Schon wieder eine "welcher-Hund-passt-Frage"

  • Also mein Golden Retriever ist mit kleinem Kind aufgewachsen und er LIEBT Kinder und alle Kinder lieben ihn. Sogar die Kinder, die Angst vor Hunden haben, kommen mit Mylo gut klar.
    Sobald er ein Kind sieht setzt er sich vor das Kind und wartet auf Befehle. Wenn das Kind ihn einfach anfängt zu streicheln, legt er sich auf den Rücken und lässt sich genüsslich durchgraulen. Das Highlight bei Kindern ist aber, dass er so auf sie hört. "sitz" "platz" "pfote" "dreh dich" "komm" etc. auch Ball spielen ist natürlich sehr beliebt, aber da solltest du etwas aufpassen. Viele Retriever werden gerne mal zu Balljunkies, was für den Hund im Endeffekt einfach nur Stress bedeutet (kann ich leider ein Lied von singen...).
    Mylo ist auch einfach so vorsichtig. Pfote geben oder Leckerlies aus der Hand nehmen.. das würde ich Kinder nie bei Askan machen lassen, er ist da einfach grobmotorisch.. aber Mylo ist da so sanft!


    Er ist meiner Tochter überall hinterher gelaufen. Er saß geduldig mit dabei, wenn sie am Boden gespielt hat und er war ihr Schmusepartner bzw. Kissen, wenn sie sich einfach nur ausgeruht hat.
    Wurde ihm mal irgendwas zuviel, ist er einfach aufgestanden und gegangen (er wusste, dass seine Kudde ein Ort ist, wo sie ihn in Ruhe lassen muss). Das kam aber wirklich so gut wie nie vor.


    Von Freunden und Bekannten kenne ich ähnliche Erfahrungsberichte von Golden Retrievern mit Kindern. Von den Leuten mit Kindern und ohne Hund habe ich nun auch schon mehrfach Angebote für Mylo bekommen (sogar schon weit über Welpenkaufpreis hinaus...).


    Von der Seite aus kann ich wirklich aus vollem Herzen zu einem Golden Retriever raten.


    ABER...


    Nicht alle Golden Retriever sind faule Couchpotatos.
    Wie fast jeder Hund, sind sie nur dann so tolle ausgeglichene Familienhunde, wenn sie richtig ausgelastet werden. Bei Retrievern bietet sich da z.B. Dummytraining an.


    Golden Retriever mit ihrem langen Fell und ihrer Liebe zum Wasser (und auch gerne zum Schlamm) sind Meister darin Dreck in ihrem Fell zu verstecken. Ich denke ja immer, dass Mylo heimlich plant unsere Wohnung in eine Wiese zu verwandeln.



    Wenn es ein Golden Retriever Welpe werden soll, würde ich bei Züchtern unter VDH schauen (GRC oder DRC).

  • Der Boxer wird aber auch schon lange als Familienhund gezüchtet.Was die Wachsamkeit unserer Boxer angeht, so hat sich diese eigentlich immer auf den Garten beschränkt. Das heißt sie haben schon gemeldet, wenn jemand am Zaun vorbei lief. Sobald derjenige aber reinkam, waren sie eher gar nicht reserviert sondern haben sich gefreut:) Bei uns hatten wir auch immer ziemlich viel Kinderbesuch, die Kinder die Angst hatten waren natürlich weniger begeistert, aber da war es eigentlich egal ob es unser Boxer war vor dem sie Angst hatten, oder der Golden Retriever meiner Tante.

  • Hab beim Boxerklub München nochmal die Charakterbeschreibung vom Boxer rausgesucht:


    "Verhalten und Charakter:


    Der Boxer soll nervenstark, selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen sein. Sein Wesen ist von allergrösster Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener Mut als Verteidiger sind von Alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie aber misstrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermögens seiner Bereitschaft zur Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natürlichen Schärfe und seiner Riechfähigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne Falschheit und Hinterlist, auch im höheren Alter. "

  • Zitat

    Hab beim Boxerklub München nochmal die Charakterbeschreibung vom Boxer rausgesucht:


    "Verhalten und Charakter:


    Der Boxer soll nervenstark, selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen sein. Sein Wesen ist von allergrösster Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener Mut als Verteidiger sind von Alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie aber misstrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermögens seiner Bereitschaft zur Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natürlichen Schärfe und seiner Riechfähigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne Falschheit und Hinterlist, auch im höheren Alter. "


    Und genau die fett markierten Sachen, würden mir persönlich zu denken geben, wenn regelmäßig Besucher ein und aus gehen.
    Ja ich weiß, bei vielen Boxern ist es mit den Gebrauchshundeigenschaften nicht mehr weit her, aber man sollte es eben angesprochen haben, dass es durchaus sein kann, dass der Hund eben nicht jeden fremden Besucher klasse findet in seinem Revier, sondern es durchaus denkbar ist, dass man in der Hinsicht einiges an Erziehungsarbeit leisten muss.

