Jack Russell Welpe trotz Kaninchen?
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Ich habe (noch) keinen Hund, allerdings habe ich Jahrelang Kaninchen und andere Kleintiere in Pflege gehabt und für einen Verein andere Halter beraten.
Daher würde ich sehr gerne auch noch etwas dazu schreiben.In Beratungen zum Thema "Hund + Kaninchen" waren in den wenigsten Fällen die Hunde das Problem.
Kaninchen sind hoch sensible Fluchttiere, die auf eine ständige "Bedrohung" in Form von Hund vor der Nase ziemlich heftig reagieren können.Klar, es gibt auch jede Menge Langohren, die sich von einem Hund null bedroht oder gestört fühlen.
Aber es muss nicht so sein. Es gibt genauso Tiere, die heftige Panikattacken erleiden können. Das ist keinesfalls lustig.
Bitte auch Meerschweinchen und Kaninchen nicht in einen Topf werfen: Das sind zwei absolut unterschiedliche Tierarten mit komplett unterschiedlichem Verhalten.
Meerschweinchen neigen zwar zu anfänglich stärkerem Panikverhalten, gewöhnen sich aber fix an Zustände. Zumal sie viel mehr auf "Sicht" als auf "Geruch" reagieren.
Kaninchen steigern sich über einen längeren Zeitraum hinein, was das Verhalten ungemein schwieriger macht. Dazu fühlen sie sich insbesondere von Gerüchen und Lautstärke belästigt.Hund und Kaninchen in einem Raum kann wunderbar funktionieren. In den meisten Fällen wird es das sogar. Aber für den Notfall muss unbedingt ein Plan B in der Hinterhand vorhanden sein.
Und bitte bedenken: Kaninchen bilden Reviere. Sie reagieren sehr empfindlich, wenn sie ständig von A nach B gebracht werden. Außerdem verteidigen manche Kaninchen ihr Revier auch bis aufs Blut (obwohl es Fluchttiere sind!). Gerade bei kleinen Welpen muss man aufpassen, dass ein aggressives Kaninchen weder an Nasenspitze noch Pfote kommt - es wäre nicht der erste Fall, wo Hund/Katze von einem Kaninchen übel verletzt werden. -
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Also ich habe schon immer sowohl Hunde als auch Kaninchen/Meerschweinchen/Vögel.
Auch die Kleintiere gewöhnen sich an die Hunde...als meine werden keinesfalls nervös...die kennen sich und beachten sich nicht weiter...bzw nicht selten beschnuffeln sie sich auch gegenseitig durchs Gitter...alles entspannt und friedlich...ich kenne es gar nicht anders, war bei uns hier schon immer so mit verschiedenen Generationen Hunden und Kleintieren.
Das heißt ja nicht, dass ein Hund draußen keine Kaninchen mehr jagen würde...er lernt einfach das bestimmte Kaninchen eben zur Familie gehören.
Das gilt eben für einen WELPEN der damit aufwächst...nicht für einen erwachsenen da kann es uU natürlich in die Hose gehen..habe ich aber selbst bei meinem eigenen Terriermix damals nie erleben müssen.
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Hopp oder top, ist hier die Devise.
Klar kann es gut gehen. Aber zusammen aufwachsen ist kein Garant dafür, dass der Hund auf jagdauslösende Reize nicht doch irgendwann reagiert. Und auch kein Garant dafür, dass ausgerechnet der sein Terriererbe als Jagdgebrauchshunde nicht mehr weiß und sein genetisch verankertes Wissen um das Töten von kleinen Tieren nicht anwendet.
Ansonsten: Wer bereit ist Management einzugehen und/oder auch den Verlust des ein oder anderen einkalkuliert, der soll es versuchen.
Ich finde es übrigens sehr niedlich, dass hier so mancher seinen rassemäßig ganz anders gelagerten Hund mit einem Terrier vergleicht.
