Kontakt zu Fremdhunden - Signale durch HH

  • Zitat


    Mir persönlich stellt sich die Frage, wieso jemand auf die Idee kommt, mein Hund möchte Kontakt, nur weil ich ihn nicht an der Leine habe.
    Die Leine ist für mich eine Absicherung, wenn mein Hund (in bestimmten Situationen) nicht hört oder Leinenpflicht herrscht. Dass er ohne Leine läuft, heißt nicht automatisch, dass er deswegen Kontakt zu anderen Hunden haben darf, denn es kommen ja noch Faktoren wie z. B. Aggressivität, Krankheit oder Läufigkeit dazu.
    Nur weil mein Hund sich nicht aus 300m Entfernung zähnefletschend auf Artgenossen stürzt, will er automatisch Kontakt mit anderen.


    Auf die Idee würde ich nicht kommen. Aber ich würde erwarten, dass dein Hund schon selber signalisiert, wenn er keinen Kontakt möchte. Dazu muss er sich nicht zähnefletschend auf andere stürzen, da reichen viel feinere Signale.


    Das sind Dinge, die Hunde normalerweise sehr gut selber regeln können, die kommunizieren nämlich auf recht grosse Distanz. Ich finde diese exzessive Gängelei von Hunden auf Schritt und Tritt ziemlich verheerend - führt letztlich dazu, dass Hunde sich tatsächlich nicht mehr angemessen verhalten und kommunizieren können.


    Das Signal "Hund wird angeleint" respektiere ich, ebenso verbale Bitten. Den Rest entscheiden die Hunde.

  • Zitat


    Auf die Idee würde ich nicht kommen. Aber ich würde erwarten, dass dein Hund schon selber signalisiert, wenn er keinen Kontakt möchte. Dazu muss er sich nicht zähnefletschend auf andere stürzen, da reichen viel feinere Signale.


    Das sind Dinge, die Hunde normalerweise sehr gut selber regeln können, die kommunizieren nämlich auf recht grosse Distanz. Ich finde diese exzessive Gängelei von Hunden auf Schritt und Tritt ziemlich verheerend - führt letztlich dazu, dass Hunde sich tatsächlich nicht mehr angemessen verhalten und kommunizieren können.


    Das Signal "Hund wird angeleint" respektiere ich, ebenso verbale Bitten. Den Rest entscheiden die Hunde.


    Halte ich hier genauso. Ein freilaufender Hund heißt für mich, dass er - wenn es dazu kommen sollte - Kontakt in angemessenem Rahmen händeln kann. Dass er evtl. keinen Kontakt möchte seh ich und mein Hund schon (lange) vorher. Warum ein anderer HH seinen Hund anleint ist mir wumpe. Ich lasse meinen Hund grundsätzlich nicht zu fremden Hunden hin (ob nun on- oder offline) es sei denn der Halter signalisiert was anderes oder der Hund kommt von selber...

  • Also ich Leine aus Prinzip an wenn ich einen fremden Hund sehe.
    Ob dann Kontakt erwünscht ist von meiner Seite her, entscheide ich nach Shiras Signalen und auch nach dem anderen.
    Wenn Madame schon auf 50m Entfernung fixiert und ne Bürste stellt, probier Ichs garnicht ernst und lehne freundlich ab / bitte nett um Abstand.
    Reagiert Shira eigentlich freundlich, aber der Andere kommt mir komisch vor...dann lieber auch nicht. Ich mag keine Begegnungen bei denen ich schon ein schlechtes Bauchgefühl habe, überträgt sich ja auch auf die Hunde, wenn man selbst kritisch ist.


    Reagieren beide Hunde neutral oder freundlich und ist das für den anderen Halter okay, Leine ich auch ab. Ist hier aber leider selten...man trifft kaum Leute und wenn, dann passts meist schon auf Entfernung nicht.


    Ich denke, das Thema "fremdhundekontakt" und "Halter-Knigge" (anleinen oder nicht) ist im großen und ganzen eine "Never Ending Story"...



    Sent from my iPad using Tapatalk

  • Zitat


    In allen anderen Situationen sehe ich keine Signale bzw. keine Veranlassung, meiner Hündin die Kontaktaufnahme zu verbieten. Sie rennt aber auch niemanden über den Haufen, pöbelt nicht, mobbt nicht, ist nicht unverträglich, und wenn sie selbst keine Lust auf andere Hunde hat, läuft sie von ganz alleine einen riesen Bogen und weicht aus. Ich wüsste also keinen Grund, wieso ich sie die Dinge nicht selbst mit dem anderen Hund regeln lassen sollte.


