Rottweiler ja oder nein?

  • Hallo zusammen,
    ich möchte gerne einen Hund. Weiß aber nicht welchen.
    Erst einmal zu meiner Situation:
    Ich bin berufstätig! Bin von morgens um 6 bis ca. 15.30 Uhr außer Haus. Hab allerdings nicht weit zur Arbeit (5min.) sodass ich mittags mit dem Hund ca. 1/2 Std. Gassigehn könnt. Lebe allein in einer 90 m² Wohnung in der Stadt (Bayern) (Grünflächen sind aber in 5 min. zu erreichen). Also eher Stadtrand. Ist auch eine Kleinstadt.
    Ich habe im Tierheim einen Rottweiler kennengelernt. Zu mir ist er superlieb, aber ansonsten leider ein "kleiner" Problemhund, dem ich aber supergerne helfen würde. Bevor jetzt wieder irgendwelche blöden Kommentare kommen:
    Ich weiß, dass der Rotti ein Listenhund in Bayern ist und er den Wesenstest absolvieren muss.
    Ich finde diese Hunde einfach beeindruckend. Und sie haben auch ein supergutes Wesen. Eigentlich. Nur kommen sie hald eben leider oft in falsche Hände, was sie zum Listenhund gemacht hat.
    Nochmal: Ich weiß, dass es sehr viel Arbeit bedeutet, diesen Hund soweit zu bringen, dass er den Wesenstest schafft, aber ich wäre durchaus bereit dazu!
    Die Frage ist nur, ob ihn das Leben in der Wohnung auf dauer evtl. (noch) aggressiv(er) machen könnte?!
    Es wäre schön, wenn ich ein paar ernstgemeinte Antworten bekommen würde....

  • Erstmal finde ich super, dass du dem Rotti helfen willst! Ich hätte noch ein paar Fragen ;)


    - Wäre es dein erster Hund?
    - was heißt Problemhund? Könntest du mit den Eigenschaften leben?
    - bist du konsequent und "skrupellos", um dich gegen den Hund durch zu setzen (natürlich gewaltfrei, aber man darf keine Angst vor einem knurrenden Hund haben)
    - wäre der Rotti in deiner Wohnung erlaubt?
    - wie tolerant sind deine Nachbarn? Von einem Rotti verbellt zu werden, ist kein Spaß...


    Das wäre es erst mal mit den Fragen ;)

  • Hallo
    Dann will ich dir einmal schreiben .
    Ich hatte selbst 13 Jahre Rottweiler und es sind ganz tolle Hunde , nur halt keine einfachen Hunde . Sie brauchen eine super Erziehung , dann hat man auch Freude mit ihnen .


    Hattest du schon Hunde ? Wenn nicht , würde ich dir eher abraten , dir den Hund zu nehmen . Auch wenn du es noch so gut meinst , mit dem Hund oder dem Hund was gutes tun willst . Du schreibst , er ist ganz lieb zu dir . Jetzt vielleicht , aber du schreibst er hat diesbezüglich sein Problem . Was ist , wenn du dir den Hund nimmst , er sich nach einigen Monaten bei dir , gegen dich stellt und nicht mehr so lieb ist . ?


    Hunde mit einem Aggressionspotenzial gehören in erfahrene Hände .


    Du schreibst , ob ihn eine Wohnungshaltung aggressiv oder aggressiver macht/machen würde . Hat ihn der jetzige Zwinger aggressiv/aggressiver gemacht ?


    Wie sieht es aus bei deiner Wohnung . Lebst du auf Miete ? Sind mehrere Mieter ? Ist ein Hund überhaupt erlaubt ?
    Den auch da können Probleme auftauchen , nicht alle sind Hundefreundich eingestellt .
    Was ist , wenn der Hund zum Beispiel viel bellt .
    Was ist wenn du krank bist oder im Spital ... was ist dann mit dem Hund ?


    Ich weis , es ist sehr negativ geschrieben und sicher nicht dass , was du lesen willst/wolltest .
    Aber trotz allem muss man sich darüber Gedanken machen und nicht nur etwas gutes tun , im Auge haben .


    LG .

  • Ich muß meinen Vorrednern zustimmen. Klär doch erstmal ab, ob in deiner Wohnung überhaupt Hunde, vor allem ein Rottweiler, erlaubt sind. Wenn du hier eine schriftliche Zustimmung deines Vermieters hast, kannst du einen Schritt weitergehen.


    Welche Probleme hat der Hund?? Kann er alleine bleiben? Warum wurde er abgegeben?? Kannst du auf Dauer evtl. Einschnitte mit diesem Hund in Kauf nehmen?? Hast du einen Hundetrainer der dir zur Seite steht??


    Wer könnte sich um den Hund kümmern (unter Berücksichtigung seiner Probleme), wenn du mal ausfällst?? Was ist mit Urlaub usw.


