Dürfte euer Hund sich wehren?

  • Ich finde es ehrlich gesagt traurig, das manche Menschen tatsächlich auf die Idee kommen, ihren Hund einzuschläfern (Eingangspost), nur weil der Hund für sich keinen anderen Ausweg mehr findet.


    Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn ein Hund wahllos Menschen beißen würde. Aber welcher Hund macht das schon??


    Wichtig ist es doch, wie hier schon öfters gesagt wurde, dass ich als Halter meinen Hund realistisch einschätzen kann.
    Zum Beispiel weiß ich, dass mein Zwerg Hektor es hasst, wenn Fremde (vor allem Kinder) ihn anfassen wollen. Auch wenn er angeblich so süß ist. Also lasse ich es nicht zu, und wenn ich notfalls wirklich richtig unhöflich werden muss.
    Die Mütter in der Nachbarschaft finden mich unmöglich, weil die Kinder nie meinen Hund streicheln dürfen.
    Aber was wäre denen lieber? Dass ich die Begegnungen zulasse und die Kinder vielleicht sogar wirklich heftig gebissen werden??
    Ich halte Hektor also aus "kritischen" Situationen raus.
    Und Hera kenn ich einfach nach 4 Wochen noch nicht so gut, also bin ich da sicherlich auch noch etwas vorsichtiger.


    Als Hundehalter hat man nunmal die A****-Karte, also gilt es, seinen Hund zu kennen und notfalls Begegnungen abzubrechen, wenn man merkt, dass es dem Hund zu viel wird.
    Leider darf man ja von manchen Kindern heute nicht mehr erwarten, dass sie wissen, wie sie mit Hunden umgehen müssen.
    Und das ist wohl leider auch die Schuld der Eltern. Da die es oftmals aber selbst nicht mehr gelernt haben, ....
    Ich pass eben lieber einmal öfter auf, bevor irgendeine Mutti, die ihr Kind unkontrolliert auf mich zulaufen ließ, auf die Idee kommt, meine Hunde seien aggressiv.

  • Ganz kurz und knapp:


    Mein Hund darf sich wehren.



    Leider sehen viele Eltern das anders. Cleo kann durch einen bestimmten Vorfall keine Kinder mehr leiden, vorher hat sie sie geliebt.
    Nun ignoriert sie Kinder, fassen diese sie jedoch an, schnappt sie. "Ohne" Vorwarnung.
    Knurren tut sie nicht mehr. Das haben wir versaut - sorry, wir wussten es nicht besser. Aber sie erstarrt und ihr Blick zeigt eindeutig, was gleich passiert.
    Eltern scheint das egal zu sein. Kinder dürfen das. Schnappt sie dann - trotz meiner mehrmaligen Vorwarnung - ist der böse Hund schuld.
    Erst letztes Wochenende musste ich gleich dreimal einschreiten, in dem ich Cleo nach oben aus der Situation befreit habe. Ein vollkommen dreistes Kind, das auf kein "Nein" der Eltern reagiert hat, auf meins gleich gar nicht. Naja, war den Eltern auch egal. Cleo hätte jeweils wenige Sekunden später geschnappt und das Kind erzogen, die Eltern können es ja scheinbar nicht.
    Allerdings will ich das nicht.
    Andererseits klappt es langsam wieder mit der Annäherung an Kinder verantwortungsbewussterer Eltern. Durch konsequentes Einschreiten der Eltern und mir haben wir es lange und oft geschafft, ein friedliches Miteinander zu erreichen. Diese Kinder durften Cleo am gleichen Wochenende erstmal einvernehmlich (zwischen Kind und Hund) am Kopf berühren, während Cleo nach hinten ausweichen konnte.