    Ich hatte bis vor 1,5 Jahren eine Hündin, die alt und gehandicapt war. Partielle Hinterhandlähmung und Koordinationsstörungen. An der Leine hatte sie sehr viel stärkere Probleme, das Gleichgewicht zu halten und zu gehen. Deshalb lief sie, wo es nur ging, frei. Hätte ich ihr immer wieder zumuten sollen, an der Leine zu laufen, weil es Hundehalter gibt, die der Meinung sind, alle unangeleinten Hunde sind Freiwild?
    Du magst jetzt nicht zu der Sorte gehören bzw. Deine Hündin mag zu der Sorte gehören, mit der ich meine Hündin hätte ohne Bedenken Kontakt aufnehmen lassen können.
    Aber das sind hier bei uns die wenigsten.


    Und von Einsichtigkeit keine Spur.
    Da kommen dann höchstens noch so Kommentare der Marke: "was geht man halt auch mit einem kranken Bund spazieren"!


    Was bricht es einem für nen Zacken aus der Krone, wenn man nicht einfach davon ausgeht, sondern mal nachfragt?

  • Zitat

    Und von Einsichtigkeit keine Spur.
    Da kommen dann höchstens noch so Kommentare der Marke: "was geht man halt auch mit einem kranken Bund spazieren"!


    Was bricht es einem für nen Zacken aus der Krone, wenn man nicht einfach davon ausgeht, sondern mal nachfragt?


    Solche Kandidaten sind die Besten!!
    Hatte ich mal umgekehrt (Shira 3 Wochen Leinenpflicht wegen Läufigkeit), da hat mich ein stadtbekannter Rüdenhalter nach dem dritten kleineren Streit darüber, ob das MEINE Pflicht sei, seinen 60kg-Hund von meiner Hündin zu pflücken, tatsächlich angepampt, ich Solle "das Vieh daheim lassen wenns krank ist!" :ugly:



    Sent from my iPad using Tapatalk

  • Zitat

    Individualdistanz, ist schön und gut. Nicht jeder Hund mag es natürlich, wenn ein anderer Hund angerannt kommt. Aber, man könnte ja im Gegenzug daran arbeiten, dass der Hund dann nicht beißt, oder hysterisch wird, wenn andere Hundehalter ihren Hunden beibringen, nicht zu anderen Hunden einfach hinzulaufen. Man kann ja nicht von anderen erwarten, dass sich ihre Hunde immer korrekt verhalten, wenn der eigene sich auch nicht korrekt verhält. (ja, steinigt mich, aber ich finde, da muss von Beiden Seiten etwas getan werden, nicht nur von einer)


    Genau diese Einstellung meine ich "Ja, dann kriegt er halt eins auf die Mütze, das ist ein natürliches Verhalten"
    Ein natürliches Verhalten ist allerdings auch, dass ein Hund einem Eichhörnchen oder Hasen hinterherrennt, nur unterbinden wird das (zumindest die Meisten). Warum wird dann so auf die "Individualdistanz" gepocht, wenn wir unseren Hunden anderweitig sehr viel von ihrer Individualität und deren Ausleben nehmen?


    Ein natürliches Verhalten ist für mich, dass sich Hunde mit Respekt begegnen, die Zeichen des anderen vorsichtig auschecken und erst neutral aufeinandertreffen. Falls es nicht passt, gehen sie ihre Wege, falls es passt, freuen sie sich. Was nicht heißt (zum wiederholten Male) dass ich meinen auf andere Hunde einfach zurennen lasse. Wir sind nicht in einem Wolfrudel, wo es um Ressourcenverteidigung geht, ums Überleben. Wenn ein Hund das denkt, dann hat er etwas falsch verknüpft. Und wenn er etwas falsch verknüpft hat, dann kann man das im Normalfall auch wieder entknüpfen. Oder ein Leben lang andere Hunde abblocken, garstig werden, wenn ein anderer Hund angelaufen kommt und sich grämen...... Sorry, wenn ich nicht gerade dezent bin, aber ich verstehe nicht, warum es für manche in Ordnung ist, wenn ihr Hund beißen würde, bei einer spontanen Hundebegegnung..... das hat nichts mit einem natürlichen Verhalten zu tun, denn Hunde sind soziale Wesen und beißen normalerweise nur, wenn sie sich extrem bedroht fühlen. Und wenn sich mein Hund von einem anderen Hund, nur weil er freudig angerannt kommt, bedroht fühlt, dann würde ich mit meinem Hund daran arbeiten, dass er sich eben nicht mehr bedroht fühlt. Ist doch wohl entspannter, als immer in Habacht-Stellung vor anderen Hunden zu sein.....


