Hilfe, Hund hat Richter am Tisch angebrummelt

  • Also ich weiss ja nicht... Ich überlege mit lieber was mein Hund mir mitteilen möchte und schaue was man da machen kann. Eine Einstellung wie du sie deinem Hund gegenüber hast wäre mir irgendwie zu anstrengend...


    Und ja, ich lass mich von meinen Hunden anknurren und akzeptiere das! Meine Hündin murrt zB wenn sie auf dem Sofa/Bett liegt und man sie wegschieben will. Ok, sie mag nicht weggeschoben werden, also mache ich das nicht. Will ich aber aufs Sofa/Bett geht sie problemlos runter. Es sind einfach kleine Kompromisse die ich mit meinen Hunden eingehe, warum auch nicht? Vielleicht findest du mit Deinem Rüden ja auch ähnliche Kompromisse...


    Ziept beim Bürsten eine Stelle zB zu arg, machen wir an dieser Stelle eine Pause und sie zeigen mir wo es für sie ok ist. So kann ich viel einfacher sie blöden Stellen bürsten. Sie lassen es zu, da sie darauf vertrauen dass wir eine Pause machen wenn es zu unangenehm ist.

  • ich kann mich den letzten beiden Posts nur voll und ganz anschließen!


    Wir wollen dir doch nichts böses! wir wollen dir und deinem Hund helfen!
    Deshalb möchte ich auch nochmal ansprechen, wie schon von KakiFaro geschrieben, dass evtl. auch eine gesundheitliche Ursache für das plötzlich veränderte Verhalten vorliegen könnte, und man das vielleicht beim nächsten Tierarzttermin mal ansprechen könnte...


    lg

  • Zitat

    jetzt ist er in der Pupertät und steigt mir den Stinkefinger


    Einfach als Rückmeldung, erstmal unabhängig von Ausstellungen: die Pubertät ist keine Phase, in der Hunde zum Diktator mutieren, sondern eine Zeit, in der sich der Hormonhaushalt nochmal grundlegend ändert. Das Verhaltensrepertoire erweitert sich, und die Hunde müssen erst lernen, wie sie damit umgehen.
    Du hast jetzt die Wahl, ob Du Deinerseits eine Diktatur eröffnen möchtest und jedes unerwüschte Verhalten rigoros deckelst, damit aber auch auf ein Vertrauensverhältnis pfeifst, oder ob Du Deinen Hund geduldig und verständnisvoll durch diese Phase führen willst. Verständnisvoll heißt nicht, dass er alles darf, sondern dass Du im Wissen um seine Bedürfnisse und mit Rücksicht auf seinen Entwicklungsstand in seinem Tempo Dinge trainierst und ihm zeigst, wie er mit seinem "neuen" Körper umgehen kann.


    Falls Du Dich für den zweiten Weg entscheidest, wirst Du hier im Forum viele Tipps bekommen.

  • Mein Hund ist ebenfalls Deckrüde (und es lebt auch ein Sohn von ihm bei uns), wir sind ebenfalls immer mal wieder auf Ausstellungen (weil mein Hund richtig Spass daran hat, im Mittelpunkt zu stehen!) - aber er ist in erster Linie ein Hund, ein Familienmitglied und Freund! Ich habe das Betasten von Welpe an geübt und schön gefüttert, aber nicht im Hinblick auf Ausstellungen, sondern als Vertrauensbasis zwischen meinem Hund und mir und weiteren Menschen in meiner Anwesenheit. Er lässt sich von jedem Tierarzt, jedem Ausstellungsrichter, jedem anderen Menschen in meiner Gegenwart problemlos und gerne überall anfassen!


    Mir würde nie in den Sinn kommen, meinen Hund einfach irgendwo wegzuschieben (mache ich mit Menschen ebenfalls nicht!), ich habe eine Stimme und wir kommunizieren! Wenn mein Hund brummt, grummelt, knurrt, sich steif macht usw., dann weiss ich, dass jetzt gerade etwas sehr ungut ankommt. Dann halte ich inne, entspanne mich, lass dem Hund Zeit mit der Situation klar zu kommen und dann mache ich weiter. Evtl. habe ich eine Berührung zu heftig oder hastig gemacht? Evtl. ist der Ausstellungsrichter grob und hat den Hund nicht angesprochen?
    Das lässt sich alles üben, aber Du als Hundehalterin musst dem Hund zeigen, dass er Dir in jeder Situation vertrauen kann! Kein Hund zeigt einem Menschen den Stinkefinger, dazu ist das Hundedenken gar nicht fähig! Ein Hund kann nur mitteilen, dass er eine Aktion gerade nicht versteht, ihm etwas weh tut, er sich unwohl oder bedrängt fühlt!


    Übrigens habe ich das alles genau so mit meinem Belgischen Schäferhund (Malinois) gemacht. Auch er war Deckrüde und wir sind öfters mal auf Ausstellungen gewesen. Und der Belgier ist im Standard "Fremden gegenüber zurückhaltend"......


