Kontakt zu Fremdhunden - Signale durch HH

  • Im Kreischthread wird ja schon diskutiert, wann wo und wie man Kontakt zu anderen HH aufnimmt, ob überhaupt Kontakt gewünscht ist. Vielleicht ist ein separater Thread dazu besser geeignet.


    Mir persönlich stellt sich die Frage, wieso jemand auf die Idee kommt, mein Hund möchte Kontakt, nur weil ich ihn nicht an der Leine habe.
    Die Leine ist für mich eine Absicherung, wenn mein Hund (in bestimmten Situationen) nicht hört oder Leinenpflicht herrscht. Dass er ohne Leine läuft, heißt nicht automatisch, dass er deswegen Kontakt zu anderen Hunden haben darf, denn es kommen ja noch Faktoren wie z. B. Aggressivität, Krankheit oder Läufigkeit dazu.
    Nur weil mein Hund sich nicht aus 300m Entfernung zähnefletschend auf Artgenossen stürzt, will er automatisch Kontakt mit anderen.


    Wenn ich andere Hunde sehe, nehme ich Red zu mir und lasse ich nicht dorthin (es sei denn, es handelt sich um altbekannte Freunde). Sollte der andere HH seinen Hund zu uns lassen oder sich nicht um ihn kümmern, frage ich nach dem Geschlecht und bitte bei Rüden um Rückruf. Ist dies nicht mehr möglich, versuche ich den Hund zu blocken, bevor die Hunde irgendwas regeln, was im schlimmsten Fall mit Rückenproblemen für Red oder irgendwelchen anderen Verletzungen endet.


    Ich habe da schon ganz doofe Erfahrungen gemacht und finde es einfach schade, dass so wenig Rücksicht genommen wird. Im Fall der Fälle bedeutet das nämlich blöde Erfahrungen für beide Hunde sowie Schmerzmedikamente für Red und Kosten für mich.


    Auch auf Freilaufflächen sind doch Hunde unterwegs, die vielleicht woanders wegen Jagdtrieb nicht laufen können. Die müssen doch trotzdem nicht Bespielungsobjekt für andere Hunde sein.

  • Ich lasse Mia generell NICHT zu fremden Hunden.. Sie ist mega freundlich, spielt mit allem und jedem, hat bis jetzt noch nie Aggressionen gezeigt.
    Aber ich weiß ja nicht, wie der andere so drauf ist. Ist auch völlig egal, ob der andere frei ist oder angeleint.


    Das bedeutet bei ihr aktuell noch (11 Monate alt) abrufen und anleinen. Ansonsten ist für sie manchmal die Versuchung noch zu groß, doch hallo zu sagen.
    Beziehungsweise beim Reiten klappts auch mit abrufen und ins Platz legen. Dann darf der andere Hund ihr aber nicht zu nahe kommt, sonst löse ich auf, weil sie dann einfach zu unsicher ist.


    Kommt man dann aber ins Gespräch und der andere Hund ist generell freundlich, dann lasse ich sie auch gerne spielen.


    Ausnahme sind Hunde die wir kennen. Da rufe ich sie nur kurz zu mir, lasse sie absitzen und dann darf sie spielen.
    Und am Stall, da laufen ALLE Hunde frei, da darf sie sich auch frei bewegen und den anderen hallo sagen.

  • Du sprichst mir aus der Seele!!


    Das ist genau das, was ich mir beim Lesen des Beitrages auch gedacht habe.


    Aber es ist anscheinend Zeitgeist, dass der Maßstab aller Dinge der eigene Hund ist.


    Warum kann man nicht seinen eigenen "Der tut nix"/"Der will nur spielen"/"Wir üben das gerade" so lange bei sich behalten, bis man abgeklärt hat, ob Kontakt gewünscht ist oder nicht? Das gehört für mich zur Grunderziehung - vor allem des Menschen... :D :D


    Auf der einen Seite hat kaum eine(r) heutzutage ein Problem damit, Hunde in Zimmerkäfige zu sperren, erst nach irgendwelchen Ritualen ans Futter zu lassen und stundenlang alleine zu lassen, aber es ist dem wertvollen Tier offensichtlich nicht zuzumuten, nicht ungebremst sofort zu jedem und allem hinstürmen zu dürfen.


