Leine.... das Ende aller Glückseligkeit?

  • Huhu, ihr Lieben


    Ich mein, das Hunde ohne Leine anders sind als mit, ist klar. Schließlich haben sie ohne wesentlich mehr Bewegungsfreiheit.
    Aaaber... ist Leinenknast so schrecklich? Ich finde nicht. Für mich kommt es eher auf die Auslastung an. Und darauf, einen angenehmen, stressarmen Spaziergang für beide Seiten zu haben.

    Picasso kann viel frei laufen. Er ist sensibel und anhänglich, jagt nicht und bleibt immer in der Nähe.
    Mozart hört gut, hat aber einen relativ großen Radius und ist Sichtjäger. Ihn lasse ich nur auf bestimmten Wegen frei laufen.
    Casper ist derzeit unsicher und meint, allein ist es viel schöner. Ui, eine Blume, ein Grashalm und guck mal da... er ist derzeit immer an der Leine, bis ich wieder Zeit und Geduld für ein anständiges Training habe.

    Auf Wanderungen und in unbekannten Gebieten sind alle drei Dauerangeleint, Mozart teilweise im Zuggeschirr und am Gürtel, die anderen entweder mit am Gürtel oder an der Flexi.
    Und ich hab bisher nicht den Eindruck, das es den dreien schadet oder sie deshalb unglücklich sind. Sie schlafen zuhause seelig, spielen miteinander, draußen wird auch an der Leine geschnüffelt, gepieselt, wir erkunden Wege und Wiesen, es werden Leckerlis gesucht, mit Mozart mache ich ab und an Dummytraining oder werfe eine Frisbee (derzeit alles im Sparmodus, aber wir tasten uns wieder heran)

    Ich verstehe eines nicht so ganz..... warum besteht immer jeder und alles (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) ) darauf, das Hunde frei Laufen müssen, um glücklich zu sein?
    Es liegt nicht in der Natur, ständig zu spielen... es liegt in der Natur, zu erkunden, zu erschnuffeln, zu entdecken. Und das können sie doch auch mit mir und an der Leine. Und ich denke sogar, das wäre vielen (nicht allen! Ausnahmen und so...)Hunden lieber, als immer nur langweilig auf einem Weg daherzutrotten.

  • Genau Deiner Meinung!
    Meine Hunde haben gelernt, Leine ist toll!
    Hatte auch mal einen wildernden Schäferhund, vom TS einjährig übernommen, vier Jahre intensives AJT, aber zuverlässig war er nie. Er war auch größtenteils an der Schlepp, wurde 11,5 Jahre alt und ich denke nicht, das ihm was gefehlt hat.
    Auslastung über Hundesport, Agility, UO und Fährte, SD war nicht sein Ding, Freilauf in sicheren Gebieten, Spielen mit anderen Hunden war auch nicht Seins.

  • Mmh weiß nicht, ich hab es einfach bei allen Hunden, die ich bisher regelmäßig geführt habe (vor meinem eigenen den Rotti und danach Vizsla meiner Schwester) irgendwie genossen, sie frei laufen lassen zu können. Und obwohl beim Bjarki jetzt der Rückruf durchaus noch etwas besser sitzen könnte, lass ich ihn auch so oft wie möglich ohne Leine. Halt in sicherer Umgebung. Dann kann auch problemloser Kontakt zu anderen (ebenfalls leinenlosen) Hunden aufgenommen werden und ich habe schon das Gefühl, dass er es genießt ohne Leine zu sein. Und mir macht es auch mehr Spaß. Ich hab da auch von Anfang an kein großes Trara gemacht und ihn vom ersten Tag an auch ohne Leine laufen gelassen. Einen Hund zu haben, den man überhaupt nicht ableinen kann, kann ich mir persönlich nicht vorstellen.

  • Ich glaube, da kommt es ganz stark auf den einzelnen Hund und seine Bedürfnisse an.

    Gerade jetzt in der Brut- und Setzzeit sehe ich den Unterschied bei meinen beiden Hunden besonders deutlich: Dem Großen macht das ganze wenig aus, der ist mit seinem Schleppleinenradius auch glücklich – und wenn's dann noch ein paar Suchspiele oder ein bisschen Tricks lernen gibt, ist die Welt für ihn in Ordnung.

    Der Lütte liebt Rennspiele über alles: Haken schlagen, plötzliche Stopps, lange Sprünge über Bäche und Gräben... Natürlich freut er sich auch über körpernahe Spiele mit mir oder ein paar Denkaufgaben, aber um ihn richtig glücklich zu machen, muss er wenigstens alle paar Tage mal richtig rennen können. Für den wäre dauerhafter "Leinenknast" eine Katastrophe.

