Leine.... das Ende aller Glückseligkeit?

  • Ich kann auch Najiras Beitrag voll und ganz zustimmen.

    Shira war etliche Monate an die Schleppleine gefesselt - das war für uns beide wirklich schlimm. Mit einem sehr lauffreudigen Hund, der erst richtig glücklich ist, wenn er mal Sprinten, Rumrollen und Zickzack Hackenschlagen kann - und ich Frauchen, dass zugegeben kein Wunder an Koordination darstellt,...
    Ich habe wirklich gemerkt, dass der Leinenknast enormes Frustpotential hatte, für Shira noch mehr als für mich. Leider war es notwendig, weil es mir sehr wichtig war, dass sie irgendwann auch frei laufen darf, ohne sich selbst oder andere zu gefährden oder mich nervlich in den Ruin zu treiben ;)

    Mittlerweile läuft sie zu 80% frei, der Rest ist vorsichtshalber 8m-Flexileine in unbekanntem/unübersichtlichem/wildreichem Gebiet. Aber hier im täglichen Gassigebiet läuft sie Minimum einmal täglich eine halbe Stunde frei. Ihr selbstverständlicher Radius zum flitzen und schnüffeln würde wohl so manchem hier nen Herzkasper verpassen, aber der Versuch, sie (über Schleppleine und Rückruf) "enger" ran zu holen, führte wirklich nur zu Frust. Und solang sie hört bin ich entspannt :)

    Das Kontrastprogramm dazu haben wir auch hier: Leoni. Die ist einfach so ein Typ Hund der sich nie weiter als 5m entfernt, nebenher trabt und wahrscheinlich gedanklich noch pfeift. Ihr wäre es wahrscheinlich egal ob sie dauerhaft an der Leine ist - aber allein weil sie es KANN läuft sie zu 99% frei. Aber es würde ihr halt weniger ausmachen als der Großen.

    Kurz: ich halte Freilauf für absolut essentiell für (viele) Hunde um ihren eigenen Bedürfnissen und ihrem eigenen Tempo auch nachzugehen, wo/wann es eben möglich ist.


    Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

  • Zitat

    Hast du einen Kleinhund? :hust:

    Das Grundtempo meines 30 cm Hundes ist Galopp und wenn sie an der Leine gehen muss ist das so ein Mittelding zwischen Schritt/Trab. Mein Hund hasst dieses Tempo wie die Pest.
    Zum Glück bauche ich die Leien nahezu nie.

    Ansonsten unterschreibe ich voll und ganz bei naijra :gut: .

    Deshalb schrieb ich auch Kleinsthund, nicht Kleinhund ;) und vielleicht.... Nein, wie aus meiner Signatur ersichtlich, gehört mein Hund keiner Kleinst-/Kleinhunderasse an ;) . Meine früheren Kleinhunde waren Cocker und die hatten ein äußerst flottes Grundtempo.

    Ich denke auch nicht, dass alle Kleinsthundebesitzer ihre Hunde ständig an der Leine führen sondern, dass es sich bei den ständig angeleinten Hunden oft, nein nicht immer ;) , um Kleinsthunde handelt. Die sind hier oft sogar im Winter am Strand an der Leine.

    Bei Naijra und bei Brizo unterschreibe ich auch ohne Einschränkung.

  • Zitat

    Mir scheint, dass es sich bei den ständig an der Leine befindlichen Hunden, deren Besitzer diese Form des Spaziergangs bevorzugen, überwiegend um Kleinsthunde handelt. Vielleicht haben die von Natur aus ohnehin kein höheres Grundtempo als ihre Halter.

    *hust* Viele Kleinhundrassen sind quirlige Temperamentsbündel.

    Das Grundtempo meines Kleinpudels ist um Quantensprünge höher als meins.

    Der rennt vor, zurück. Abhang hoch, Abhang runter. Schnüffelt hier, schnüffelt da.

    Er isr sehr gut abrufbar und behält mich eh immer im Auge. Ich fände es für ihn und mich sehr schade nur noch Leinenspaziergänge zu machen.