Andererseits... hat mein einer Hütehund auch eins meiner Kaninchen auf dem Gewissen, obwohl ich die problemlos hoppeln lassen konnte, wenn ich dabei war. An dem Tag war nicht nicht dabei und ein Kaninchen ist ausgebrochen...
Ich würde mir keinen Jagdhund zulegen, wenn ich einen netten Alltagsbegleithund haben möchte.
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Hunderasse und Jagdtrieb sind völlig wurscht. Gerade wenn der Hund als Welpe mit den Kaninchen aufwächst, sollte das normalerweise in einer völlig unproblematischen Beziehung enden. Auch der grimmigste Hofhund lässt ja selbst ohne große Erziehung die heimischen Hühner in Ruhe, wenn er mit ihnen aufwächst - und so ein Verhalten war über Jahrtausende (unbewusstes) Zuchtziel und ist tief verankert.
Sogar der jagdlich geführte Münsterländer eines Bekannten lebt im heimischen Garten friedlich mit dessen frei laufenden Laufenten zusammen -auch ohne jede Aufsicht.
Daher wäre es falsch, die Tiere gegeneinander zu isolieren oder ein besonderes Aufhebens drum zu machen.
Am Anfang ist der Welpe eh harmlos und die Kaninchen sind halt da. Punkt.
Das hat er zu akzeptieren und wird es auch. Natürlich, direkte Kontakte nur unter Aufsicht. Aber ein beherztes Kaninchen wird auch einem welpen rasch klarmachen, wenn es sich belästigt fühlt (bei Angstbüxen muss man halt selber den Welpen besser unter Kontrolle halten).
Dasheisst nicht, dass der Hund später nicht Kaninchen jagt. Burgfrieden und Aussenwelt sind halt zwei paar Schuhe.
Die Hündin meiner früheren Freundin liess auch meine Papageien in Ruhe. Die haben das friedliche Verhalten allerdings überinterpretiert. Sie haben es als Schwäche ausgelegt und sich ihr gegenüber bei gelegenheit entsprechend aufgespielt. Hat man nicht aufgepasst, haben sie sie geradezu drangsaliert: Hund (DSH) kaut an Kauknochen. Vogel nähert sich. Hund knurrt. Vogel knurrt in gleicher Tonlage zurück und beist Hund in die Nase. Hund jault auf, Vogel fliegt mit Knochen weg. Da bestand nie die Gefahr eines Übergriffs, obwohl ich solche interaktionen natürlich möglichst unterbunden habe. Aber nicht immer muss man das Kleintier vor dem Hund schützen. Wenn der gut auf die Mitbewohner sozialisiert ist, kann es durchaus umgekehrt nötig sein. Der selbe Hund hat übrigens draussen mit Engagement nach jeder Krähe gejagt und hätte sie ohne Zögern getötet.Viele Grüße
Ingo
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Falls du mich meinst..ja ich habe jetzt Rassemäßig anders gelagerte Hunde hatte aber genauso einen Terriermix der als erwachsener Hund herkam.
Auch da ging es...klar soll das Gehege im fall der Fälle gesichert sein, falls mal ein Jagtversuch kommen sollte...klar kann man die Tiere nicht einfach zusammen schmeißen und sagen jetzt macht mal..oder eben die Tiere unbeaufsichtigt zusammen lassen...dachte das wäre klar...wer das nicht kann solls lassen.
Aber es ist, zumindest nach meiner Erfahrung lang kein solches Drama wie hier einige ausmalen wollen
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Hier wird wirklich etwas übertrieben
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Ja der JRT ist ein Jäger, dass wissen wir hier wohl alle, aber er ist auch sehr schlau und begreift sehr schnell wer zur Familie gehört und wer nicht.
Mein JRT läuft anstandslos mit meinen Kaninchen, Katzen, Pferde usw., meine Kaninchen und Katzen werden abgeschleckt und beschmust. Völlig unproblematisch, und sie musste das auch nicht gesondert lernen und ist auch nicht damit aufgewachsen.