    Ich würde dir raten, erstmal die äußeren Umstände genau zu klären und erst danach, wenn alles mit Ja beantwortet werden kann, sich zu überlegen, ob dieser Hund zu dir und deinem Leben paßt und zwar auf Dauer.
    Und ob du überhaupt die notwendige Kraft und Ausdauer aufbringst, an den Problemen des Hundes konsequent zu arbeiten. Man neigt schnell dazu, helfen zu wollen und übersieht dabei oft, daß manche Probleme ein Kraftakt sind, der viele Monate dauern kann. Dazu muß man wirklich bereit sein, sonst leiden beide Parteien

  • Vielen Dank schon mal für euere Antworten.
    Der Hund ist, vermutlich durch seinen Vorbesitzer, traumatisiert. Dieser musste das Land wieder verlassen und hat den Hund deswegen im Tierheim abgegeben. Der Hund meint jetzt eben, m. E. sich vor allem und jedem verteidiguen zu müssen. Er geht in Angriffstellung und fängt an zu bellen. Und ich befürchte, er würde ernst machen und beißen bekäme er die Gelegenheit.
    Lt. Angaben des Tierheimes könnte er in einer Wohnung bleiben. Er würde nichts machen. Er sitzt auch in seinem Zwinger total lieb drin. Solange er niemanden sieht, dann gehts ab.... :( :
    Einen Hundetrainer müsste ich mir natürlich suchen, aber es muss auf jeden Fall einer sein, der absolut und zu 1.000% weiß, was er tut und auch Geduld hat mit ihm.
    Ich hatte selbst noch nie einen Hund und ich weiß, dass Rottweiler eigentlich keine Anfängerhunde sind. Ich hab mich immer um den Hund meines Nachbarn gekümmert. War allerdings ein Hirtenhundmischling oder so.
    Davor, dass er nach einigen Tagen bei mir vielleicht auch mich anknurrt und anbellt und vielleicht sogar zubeißen könnte, hab ich natürlich auch Angst, aber ich könnte ihn ohnehin erst zu mir holen, wenn ich mit Ihm den Wesenstest bestanden habe, da in der Gemeinde, in der ich wohne ansonsten die Haltung verboten ist. Und das Risiko will i wirklich nicht eingehen.
    Ich habe eine Eigentumswohnung. neben mir wohnt eine ältere Frau, die hat auch einen Hund. Einen kleinen. Aber im Bellen is er wirklich gut...bellt auch alles und jeden an. Nur da machts hald nix....is ja "nur ein kleiner Hund". Von dem her denke ich nicht, dass es diesbezüglich zu Problemen kommen könnte.

  • Noch ein Vorschlag:


    Unterhalte dich doch mit den Pflegern im Tierheim. Vielleicht haben die einen Trainer zur Hand und wenn nicht, gibt es hier mit Sicherheit Leute die dir bei der Suche nach einem kompetenten Trainer helfen können.


    Gerade die Punkte:
    - erster Hund
    - evtl. Problemhund aus dem Tierschutz
    - Rottweiler - Vorurteile


    Ich würde erstmal zusehen, was die Verantwortlichen und ein Trainer zu der Sache sagen und dann weiter überlegen

  • Wieso sollte ein Hund in der Wohnung aggressiv werden? Klar, wenn du nicht vorhast mit dem Hund nach draussen zu gehen, dann bestimmt. Eine vernünftige Beschäftigung muss schon gewährleistet sein.


    Allerdings frage ich mich, wieso man einen Hund will, wenn man mit diesem nicht raus gehen will?

  • Huhu Rottifan,


    ich lese aus deiner Beschreibung raus, dass du den Hund toll findest. Aber das was du nur so kurz schilderst beschreibt auch ein ganzes Stück Arbeit.


    Ich sage es mal ganz direkt, weil ich eine ähnliche Erfahrung machen muss/te:


    Mitleid vergeht!
    Klar, Liebe wächst, aber der Stress, die Arbeit, manchmal auch die Verzweiflung und die "Unfreiheit" mit einem wie auch immer geartet anspruchsvollen Hund, bleiben.


    Wenn du die Chance hast einen Hund zu halten und dir ein Leben mit Hund vorstellst, was geprägt ist von den klassischen Vorstellungen wie ich sie hatte: lange leinenlose Spaziergänge, treuer Begleiter überall, möglichst verträglich etc. kannst du dich bei einem ggf. schlecht sozialisierten bzw. erstmal Problembehafteten Hund davon verabschieden.


    Gerade als Ersthundehalter macht man - logischerweise - so viele Fehler und ist unsicher. Das macht die Situation für so einen Hund nicht einfacher meiner Meinung nach.
    Nun kommen hier noch die nicht überall als total niedlich verschrieene Rasse hinzu.


    Ich persönlich würde nie wieder einen Ersthund nehmen der verbrieft mit Problempaket ankommt.
    Egal wie sehr ich meinen Hund liebe, aber ich hätte auch mit einem nicht traumatisierten Hund genug Probleme gehabt als Neuling.


    Deshalb wäre mein Rat die Entscheidung wirklich zu überdenken. Am besten geht das, wenn man sich die schlimmstmöglichen Folgen mal skizziert.

  • Als Ersthundebesitzer würde ich Dir in jedem Fall von einem solchen Hund abraten. Um Erfahrung zu sammeln rate ich Dir lieber erst einmal einen unkomplizierten Hund zu nehmen. Hundehaltung soll schließlich auch Spaß machen und gerade Anfänger verlieren sehr schnell die Freude an einem Hund, der nicht normal geführt werden kann und dessen Probleme einen Anfänger oftmals auch schnell überfordern. Einem solch großen und kräftigen aber problematischen Hund helfen zu wollen ist nicht ausreichend und kann (auch für Dritte!) auch böse ins Auge gehen...

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