Dürfte euer Hund sich wehren?


  • Ja, mein Hund darf sich wehren. Ich werde ihn nicht in seinem Aggressionsverhalten durch Unterdrückung einschränken, denn nur dieses Verhalten kann mir zeigen, wann jemand zu weit geht. Ich warte bei meinem Hund nicht bis er beisst, ich achte auf den ersten starren Blick und greife ein. Das ist die Aufgabe eines verantwortungsvollen Halters, beim ersten Hinweis einzugreifen. Auf beiden Seiten. Ich weiß sicher, dass mein Hund sich wehren würde, wenn Kinder ihn ärgern. Für ihn (den Hund) wäre das eine normale Konsequenz - für unsere Gesellschaft jedoch nicht. Würde ich nicht eingreifen, würde Bokey maßregeln - er hat in seinem Leben auf der Straße lernen müssen, dass Menschen (besonders Kinder) schnell zu weit gehen.


    LG

  • Zitat

    Ich möchte nicht wissen was da 2 Jahre lang abging, denn so alt war Emmy als ich sie dort weggeholt habe. :/


    In solchen Situationen ist es für mich normal das der Hund sich wehrt.


    Puh, Deine arme Emmy.


    Erstmal sollten Erwachsene nach Möglichkeit eingreifen bevor es soweit kommt. Wenn das nicht der Fall ist, gereicht ein Hundebiss den Menschen zur Schande - nicht dem Hund. Ich finde es immer wieder bewundernswert (aber auch traurig-stimmend) wenn Hunde das still ertragen - wie Deine Emmy.


    Heute hat sie es ja gut.



    :gut:




    Als Hundeopa bei uns neu war, hatte er ja so seine Problemchen mit MEINS, DEINS, EUER, UNSER. In seiner TH-Beschreibung stand schon drin, dass sein Futternapf und seine Spielzeuge tabu sind. Wir haben direkt mit dem Training angefangen und das klappte auch ganz gut - aber hexen können wir natürlich alle nicht. Am zweiten Tag hatte Opa prompt ein Hähnchen vom Tisch gemopst - mit einem Rouladenspieß drin!! Hundeopa ist ja manchmal schon ein bisschen dämlich und kaute genüsslich darauf rum - es war nur eine Frage der Zeit, bis Hundeopa sich den Rouladenspieß in den Rachen rammen würde.


    Hundeopa hat irre geknurrt und auch zwei Warnschnapper losgelassen, als ich ihm das Hähnchen entwenden musste.


    Wir hatten in dieser Situation einen Biss zumindest einkalkuliert und das wäre auch in Ordnung gegangen. Noch konnte er kein Vertrauen aufbauen und hatte kein Alternativverhalten kennengelernt. Trotzdem musste der Rouladenspieß aus dem Hundemaul - blöd gelaufen. Hätte er zugebissen, wärs auch kein Drama gewesen.


    Höchstens insofern, dass das Training dann noch schwieriger geworden wäre.



    [/quote]

  • Naja, im Prinzip darf der Hund bei mir im Rahmen sein normales Verhalten ausleben. Direkt schnappen als "wehren" ist natürlich tabu, aber das wollten meine Hunde zum Glück nie. War eher das normale Brummeln, weggehen, notfalls Zähneblecken/Lefzen hochziehen etc. Sandy eher dableiben und Brummeln, Emelie schnell in Richtung Hasenpanier.


    Mit Kindern kamen beide Klasse zurecht. Also... auf ihre Art.
    Sandy ließ sich alles gefallen, mit Engels/Eselsgeduld. Kennt sie die Kinder, dürfen sie aaaaalles. Dafür fliegen die beim Spielen auch schnell durch die Gegend, 42kg Panzer waren nie sehr vorsichtig (war aber auch imemr mit Vorwarnung von mir ^^). Wenn es ihr zuviel wurde, kam ein Brummeln, dann ein Weggehen. Dann käme drohen, aber da bin ich meist schon eingeschritten. Von schnappen war sie immer weit entfernt.
    Emmy bleibt meist gerade so ausser Reichweite und beäugt das alles misstrauisch. Ist aber sehr vorsichtig. Kennt sie die Kinder, spielt sie schön, ist auch gar nicht so tapsig. Wenn sie verfolgt wird und es ihr zuviel wird, flüchtet sie im Laufschritt und wenn sie verfolgt wird, wird gebellt. Aber auch hier schreite ich meist ein.


    Daer: Wehren klar. Solange es im Rahmen und vor allem in einer gewissen zeitlichen Abfolge bleibt. Warnschnapper, wenn Grenzen übertreten würden akzeptiere ich auch. Aber beispielsweise ein direktes beissen nicht.