    Ich bringe Dir gerne mal meine zwei DSH vorbei, und Du kannst dann versuchen, zu entspannen und zu entknüpfen, dass mein Rüde einfach keinen Bock mehr drauf hat, freundlich bzw. neutral zu anderen Hunden zu sein, nachdem ihn letztes Jahr im Urlaub insgesamt 3 verschiedene Hunde versucht haben zu beißen (er war jedes Mal bei mir an der kurzen Leine !).
    Und da ich mit Wurfgeschwistern unterwegs bin, stehen jedem Ankömmling zwei unfreundliche DSH gegenüber :headbash:
    Was mir leider bisher noch nicht gelungen ist: die beiden hinter mich schicken und einen ankommenden anderen Hund abblocken, dazu sind die zwei selbst zu schnell und mein Rüde denkt, dass er das lieber selbst regelt (kann ich verstehen, Frauchen hat's ja 3 x nicht geschafft).
    Ich weiß nicht, ob er in einer solchen Situation beißen würde, aber ich möchte es nicht drauf ankommen lassen, bloss weil ein anderer HH seinen Hund nicht zurückrufen möchte (oder kann ?). Ich weiß aber definitiv, dass er sich wehrt, wenn er wirklich angegriffen wird, hab ich schon zweimal aus einer solchen Situation rausgeholt.


    Meine Hunde sind übrigens bei Begegnungen immer angeleint (oder die Hündin im Fuß) und ich signalisiere ganz klar, dass wir keinen Kontakt wünschen. Wenn's dann doch passiert, sehe ich jetzt keine Schuld bei mir, wenn der Kontakt unfreundlich wird.
    Ach ja, es kommt vor, dass ich hier 2 Wochen lang keinen Menschen/Hund beim spazieren gehen treffe - von daher ist sowas auch schwer zu trainieren

  • Meine beiden werden immer angeleint wenn fremde und auch bekannte Hunde auf uns zu kommen. Egal ob diese Freiläufen oder angeleint sind..
    1. weil sie nicht einfach zu anderen hinrennen sollen
    2. ich erst absprechen möchte ob Kontakt gewünscht ist
    Sollte ein Hund trotzdem in uns reinbrettern dann schicke ich Heaven hin..
    Sie darf dann blocke bis ich abgesprochen habe ob es ein intakter rüde ist..
    Ist es einer blocke ich weiter.. Ist es keiner darf Lennox auch hin.

  • Zitat


    Ich bringe Dir gerne mal meine zwei DSH vorbei, und Du kannst dann versuchen, zu entspannen und zu entknüpfen, dass mein Rüde einfach keinen Bock mehr drauf hat, freundlich bzw. neutral zu anderen Hunden zu sein, nachdem ihn letztes Jahr im Urlaub insgesamt 3 verschiedene Hunde versucht haben zu beißen (er war jedes Mal bei mir an der kurzen Leine !).


    Das sind auch die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Ebenfalls an der Leine. Meistens waren es kleine Hunde, die sich plötzlich von hinten näherten und meinen angeleinten Rüden in den Hintern beißen wollten. Zwei waren erfolgreich. Und er hat wirklich gar nichts gemacht- war zu diesem Zeitpunkt an mir orientiert, hat weder gedroht noch sonstwas- ja er hat den anderen komplett links liegen lassen und trotzdem haben ihn diese Hunde nicht in Ruhe gelassen und wollten es wissen. Mittlerweile hasst er die meisten Kleinhunde, aufgrund dieser Erfahrungen. Und er hasst es, von ihnen angekläfft zu werden. Kann ich absolut verstehen. Wenn wir an so einem Hund vorbeigehen- passe ich auf, dass der Kläffer ihn nicht auf die Pelle rückt- ansonsten gibts von mir eine gesemmelt.


