Entschleunigung
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Ich denke, damit ist eher gemeint, mit dem Hund eher in Wald und Wiese unterwegs zu sein, als in der Stadt oder mit der Straßenbahn, etc.Dann hat Frau E aber seltsame Wälder.
Unsere sind voll von Reizen angefangen von Wildspuren, huschenden Tierchen, unzähligen Geräuschen und und und... -
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Dann hat Frau E aber seltsame Wälder.
Unsere sind voll von Reizen angefangen von Wildspuren, huschenden Tierchen, unzähligen Geräuschen und und und...
Natürlich sind unsere Wälder voll von Reizen. Unser Haushalt auch.
Aber mMn "natürlicher" und weniger stressend für den Hund (wenn man nicht gerade DIE Jagdsau hat) als ein Stadtbummel. Straßenbahn, Autos, viele hektische Menschen, andere Hunde, Rolltreppen, Fahrstühle, Fahrräder... -
Hey
ZitatIch lese seit ewiger Zeit quer durch die Rudelstellung mit.
Und einiges davon habe ich für mich und meine Hunde überdacht.
Z.B. habe ich seit drei Jahren einen Hund, der bestrebt ist, hinter mir zu laufen.Nein, nicht nur weil er ein Nachranghund ist, sondern auf Grund seiner Vergangenheit, sucht er die Sicherheit.
Aber das Thema Entschleunigung finde ich doch recht gut.
Ich habe viele HH hier, die ein ziemliches Tempo beim Laufen vorlegen, dabei nicht auf den Hund achten,diesen oft mit sich ziehen usw.
Und der Dobermann hie rennt seine tägliche Runde hechelnd hinterm Fahrrad her.Natürlich geht es bei Entschleunigung in der Rudelstellung um mehr, keine Kontakte, Hund oder Mensch, keine Außenreize usw.
Davon halte ich so gar nichts, gezielt angesetzte Kontakte üben enorm.
Aber denkt ihr über eure täglichen Runden mit Hund/en nach?
Zwei Gedankenanstöße möchte ich mal in den Raum stellen.
a) Woher kommt es eigentlich, das Hunde auf eine bestimmte Art und Weise geführt werden. Stichwort: Diensthundeausbildung, in Kurzform, der Hund hat immer links bei Fuß, neben dem Hundeführer zugehen. Das hat sich bis heute nicht wesentlich geändert, besonders im Prüfungswesen.
b) Erst wurden in allen Hundeschulen und Hundeforen die Beschäftigung mit dem Hund gefordert. Stichwort: Belastung, der Hund muss ausgelastet werden, nur wie man das sinnvoll macht, Beschäftigungs- und Ruhephasen, wurden meist nicht näher benannt, sind aber das A und O des Lernens.
Nun kamen dieselben Leute Hundeschulen und Hundeforen schon länger auf den Trichter und kreierten einen neuen Trent, dass man die Hunde entschleunigen müsse.
Das ist pervers, eine verrückte Welt, erst werden alle ausnahmslos angehalten ihre Hunde auf Teufel komm raus zu beschäftigen, um dann später festzustellen, das es viel zu oft einfach des Guten mit dem Beschäftigen zu viel war.Eine ganz simple Erkenntnis aus dem Leben besagt, das in der Regel alles zwei Seiten hat, wer das bedenkt, wird auch immer versuchen innerhalb der natürlichen Grenzen des Mentalen als auch inneren physiologischen Milieus zu bleiben.
Der gesunde Menschenverstand bedeutet, sein Hirn zu nutzen und nicht gedankenlos zu handeln, dazu braucht es keine „Rudelstellungen“, sondern vielmehr Empathie und Verstand.
Ein Theoretiker ist ein Mensch, der praktisch nur denkt (W. Mitsch).
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Häh? Entschleunigen?
