Dürfte euer Hund sich wehren?

  • hallo,


    ich denke auch es kommt extrem auf den Hund an...


    Wenn bekannt ist, dass er schonmal ein Kind gebissen hat, würde ich darauf achten, dass er NIE wieder von einem Kind bedrängt werden wird.


    Ich finde auch, dass der Hund ein Recht hat zu zeigen, wenn es ihm zuviel wird, durch 1. Weggehen und 2. Knurren, alles was darüber hinausgeht wäre mir aber zuviel des Guten.
    Ein "normal sozialisierter Hund" (also einer der Kinder kennt und keine negativen Erfahrungen mit ihnen gemacht hat) hat kein Kind zu beißen..... genau wie er keinen Welpen beißen sollte oder einen altersschwachen Hund.... manche, "schwächere Wesen" haben einfach einen besonderen Schutz verdient und man sollte als Halter seinen Hund immer im Auge haben und notfalls einschreiten, bevor der Hund selbst aktiv wird.
    Würde ich zB ein Kind erwischen, wie es meinen Hund quält, würde ICH mir das Kind schnappen und nicht warten bis der Hund "sich wehrt".


    Murphy ist zum Glück einer, der mit der Energie von Kindern super zurechtkommt, er ist nicht ängstlich, er tobt gern mit ihnen und er ist nicht zimperlich, wenn er angefasst wird... er schnappt auch nicht... wenn etwas zu doll ist, leckt er auch an der Hand, hat er bei Kindern aber noch nie gemacht. Wenn ich ihn beobachte, wie er mit Kindern spielt, hab ich immer das Gefühl der denkt er ist auch ein Kind :D


    liebe Grüße

  • Ich drehe das Thema etwas um: Ich verstehe, wenn sich mein Hund wehrt.


    Jeder Hund hat ne andere Reizschwelle, und wenn mein Hund knurrt oder kurz zwickt, wenn ihm was zuviel ist, dann schau ich erstmal, warum das so war. Denn ich knurren und meckere auch, wenn mir was nicht passt. Mir ist es lieber der Hund knurrt und sagt, das passt mir nicht, als dass er eines Tages plötzlich zupackt. Ich respektiere das Knurren und meine Kinder auch.


    Etwas anderes ist es bei fremden Kindern. Da gilt, Finger weg von meinem Hund und alles ist gut.


    Denn mal ganz ehrlich, ich mag auch nicht
    - von FRemden auf dem Kopf getatscht werden
    - dass man mir das Eis oder den Teller wegnimmt
    - mich zwickt,
    - mich im Tiefschlaf weckt
    - mich ärgert, wenn ich in Ruhe gelassen werden will
    usw.


    Also, warum muss alles der Hund dulden?


    Was ich nicht akzeptieren kann, wenn grundlos mein Hund jemanden angehen würde. Wenn er irgendwas verteidigt, z.Bsp. den Stuhl oder das Sofa. Wenn er jemanden beim Gehen einschränken würde.


    Hunde sehen uns Menschen doch anders und vieles macht ihnen Angst oder sie sind unsicher. Warum also soll ich den Hund für was strafen, wenn er ein Problem mit was hat? Das machts nicht besser. Dann gilt nur eines, und das heißt desensibilisieren. Und das geht!

  • Zitat


    Ich hatte bisher erst eine Situation, in der Woods einen Menschen angeknurrt hat ...in der Dämmerung...


    Genau sowas finde ich dann wirklich vollkommen unproblematisch :smile: . Hat meine Alte auch gemacht, wenn etwas in der Dunkelheit rumwurschtelte, und man es nicht erkennen konnte. Gerade in der Walpurgisnacht waren wir mehr mit gesträubtem Fell und tiefem Brummen (was ein Brustkorb *träum* :D ) als ohne unterwegs gewesen. Menschen auf dem Gehweg im Freien waren unproblematisch.

  • Hi,


    besser als Reborder kann man es nicht beschreiben und genauso halte ich es auch, auch wenn ich selbst keine Kinder habe.


    Meine Hunde sind Kinder gewohnt und nett zu ihnen, der Kleine liebt sogar Kinder wie verrückt :-) aber bevor es zu wehren kommt, schreite ich ein.


    In solchen Fällen schütze ich meine Hunde und die Kinder vor Konsequenzen, denn es soll garnicht erst so weit kommen, dass sie sich wehren müssen.


    Halte es auch in Konsequenz wie Sanny, wer sich bei uns nicht benehmen kann, der braucht nicht kommen. Und zu "wilden" Familien, nehm ich sie nicht mit.