    Zitat

    orry, wenn ich nicht gerade dezent bin, aber ich verstehe nicht, warum es für manche in Ordnung ist, wenn ihr Hund beißen würde, bei einer spontanen Hundebegegnung..... das hat nichts mit einem natürlichen Verhalten zu tun, denn Hunde sind soziale Wesen und beißen normalerweise nur, wenn sie sich extrem bedroht fühlen.


    Mit "eins auf die Mütze" meinte ich abschnappen. Die meisten Hunde drohen, bevor es zum Abschnappen kommt, schon sehr lange auf Distanz. Die Signale sind sehr fein. Und das zähle ich zum normalen Hundeverhalten. Alles andere finde ich auch nicht unbedingt normal. Ich bin nur der Meinung, dass Hunde, die wirklich keinen Kontakt möchten- keinen Kontakt aufgezwungen kriegen sollten.


    Zitat

    Ein natürliches Verhalten ist allerdings auch, dass ein Hund einem Eichhörnchen oder Hasen hinterherrennt, nur unterbinden wird das (zumindest die Meisten).


    Ich weiß jetzt nicht, was der Jagdtrieb eines Hundes mit Hundebegegnungen zu tun hat.

  • Zitat

    Individualdistanz, ist schön und gut.


    Warum kommt bei Dir im Gegenzug sofort von wegen beissen?


    "Eins auf die Mütze bekommen" heisst nicht beissen. Ja, meine Hunde dürfen einem Hund, der ihnen gegenüber blöd wird, auch ne entsprechende Ansage machen. Und wenn es dabei mal etwas Geknurre und Geschnappe gibt, oder nen Rempler, dann ist das völlig normales Verhalten. Es redet niemand davon, dass der andere Hund zusammengeflickt werden muss.


    Warum soll ich daran arbeiten, dass sich mein Hund gefallen lässt, von anderen angemacht und bedrängt zu werden? Wenn meine Hunde keinen Kontakt möchten und das signalisieren, der andere Hund aber trotzdem näher kommt, evtl. Sogar noch fixiert ... Und das Nelchen dann mal schnell zöhnezeigend und knurrend nen Satz auf den anderen Hund zu macht um ihm klarzumachen "Du bist hier wirklich nicht erwünscht" .... Wo ist das Problem.

  • Zitat


    Was bricht es einem für nen Zacken aus der Krone, wenn man nicht einfach davon ausgeht, sondern mal nachfragt?


    Wenn ein kranker oder gebrechlicher Hund seinen Freilauf geniesst, was ihm von Herzen gegönnte sei, warum darf nicht ein höflicher Hund, der nicht dran denkt, den Tatteri zu bedrängen, den seinen geniessen? Ohne hochnotpeinliche Befragung und akribische Nachfrage? Was bricht für ein Zacken aus der Krone des Halters des ausserordentlicher Schonung bedürfenden Hundes, dies zu signalisieren, falls er Zweifel hat über die Absichten des höflichen Hundes, oder unbedingt 10 m Passierabstand haben will?


    Ich gehe eigentlich immer vom Normalfall aus. Und da können sich erwachsene freilaufende Hunde nach Absprache (unter den Hunden, wohlgemerkt, nicht den Haltern!) passieren oder treffen, ohne dass einer umgenietet, bedrängt oder übel erschreckt wird, oder gar Löcher ins Fell kriegt. Wenn mein Hund das aus irgendwelchen Gründen nicht kann, dann bin ICH in der Bringschuld, das zu signalisieren, nicht alle andern müssen Verhaltensanweisungen prophylaktisch erfragen.


    Ich quatsche doch auch nicht jeden Passanten in der Strasse an, ob er vielleicht eine Hundephobie hätte und ich gnädigst passieren dürfe, bevor ich mit meinem desinteressierten Hund ganz normal vorbeilaufe. Ich reagiere aber auf Angstsignale. Genauso bei den HH. Werden die auf Distanz panisch, oder aggressiv, so treffe ich entsprechende Schutzmassnahmen für sie und meine Hunde. Bleiben sie entspannt, gehe ich vom Normalfall aus. Und so machen es fast alle hier. So geht das weitgehend zwanglos, ohne unnötige künstliche Regeln, die die Hunde verdrehen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!