Dürfte euer Hund sich wehren?

  • Hallo ihr Lieben.
    Über die Suchfunktion bin ich leider nicht fündig geworden,sollte es so einen Thread schon geben- sorry. ..


    Anlässlich der neusten Beissvorfälle,hatte ich eine Diskussion darüber,ob ein Hund das recht hat,sich zu wehren,wenn er geärgert wird.
    Nehmen wir als Beispiel eine Familie mit Hund und Kindern.
    Die Kinder ärgern den Hund durch Ohrenziehen,hauen etc.


    Dürfte euer Hund sich irgendwann wehren, oder wäre dies sein Todesurteil?


    Mein Bekannter hält selbst knurren für nicht vertretbar,ich hingegen halte es für eine gesunde Reaktion,da der Hund anzeigt das es ihm reicht,statt gleich zu beissen.


    Wenn mein Hund gebissen hätte,würde ich als erstes feststellen warum. Als Mutter würde mich hier die Schuld treffen,da ich dafür verantwortlich wäre das so etwas nicht passieren kann.


    Ich bin auf eure Meinungen gespannt.


    :smile:

  • in erster linie würd ich meinen kindern ein verhalten beibringen, das es erst gar nicht zum "hund ärgern" kommt.

  • Zitat


    Nehmen wir als Beispiel eine Familie mit Hund und Kindern.
    Die Kinder ärgern den Hund durch Ohrenziehen,hauen etc.


    Aus genau solchen Verhältnissen habe ich Emmy. :roll:


    Kleines 5 Kilo Paket und das Kind der Vorbesitzerin -4 jährig, hat klein Emmy am Geschirr durch die Luft geschleudert, am Schwanz gezogen, an den Beinen gezogen...


    Hat es die Mutter interessiert? Nö.
    Ich habe das ganze kurz beobachtet und dann dem Kind angeboten das ich mit ihm das gleiche mache, damit es mal weiss wie das ist.


    Das einzige was Emmy gemacht hat, sie hat vor Schmerzen nach dem Kind geschnappt.


    Ich möchte nicht wissen was da 2 Jahre lang abging, denn so alt war Emmy als ich sie dort weggeholt habe. :/


    In solchen Situationen ist es für mich normal das der Hund sich wehrt.



    Ich staune immer wieder das Emmy trotzdem Kinder abgöttisch liebt und eine Engelsgeduld mit denen hat.


    Hatte ich letztens erst, ein 2-3 jähriges Kind der Meinung war Klein-Emmy betatschen und festhalten zu müssen. Emmy ist abgehauen und hat sich hinter mir versteckt.Die Mutter fand es niedlich. Ich überhaupt nicht. Also habe ich mit dem Kind das Gleiche gemacht. Und siehe da, auf einmal war es unangenehm.

  • Ich finde solche Fragen immer sehr interessant.
    Alle Tiere wehren sich, wenn sie angegriffen werden.
    Warum soll ausgerechnet der Hund sich nicht wehren dürfen, ist er kein Tier :???:


    Bei solchen Aussagen - er darf sich nicht wehren - kommt das ganze gestörte Verhältnis Mensch/Hund zu Tage, warum wird er denn gepiesakt, daß er sich wehren muß :hust:

  • Also ich würde nicht warten, ob mein Hund sich in der o.g. Situation wehrt.
    Denn dann ist unter Umständen etwas ganz Schlimmes passiert, was
    nicht wieder gutzumachen ist.


    Nehmen wir eben diese Situation:
    ich bin mit den Hunden bei Leuten mit Kindern.
    Meine Hunde sind Kinder gewöhnt, ich hab ja selber genug davon.
    Meine Kinder hingegen sind so erzogen, daß die Hunde weder gegängelt
    noch gepiesackt werden dürfen. Die Hunde dürfen nicht beim Fressen
    und beim Ruhen gestört werden. Überhaupt sind die Bedürfnisse der
    Hunde zu beachten. Das ist mir wichtig.


    Nun lasse ich es einfach nicht zu, das fremde Kinder diese von mir
    gesetzten Grenzen überschreiten. Zum Wohl meiner Hunde und der
    Kinder. Ich habe einen Mund mit dem ich mich einigermaßen deutlich
    artikulieren kann und ich kann auch Hochdeutsch reden.
    Also kann ich sagen, daß ich bestimmte Situationen nicht zulasse.
    Kein Mensch wird meinen Hunden an den Ohren oder sonstwo ziehen.
    Auch werden sie nicht gehauen oder gekniffen. Man piekt ihnen auch
    nicht in die Augen.
    Merke ich, daß diese Kinder so derart ungehobelt sein sollten, dann
    würde ich mich ohne Sorge auf eine Diskussion mit den Eltern und/oder Kinder einlassen. Nur wer aufklärt, kann etwas erreichen.


    Anderes Beispiel: eine Bekannte von mir hat einen Airedale Terrier und
    eine Tochter, dritte Klasse.
    Das Kind gängelt diesen Hund ständig und immer. Der Hund knurrt.
    Hat sich aber bislang noch nicht gewehrt. Würde er es tun, fänd ich es
    weitestgehend in Ordnung. Der Hund kann sicher irgendwann nicht mehr anders und gewarnt hat er jahrelang.
    Aber nun kommt diese Frau mit eben diesem Kind zu uns und die Kleine
    meint nun also, mit meinen Hunden könne sie das auch machen.
    Das hat sie genau 1 Minute lang gedacht.
    Dann habe ich ihr den entsprechenden, durchaus freundlichen aber bestimmten Text ans Herz gelegt. Sie kommen nicht mehr zu uns.
    Mir ist das Recht. Sogar sehr. Meine Hunde haben höchsten Respekt verdient und wer sich an diese Regeln nicht hält, der braucht mich
    nicht zu besuchen. So einfach ist das.
    Gehe ich dorthin, bleiben meine Hunde daheim, denn das muss ich
    ihnen nicht antun.