    Alexandra

  • Ich schaue immer, dass es solche Situationen nicht gibt. Wenn z.B andere Kinder meine Tochter besuchen darf der Hund nicht mit ins gleiche Zimmer, es sei denn, ich bin dabei. Ehrlich gesagt mache ich das aber nur aus Schutz meines Hundes, nicht wegen der Kinder, er wehrt sich nämlich nie.
    Keine Ahnung warum, aber die Kinder neigen immer dazu, die Vorderpfoten hochzureißen und dann mit dem Hund zu tanzen, da hilft auch immer wieder erklären nix. Daher ganz konsequent, nie alleine mit Hund, nicht mal wenn ich nur nebenan bin.
    Mir ist auch schon passiert, obwohl ich dabei war, ein Kind geht die Treppe hoch, dann der Hund, dann ich, das Kind dreht sich um und tritt den Hund die Stufen runter- angeblich aus Angst, selbiges hatte vorher noch versucht mit ihm zu tanzen... dermaßen unberechenbar, der hatte einfach Panik bekommen und zack, erst mal um sich getreten.
    Aber um auf die Frage zurück zu kommen, wenn eine solche Situation da ist, dem Hund wird absichtlich weh getan, (ich meine nicht, versehentlich Anrempeln oder im Spiel mal aufs Pfötchen treten oder so), dann hat der Hund ein Recht, sich zu wehren. Damit meine ich erst mal Knurren, wenn das nicht hilft, schnappen. Der Hund sollte eine hohe Reizschwelle haben, keine Frage, aber dennoch ist er kein Spielzeug und sollte auch nicht so behandelt werden.
    Irgendwo hat doch jeder einen Selbsterhaltungstrieb, es dient ja schließlich der Verteidigung.
    Ich kann von keinem Tier erwarten, dass es alles willenlos über sich ergehen lässt.

  • Wenn ich als Elternteil zugucke, wie mein Kind 'nem Hund an den Ohren zieht, es haut etc., muss der Hund sich ja selber wehren. Ich kann ja dem Kind nicht alles durchgehen lassen und den Hund dann bestrafen! Mal ganz abgesehen davon, daß man Hund und Kind ja eh nicht unbeaufsichtigt lassen soll, würde ich als allererstes mal meinem Kind beibringen, daß es den Hund nicht zu ärgern hat! Allerdings würde ich in 'ner einzelnen Situation, wo ich vielleicht mal nicht aufpassen würde und das Kind doch haut (vielleicht ein fremdes Kind oder so) hoffen, daß der Hund sich mit Knurren und Schnappen wehrt und nicht sofort richtig zubeißt.


    Ich würde übrigens meiner Hündin nie das Knurren verbieten, ich bin ja froh, daß sie es tut (selten, aber es kommt vor!) Sie darf auch mich anknurren, denn dann merke ich, daß ich etwas falsch gemacht hab oder sie etwas nicht mag und kann das Verhalten reflektieren und dran arbeiten. Entweder ich vermeide es beim nächsten Mal, oder ich muss den Hund dran gewöhnen. Denn ich mache ja auch deutlich, wenn mich etwas stört und dulde nicht alles stillschweigend und ziehe höchstens mal 'ne Grimasse oder lasse den Kopf hängen - also gestehe ich das auch dem Hund zu!


  • :gut: schöner und treffender Beitrag!

  • Als wir Luna als Welpe bekommen haben war unser Sohn noch recht klein ( Luna ist jetzt 2,5J. u. Sohnemann diese Woche 5 geworden).
    Sohnemann hat ganz am Anfang mal versucht sie zu kneifen, das hab ich dann bei ihm auch gemacht. Jeder Versuch von seiner Seite wurde von mir mit einem Gegenkniff bestraft. Das war ne Sache von zwei Tagen, da wusste Sohnemann das man sowas wohl besser nicht macht :D
    Wie gesagt, mittlerweile ist er fünf und weiß das Tiere Lebewesen sind die man respektiert und nicht ärgert. Die beiden sind die dicksten Freunde :smile:
    Bei fremden Kindern sieht das anders aus. Madame kann sie schlecht einschätzen und ist eher distanziert. Deswegen habe ich mit Besucherkindern einen Deal. Der Hund wird in Ruhe gelassen also auch nicht angefasst und der Hund hält sich von den Kindern fern. So fahren wir ganz gut und alle sind glücklich.


  • :ua_clap: :ua_clap:


    wie geil! Hab ich auf einer Famileinfeier auch mal probiert bei einem 8jährigen Kind, der meine noch junge Ronja so sehr bedrängte, daß sie hinter die Tür flüchtete--- als ich dem Kind einen Vortrag hielt und versuchte, ihm sein verhalten zu spiegeln, machte mich die Mutter massiv an---ich hab echt zuviel bekommen! Wenn Ronja aus Angst gebissen odfer geschnappt hätte, wäre die Schuld eindeutig nur bei uns gewesen!


    echt UNGLAUBLICH

  • Zitat

    Vielleicht kommt es auch drauf an, was für einen Hund man hat :ka:


    Juri will weg wenn es ihm zuviel ist.. Was passiert, wenn er das nicht kann und das bedrängen nicht aufhört, weiß ich nicht (und ich will es auch nicht wissen). Pepper ist ein Engel (das ist sie wirklich), aber auch die hat schon Löchlein hinterlassen. Und bei Lee.. ähm ja.. Sie ist sehr toll geworden, hat sehr viel gelernt. Aber ich bin mir fast sicher, dass sie sich wehrt, wenn sie nicht weg kann, ich nicht einschreite und das bedrängen nicht aufhört...


    Wichtig ist wahrscheinlich auch, dass man seinen Hund realistisch einschätzen kann und sich da selbst keine Illusionen macht.


    Würde Hundeopa bedrängt werden - ohne Rückzugsmöglichkeiten, ohne mein Eingreifen, ohne deutliche Resonanz auf seine Drohgehbärden - ich denke er ginge schon aus Verunsicherung nach vorn. Ich denke dessen muss man sich einfach bewusst sein.

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