Das kenne ich von den anderen mir bekannten JRT auch so.Fremde Katzen, Kaninchen und Wild wurden in unserer Anfangszeit gerne mal (halbherzig) gehetzt, aber das habe ich ihr komplett abgewöhnt. Sie werden also jetzt ignoriert.
Sie unterscheidet ganz genau wer zur Familie gehört und wer nicht.
So werden die Katzen auch sehr resolut vor angreifenden Hunden verteidigt.Was ich aber wirklich anmerken möchte: Der JRT ist ein absolute Powerpaket und ein Laufhund. Der muss in meinen Augen wirklich auch regelmäßig (natürlich nicht täglich) seine Distanzen gehen und körperlich gefordert werden. Ebenso braucht er ruhige und disziplinierte Kopfarbeit. Diese Kombi macht aus einem JRT einen relaxten und in sich ruhenden Hund. Könnt ihr das leisten?
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Kaninchen sind hoch sensible Fluchttiere
Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen
Kaninchen sind Fluchttiere, wenn bei uns die Fenster offen sind und Amber aus irgendeinem Grund anfängt zu bellen dann hab ich schon mitbekommen was für ein Schreck das erstmal für meine beiden Ninchen ist. Sie beruhigen sich zwar schnell wieder, trotzdem bellen Hunde nun mal ab und zu. -
Ab von der Kaninchen-Sache frag ich mich eher: Wie kommt man auf einen JRT, wenn man eigentlich einen Bolonka wollte? Sind doch jetzt nicht grad ähnliche Rassen...
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Zitat
Aber es ist, zumindest nach meiner Erfahrung lang kein solches Drama wie hier einige ausmalen wollen
Ja vielleicht nach deiner Erfahrung, ich hatte 2 Fälle im Bekannten- und Familienkreis bei dem einmal Kaninchen und einmal Meerschweinchen nach einigen Monaten weggegeben werden mussten. In beiden Fällen wurde der Hund direkt als Welpe an die Tiere gewöhnt und es gab auch klare Regeln für die Hunde, trotzdem hat es nicht geklappt. Einmal hatten die Kaninchen zu viel Stress, obwohl der Hund (Beagle) sie nur beobachtet hat, einmal war der Hund (Terrier-Mix) dauerhaft angespannt...
Ich sage nicht, dass es nicht in vielen Fällen auch Problemlos laufen kann, aber ohne viel Hundeerfahrung wäre mir das Risiko dass es schief geht einfach zu groß bei einem Jack-Russell...
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In Beratungen zum Thema "Hund + Kaninchen" waren in den wenigsten Fällen die Hunde das Problem.
Kaninchen sind hoch sensible Fluchttiere, die auf eine ständige "Bedrohung" in Form von Hund vor der Nase ziemlich heftig reagierenhallo Nitchel,
danke für deine vernünftige Überlegung b.z.w. Beitrag.
Meine Nachbarin "unten" hatte 2 Kaninchen, da war mein Jack Russell kein Problem
die gingen ins Eck und beschützten sich gegenseitig
( ich möchte anfügen,
dass mein Jack Russell gut erzogen ist und nicht um den Käfig wie bescheuert rumrannte )allerdings sagte meine Nachbarin/Freundin:
" du, wennst nextmal kommst, stell ich den Käfig lieber ins Schlafzimmer, "die haben sich von oben bis unten angschissen vor Angst" also die hatten eben tagelang Durchfallso, die Tiere sind schon längst tot und jetzt hat meine Freundin ein neues Kaninchen
da ging ich nur einmal, ja, einmal rein, und das Kaninchen lief im Käfig regelrecht Amok,
der Hund hat überhaupt nix gmacht, war sogar ausnahmsweise an der Leine im Abstand von 2 Metern total ruhig neben miram nächsten Tag war das Kaninchen tot, glaub der hatte einen Herzinfarkt sagte meine Freundin, das war zuviel für das Kaninchen
Grüße
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