Mein Welpe bringt mich zur Verzweiflung

  • Wenn soviel gestänkert wird, dann gebt doch bitte Bescheid (wurde ja jetzt gemacht) - wir können doch nicht überall sein. ;)

    Freunde und Kupferstecher, mal wieder die obligate "Bitte" um Sachlichkeit.
    Der Thread hier hat nun erstmal die hier :gelbekarte: kassiert.

    Ratschläge sind nun mal Ratschläge - wenn sie angenommen werden MÜßTEN, hiessen sie Befehle.
    Und mancher Ratschlag braucht auch erst ein wenig Zeit zum Sacken. Nur, weil ein TS nicht sofort "Boah, super" brüllt, heißt das ja nun nicht, daß er/sie nicht im stillen Kämmerlein drüber nachdenkt, was hier so geschrieben wird.

    Wenn es hier ruhig und sachlich weiter gehen könnte, wäre das schön.

    LG, Chris

  • Moin,

    aber es gibt durchaus Bezugspunkte zu einem kleinen Kind - nicht das Hund und Kind das Gleiche sind, aber manchmal wird es verständlicher wenn es um Beispiele geht, die etwas verdeutlichen oder klar machen wollen. Manchmal kommt man auf die leichtesten Sachen nicht.... ich find Beispiele da immer hilfreich. Jedem ist klar, einBaby lässt man nicht allein, aber wsa ist an einem Hundebaby anders?

    Ich bin bei meinem ersten Hund sehr gelassen gewesen (ich hatte gar nicht so viel Wissen wie heute), er musste allein schlafen, unten im Haus, auf dem Flur - da konnte er nichts anstellen..... ich hab damals gar nicht darüber nachgedacht, ob das klug ist? Er hat geweint, wenn er raus musste und ich bin hin gegangen, auch nachts.... ich hab meinen Hund einfach allein gelassen, nicht mal drüber nachgedacht, ob er das kann oder nicht.

    Ich hatte kleine Kinder, war also den ganzen Tag zu Hause, aber einkaufen oder nach oben ging ich ohne ihn. Sauber, ein alter Hundefreund hat gesagt "nach jedem Fressen, schlafen und spielen - raus....." das hab ich gemacht, Malik hat nur fünf Mal ein Unglückchen in die Küche gesetzt.....

    Da sehe ich die Gefahr, den Welpen allein lassen - und dann sagen "putz ich eben" bringt ihm nicht bei, das er das nicht darf und er weiß es mit 11 Wochen noch nicht...... ich hab mein Hundchen nicht aus den Augen gelassen, sobald er sich dreht und auf dem Boden schnüffelte gingen wir raus, anfangs auf dem Arm und später so.... die ersten Wochen, hab ich gelernt, ist ein Löseplatz direkt vor der Tür Gold wert.

    Malik hat allein bleiben nie gelernt, er blieb einfach allein - er schlief sogar nachts im Auto - ohne mich, wenn ich Freunde besuchte (okay, da war er aber deutlich älter!). Er war aber auch kein Hund, der mir ständig nach schlich oder so einer, der einem am Bein klebt.... er ging immer seine eigenen Wege, von Beginn an, das machte uns manches schwer aber anderes auch einfach.

    Die Erziehung beginnt am ersten Tag, das sehe ich auch so. Was ich nicht mag, unterbinde ich, von Anfang an - müsste ich heute meinen kleinen Hund allein lassen, würde ich vielleicht die Box wählen, als Ruhe- und Entspannungsplatz - obwohl ich nicht mal eine habe.... und mein Ausbilder hat immer gesagt, was ein Hund mit einem halben Jahr nicht begriffen hat, wird schwer ihm beizubringen. Aber er hat auch gesagt, können bedeutet nicht, es bis zum Exzess abzuverlangen.... kein 10 Minuten im Fuß gehen bei Welpen - solang kann sich ein so kleiner Hund nicht konzentrieren und, immer aufhören, wenn es geklappt hat. ;)

    Welche Art der Belohnung man wählt ist schnuppe (na gut, als Jagdhund muss ich nicht ein Spieli zücken, sieht albern aus, tausche Kanin gegen Bällchen? :hust: ), da sind Leckerlies die erste Wahl, aber sonst? Was der Hund mag, wird benutzt, so einfach seh ich das.

