Hund für Zughundarbeit gesucht, was würde passen?

  • Zitat

    Aber diese Hunde sind nichtmal in der Lage ohne Zugwagen auch nur 2 Stunden spazieren zu gehen. Und es wird ja ein Hund gesucht, der täglich eine grosse Runde von 2 Stunden Fussmarsch bewältigen soll und auch mal am Fahrrad mitfährt.

    Mag sein, dass diese Hunde ursprünglich für die Zugwagenarbeit gezüchtet wurden, aber da waren sie auch noch nicht so fett und hatten auch noch keine Lebenserwartung von 6-8 Jahren.

    Es gibt aber Berner, die immer noch ursprünglich gezüchtet werden. Die schaffen auch 2 Stunden ziehen. Bloß weil man selbst nur die „trägen Exemplare“ kennt, heißt es ja nicht dass es nicht noch was anderes gibt. Da muss man halt aber mal sich die Zeit nehmen, sich informieren, umsehen, zur Not auch mal über die Grenzen hinwegschauen und ggf. auch ein bisschen Geld in die Hand nehmen.

    Das gleiche gilt übrigens auch für die Großen Schweizer, die aufgrund der Felllänge im Sommer sicherlich noch besser geeignet werden. Bloß weil Du in einer Zughundegruppe in Niedersachsen ein, zwei Große Schweizer hast, die nach 40 min schlapp machen heißt das nicht dass es nicht noch andere Exemplare gibt. Im übrigen: wie alt sind sie überhaupt, wie lange wird mit denen schon trainier? So eine Anstrengung kann man vergleichen mit einem Marathonlauf. Das reißt Du auch nicht nach 2 Monaten Training einfach so runter.

    Und nochmal: wenn ein Berner fett ist, dann liegt das nicht an der Rasse sondern an der Haltung. Die in der Zwischenzeit gesunkene durchschnittliche Lebenserwartung lässt sich nicht von der Hand weisen. Aber auch hier sei nochmal gesagt, dass man sich dann eben Zeit nehmen muss um einen Züchter mit einer gesunden, kräftigen und langlebigen Linie zu finden.

    Warum eigentlich unbedingt ein Hund? Warum kein Maulesel? Wenn man der Meinung ist, dass es so ursprüngliche Hunde nicht mehr gibt bzw. andere vorgeschlagene Rassen abgetan werden mit so was unbekanntes/exotisches/seltenes will man nicht, da frag ich mich schon warum überhaupt. Entweder will ich einen Spezialisten oder nicht. Da kann ich halt nicht zu Lieschen Müller im Nachbardorf sondern muss vielleicht auch mal im Ausland schauen.

    Ein Maulesel wird die Anforderungen auf jeden Fall eher erfüllen können.

    Warum die Frage nach einem Labrador-Neufundländer-Mischling aufkommt, verstehe ich übrigens auch nicht. Wieso wird nach einem Apportierer bzw. nach einem Schwimmer gefragt, wenn man einen Zieher sucht?

    Zitat

    HenryMorgan: Mofa/Moped sagt mir auch nichts.

    Ein Moped/Mofa ist übrigens ein zweirädriges Kraftfahrzeug mit dem man auch Lasten transportieren kann ;) Ich finde den Vorschlag sehr passend. Das hält locker zwei Stunden durch, auch mal bei größter Hitze und braucht auch keinen Auslauf. Zum Einbrecher fern halten und ab und an mal Fahrrad fahren kann man sich ja dann einen Hund holen. Ein Dalmatiner ist z.B. sehr lauffreudig.

  • Versteh ich nicht, warum hier vom Hund abgeraten wird. Früher war das Gang und Gäbe,.... Das Ziehen ist ja eine sehr ruhige Arbeit und wenn der Hund die nötige Kraft hat (die übrigens nicht durch das Gewicht des Wagens zu errechnen ist) dann kann man das auch mal bei wärmeren Temperaturen machen.