  • Zitat


    Deshalb schrieb ich auch Kleinsthund, nicht Kleinhund ;) und vielleicht.... Nein, wie aus meiner Signatur ersichtlich, gehört mein Hund keiner Kleinst-/Kleinhunderasse an ;) . Meine früheren Kleinhunde waren Cocker und die hatten ein äußerst flottes Grundtempo.


    Sorry, OT, aber- inwiefern weiß man denn, dass "der schwarze Russe" kein Kleinhund ist? :???:

  • Meine Whippethündin hat Jagdtrieb, von daher darf sie im Wald nicht abgeleint werden. Wir sind dort mit der 10 m Flexi unterwegs, Schleppleinen hasse ich wie die Pest. Unser Welpe, jetzt 4 Monate, läuft - noch - offline mit, bisher funktioniert noch der Folgetrieb. Unser fast 12 jährige Collie kennt keine Leine, ist sein Leben lang offline gelaufen. Es kommt also auf den Hund an.

    Mit dem Whippchen fahre ich aber mehrmals die Woche 2 km in den Nachbarort, dort gibt es Laufwiesen ohne Ende, dort kann sie sich richtig austoben. Auch sonst gibt es immer zwischendurch große Wiesenflächen ohne Hasen, wo sich die beiden Windhunde austoben können. Ohne diese Möglichkeiten und nur mit Wald in der Umgebung hätte ich mir keine Windhunde geholt.

  • Sagen wirs mal so: Bei meiner Hündin wäre andauernder Leinenknast (ohne Alternative) wirklich eine Qual. Nein, sie muss nicht spielen und das schon nicht dauerhaft (tut dies auch nicht). Aber sie muss einmal am Tag richtig Gas geben können, weil sie sonst nicht ausgelastet ist. Sie ist kein Hund mit dem man Apportierspielchen oder sonstige Denksachen machen kann. Sie muss einfach einmal am Tag eine große Runde rennen können, damit sie zufrieden ist.

    Mein Rüde ist ein Rüde. Das heißt er will Zeitung lesen und Leserkommentare schreiben. Da jedes Mal stehen zu bleiben und zu warten bis der Herr fertig ist... neeeee. Da hätte ich echt keine Lust zu.

    Auch bei ihm ist Auslastung ein Thema. Nicht jeden Tag, aber er muss seiner Leidenschaft (Apport und Suche) auch mal nachkommen dürfen. Da ist eine Leine eher hinderlich.

    Meine Hunde verbinden mit der Leine positive Dinge. Lassen sich auch draußen problemlos anleinen. Ich glaube nicht das für sie eine Welt zusammenbricht, wenn ich mit der Leine wackel (mein Rüde kommt teilweise auch wenn ich nur mit dem Haken klickere). Aber das ist nicht mein Ideal einer Hundehaltung. Mein Ziel ist es immer, die Hunde auch frei laufen zu lassen (wo es geht natürlich). Ist meine Olle allerdings im Jagdmodus, dann bleibt sie angeleint. Ist zwar doof weil sie dann nicht ihrem Bewegungsdrang ausleben kann, aber den verschaffe ich ihr dann auf der Arbeit im eingezäunten Bereich. Aber trotzdem: Leinenfrei ist mein Ziel.

  • Ohne Frage ist es für nen Hund schön wenn er Freilaufen darf, aber doch nicht um jeden Preis. Ich finde es absolut wichtig, dass man weder seinen eigenen Hund noch andere Menschen, seien es Radfahrer, Fußgänger oder Autofahrer, gefährdet oder belästigt. Habe ich einen Hund der nicht hört, muss ich das eben mithilfe von Schleppleine und Co. üben bis es klappt. Dass kein Hund immer zu 100% hört ist klar, aber es ist schon ein Unterschied, ob ein Hund jeden zweiten Rückruf ignoriert, oder einen von dreißig oder vierzig. Deshalb empfinde ich die Entscheidung von Rübenase ihren Casper anzuleinen bis sie Zeit hat gescheit mit ihm zu trainieren als die einzig richtige :gut:. Leider treffe ich in echt selten Hundehalter die so oder ähnlich denken. Oft laufen die Hunde frei, egal ob sie hören oder nicht.