    Aber ich sehe auch Warnzeichen wenn etwas schief läuft, ein Welpe der erkennbar nicht schlafen mag steht unter Dauerstress - das wird Folgen haben. Ein Welpe der 4 Stunden durchweint - auch das wird Folgen haben. So entwicklen sich Neurosen..... und Störungen. Vertrauen aber entsteht so eben nicht.

    Sundri

    Sundri


  • Ich habe mir erst einen Welpen geholt, als ich 4 Monate am Stück Zeit hatte, weil ich auf meine Umschulung warten musste. Davor wäre es mir niemals in den Sinn gekommen, mir einen Welpen zu holen. Denn selbst, wenn mein Mann und ich nacheinander jeweils drei Wochen Urlaub genommen hätten, sprich, wir insgesamt 6 Wochen Zeit für die "Grunderziehung" gehabt hätten, wäre es einfach nicht genug Zeit gewesen. Ich wusste ja von Anfang an, dass mein Hund mit ca 6 1/2 Monaten dazu instande sein muss, ein paar Stunden alleine zu sein. Und wir hätten es niemals geschafft, hätte ich nicht ein paar Tage nach Welpis Einzug bei uns, damit angefangen laaaaaangsam aufzubauen, ohne Stress etc. Da hat es schonmal zwei Wochen gedauert, bis wir bei bei 20 Minuten waren. Aber, er sah sich nicht gezwungen zu winseln oder zu jaulen, oder gar zu bellen oder was kaputt zu machen. Und dennoch wurde es knapp, kurz bevor meine Umschulung begann, weil wir umgezogen sind und Milo nach dem Einzug nur drei Wochen Zeit hatte, sich an die neue Umgebung plus das Alleinesein hier zu gewöhnen. Das war fast ein "Kampf" gegen die Zeit, weil er anfangs nichtmal 5 Minuten alleine in der neuen Wohnung bleiben wollte und so fingen wir von Vorne an :/ Natürlich durften die Sprünge jetzt größer sein, er hatte eine wesentlich höhere Toleranzgrenze. Als die Umschulung Anfing hat sich zum Glück meine Schwimu dazu bereiterklärt auf Milo die ersten zwei Wochen aufzupassen. Erst kam sie ca 1 1/2 Std nachdem ich das Haus verlassen hatte und blieb bis ca zwei Stunden vor meiner Rückkehr. Und die Alleineseinzeiten wurden dann stetig erhöht, bis Milo bei 5 Std am Stück angelangt war, ohne zu jaulen. Jetzt kommt gegen 13 Uhr eine Gassigeherin und macht mit Milo eine große Runde, um 16 Uhr bin ich zu Hause. Es kam sogar schon vor, dass Milo mal 8 Std alleine war. Aber zum Glück juckt ihn das nicht (laut Tonband) Er ist ruhig, pennt, hat seinen Ochsenziehmer und seinen Kong mit eingefrorenen Köstlichkeiten, die ihn mindestens ne Std am Stück beschäftigen. Radio läuft. Er wäre niemals in diesem entspannten Zustand, hätte ich ihm einfach sich selbst überlassen und hätte ihn nach nem Monat Eingewöhnung einfach sich selbst überlassen.
    Mag Hunde geben, die damit zurecht kommen, aber davon bin ich nicht vor der Anschaffung ausgegangen......


    Viele Grüße,

    Frollein

  • [quote="bonitadsbc"]
    Und noch was: Nähfreds werden geschlossen und hier wird 11 Seiten lang beschimpft und angegriffen und kein Mod sagt was?[/quote]

    als beschimpft und angegriffen würde ichs nicht gerade bezeichnen, ich denke wir sind nur alle frustriert (ich zumindest) dass die TS sogut wie gar nicht auf die Antworten zum Thema alleine bleiben eingegangen ist. und für mich ist das das Hauptproblem ihres Hilferufs, ihre anderen "Probleme" sind ja alle Welpentypisch wie zum Beispiel das Beissen, dass er in dem Alter schon so lange alleine bleibt finde ich 100x schlimmer :bindagegen: ! Natürlich erwartet keiner dass sie gleich begeistert ist von den Vorschlägen hier aber ich sehe zumindest nicht dass sie sich wirklich mit dem Problem auseinandersetz. so kommt es für mich rüber, kann aber ja nicht sehen wie es im Kopf der TS zugeht , kann ja sein dass ich völlig falsch liege ... Ich denke das Ganze war eher als "Wachrütteln" und nicht als "Beschimpfen" gedacht :???:

  • Zitat

    jeder belohnt seinen Hund wie er es denkt und unser Hund hat mehr von einer spielerischen Belohnung als Leckerlie.
    Und das wurde mehr Mals bestätigt auch von erfahrenen Besitzern.