  • Zitat

    Wichtig ist es doch, wie hier schon öfters gesagt wurde, dass ich als Halter meinen Hund realistisch einschätzen kann.
    Zum Beispiel weiß ich, dass mein Zwerg Hektor es hasst, wenn Fremde (vor allem Kinder) ihn anfassen wollen. Auch wenn er angeblich so süß ist. Also lasse ich es nicht zu, und wenn ich notfalls wirklich richtig unhöflich werden muss.
    Die Mütter in der Nachbarschaft finden mich unmöglich, weil die Kinder nie meinen Hund streicheln dürfen.
    Aber was wäre denen lieber? Dass ich die Begegnungen zulasse und die Kinder vielleicht sogar wirklich heftig gebissen werden??


    Bei mir ist es ähnlich, wobei meiner nicht Gefahr läuft, jemanden zu beissen, sondern weil ich es einfach nicht okay finde, wenn man einen Hund antatscht, ohne vorher Rücksprache mit den Halter zu halten...


    Also, ich kann es in gewisser Weise verstehen, dass ein Hund abgegeben wird, wenn er beispielsweise ein Kind gebissen hat!
    Aus welchem Grund auch immer... ist zwar unfair dem Hund gegenüber, aber meine Kinder wären mir da definitiv auch wichtiger, als mein Hund!
    Ich gehe davon aus, dass ein Kind danach dem Hund gegenüber, ängstlich reagiert - alleine aus diesem Grunde würde mein Hund (zumindest vorübergehend!) in andere Hände kommen...


    Nur einschläfern lassen würde ich ihn nicht!!!
    Das finde ich persönlich, ethisch nicht vertretbar, einem Lebewesen, wg. unsachgemäßer Führung, das Leben zu nehmen!
    Dann lieber in andere und wahrscheinlich kinderlose Hände!


    LG

  • Zitat


    :ua_clap: :ua_clap:


    wie geil! Hab ich auf einer Famileinfeier auch mal probiert bei einem 8jährigen Kind, der meine noch junge Ronja so sehr bedrängte, daß sie hinter die Tür flüchtete--- als ich dem Kind einen Vortrag hielt und versuchte, ihm sein verhalten zu spiegeln, machte mich die Mutter massiv an---ich hab echt zuviel bekommen! Wenn Ronja aus Angst gebissen odfer geschnappt hätte, wäre die Schuld eindeutig nur bei uns gewesen!


    echt UNGLAUBLICH



    Ähm...so ein Verhalten von einem Erwachsenen find ich immer peinlich :/ ...so verhält man sich eigentlich nur, wenn kein Ventil zum Ablaßen der eigenen Gefühle vorhanden ist...
    Das hab ich auch schon oft untereinander von Eltern verschiedener Kinder so beobachten können...Klasse...lassen wir gerade mal dem Ärger freien Lauf und lassen es "pädagogisch wertvoll" aussehen. :hust:

  • Für meine Hunde wäre es nur dann ein Todesurteil, wenn sie sich verbeisen würden, wenn ein Kind an ihnen vorbeiläuft, nichts macht und der Hund auf sie losgteht.


    Rocky liebt Kinder und hat auch schon ausversehen von dem Sohn meines Chefs den Mistgabelstiel voll auf den Kopf bekommen, sie fiepte kurz und ist weg.


    Wenn ich dabei bin und nur dann haben meine Hunde Kontakt zu Kindern, kommt es gar nicht so weit, das sie geärgert werden.
    Sie müssen allerdings versehentliches auf den Schwanz und die Pfoten treten tolerieren, auch das Kinder mal die Finger in große Hundenasenlöcher stecken oder sich mal kurz am Fell festhalten, das ist alles kein Problem.


  • Ich würde in dem von Dir beschriebenen Fall noch nicht mal annehmen das es den Eltern egal ist, sondern sie einfach die Signale des Hundes (das erstarren) nicht deuten können ;)
    Mein Hund z.B. erstarrt auch wenn Kinder ihr zu Nahe kommen aber dann habe ICH dafür zu sorgen das es erst gar nicht soweit kommt.