    Wenn ich mir da die Hunde ansehe, die im Hochsommer auf dem Platz arbeiten (sogar auf "Meisterschaften") .. dann finde ich das eher eine Quälerei als eine langsame, kontrollierte Zugarbeit über einen längeren Zeitraum.

    Ich würde ebenfalls zum Berner aus eine sportlichen Zuchtlinie raten.

    Geschmackssache.. aber der Großpudel würde mir noch einfallen...

  • Nikki:
    Ein Grosspudel dürfte allein deswegen schon flach fallen, weil es vermutlich ein 6er im Lotte wäre so einen Hund zu finden. Und so wirklich kräftig sind die ja nun auch nicht. Einen Hund vom Züchter wollen die Leute auf keinen Fall.

  • Zitat

    Einen Hund vom Züchter wollen die Leute auf keinen Fall.


    Einen Arbeitshund für die aktive Arbeit zu suchen, ohne zum Spezialisten (= Leistungszucht) zu gehen, hat was von Gebrauchtwagen bei autoscout24, mit dem ich beim Formel-1-Rennen teilnehmen will. Die Chance, den passenden Wagen zu finden, geht gegen Null. Kein Mensch kann vorhersagen, welche Eigenschaften ein Mischling tatsächlich später mitbringt, ob er den Willen zur Zugarbeit geerbt hat oder nicht - das ist noch nicht einmal innerhalb einer Rasse gleich - ganz zu schweigen von der Gesundheit. Darum führt der Weg nur zum Züchter von Arbeitslinien, wenn man einen Hund zum Arbeiten haben will.

    Mein Neufundländer macht Zugarbeit; der Vorlauf bis zum ziehenden Neufi sah so aus: passenden Züchter finden (Gesundheit, Arbeitswille uvm. in den Linien), gesunde Aufzucht, Vorröntgen mit ca. 7 Monaten. Winzige Zugarbeiten (z.B. Seil im Maul, ziehen mit superleichtem Widerstand von mir), um den Spaß am Ziehen zu unterstützen, Hauptröntgen mit 18 Monaten. Glück gehabt, A-Hüfte, ED/OCD frei, Herz gesund. Mit 2 Jahren erste Zugübungen vor dem leeren Bollerwagen, langsamer Aufbau des Zuggewichts. Mit gut drei Jahren sind Gewichte an Land momentan bis ca. 70kg drin, allerdings keine 2 Stunden lang bergauf und bergab im Sommer. Generell sind Temperaturen über 20° Grad bei Neufis für die schwere Zugarbeit nicht mehr gut geeignet.

    Gesunde Gelenke sind für die Zugarbeit unabdingbar, ebenso wie ein einwandfreies Herz - wir reden immerhin von Hochleistungssport für den Hund.
    Letztlich ist die Frage nach der geeigneten Rasse dann "nur" noch eine Auswahl unter den expliziten Zughunderassen. Klar ist ein HSH körperlich in der Lage, Lasten zu ziehen, er ist aber charakterlich nicht dafür ausgelegt.

  • Servus Geizhals.
    Ein paar Fragen meinerseits:
    .) Wieviel Geld möchtest du ausgeben?
    .) Fängst du mit einem Welpen an zu trainieren oder möchtest du einen Erwachsenen, fertig ausgebildeten Hund?
    .) Was verstehst du unter Bergig, wieviele Höhenmeter, oder hast du auch eine Gegend mit Namen?
    .) Im Trainingszentrum ist nur diese eine Rasse, richtig?
    .) Wieviele Hundeerfahrung hast du bzw. sind noch andere Hunde bei dir Zuhause, die schon was arbeiten?
    .) Welche Erfahrung hast du im Zugsport, hast du schon das richtige Equipement?

    Ich denke, wir können dir bessere Antworten geben, wenn du uns etwas mehr Informationen gibst.
    Danke!