Demnächst soll ich wohl auch noch 'Slow food' für meinen Hund kochen.Ich gehe immer recht flott, zum rumsitzen eignet sich die Gegend in der ich wohne nicht. Hund läuft frei, vorzugsweise so, dass ich sie sehen kann aber bitte nicht 'auf Patroullie' im Grosskotzmodus (Mit aufgepuscheltem Schwanz usw)
Was mir an dem Konzept aber gefällt, ist dass langes Rumstehen und Ratschen mit andern HH jetzt mal was positiv ist.
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Natürlich geht es bei Entschleunigung in der Rudelstellung um mehr, keine Kontakte, Hund oder Mensch, keine Außenreize usw.
Sagen die Leute einem auch wie sowas möglich sein soll?Ehrlich, immer wenn ich glaube "Jetzt kann die Rudelstellung nicht mehr unlogischer werden." setzten die noch einen drauf.
Entschleunigung, wieder son Modewort! Ähnlich wie Auslastung.
Braucht das wer? Ich gehe mit meinen Hunden spazieren, so wie es ihrem Wesen entspricht.
Da trödelt Arren um mich herum während Hamilton rennt, dann spielen sie, dann schnuppern sie, ganz wie es ihnen beliebt, quer durch die Wiesen und die Feldwege.
Rangerufen wird wenns nötig ist, manchmal tatsächlich erst wenn wir die Straße und damit den Anleinpunkt erreicht haben.
Danach habe ich zufriedene Hunde, ganz ohne tolle Worte wie "Auslastung" und "Entschleunigung". -
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b) Erst wurden in allen Hundeschulen und Hundeforen die Beschäftigung mit dem Hund gefordert. Stichwort: Belastung, der Hund muss ausgelastet werden, nur wie man das sinnvoll macht, Beschäftigungs- und Ruhephasen, wurden meist nicht näher benannt, sind aber das A und O des Lernens.Nun kamen dieselben Leute Hundeschulen und Hundeforen schon länger auf den Trichter und kreierten einen neuen Trent, dass man die Hunde entschleunigen müsse.
Das ist pervers, eine verrückte Welt, erst werden alle ausnahmslos angehalten ihre Hunde auf Teufel komm raus zu beschäftigen, um dann später festzustellen, das es viel zu oft einfach des Guten mit dem Beschäftigen zu viel war.Eine ganz simple Erkenntnis aus dem Leben besagt, das in der Regel alles zwei Seiten hat, wer das bedenkt, wird auch immer versuchen innerhalb der natürlichen Grenzen des Mentalen als auch inneren physiologischen Milieus zu bleiben.
Der gesunde Menschenverstand bedeutet, sein Hirn zu nutzen und nicht gedankenlos zu handeln, dazu braucht es keine „Rudelstellungen“, sondern vielmehr Empathie und Verstand.
Ich glaub, das Wort "entschleunigen" wird in diesem Thread falsch verstanden oder aufgefasst. Entschleunigung ist mittlerweile auch für den Menschen "in aller Munde" und meint doch eigentlich nur, daß man sich selber einfach mal genug ist. Schwer auszudrücken - aber z.b statt hier abends 1 - 2 Std im DF zu hängen ist es für den Menschen doch sinnvoller, einfach mal in eine Kerze zu starren, zu stricken oder nur zu dösen - ohne Reize wie Fernseher, Radio oder PC. Und eigentlich nicht nur ein/zwei Abende pro Woche sondern permanent
Denn das ist es, was den Menschen an sich irgendwann wie ein Bumerang um die Ohren fliegen wird: die ewige Suche und Sucht nach Ablenkung und nach Aussenreizen - auch wenn das viele vielleicht nicht so empfinden, da sie es ja nicht anders kennen und für völlig normal halten.Und beim Hund ist es ähnlich - wer lässt heute seinen Hund einfach nur Hund sein, das geht schon von den äusseren Umständen her nicht. In einer Wohnung kann man den Hund nicht einfach nur lassen, er braucht zumindest mal etwas Auslauf und Pipirunden. Und da müssen viele Hunde sich mittlerweile mit der menschlichen Umwelt auseinandersetzen - die so gar nicht für sie geeignet ist. Lärm, Gerüche, harte Untergründe, Autos, Menschen, visuelle Reize ohne Ende.......... jeder von euch kennt die Liste.