    Problem gelöst. Ohne Bisse und ohne Pein für die Hunde.


    Sanny

  • Zitat

    Mein Bekannter hält selbst knurren für nicht vertretbar....


    Das sind genau DIE Leute, die ihren Hunden das Knurren verbieten und das Tier beim ersten Vorfall ins Tierheim abschieben.


    Bei uns lebt mittlerweile der zweite solche Hund und zwar schon seit 11 Jahren. Auch wenn sich sein Verhalten schon vom einen Extrem ins andere positiv gebessert hat, wird er immer ein Hund mit einem gewissen Risiko bleiben.


    Den Hundehaltern, die Hunden das Knurren verbieten, denen sollte man meiner Meinung nach die Hundehaltung verbieten!


    Ein Hund DARF nicht nur Knurren, er SOLL es sogar!


    Wobei es natürlich immer besser ist, einen Hund so zu erziehen, dass er keine Notwendigkeit sieht, knurren zu müssen.


    Viele Grüße


    Doris

  • jap, schlaubi hat soooo recht.


    jahrhundertelang hat so gut wie jeder mensch verstanden, WAS ein hund kundtut, wenn er knurrt.


    jahrhundertelang lebten menschen und hunde zusammen und jeder wusste, was knurren heisst und dass danach irgendwann mal ein beissen kommt.


    keiner hat sich gewundert, keiner hat sich darüber empört - und grundsätzlich war der allgemeine tenor: selber schuld wer vom hund gebissen wird. das war so "verankert" dass daraus sogar sprichwörter entstanden sind: "schlafende hunde soll man nicht wecken" "hunde die bellen....." usw.


    aber seit einigen jahren scheint da was im "kollektiven" gedächtnis verlorengegangen zu sein - nicht bei allen, aber bei vielen!


    da wird knurren, zähnezeigen oder auch abschnappen nicht mehr als ganz natürliche kommunikation gesehen - sondern irgendwie gleich als "angriff" schlimmster sorte.


    da hat sich so einen art kuscheltiermentalität entwickelt, so eine art "lassiesyndrom". und ab und an wohl auch das "alphasyndrom" - mein hund HAT mich nicht anzuknurren!!! (mit drei ausrufezeichen, damit man es auch wirklich selber glaubt)


    an meinen hunden hat niemand rumzuspielen, niemand hat sie zu ärgern. dafür sorge ich.


    meine hunde dürfen jederzeit sagen, dass ihnen eine situation suspekt oder etwas nicht geheuer oder etwas unangenehm ist.


    ich respektiere also ein knurren - und überlege mir, was genau der auslöser sein könnte. und versuch dann, genau das dann zu ändern und dem hund zu zeigen, dass ein knurren unnötig ist, weil alles in ordnung ist.


    ansonsten gilt hier der spurch (und das kann man ruhig wörtlich nehmen!): die hunde knurren vielleicht - aber das frauchen ist bissig!

  • Zitat

    Dürfte euer Hund sich irgendwann wehren, oder wäre dies sein Todesurteil?


    Let's analyze wehren....


    meine Hunde setzen sich ganz klar zu Wehr wenn meine Tochter, obwohl sie natuerlich dahingehend erzogen wird Hunde nicht zu "piesacken", mal ueber die Straenge schlaegt.
    Und das wehren meiner Hunde ist eigenlich immer der Intensivitaet des "piesackens" angepasst.
    Tralfaz wurde mal von Mia geaergert als er einen Ochsenziemer bearbeitete.....nachdem sie sein Knurren ueberging und nach dem Ochsenziemer griff schnappte er sich ihren Arm und "petzte" zu........Ende vom Lied war eine schreiende Mia "Tralfaz hat mich gebissen!!!!" und ein Tralf der mit seinem Schatz das Weite suchte.
    Der Biss war ein Abdruck auf Mia's Oberarm der nach 2 Minuten nicht mehr zu sehen war.....und genau das ist fuer mich angebrachtes und durchaus akzeptables wehren (oder massregeln).


    Und die allermeisten Hunde die eine souveraene Haltung & Fuehrung geniessen und an Menschenkinder gewoehnt sind werden angebracht auf diese reagieren. Fatal wirds meistens nur dann wenn im Haushalt eben keinerlei Fuehrung besteht und man entweder Kind oder Hund oder Beides sich selbst ueberlaesst.

  • Zitat

    Den Hundehaltern, die Hunden das Knurren verbieten, denen sollte man meiner Meinung nach die Hundehaltung verbieten!


    .....und die Kinderhaltung bitte gleich dazu.

  • Also bei uns darf auch kein Hund knurren um zu drohen und wir hatten noch nie einen Beißvorfall. Max knurrt beim kuscheln ständig aber nicht weil er es nicht mag sondern weil er das schon immer so macht...


    Natürlich wird der Hund respektiert und darf nicht geärgert werden.
    wenn man sich ein bisschen mit dem Hund beschäftigt sieht man schon an der Körperhaltung wenn ihm was nicht passt, da brauch er nicht knurren.


    Die Hunde untereinander dürfen sich anknurren.


    lg

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!