    (... und dann kommt erschwerend hinzu, dass ich nicht so das Koordinationswunder bin. Hätte ich zwei Hunde, die ihr ganzes Leben lang an der Schleppleine laufen müssten, würde mich vermutlich noch häufiger als eh schon in den verdammten Dingern verheddern und auf die Nase fliegen. So gesehen entlasten Freilaufgebiete meine Krankenversicherung. :D )

  • Meine Dicke lief bislang immer frei.
    Seit ein paar Monaten ist sie an der Schlepp, weil es hier im neuen Gassigebiet viele Pferde gibt, mit denen sie spielen will. :roll:
    Es stört sie nicht die Bohne, würde ich mal sagen.
    Wenn ein anderer Hund kommt, mit dem sie spielen will, leine ich sie ab, denn dann sind die Pferde uninteressant - Hauptsache Action! Jagdtrieb hat sie ansonsten keinen.
    Allerdings ... sie ist eine Engl. Bulldogge, für die Rasse zwar agil und bewegungsfreudig ... aber sie wäre nun so oder so nicht die geborene Langstreckenläuferin oder Sprinterin.

    Wie gesagt, hat sie rein gar nichts gegen die Schleppleine. Vermutlich denkt sie, ihr Frauchen leint sich an, damit es unterwegs nicht verloren geht. :D

  • Aus Trainingszwecken hängen meine momentan fast nur anna Schleppe, aber ist ja nicht dasselbe wie ne normale Leine.
    Freilauf finde ich schon wichtig, aber meine Hunde sterben nicht, wenn sie ihn nicht jeden Tag haben. Ich muss halt immer rausfahren, deshalb laufen wir manchmal die große Runde an der Leine in der Nachbarschaft. Sie dürfen schnüffeln, wir machen bissl Training und alle sind glücklich.
    Bei vielen ist das ja so, dass die Hunde kaum die Leine kennen. Wenn man so wohnt, why not? :)

    Aber ansonsten finde ich es als Abwechslung nicht dramatisch, es kommt aber auch auf den Hund an, wie du halt sagst.
    Meine lieben es rumzuflitzen, aber sie kennen auch leinenspaziergänge.
    Wennse an der Leine sind, mache ich viel mehr mit Ihnen als im Freilauf.

    von unterwegs..

  • Zitat


    Es liegt nicht in der Natur, ständig zu spielen... es liegt in der Natur, zu erkunden, zu erschnuffeln, zu entdecken. Und das können sie doch auch mit mir und an der Leine. Und ich denke sogar, das wäre vielen (nicht allen! Ausnahmen und so...)Hunden lieber, als immer nur langweilig auf einem Weg daherzutrotten.


    Freie Bewegung hat mit Spielen nur wenig zu tun, das betrifft vor allem Junghunde - und da ist die Möglichkeit tatsächlich sehr wichtig.

    Für erwachsene Hunde ist das erwähnte Umgebung entdecken, erschnuffeln sehr wichtig. Das ist an der kurzen Führleine nicht möglich, da muss der Hund mein Tempo laufen. An einer langen Leine geht das besser, da sind ruhige Wegrand-Schnuffelgänge gut möglich, wenn ich dem Hund das kommando übertrage. Für Hunde, die sich eh nicht von ihrem Menschen lösen, bedeutet eine richtig lange Leine auch nur wenig Einschränkung. Die lassen den spontanen Sprint eh nicht länger als 20 m werden.

    Aber was ist mit Hunden, die sich schneller und weiter bewegen möchten? Deren Erkundungstempo nicht das meine ist? Die werden ständig ausgebremst, frustriert..... Müssen sich ständig nach dem Menschen richten. Noch ärger mit zwei Hunden, die nicht unbedingt zur selben Zeit dieselbe Ecke erschnüffeln möchten. Sie können sich nie frei bewegen, müssen ständig damit rechnen, in die Leine zu knallen, oder verbal gestoppt zu werden.

    Wenn ich sehe, wie meine zwei mal so richtig Gas geben, sich dann beseligt hinschmeissen und herumrollen (eine Katastrophe mit Leine), sich mal kurz anspielen, dann wieder ihrer separaten Wege gehen, dann ist das für mich keine Frage, dass sie dabei glücklicher sind, als wenn ich sie angeleint habe auf ruhigen Schnüffelgängen. Klar, sie würden sich damit abfinden, wenn es nix anderes mehr gäbe, würden resignieren - vielleicht sogar zufrieden wirken, ich weiss es nicht. Hunde versuchen meist, das Beste aus ihrer Situation zu machen, auch wenn sie eigentlich Sch.... ist. Bleibt ihnen ja nix anderes übrig. :/ Das ist für mich aber kein Grund, ihnen nicht was Besseres zu bieten. Die Möglichkeit, sich frei zu bewegen gehört für mich einfach zwingend zu den Bedürfnissen des Hundes. Das muss nicht immer und überall sein, aber wenn es nur in der Wohnung der Fall ist (wo evt. auch noch ein "fester Platz" dies wieder einschränkt), finde ich das mehr als ärmlich. So würde ich keinen Hund halten wollen.