    EDIT: Mir gegenüber ist ein Brummen immer ok. Um mir zu sagen "das mag ich nicht" klar. Aber beispielsweise beim Krallenschneiden wäre ich über eine Eskalation bis hin zum Schnappen nicht erfreut ;-)

  • Ich finde es völlig normal, wenn Hunde knurren, es ist ihre Art einem Menschen, der zu taub ist ihre Körperhaltung zu lesen, Klar zu machen, dass hier die Grenze ist.,


    Warum soll ich das verbieten? Dann schnappt er gleich zu.


    Und das heftiger als nötig, weil sich die Bombe erstmal aufstaut. Ist genau so sinnvoll wie bei einem Sprengstoff die Lunte abzuschneiden.
    Hochgehen wird er trotzdem, aber ich sehe es vorher (brennende Lunte) nicht und hab keine Chance zu reagieren.


    Sinnvoll :D

  • Knurren ja, Bellen ja, wenn diese Maßnahmen nicht fruchten auch zwicken. aber beißen NEIN.


    Mein Hund knurrt wenn es ihm zuviel wird und dann renn ich sofort und helf ihm. Ich denke dadurch dass das immer so läuft weiß er dass ich ihn beschütze und er sich auf mich verlassen kann und greift hoffentlich nie zu schärferen Mitteln.

  • Wenn sämtliche Menschen pennen (sowohl in der Erziehung der Kinder (wenn wir beim Thema "Kinder ärgern Hund" bleiben), als auch beim eingreifen), dann ja, sie dürften sich wehren! Lee hat das auch schon (nicht gegen Kinder) und es war ihr gutes Recht. Wenn knurren, abschnappen und jegliches drohen nichts hilft und der Hund nicht weg kann, bleiben ihm ja nur noch die Zähne!

  • Meine Hunde dürften mir in den Hintern zwicken, wenn ich sie so in die Bredouille bringe, dass ihr Knurren nicht beachtet würde...


    Allerdings helfe ich ihnen, soweit es geht, indem ich sie mit den Merkwürdigkeiten der Menschen in einer Menschenwelt vertraut mache.


    "Ja, Menschen vergreifen sich manchmal an der Individualdistanz des Hundes, aber ihr könnt das aushalten."


    Denn es wird immer wieder Momente geben, wo Menschen sich nicht hundekonform aber menschentypisch verhalten und da sollte es keine hundetypische Reaktion drauf geben.


    Im Alltag "nutze" ich das ja auch nach Üben aus, indem ich mit den Hunden Dinge mache, die eigentlich ihre Grenzen deutlich überschreiten. Schmerzhafte/unangenehme Behandlungen (medizinischer Art, etwa), z. B., müssen sie lernen, auszuhalten. Und das können sie ja auch.
    Brummeln dabei ist erlaubt, aber ich möchte für die Nase meines TA garantieren können.


    LG, Chris

  • Sämtliches Dominanzgehabe wie Drohfixieren und Beuteverteidigen hat unser Hund gegenüber der "Führungsetage" zu lassen gelernt. Das hat er ganz einfach nicht zu machen. Ich lasse mich da auf keine Diskussion mit meinem Hund ein, und ich darf es auch nicht.


    Zeigt er Abwehrverhalten (Angstknurren, Zähnefletschen, Schnappen), dann haben wir wohl etwas falsch gemacht, es sei denn, es handelt sich um unangenehme, aber notwendige Sachen wie Ekzembehandlung, also etwas, das Schmerzen verursacht.


    Dinge wie Übersteigen, Pfoten-, Maul- und Ohrenkontrolle oder Herrchen nimmt etwas aus dem Maul oder liegt auf seinem Platz muß ein Hund ohne Mullen und Knullen über sich ergehen lassen.


    Anderen Menschen soll er sogar (in meiner Abwesenheit) als Wachhund dominant gegenübertreten. Und wer einem knurrenden Hund die Hand hinstreckt, hat eben Pech.


    Viele Menschen sind, wie schon geschrieben, der Fähigkeit, Hundeverhalten zu deuten, verlustig gegangen - und deswegen passiert viel Mist.

  • Also mein Timo, den ich aus dem Th habe is wegen genau einer solchen Geschicht abgeben worden..weil er ein Kleinkind angeknurrt haben soll. :zensur:
    Ich würde meine Hund niemals wegen sowas abgeben aber ich finde an diesem Punkt muss was getan werden. Klar muss ein Kind lernen den Hund nicht zu ärgern oder zu mobben ABER der Hund muss meiner Meinung nach umgekehrt auch lernen gelassen zu bleiben wenn das Kind mal über die Strenge schlägt. Weil die Körpersprache eines Hundes verstehen vermag wohl kein Kleinkind dieser Welt.
    Im Zweifel muss der Hund lernen sich auf seinen Platz zurückzuziehen wenns ihm zuviel wird und das Kind muss lernen den Hund in Frieden zu lassen wenn er da liegt.
    Der Hund ist keine Puppe die sich still alles gefallen lassen muss...deshalb würde ich auch ein grummeln akzeptieren aber ein Zwicken oder beißen würde ich nicht durchgehen lassen. Weil wenn dann der Hund um sich zu wehren mal nicht in den Oberarm beißt wie hier beschrieben sondern z.B ins Gesicht kanns da schon auch verletzungen geben :???:

  • Huhu,


    ich mag mich auch dazu äußern!