    Caterina

  • Wir hätten gestern bei einer Hundebegegnung fast einen toten "Tut nix" gehabt.


    Ich war mit Trainerin und Lilly unterwegs und der Hund kam aus einem kleinen Weg geschossen weil er da frei laufen musste und wollte zu Lilly. Ich wollte das natürlich nicht und bin weiter.


    Meine Trainerin hatte zum Glück die Situation im Überblick und hat das Auto was von links angerauscht kam gestopt, da der "Tut nix" auf die Straße gelaufen ist.


    Also in so bestimmten Gegenden lasse ich meine auf flitzen (Hundestrand oder Wiese) da kläre ich das auch nicht, aber an allen anderen Orten schon.


  • ich glaube gar nicht immer, dass es daran liegt, das die Leute ihren Hunden das nicht zumuten wollen.
    Ich glaube beim aller größten Teil liegt es schlicht und ergreifend daran, dass der Hund in solchen Situationen einfach nicht hört..
    Da ist der Drang zu dem anderen Hund hin zu rennen dann größer als der Wille den Befehl zu befolgen.
    Und weil Mensch sich nun mal echt blöd vorkommt, wenn der Hund so offensichtlich vor anderen nen gegebenen Befehl missachtet, wird irgendwann einfach keiner mehr gegeben und die Situation laufen gelassen.

  • ReallyRed, deinen Post kann ich gut verstehen und ich persönlich habe kein Problem damit meinen Hund nicht hin zulassen, andererseits habe ich mich im von dir angesprochenem Thread schon das ein oder andere Mal gewundert, was anderen da an Unverschämtheit oder schlechtem Benehmen unterstellt wird. Das lag aber vor Allem daran, dass ich nicht herausgelesen habe, dass es jemand gut heißt den eigenen Hund zu anderen hinpreschen zu lassen.


    Ich habe bisher genau ein Mal gefragt, ob ich meinen Hund laufen lassen kann, das war als wir unsere Freilaufwiese herunterkamen und jemand mit seinem Hund geübt hat. Als sie uns gesehen haben, hat sich der Hund ein paar Meter vor der Person abgelegt sonst nichts weiter. In solchen Situationen ist es für mich selbstverständlich zu fragen ob die Hunde laufen können oder nicht. Man hat sich also kurz verständigt, die Hunde haben kurz Kontakt aufgenommen und gut wars.


    Ich fand es im anderen Thread schade, dass scheinbar nicht differenziert wurde zwischen den Hund zu anderen hinrennen lassen oder einander einfach beim Spazierengehen begegnen. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl oder ich habe es nicht verstanden...


    Ansonsten kann ich mich nur wiederholen:


    Zitat

    Wenn ich in einer Gegend unterwegs bin in der Freilauf erlaubt ist, rufe ich nicht jedem anderen HH zu ob der Kontakt erwünscht ist oder nicht. Man kanns auch unnötig kompliziert machen...Ich will in erster Linie entspannt spazieren gehen und nicht alle 2,5 Minuten andere HH fragen ob es denn ok ist wenn mein Hund und der andere Kontakt haben... :roll: Wenn uns angeleinte Hunde entgegenkommen, rufe ich ran und leine ggfs. auch an und gut ist.


    Wenn uns andere unangeleinte Hunde begegnen sehe ich keinen Grund erst zu fragen, hinpreschen lasse ich Tomi allerdings auch nicht, finde ich unhöflich, aber wenns doch mal passiert ists doch auch kein Drama. Dann entschuldige ich mich und gehe weiter. Wenn ich das Gefühl habe der andere Hund legt keinen Wert auf Kontakt behalte ich Tomi bei mir und wenn ein anderer HH nicht will, dass die Hunde Kontakt haben, erwarte ich das derjenige sich dahingehend bemerkbar macht, mache ich ja auch wenn ich mal diejenige bin, die aus welchem Grund auch immer keinen Kontakt will.