    Du hast zweifellos Recht damit, dass ein Belohnungsspiel für manche Hunde viel motivierender ist, als Leckerlies. Bei meinem war das auch so im Jugendalter und wenn man das erkannt hat, ist es doch toll!

    Problematisch finde ich nur Deinen zweiten Satz. Bitte erschlag mich nicht, aber ich habe nach Lesen Deiner Beiträge das Gefühl, Eure Tipps für Hundehaltung und -erziehung stammen aus einer zufälligen Schar von Hundehaltern im Umfeld. Du hast mehr als einmal geschrieben, "die einen sagen so und die anderen so". Es sind bestimmt versierte Leute vertreten, aber ich fand vor der Anschaffung meines Welpen die Lektüre von 2 - 3 Welpenratgebern echt hilfreicher.

    Nachdem ich mir etwas Wissen angelesen hatte, konnte ich oft nur den Kopf schütteln über das, was da so auf Hundewiesen verzapft wird. Hundeforen sind auch nicht umfassend Gold was glänzt, aber zumindest bekommst Du ein Pro und Contra im Minutentakt geboten. Einordnen musst Du allerdings immer noch selber.

    LG Appelschnut

  • Zitat

    Du hast zweifellos Recht damit, dass ein Belohnungsspiel für manche Hunde viel motivierender ist, als Leckerlies. Bei meinem war das auch so im Jugendalter und wenn man das erkannt hat, ist es doch toll!

    Problematisch finde ich nur Deinen zweiten Satz. Bitte erschlag mich nicht, aber ich habe nach Lesen Deiner Beiträge das Gefühl, Eure Tipps für Hundehaltung und -erziehung stammen aus einer zufälligen Schar von Hundehaltern im Umfeld. Du hast mehr als einmal geschrieben, "die einen sagen so und die anderen so". Es sind bestimmt versierte Leute vertreten, aber ich fand vor der Anschaffung meines Welpen die Lektüre von 2 - 3 Welpenratgebern echt hilfreicher.

    Nachdem ich mir etwas Wissen angelesen hatte, konnte ich oft nur den Kopf schütteln über das, was da so auf Hundewiesen verzapft wird. Hundeforen sind auch nicht umfassend Gold was glänzt, aber zumindest bekommst Du ein Pro und Contra im Minutentakt geboten. Einordnen musst Du allerdings immer noch selber.

    LG Appelschnut

    :2thumbs:

  • Die Sache ist einfach kompliziert. Je nachdem wo man sich informiert bekommt man verschiedene Antworten. Gerade beim Ersthund ist es schwierig herauszufiltern was gut und was weniger gut ist.
    Ich kann das schon nachvollziehen.

    Du sagst du möchtest eine langfristige Lösung - das ist doch schonmal was. Den dein Welpe macht eine Entwicklung durch und da gibt es gute und schlechte Zeiten.

    Langfristig wirst du aber evt mit dem Alleinebleiben ein grosses Problem bekommen.

    Von wo kommst du denn? Vielleicht kann man dir ja zu einer HuTa oder Hundeschule raten. Gerne auch per pn!

    lg


  • Indem man, wenn man dann daheim ist, den Hund erst ganz kurz und dann immer länger allein lässt?

  • Zitat

    und mein Ausbilder hat immer gesagt, was ein Hund mit einem halben Jahr nicht begriffen hat, wird schwer ihm beizubringen.

    Ja - so einen Unsinn hat man früher mal tatsächlich geglaubt. Inzwischen sollten Ausbilder das aber besser wissen. Zumindest die, die sich weitergebildet haben und sich mit Lernverhalten und besseren Ausbildungsmethoden vertraut gemacht haben, wissen, dass das so nicht stimmt.

    Man kann auch älteren Hunden sehr viel beibringen, denn Hunde lernen, wie Menschen übrigens auch, ihr Leben lang.

    WENN man sie lernen lässt.


    Natürlich kann man es sich ggf. schwerer machen. Ein Hund, der 5 Jahre lang gelernt hat, dass "an der Leine ziehen" ok ist, der lernt das "nicht an der Leine ziehen" sicher nicht so schnell wie ein Hund, der von Anfang an lernt, dass er nicht an der Leine ziehen soll.
    Das liegt aber nicht daran, dass der Hund älter ist und nicht mehr lernen kann - sondern daran, dass der Hund nicht versteht, warum etwas 5 Jahre lang ok war und jetzt auf einmal nicht mehr.