    Ich persönlich sehe die Leine ganz und gar nicht als „Ende aller Glückseligkeit“, und ich auch meine Hunde tun das nicht.
    Bei uns in der Umgebung gibt es zwei Strecken an denen ich guten Gewissens ableinen kann da es dort wenig Wild gibt und selbst wenn mal etwas Aufspringen würde, wäre es schnell im Gebüsch oder Wald verschwunden. Das sind auch Strecken, die wir so gut wie jeden Tag laufen damit die zwei die Möglichkeit haben zu flitzen. Der Abwechslung halber führen uns unsere restlichen Spaziergänge woanders lang und da laufen meine zwei an einer 13m Schleppleine oder an der 2,40m Leine. Zumindest von meiner Hündin kann ich behaupten, dass sie recht gut hört, trotzdem ist es mir zu gefährlich in unbekannten Gebieten, auf komplett offenem Feld oder in Straßennähe abzuleinen.

    Der Unterschied zwischen Spaziergängen im Freilauf und Spaziergängen an der Schleppleine ist bei uns minimal. Bei beiden zockeln meine Hunde etwa in etwa 10,12m Entfernung, mal ein bisschen mehr, mal weniger, vor mir her, und schnuffeln gemeinsam nach Herzenslust. Wenn sie freilaufen rennen sie natürlich zusammen, aber sonst sind die beiden eher langweilig, getobt wird bei uns im Garten. Selbst meine Hündin, die eher das Modell „Wilde Hummel“ ist, rennt dann keine Stunde am Stück durch die Gegend wenn sie frei laufen darf, sondern ist die meiste Zeit mit anderen Sachen beschäftigt, die Hunde so machen.

    Hier schreiben so viele, dass ihre Hunde an der zwei Meter Leine ihr Tempo so zügeln müssen… ich finde es ist eher andersherum. Wenn wir extra mit den Hunden einen Spaziergang an der Leine machen, dürfen die natürlich auch da schnüffeln wenn sie möchten. Das heißt für mich, dass ich teilweise nicht so schnell vorrankomme wie ich es mir genehm wäre. Ja, die können auch an der Leine laufen ohne alle 30cm stehen zu bleiben und zu markieren, aber gehe ich extra mit ihnen an der Leine raus, dürfen sie sich auch die Zeit lassen, die sie brauchen. Ich habe trotzdem nicht das Gefühl, dass sie an solchen Leinenspaziergängen keinen Spaß hätten, gibt ja nicht nur mitten in der Pampa neues zu sehen, zu riechen, zu erkunden. Ich habe z.B. die eklige Vermutung, dass Frankfurter Bus- und U-Bahn Haltestellen geruchstechnisch nicht minder interessant sind als die nächstbeste Hundewiese. Meiner Meinung nach ist Abwechslung mindestens genauso wichtig wie die Möglichkeit richtig zu rennen oder ausgiebig zu schnüffeln… Super, wer seinen Hunden immer beides bieten kann, aber zum Tierquäler wird keiner, nur weil der Hund mal ne Stunde an der kurzen Leine laufen muss.

  • Meine kann beides.
    Leine ist kein Teufelszeug, sondern eine Verbindung. Früher habe ich Töchting situationsbedingt an die Hand genommen, heute den Hund an die Leine. ;)
    Manche HH scheinen die Leine als Freiheitsberaubung negativ zu sehen, wundert dann eigentlich nicht, wenn Hund sie auch blöd findet.

    Ok, meine muss das Tempo an der Leine auch nicht groß verlangsamen. Pekinesentrab und zügige Zweibeinerschritte harmonieren recht gut.

  • Zitat


    Sorry, OT, aber- inwiefern weiß man denn, dass "der schwarze Russe" kein Kleinhund ist? :???:


    Weil das ein schwarzer russischer Terrier ist :D Hier wohnen zwei davon. Geordy ist mit dem Mädel quasi aufgewachsen und die lieben sich sehr. Aber Madame Russe ist schätzungsweise mehr als doppelt so schwer ;)

  • Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht mal wie der "schwarze Russe" aussieht :D . Stolpere zum ersten Mal über diese Rasse.
    Schande über mein Haupt!

    Und Cocker ist doch kein Kleinhund, oder doch? :???:

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