Auch der Beschäftigungswahn hat mittlerweile auf die Hunde übergegriffen - hansgeorg hat es schön ausgedrückt. Die Dosis macht das Gift - und der gesunde Menschenverstand und das Bauchgefühl sind sehr vielen Leuten schon abhanden gekommen (man sieht es in vielen Threads hier im DF).
Daher musste die Entschleunigung "erfunden" werden - denn wenn eine Notwendigkeit zu einem Trend wird, einen Namen kriegt und öffentlich und anhaltend propagiert wird............ dann hören manche Menschen vielleicht mal wieder auf sich und ihren Bauch - ohne durch ihr Leben zu hetzen und ohne alles, was in ihrem Umfeld lebt, mitzureissen.Was BE da propagiert und was da mit diesem NLH gemacht wird - es ist in meinen Augen grenzwertig und manchmal schon tierschutzwidrig. Aber grundsätzlich fordert es - wenn man mal dahinter schaut und BE und ihre kruden Theorien ausser Acht lässt - einen natürlicheren Umgang und vor allem einfach auf die Bedürfnisse des Hundes reduziert.
Diese Bedürfnisse sind grundsätzlich nicht wirklich hoch - und es ist sicherlich kein Bedürfnis eines Hundes, an unserer hochgerüsteten und überladenen Umwelt teilzunehmen. Viele Hunde machen es weil sie es nicht anders kennen............ würde ich jetzt ein Schwein so halten - was ja sogar intelligenter ist als ein Hund - dann fände es jedermann zumindest recht abstrus und würde sich auf die natürlichen Bedürfnisse des Schweines berufen.Okay - grundsätzlich verstehe ich also, was BE mit Entschleunigung meint - denke ich zumindest. Und es hat nichts mit Langsamkeit zu tun was viele hier meinen...........
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Also wenn ich Feivel machen lassen würde, würde ich ihn am Horizont nicht mehr sehen, der kennt nämlich nur Beschleunigung, hat nix mit jagen zu tun, der rennt einfach die meiste Zeit sturr gerade aus und das im Schweinsgalopp.
Sanny dagegen würde gleichzeitig hinter mir Gras fressen an einer Stelle ewig schnüffeln, es ist so manchmal schon schwer beide im Auge zu behalten (bzw. muss Sanny da an der Flexi bleiben, bei Wildsichtung kann sie dann plötzlich rennen und wenn ich dann Feivel einfach gerade aus rennen lassen und Sanny schnüffeln, ist Feivel weg XD) -
Ich weiß nun nicht, ob ich das Prinzip der BE zum Entschleunigen richtig verstanden hab, aber wenn man sich in Berlins Wäldern umsieht, ist es in etwa wie folgt:
Besitzer gehen durch den Wald. Hund frei. Hund mit der Nase überall. Es wird auf den Hauptwegen geblieben. Jeder entgegenkommende Hund und Halter ist eine willkommene Abwechslung. Ist nichts da zur Beschäftigung hat man die Ballkelle oder sonst was am Mann oder lässt die Hunde UO machen oder über Bäume balancieren usw.
Es wird zwar langsam gelaufen auch zum Teil, aber der Kopf ist immer noch im Dauerlauf, weil viele Reize, man merkt auch eine Energie die über solchen Leuten+Hund liegt.Mache ich auch (mehr oder weniger), aber ich bin im Wald doch eher so, dass ich zwischen den gut besuchten Wegen (viele Hundegerüche usw) und kaum benutzen Waldwegen oder einfaches Unterholz wechsle. Dann kommt es auch mal vor, das ich um die 20 minuten einen Baum anstarre und die Hunde die Gegend abschnuffeln. Dann liegen sie mal. Hören auf die Geräusche. Stehen wieder auf und schnüffeln nochmal... wir nutzen dann auch gerne Sitzgelegenheiten im Wald um da ne halbe Stunde rumzuhocken und die Seele baumeln zu lassen. Die Hunde nutzen ihren Radius, den sie für angemessen halten (sie sind keine Jäger, also geht das). Kommt von weitem ein Hund-Mensch team in unsere Richtung schlendern wir in eine andere Richtung weg. Selbst der Kleine hat das schon kapiert und nutzt diese "Ruhephasen" beim Spazierengehen voll aus und kommt auch gut runter und pennt auch mal in der Sonne.