  • Zitat

    [
    Und genau die fett markierten Sachen, würden mir persönlich zu denken geben, wenn regelmäßig Besucher ein und aus gehen.
    Ja ich weiß, bei vielen Boxern ist es mit den Gebrauchshundeigenschaften nicht mehr weit her, aber man sollte es eben angesprochen haben, dass es durchaus sein kann, dass der Hund eben nicht jeden fremden Besucher klasse findet in seinem Revier, sondern es durchaus denkbar ist, dass man in der Hinsicht einiges an Erziehungsarbeit leisten muss.



    Genau deswegen würde ich auch bei der Züchtersuche den Züchtern Löcher über ihre Hunde in den Bauch fragen und mich da informieren.
    Für mich sind die Boxer immer noch die perfekten Familienhunde, einfach weil ich soviele gute Erfahrungen gemacht habe. Aber das muss jeder selbst für sich rausfinden:)

  • Hier nochmal der Golden vom DRC:
    "
    Charakter


    Der Golden Retriever hat ein ausgeglichenes Temperament; er ist nicht hektisch oder nervös, aber auch nicht zu ruhig oder gar lethargisch, sondern er ist lebhaft und fröhlich und passt sich allen Alltagssituationen mit viel Gelassenheit und Unerschrockenheit an. Er geht mit Begeisterung auf viele "Beschäftigungen" ein, ist sehr bewegungsfreudig und oft auch noch als alter Hund verspielt. Der Golden Retriever besticht durch seinen ausgeprägten Willen zum Gehorsam ("will to please") und seine Leichtführigkeit. Er ist sehr anhänglich und liebt es, an allen Aktivitäten seines "Menschenrudels" teilzuhaben. Je stärker er in das Familienleben integriert wird, um so mehr schließt er sich "seinen" Menschen an und ordnet sich gern ein und unter.
    Ausbildung


    Auch der leichtführige Golden Retriever muss ausgebildet werden, denn sein angeborener Jagdtrieb will erst einmal in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Die Hauptaufgabe des Golden Retrievers ist das Apportieren von Wild. Er wurde gezüchtet für die "Arbeit nach dem Schuss", was bedeutet, dass er erlegtes Wild freudig und mit weichem Maul seinem Führer zuträgt. In erster Linie wird er zur Entenjagd und zur Jagd auf anderes Niederwild eingesetzt. Seine große Intelligenz trägt zu seinem Jagdverstand bei, sein Temperament und seine Wasserfreude verleihen ihm Jagdpassion und lassen seine hervorragenden Anlagen wie Beute- und Bringtrieb, Finderwillen und ausgezeichnete Nase nutzbar werden. Als Spezialist für die Niederwild- und Wasserjagd hat er sich längst auch bei uns einen sehr guten Namen gemacht.


    Die jagdlichen Anlagen des Retrievers befähigen ihn auch in hervorragender Weise zum Einsatz als Rettungs-, Blinden-, Sprengstoff- und Rauschgiftsuchhund oder als Behindertenbegleithund. Um diese Aufgaben meistern zu können, muss der Golden Retriever selbstverständlich verträglich nicht nur mit allen Menschen, sondern auch mit Artgenossen und anderen Tieren sein. Jede Form von Aggressivität, Ängstlichkeit, Kampftrieb oder Nervosität ist unerwünscht. Durch seinen "will to please" und seine Führigkeit ist er für alle Aufgaben leicht auszubilden. Diese Eigenschaften haben den Golden Retriever zu einer der beliebtesten Hunderassen gemacht. Er mischt überall mit, nur unter den Schutzhundanwärtern wird man ihn trotz seines hohen Beutetriebs vergeblich suchen. Dazu fehlt ihm einfach die Schärfe, denn ein bissiger Golden Retriever ist kein Golden Retriever!


    Die klassische Beschäftigung für einen "Familien-Golden" ist, wie auch bei den anderen Retrieverrassen, die Dummyarbeit. Mit diesem "Leinensäckchen", das als "Wildersatz" dient und das in verschiedenen Gewichtsvarianten zu haben ist, wird der Jagdbetrieb simuliert. Das "FCI-Reglement für Arbeitsprüfungen im Felde für Hunde der Retrieverrassen" beschreibt sehr schön, was wir durch unsere Ausbildung erreichen möchten:
    "Der ideale Retriever ist aufmerksam, steady (ruhig auf dem Stand) und ruhig, ohne die Aufmerksamkeit seines Führers zu verlangen. Er soll das Wild gut markieren und sich die Fallstelle über eine längere Zeit merken. Wenn er für einen Apport losgeschickt wird, sollte er bei der Suche ausdauernd sein, Initiative zeigen, eine gute Nase haben und die Fähigkeit, Wild zu finden. Er sollte in jedem Gelände arbeiten und Wasser unverzüglich ohne Ermunterung annehmen. Er arbeitet, um seinem Hundeführer zu gefallen (will to please) und ist in gutem Kontakt zu ihm, aber ohne abhängig von ihm zu sein. Wenn er das Wild gefunden hat, soll er es schnell und korrekt mit weichem Maul zurückbringen und es auch korrekt abgeben."

