrage.

  • So, dann schreib ich mal meinen ersten Beitrag hier im Forum :-)


    Ich bin selbst als Kind mit einem Irish-Setter aufgewachsen ( von Geburt an ), später kamen noch eine DSH und ein Dobermann dazu. Meine Eltern haben mir von Anfang an klar gemacht, was ich darf und was nicht.
    Das, denke ich, ist der wichtigste Faktor überhaupt. Den Kindern den Umgang mit dem Hund zu erklären und ganz klare Grenzen aufzuzeigen.
    Letztendlich kann jeder Hund, egal welcher Rasse er angehört, irgendwann aus allerlei Gründen zuschnappen.
    Mit vernünftiger Hunde- UND Kindererziehung, ausreichender Auslastung für den Hund, sowie Rückzugsorten für den Hund, die für die Kinder absolut Tabu sind, lässt sich das Risiko, m.M.n. deutlich reduzieren.


    Als meine Söhne 2 und 3 waren, zog bei uns eine 6jährige Altdeutsche Schäferhündin ein, die erst als Wurfmaschine, dann als Wachhündin missbraucht wurde. Die Gelassenheit und das ruhige Wesen dieser Hundedame, waren genau das richtige für uns.
    Sie war tadellos und sehr sanft im Umgang mit den Jungs und steckte auch einen Rempler oder ein an ihr hochziehen des Kleinen ohne murren weg. Sie hatte einen Rückzugsort, an den die Jungs nicht kamen und es war bis zu ihrem ( leider viel zu frühen Krebstodes ) eine wundervolle Erfahrung für uns alle.


    Danach zogen ein Jack-Russel, sowie ein Mix-Mix aus Spanien bei uns ein. Durch die Vorerfahrung der Kinder waren viele Anfangsprobleme zwischen Kind und Hund nicht mehr gegeben, trotzdem beanspruchte gerade der Jack-Russel, meine Nerven manchmal extremst. Der Mix-Mix war einfach ein Schatz und so ziemlich das unkomplizierteste, was ich jemals an Hund kennengelernt habe. Beide Hunde kamen aus dem Tierheim, waren 1+2 Jahre alt und wir haben viel Zeit darauf verwand sie dort erstmal kennen zu lernen, bevor wir sie übernommen haben. Vor 9 Jahren zog dann meine Seelenhündin, Speedy aus Ungarn, als Welpe bei uns ein.
    Diese kleine Pinscherdame hat meinen Jungs gelegentlich gezeigt wo der Hammer hängt. Niemals wirklich böse oder gar mit Verletzungen, es gab jedoch einige wenige Zwickattacken ( allerdings waren meine Jungs da schon deutlich älter und wußten um die Eigenheiten der Dame ). Vor 6 Wochen verstarb Speedy leider als letzte unseres Trios.


    Nächste Wochen ziehen nun 2 Pflegehunde einer Tierschutzorga aus Spanien ein.


    Ich persönlich, würde mit 3 kleinen Kindern, nicht zu einem Welpen tendieren. Sondern mich in aller Ruhe nach einem gelassenen Hund umschauen, der die Rüpelphase hinter sich hat. Gerade im Tierschutzbereich gibt es genug Fellnasen, die auf Pflegestellen in Deutschland sind. Dort könnt ihr den Hund in aller Ruhe kennenlernen und schauen ob ihr mit dem Hund und der Hund mit euch klarkommt.


    Welche Rasse wäre für mich weitestgehend nebensächlich. Hunde lesen keine Bücher und auch keine Rassestandarts. Wichtig ist, das ihr mit dem Temperament und den Bedürfnissen klar kommt, das ihr den Hund, ohne euch verbiegen zu müssen seinem Niveau entsprechend auslasten könnt, das du ihn mit Kind und Kegel vernünftig führen kannst und du dir im Klaren darüber bist, auch deinen Kindern klare Regeln und Grenzen im Umgang mit dem Tier zu setzen.



    Just my 2 Cents,


    Nicole

  • Zitat

    Vielleicht doch ein (Jung)Hund anstatt ein Welpe? Vor Welpen fürchte ich mich jetzt ein bisschen ;)


    Oh bitte, nein. Wenn Du Dich vor einem Welpen fürchtest, dann stelle Dir einen Junghund als absoluten Horror vor ;)


    Es ist ein bisschen wie mit Kindern: als Babys/Welpen machen sie halt echt viel Arbeit - aber in der Pubertät/Junghundpase könnte man sie manchmal echt abgeben.


    Wenn überhaupt, würde ich Euch raten nach einem erwachsenen Hund so ab 3 Jahre zu schauen.


    Ansonsten würde ich - auch aufgrund Deiner eigenen Zweifel - empfehlen noch zu warten bis Euer jüngstes Kinde noch etwas älter ist.


    Zitat

    Achso, und zum Thema Wachsamkeit. Dir ist klar, dass die meisten Hunde, die "beschützen, das in aller Regel nur tun, weil sie selbst unsicher sind, weil sie DIR nicht zutrauen / vertrauen, dass du die Verantwortung übernimmst?


    Da möchte ich mal widersprechen. Es gibt Hunde, die einfach ein gewisses Territorialverhalten oder auch Wach- und Schutztrieb haben. Das ist aber eine rassebedingte Eigenschaft, die über jahrtausende anerzogen wurde.


    Ein souveräner Wächter, der nur meldet wenn jemand kommt hat nichts mit Unsicherheit zu tun. Vielmehr das Gegenteil.


    Ich rede nicht von einem Gruppe 9-Hund, der rassebedingt eigentlich noch nie von Wachtrieb gehört hat, aber jeden ankläfft, der unterm Fenster vorbei geht (was absolut nichts mit wachen oder beschützen zu tun hat), aber so wollte ich das nicht im Raum stehen lassen.

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