  • Zitat


    Da widerrum sind meine Drei absolut schmerzlos....es duerfte wirklich jeder drantatschen, umarmen,fummeln etc, pp.....nur Hilde Airedale laesst dies nur bei Kindern bis zu einem gewissen Alter zu..Erwachsene werden auf Abstand gehalten wenn ich dies nicht tun wuerde.


    Pepper ist das auch egal. Bei der bin ich auch recht locker, außer die anderen beiden sind dabei. Juri will es nicht (ob sich das ändert, wird sich zeigen) und Lee darf selber entscheiden. da ich aber nicht will, dass die Hunde entscheiden/handeln müssen, mache ich es eben indem anfassen tabu ist (außer man fragt mich und Lee geht dann hin..)..



    EDIT: Ich halte Hunde übrigens nicht für so dumm, dass sie "aus Versehen" und "Absicht" nicht unterscheiden könnten.. Lee und Pepper kennen beide kleine Kinder, die teilweise erst mit dem laufen anfangen. Wenn da mal ein Knirps auf die Pfote o.ä. des Hundes kam, stand der Hund auf und ging. Anders bei meinem Cousin, der Lee wohl ganz gezielt genervt hat (ich war nie dabei, sonst hätte ich dem Kerl was erzählt).. Irgendwann hat sie ihn gestellt und seitdem sind die beiden zusammen wirklich nur mit Vorsicht zu genießen bzw. es findet nur Kontakt statt, wenn Menschen da sind, die Lee und er Ernst nehmen..

  • Mal OT:
    irgendwie fällt mir hier grad auf, dass viele Hunde drohen dürfen, manche sogar körperlich werden dürfen, deren HH´s aber nie und nimmer körperlich werden würden.
    Mein drohen, kann der Hund genauso gut verstehen wie ich sein drohen.
    Meinen Bodycheck versteht mein Hund genauso gut, wie ich es verstehe wenn er mich "wegschnappt".
    Beides tut einen Moment weh- hat aber noch niemandem geschadet (und es klärt Grenzen)




    Edit: übrigens habe ich so viel Respekt vor meinem Hund und seinen Bedürfnissen, dass es noch nie zu einer solchen Situation gekommen ist.


    Gleiches verlange ich aber auch von meinem Hund :D


    Besucher-Kinder werden bei uns grundsätzlich nicht mit Tyson allein gelassen und unterstehen ständiger Beobachtung.

  • Zitat


    Mein drohen, kann der Hund genauso gut verstehen wie ich sein drohen.
    Meinen Bodycheck versteht mein Hund genauso gut, wie ich es verstehe wenn er mich "wegschnappt".


    Yup...und meine Toelen kennen mich auch un-nett wenn's sein muss :bat3:

  • Ich könnte meinen Hund verstehen, sollte er sich im Falle eines Falles wehren.


    Gino hat eine hohe Reizschwelle und lässt sich viel gefallen. Bisher kam es erst einmal vor, das ihm eine Situation zuviel wurde und er sich hilfesuchend an mich gewendet hat. Erst durch Blicke und dann nach einem quasi Kopfnicken von mir, kam er zu mir.


    Und das war ok, dennnoch hätte ich es verstanden wenn er in dieser Situation mit knurren gezeigt hätte, das es ihm zuviel ist. Und auch ein Schnappen hätte ich verstanden, wenn die Person die ihn nicht in Ruhe gelassen hat, auf sein Knurren hin nicht aufgehört hätte.


    Wäre diese Person ein Kind gewesen, wäre es allerdings nicht so weit gekommen, da achte ich grundsätzlich sehr auf Hund und Kind.



    Mein Post enstand nach einer Diskussion mit einem Bekannten über den Beissvorfall mit dem Staffordshire und dem Jungen in Weddingen. Dort sind sich die Medien wieder uneins wie es denn jetzt gewesen ist. Aber häufig liest sich, das die Kinder dem Hund auf dem Kopf geschlagen haben.

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