  • Zitat

    Ob wir einen Welpen oder einen erwachsenen Hund aufnehmen steht noch im Raum. Auch woher. Tierschutz oder Züchter, oder Privat? Bei einem erwachsenen Hund würde ich eher nach Bauchgefühl entscheiden, quasi ob die Chemie stimmt...bei Welpen ??? Keine Ahnung !!! :???:


    Das kann ich nur nach meinem Bauchgefühl beantworten. Es gibt unglaublich viele tolle Tierschutzhunde, auch viele, die keine Probleme machen.
    Da man aber den konkreten Hund nicht immer so gut einschätzen kann, oft nicht weiß, ob und wie er sozialisiert wurde, welche Erfahrungen er mit Kindern in seinem Leben gemacht hat, würde ich in Deiner Situation zu einem Hund von einem guten Züchter raten. Auch bei Privatabgaben hätte ich die Befürchtung, dass der Hund von den genetischen Anlagen oder von der Sozialisierung nicht in eine Familie mit Kleinkindern passt.
    Ein Welpe kann sich von Anfang an auf Euer Leben und Deine Kinder einstellen.


    Es gibt viele gute Gründe, viele gute Situationen im Leben, um einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben, es ist auch sinnstiftend. Aber ein Setting mit Kleinkindern gehört für mich nicht unbedingt zu den günstigen Situationen.

  • Vielen Dank!


    Die Charakterbeschreibung des Boxers habe ich auch gelesen und genau die "fett" gedruckten Begriffe haben mich stutzig gemacht weil ich eben nicht einschätzen kann wie gut oder schlecht sich das durch die Erziehung beeinflussen lässt (wie gesagt erster Hund).


    Mein Mann findet gerade das wiederum gut, er ist beruflich viel unterwegs und denkt der Hund könnte ein wachsames Auge auf uns werfen :roll:


    Aber wie gesagt, im Alltag ist hier viel los und dazu kommt auch noch das wir eine Haustür haben die sich (auch von unserem 8 jährigen) per Fingersensor öffnen lässt. Ist zwar noch ein Törchen zwischen der Flurtür aber auch das könnte ja mal offen stehen....Das wäre ja eine Katastrophe wenn mein Sohn mit seinen Kumpels ins Haus kommt und der Hund merkt das eher als ich .... Oje, da muss ich mir so oder so noch was einfallen lassen, egal welcher Hund einzieht.


    Und zum Welpen tendiere ich jetzt auch eher... Geduld und Disziplin sind bei uns jedenfalls erfolgreich erprobt und Zeit ist auch ausreichend da...


    Und was VDH, GCR, DCR angeht....das muss ich erstmal googeln! Weiss ja kein Mensch was das wieder für Richtlinien sind ;)


    Aber wie gesagt vielen Dank für die Anregungen, das bietet schon mal genug Stoff für den nächsten Familienrat!!!


    Viele Grüße
    Isa

  • Puh, also diese Rassebeschreibungen sind ja immer so eine Sache.


    Ich kenne einige Boxer, ich mag die auch, aber ruhig ist keiner davon. später (viel später) vielleicht, aber als junge Hunde sind sie extrem lebhaft und voller Überschwang und man muss so ein Kraftpaket dann schon auch zu handhaben wissen. Wenn ein eineinhalb Jahre alter Boxer in der Leine hängt wie doof weil er zu einem anderem Hund will ist das schon ne Hausnummer (guck ich mir hier täglich an). Das ist kein Problem, wenn man weiß, wie man einen Hund zur Leinenführigkeit erzieht. Aber man muss halt bitte wirklich wissen was man tut! Und ne Hundeschule reicht da oft nicht, der Alltag ist was ganz anderes als der Hundeplatz.
    Aber auch bei guter Erziehung würde ich einen so großen und kräftigen Hund nicht an der Leine haben wollen, wenn an der anderen Hand ein Kind oder Kinderwagen hängt.


    Wachsamkeit und Schutztrieb sind ebenfalls Sachen, die man handhaben können muss. Ich habe auch einen Haushalt, in dem viel ein- und ausgegangen wird und Kinder zu Besuch kommen. Ich bin sehr froh drum, dass mein Hund sich dafür kaum interessiert.


    Man sollte auch nicht vergessen, dass Boxer Hunde sind, die aufgrund ihres Äusseren von vielen Menschen als "gefährlich" angesehen werden. Vorher drüber nachdenken, ob das stört oder nicht.

  • Zitat

    Und was VDH, GCR, DCR angeht....das muss ich erstmal googeln! Weiss ja kein Mensch was das wieder für Richtlinien sind ;)


    Das ist der VDH:
    http://www.vdh.de/home/


    Verband für das Deutsche Hundewesen.


    Die anderen Abkürzungen bezeichnen Rassezuchtvereine innerhalb des VDH.
    Beim Welpenkauf sollte man gerade als Anfänger darauf achten, in einem dem VDH angeschlossenen Zuchtverein zu kaufen, einfach weil dadurch ein paar wichtige Eckpunkte bereits abgedeckt sind und man besser vor einigen bösen Überraschungen beim Welpenkauf geschützt ist.

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