    Und da sind wir wieder beim Thema "Lernverhalten und Ausbildungsmethoden" ... gewusst wie, kann man das "nicht an der Leine ziehen" auch einem älteren Hund recht schnell beibringen.

    Das nur mal als Beispiel.


    maria

    Du willst wissen, wie ein Hund das Alleinsein lernt, wenn er die ersten Monate rund um die Uhr betreut wird?

    Ganz einfach - nehmen wir mal als Beispiel Klein Jeanny. Inzwischen 13 Monate alt, heult nicht rum, wenn sie allein bleibt, bellt nicht, schläft ruhig vor sich hin.
    Die ersten Monate war sie ganz bei meinen Eltern wenn ich tagsüber arbeiten war. Wenn meine Eltern einkaufen gingen, kam sie im Auto mit. Ansonsten war auch immer jemand da.
    Ganz langsam blieb sie immer öfter mal ein paar Minuten allein - weil derjenige, der da war, mal kurz in den Keller ging und sie nicht mitnahm, mal kurz in den Garten, dann auch mal kurz zu meiner Cousine 2 Häuser weiter, ... dann mal schnell zum Bäcker für 15 min .... dann mal ne Besorgung im nächsten Ort für 30-40 min ....
    Dann halt mal der wöchentliche Grosseinkauf für 1,5-2 h, bei dem sie eben daheim blieb ....

    Wo ist das Problem?

    V.a. wenn man, wie Du ganz am Anfang geschrieben hast, die Möglichkeit dazu hat, den Hund in den ersten Monaten gut unterzubringen. Das hat nichts mit "abschieben" zu tun.


    Jo - und nachdem dein Kleiner jetzt gelernt hat, dass alleinsein "sch...." ist, nachdem er das Gefühl kennengelernt hat, allein, verlassen, verängstigt zu sein, wird es natürlich deutlich schwieriger werden, ihm das Alleinsein beizubringen ... übrigens ein typischer Fall wo "wenn er es bis 6 Monate nicht gelernt hat, lernt er es nur noch sehr schwer" völlig daneben geht.
    Die wenigsten jungen Hunde, die sehr früh dem "Verlassensein" ausgesetzt werden, kommen damit zurecht.

    Was auch völlig normal ist - in einem echten Rudel wären in dem Alter nach wie vor erwachsene Tiere und natürlich die Geschwister immer noch um den Jungspund rum. Das Alleinsein kommt bei wildlebenden Caniden erst, wenn sie sich von selbst vom Rudel entfernen - zuerst kurz, dann immer mal öfter für eigene kleine Jagdausflüge. Und erst recht spät, wenn sie wirklich erwachsen sind, entfernen sie sich teils komplett vom Rudel um selbst ein eigenes Rudel zu gründen .... und da sind sie dann erst mal allein.

    Und diese genetische Verankerung "ich bin allein und damit völlig verlassen und nicht überlebensfähig" - die steckt auch in unseren Hundewelpen noch drin ... ohne Wenn und Aber.

    Muss man einem Welpen diese Verlassensängste antun? Muss man es ihm so schwer machen, zu lernen, dass alleinsein nichts Schreckliches ist?

    Unsere letzten Hunde haben das Alleinsein alle auf die oben beschriebene Weise gelernt - und sie haben es ALLE, ohne Ausnahme, problemlos gelernt. Ohne Geheule, Gebelle, Gewinsel und Unruhe.

    Meine Mutter bsp. ist irgendwann mal vormittags aus dem Haus - da lag Nele völlig verquer im Flur rum, auf eine Art, wie es nicht so einfach "wiederholbar" ist. 4h später, als meine Mutter wieder kam, lag sie noch exakt so da - mit dem Hintern exakt genau so an eine Türzarge rangelehnt, wie sie lag, als meine Mutter gegangen ist .... sie hat sich 4 Stunden nicht vom Fleck bewegt und völlig ruhig gepennt.

    DAS macht ein Hund aber nicht, wenn Alleingelassen werden etwas schreckliches für ihn ist, wenn er es mit Angst, Unsicherheit und Verlassen sein verbindet.

    Ach ja - selbstredend war auch Nele in ihren ersten 8-10 Lebensmonaten nie allein.

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