  • Najira, das unterschreibe ich voll und ganz!

    Allein der Radius beim Erkunden ist doch bei vielen Hunden deutlich länger als 2 Meter.
    Und meine Hunde brauchen das, einmal ab durch die Wildwiese, oder auch mal vorsichtig einer Spur nach übers (nackte) Feld tapern. Mal eben die Böschung runter zum Bach rasen, das sind locker 7 Meter, das ginge alles nicht mit Leine. Und Schleppleine lasse ich mal ganz außen vor, die kommt für meine Hunde eh nicht in Frage.

    Ich hab 2 Hunde die nicht nur noch jung sind, sondern auch Rassen angehören die nie wirklich ernsthaft werden. Es liegt also durchaus in ihrer Natur zu spielen und das nicht nur bis zum 3. Lebensjahr oder so.


    Zitat

    Ich verstehe eines nicht so ganz..... warum besteht immer jeder und alles (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) ) darauf, das Hunde frei Laufen müssen, um glücklich zu sein?


    Generell sind doch alle Hunde Lauftiere, dann gibts ja noch Hunde die eigentlich aufs Laufen gezüchtet wurden.
    Die Dalmatiner fallen mir da ein und natürlich sämtliche Windhundrassen.
    Mein Whippet ist mit Leinenspaziergang nicht glücklich. Der braucht die Möglichkeit zu rennen wie die Luft zum Atmen und wenns nur 5 Minuten sind pro Tag. Das geht einfach nicht an der Leine, im Gegenteil. Jetzt, zur Brut- und Setzzeit ist ja eh Leine angesagt, wir gehen halt kein Gassi mehr sondern trotten zur Hundewiese. Der Whippet liebt das Schnuppern, aber das Tempo nervt ihn ohne Ende. Leine ist für ihn einfach ätzend.
    (Ehrlich gesagt hat ers am liebsten ins Auto einzusteigen, an der Hundewiese auszusteigen, dort 30 Minuten wie ein Irrer abzuspacken, alles abzuchecken und dann bitte wieder ins Auto einsteigen und sich heimfahren lassen. So sieht der perfekte Tag für ihn aus.)

  • Zitat

    Ich verstehe eines nicht so ganz..... warum besteht immer jeder und alles (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) ) darauf, das Hunde frei Laufen müssen, um glücklich zu sein?
    Es liegt nicht in der Natur, ständig zu spielen...


    Das vielleicht nicht, aber es liegt auch nicht in der Natur von Hunden, in unserem langsamen Schritt neben uns her zu trotten. Sie laufen viel schneller und wenn Bonnie offline ist, läuft sie vor, wieder zurück, vor, zurück, vor, zurück. Während wir so x km laufen, läuft sie mindestens das 3fache davon....

    Momentan ist Bonnie nur an der Schlepp weil sie läufig ist.
    Und- ihr fehlt was. Sie ist noch jung und bekommt einfach manchmal einen "Hasch- mich" und dann rennt sie. Im Kreis oder sie schlägt Haken wie ein Kaninchen. Nach einer oder zwei Minuten ist das wieder vorbei. Leider kommt das so plötzlich, dass ich noch nie rechtzeitig das Handy parat hatte um das mal zu filmen.

  • Für mich beantwortet sich diese Frage recht einfach: verhält sich mein Hund offline genauso, wie er es angeleint tut? Dann ist die Leine keine Einschränkung, sonst eben schon.

    Ich möchte, dass die Wesen (egal wer, Hunde, Menschen, ...) in meiner Umgebung, die ich lieb habe, frei sein können. Natürlich frei innerhalb eines Rahmens, der die Umwelt nicht beeinträchtigt, aber eben so frei wie nur möglich - Freiheit ist so unendlich wertvoll. Auch wenn alle meine Hunde die Leine gern mögen, bewegen sie sich ohne Leine doch in einem anderen Radius und auch in einer anderen (sowohl langsamer als auch schneller) Geschwindigkeit. Offenbar ist es also das, dieses freie Umherschnuffeln, mal mit mir arbeiten, mal bummeln, mal vorrennen, was sie von sich aus wollen und was sie am glücklichsten macht. Darum schaue ich, dass ich ihnen diese Freiheit ermöglichen kann durch Training, Wahl der entsprechenden Gassiumgebung, usw.

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