Wenn das Entschleunigen ist, dann bin ich absoluter Freund davon. Es tut mir selbst sogar richtig gut, um einfach mal den Kopf frei zu bekommen. Manchmal hab ich (ja, wirklich) auch kein Bock auf Menschen.
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DAS ist entschleunigen.
Zur Ruhe kommen, durchatmen, Seele baumeln lassen, Zeit lassen, auf den Hund und seine Bedürfnisse hören, lauschen, Frieden und Ruhe finden, Stille genießen, und sich auch mal für das interessieren, was den Hund interessiert, teilnehmen an seiner Welt soweit das uns möglich ist.
Und staunen, wieviel man dadurch gewinnt und wie sehr der Hund sich darüber freut, auch wenn er erstmal begreifen muss, dass das Leben auf der Überholspur zuende ist. -
Ich hab mir das Rudelstellungsgedöns ja auch durchgelesen (hat ne Faszination).
Dort wird verlangt, dass man den Hund möglichst wenigen Reizen aussetzt. Er soll zunächst, während der Umstellungsphase, keine anderen Hunde treffen, man soll immer dieselbe Runde gehen, er soll möglichst frei laufen (übers Thema jagen schreibt irgendwie keiner was
) und er bestimmt Tempo und Richtung - wobei es da auch Unterschiede gibt, ob es nun ein X oder Y oder Z Hund ist.
Der Halter soll jegliches "Konditionieren" lassen (ich schreibe das in Anführungszeichen, weil das was RS damit meint, nicht mit dem übereinstimmt, was ich damit meine). keine Kommandos, keine Erziehung, keine Auslastung. Was man vom Hund möchte, wird ihm freundlich und in ganzen Sätzen erklärt.
Also: Erst mal 0,0 Ansprüche an den Hund.Bei den Leuten, die tatsächlich so verzweifelt sind und so wenig Einfühlungsvermögen für ihre Hunde haben, dass sie sich ernsthaft auf RS einlassen, ist das alles vielleicht mal gar nicht so schlecht. Erst mal runterkommen und neu anfangen. Aufhören, jedem Erziehungstrend hinterherzulaufen, aufhören, sinnfrei Bällchen zu schmeissen, aufhören zu erwarten, dass der Hund mit jedem Artgenossen spielen will usw - das ist erst mal schon nicht schlecht.
Leider habe ich beim Querlesen des Forums nicht herausgefunden, was nach dem Entschleunigen kommt. Oder bleibt es dabei?
Das wäre eine Frage an Freigeist.Ich hab mir da schon mal länger Gedanken drüber gemacht, auch darüber, warum das ganze dann sogar für viele HH funktioniert. Ich mag das jetzt nicht alles noch mal hier schreiben:
http://pfotenblog.blogspot.de/…ntlich-rudelstellung.html
Und das:
ZitatZur Ruhe kommen, durchatmen, Seele baumeln lassen, Zeit lassen, auf den Hund und seine Bedürfnisse hören, lauschen, Frieden und Ruhe finden, Stille genießen, und sich auch mal für das interessieren, was den Hund interessiert, teilnehmen an seiner Welt soweit das uns möglich ist.
ist der Grund, warum ich überhaupt einen Hund habe. So ungewöhnlich ist das doch nicht.
Nur muss ich meinen Hunden nicht von jeglichen Aussenreizen abschirmen. -
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