  • hallo,
    irgendwo ist unser "geizhals" wohl beratungs resistent....viele Infos gibts ja leider nicht!
    warum chaos ist wegen "oh gott, 50kg über 2 std", der hund kann bei gutem training das 3-4fache von seinem Körpergewicht ziehen, aber eben nur gut konditioniert und das das ganze jahr über, mal einen tag relaxen freut sich der hund, aber die frage, wenn er nicht zieht oder dann auf dem hupla ist nicht viel zu tun, da fallen bei mir alle rassen weg und ich tendiere zum pony.
    ein hund der wacht und zieht wäre mit unter auch ein riesenschnauzer, nur möchte der 7 tage die woche etwas tun und muss das auch! was jetzt nicht heißt jeden tag 2std mit gepäck die berge rauf!

    große schweizer sind tolle und ausdauernde zughunde, können wohl auch etwas wärme ab, ABER, wenn du infos vom hundetrainer hast, solltest du sämtliche infos schon haben, das er "werbung" für berner sennen macht...zeigt für mich nicht von professionalität!

    weiß nicht ob ein hund unter deinen kreterien glücklich wird.....

  • hmm...

    dass die hunde arbeiten sollen, finde ich ganz gut. dass sie viel leisten sollen, auch. dass sie ein bitzeli kämpfen müssen, finde ich nicht soo schlimm. aber was passiert sonst mit den hunden? zwei stunden arbeit, dann noch eine schüssel futter vor die pfoten hauen und das solls dann sein? was passiert, wenn mal kein wagen gezogen werden muss? was für eine auslastung ist dann geplant? hätte der hund familienanschluss oder wäre er einzig und alleine dazu da, dein bedürfnis nach einem lustigen zuggespann zu stillen?

    ja, und zum berner sennenhund: das sind granaten, wenn man sie unterstützt. ich kenne zwei sennenhunde, max und moritz. max war zuerst ein einzelhund. max hat ein milchkanne mit 20l ziegenmilch gezogen - im bollerwagen. das ganze paket wird um die 40kg gewogen haben. und max hatte spass daran - im sommer (bis ca. 25°, danach wurde die milch mit dem traktor angeliefert), wie im winter (im winter wurde er an den schlitten gespannt). der bauer hatte dann die idee, seinen ziegenbestand aufzudoppeln und den bollerwagen mehr zu befüllen. max hat einen kumpel (moritzli) an die seite bekommen und die beiden sind dann jeden tag mit dem bollerwagen und zwei milchkannen zur käserei gedackelt (vom hof hinunter 1 stunde - wobei der weg nicht sausteil war - und zurück auf den hof. sehr schnell waren sie nie unterwegs, was sicher auch an der last gelegen haben mag). die kids des bauern haben diese arbeit übernommen und alle hatten ihre freude. die doggys konnten nach der arbeit auf dem ganzen hofgelände frei herumlatschen, haben gerne mal neugierige menschen verbellt und wurden von den kindern gehätschelt und gepflegt (schon mal einen berner sennenhund mit pinken haargummis im fell gesehen? :ugly: )

    so kann das aussehen. bei geizkragen habe ich aber ein ungutes gefühl. du wirkst auf mich, als wäre der hund dann "mittel zum zweck". es wirkt auf mich, als ginge es dir nicht um einen hund, sondern um ein schnuffiges, gespann. leute sollen entzückt sein, euch zu sehen. und weil man dir - wie mir persönlich scheint - nicht allzuviel sagen kann, empfehle ich dir folgendes: geh auf google, gibt da "zughund" ein, drücke enter, klicke auf "bilder", such dir den passenden hund für dich aus (deutsche dogge? kann gut ziehen, hat kein langes fell, braucht gut 1 1/2 jahre, bis sie ausgewachsen ist und ist mit 6jahren dann auch schon wieder ein betagtes tierchen..., mops? zu klein! sennenhund? generell von dir nicht goutiert. husky? bewegt sich dann doch zuviel. mischling? ist dir nicht genug populär. grosspudel? zu schwach......... ).

    viel glück für deine suche - und viel glück dem doggy, der zu dir kommt!

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