    Zwar habe ich noch keine Kinder, aber dennoch bereits eine Vorstellung, wie Hund & Kind miteinander umzugehen haben...
    Meine Kinder werden von klein auf lernen, dass man ein Tier (egal, ob Hund, Pferd, Schlange, Vogel...) respektvoll behandelt und man es nicht piesackt - ebenso, wie ich meinem Hund in seinem Verhalten (Artgenossen, anderen Tieren und Menschen gegenüber) Grenzen stecke, werden auch meine Kinde diese Grenzen bekommen - allerdings kann es auch Situationen geben, in denen ich z. B. nicht SO schnell reagieren kann bzw. so eine ungünstige Situation, in der der Hund massive Schwierigkeiten hat, sich dorthin einzufinden und mit knurren reagiert!
    Natürlich werde ich dann umgehend eingreifen und die Situatoon entschärfen, aber je nachdem, was eben passiert ist, wird der Hund keine Konsequenz für sein Knurren ziehen...
    Es ist mir vielfach lieber, einen Hund zu haben, der knurrt und seinem "Unmut" so kundtut, als wenn er einfach mal nach vorne geht und schnappt!


    Woodstock ist glücklicher Weise recht souverän gestrickt und versucht erst einmal wegzugehen, bevor er knurrt oder gar weitergeht - bei Kindern ignoriert er grundsätzlich erst einmal alles, was nicht nach seinem Geschmack ist und wendet sich an mich! :gut:
    So kann ich SPÄTESTENS dann eingreifen und die Situation auflösen, sodass sich niemand bedroht fühlt...


    Im Allgemeinen, also egal ob Konstellation Hund-Hund, Hund-Mensch- Hund-Kind oder sonst was, sorge ich dafür, dass alles in gemäßigten Bahnen läuft... ich versuche also bestmöglich, Mensch und Tier so aufeinander abzustimmen, dass es zu gar keiner Unwohl-Situation kommt!
    Häufig wird mir deshalb zwar vorgeworfen, ich sei pingelig oder "arrogant", Beispiele:


    - ich saß vor kurzem mit Woods auf dem Schoß vor REWE, weil ich darauf gewartet habe, dass ein Freund Feierabend macht... war schon spät und recht kühl, und mein Hund ist da ja etwas empfindlich! Von der Seite kam plötzlich eine Frau direkt auf Woods zu und streckte gleich auch mal die Hand aus, um ihn zu streicheln... Woods und vorallem ich sind zeitgleich zusammengezuckt, weil wir damit absolut nicht gerechnet hatten - ich bat die Frau, meinen Hund nicht anzufassen (ich halte es für ungünstig, da mein Hund auf meinem Schoß bei einem solchen "Überfall" quasi 0 Chancen zur gescheiten Kommunikation hat, er hat weder die Gelegenheit, den Menschen einzuschätzen, noch ggf. Signale zu senden, dass er den Kontakt nicht wünscht! Mal abgesehen davon, dass ich es grundsätzlich nicht mag, wenn man einen fremden Hund ohne zu fragen anfasst!!!)... statt meine Bitte aber zu respektieren, wurde maßlos gezetert und mir vorgeworfen, dass ich "dämlich" sei und meinen Hund als Kuscheltier missbrauchen würde!!! :hust:


    - anderes Beispiel ist, wenn wir einem Hund begegnen, bei dem ich vorher schon abschätzen kann, dass die Situation nicht harmonisch ablaufen wird.
    Bevor es zu Rebereien kommt oder mein Hund in schwere Unsicherheit verfällt, bitte ich den Halter, seinen Hund zu sich zu rufen, damit es kein Theater gibt - mal funktioniert es, dass der Halter drauf eingeht, manchmal leider nicht...
    Funtkioniert dies leider nicht, lasse ich Woods laufen, damit er ausweichen kann und ggf. auch drohen (aufbauen, knurren, Zähne zeigen...) kann!


    - wenn wir mit einer Bekannten und ihrem Ridgeback unterwegs sind, und dieser wieder aufdringlich wird, darf Woods ihn zurechtweisen, wenn er seine Individualdistanz nicht wahren will... das sind meines Erachtens auch Sachen, die Hunde nur voneinander lernen können - somit darf er sich auch hier "zur Wehr setzen".


    Ansonsten versuche ich aber eben, alles selbst zu regeln, damit Hund und andere Lebewesen erst gar nicht in Situationen geraten, wo sich jemand zur Wehr setzen müsste!


    LG

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