    Sprechenden Menschen kann geholfen werden, richtig und ich nehme gerne und wenn möglich immer Rücksicht, aber wenn der andere ein Problem mit Fremdhundekontakten hat ist es meiner Meinung nach nicht meine Aufgabe dies zu erfragen, dann hat bitteschön der andere diesen Wunsch auch selbst zu äußern.


    Wie macht ihr das denn im Alltag? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, JEDEN anderen HH dem ich begegne zu fragen, da frag ich ja in manchen Ecken alle Minute. :???: Das empfinde ich dann doch irgendwie als übertrieben... Ich handhabe es so, dass ich Tomi im Freilauf nur dann nah bei mir behalte, wenn ich das Gefühl habe, der andere HH will keinen Kontakt (s. das fettgedruckte oben), sei es z.B. weil der andere Hund angeleint ist, der andere Hund nah bei Herrchen/ Fuß läuft oder der andere HH es eben sagt. Ich kann es genauso wenig leiden, wenn andere Hunde auf uns zupreschen oder mir vor die Füße laufen wenn ich meinen Hund bei mir behalte, finde es aber jetzt auch nicht soooo dramatisch.


    Ansonsten laufen hier die Hunde in der Regel entspannt aneinander vorbei, vlt. wird auch mal kurz geschnüffelt und/ oder gespielt, manchmal auch kurz geprollt, aber bisher war das nie ein Problem. Es sind nicht viele, die bei Begegnungen ihre Hunde bei sich behalten, tun sie dies, respektiere ich das, kein Thema. ABER, ich erwarte dann schon irgendein Signal des anderen und sei es nonverbal bzw. wie ich oben schrieb. Bin ich deswegen jetzt ein unkommunikativer, unhöflicher und schlecht erzogener Mensch? :fear:

  • Wenn ich z.b. im Wald unterwegs bin, wo zu bestimmten Zeiten auch reger" Hundeverkehr" herrscht, regelt sich das irgendwie immer von selbst... :???:


    Dafür muss ich dem anderen nicht jedes mal was zurufen...und fragen.


    Es gibt HH, die sind sehr klar in ihrer Kommunikation, und da sieht man in der ersten Sekunde,ob die wollen oder nicht.
    Will der andere Hund keinen Kontakt, sieht meiner das ja auch und geht dann gar nicht näher ran.


    Dann gibts noch die " Unentschlossenen" , die es eher vom Hund abhängig machen, und auch schonmal gern in letzter Sekunde hektisch anleinen, wenn die Hunde quasi schon dabei sind, Kontakt aufzunehmen, oder die dann versuchen, den eigenen Hund abzurufen, scheitern und schnell einsammeln :muede:

  • Ich klink mich jetzt direkt mal mit ner Frage hier ein:


    Wie übe ich es am besten, meinen Hund ...vor allem bei Hunden ,die er nicht mag ... zurück zu rufen ?
    Wir haben lange mit Schleppleine geübt. Wenn das Gebiet übersichtlich ist und kein Hund in der Nähe ist , leine ich ihn seit ein paar Tagen auch ab.
    Sobald ich einen Hund auch nur in weiter Entfernung sehe,leine ich ihn an.
    Meine Angst ist,dass er hinrennt und Zoff anfängt.
    Wie soll ich also am besten vorgehen
    ...und vor allem. ..wie überwinde ich meine eigene Nervosität bei Hundebegegnungen?


    Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk

  • Ich mein folgendes: wie übe ich ,dass er in JEDER Situation abrufbar ist? Also, wenn ich den anderen Hund z.b. nicht rechtzeitig sehe und mogli hinrennt ?


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