    Wenn Dir und Deinem Hund Ausstellungen Spass machen, dann trainiere dafür! Zeig ihm, dass es ok ist, von Fremden angefasst zu werden! Zeig ihm, dass in Deiner Gegenwart ihm niemand weh tun darf und auch nicht weh tut! Streichle ihn vorne oder halt ihm ein paar Leckerchen vor die Nase, wenn der Richter ihn anfasst! Wenn Du einen Hundesport machst, trainierst Du die einzelnen Arbeiten ja auch ganz gezielt und in kleinen aufbauenden Schritten! Ich kenne viele angefressene (nicht negativ gemeint) Aussteller, die üben aber das Ausstellen genau so, wie sie z.B. Agility trainieren!


    Wenn Du Deine Einstellung so beibehälst "er zeigt mir den Stinkefinger, ich bin nicht mehr Rudelführer", wird Dein Hund sehr schnell das Vertrauen in Dich verlieren und wenn kein Vertrauen und keine gute Bindung vorhanden ist, wird er an Ausstellungen keine schöne Ausstrahlung mehr haben, und nicht mehr "mit Dir" im Ring laufen, sondern "gegen Dich".....


    Um die Pupertät verstehen zu können, empfehle ich Dir das Buch "Entspannt durch die Flegelzeit" von Jutta Schenten.


    Liebe Grüsse Irène

  • Ich finde es erschreckend, dass hier gleich gegen Ausstellung Front gemacht wird und der Threadstellerin den Ratschlag gegeben wird, "Dein Hund mag das nicht, lass die Ausstellung bleiben"; ihr Egoismus und was sonst noch unterstellt wird.


    Würde der Hund unter anderen Bedingungen brummeln, dann käme doch von vielen Usern "der hat keine Erziehung und der Rat zur Hundeschule und/oder Hundetrainer.


    Ein Hund der regelmäßig von klein auf auf Ausstellungen mitgeführt wird, wird stets sehr entspannt in solchen Hundeansammlungen sein. Auch darf er mal einen schlechten Tag haben, wenn er (nur) brummelt und zeigt "Dich - der Richter - mag ich nicht, heute bin ich schlecht gelaunt".


    Anders sieht das Bild aus, wenn im Alltag das "Brummeln" beim Hund zur Routine geworden ist. Das geht meiner Meinung gar nicht und da sollte die Threadstellerin einfach Konsequenz walten lassen und sich durchsetzen. In Situationen wo der Hund beherrschen oder delegieren will, den Hund konsequent in sein Körbchen schicken und erst wieder abholen, wenn er Ruhe gibt. So zeigt man seine Präsenz und auch, dass nicht der Hund, sondern der Besitzer letztendlich das "Sagen" hat.

  • Ich habe nichts gegen Ausstellungen. Meiner Meinung nach sollte aber der Hund daran auch Freude haben.


    Und ehrlich, wenn mein Hund gerade da keine Lust zu hat, würde ich mal eine Pause machen und anderes tun.
    Das hilft manchmal schon Wunder.
    Außerdem üben, immer wieder mit positivem Ende. Belohnen fürs Tolerieren statt dominieren wenn er motzt.
    Auch mal Freunde dazu nehmen und jedes Stillhalten und ruhig sein gerne belohnen.
    Dann klappts auch bald wieder

  • Hast du den Hund mal durchchecken lassen? Bin mir nicht sicher ob er dir wirklich den Stinkefinger zeigt. Sollte er Rückenschmerzen haben, ist jede Berührung schmerzhaft, egal ob hinten vorne oder auf der Seite. Auch ein wegschieben vom Kühlschrank kann bereits schmerzhaft sein.
    Denn wenn z.B. eine Bandscheibe oder was ähnliches betroffen ist, tut einfach alles weh. Also bevor mit irgend welchen Erziehungsmassnahmen eingegriffen wird, würde ich den Hund mal durchchecken lassen.

  • Ich sehe auch kein Problem, einem Hund ein paar Mal im Jahr eine Ausstellung zuzumuten.


    Hier ist doch immer das Geschrei groß, wenn jemand nicht beim VDH-Züchter kauft.
    Beim VDH gehören diverse Ausstellungen dazu, um überhaupt züchten zu dürfen. Ein Minimum muss also sein und wenn man darüber hinaus mehr machen will oder auch muss, ist das doch ok. Gerade wenn man einen Deckrüden führt, ist es wichtig, den auch zu zeigen, damit er überhaupt "Aufträge" bekommt und in der Szene bekannt wird.


    Wie wurde das Anfassen lassen denn geübt? Vielleicht musst Du einfach da noch mal dran bleiben und noch mal einen Schritt zurück gehen und etwas Geduld üben.

  • Mit 21 Monaten sind Kleinhunde aus der Pubertät schon raus. Hier geht es ja nicht um Landseer die in dem Alter erst anfangen erwachsen zu werden, sondern um einen CKC Spaniel.


    Bevor ich da jetzt von Stinkefinger etc. rede, würde ich eher in Richtung Gesundheit denken. Wenn die Verhaltensänderung doch relativ plötzlich auftritt und er früher weder bei der täglichen Körperpflege noch bei den Ausstellungen Probleme machte, würde ich da eher zum TA gehen und den Hund mal auf den Kopf stellen, ob da irgendein körperliches Problem besteht, die eine Schmerzreaktion auslösen und damit das Knurren.


    Gab es schon früher kleinere Anzeichen, dass er sich wehren möchte oder das ganze nicht so ganz toll findet, dann würde ich den Schwerpunkt auf die weitere Erziehung setzen.

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