Beratung für naive Hundekäufer

  • Ach Mann, ich könnt mich so aufregen...aber erstmal die Geschichte:

    Mein Mann hat seit ein paar Wochen eine neue Kollegin. Als Belli mal im Büro dabei war, war sie gleich recht begeistert und meinte, sie hätte ja auch sooo gern einen Hund, aber
    - wenn, dann einen kleinen, weil die brauchen ja weniger Auslauf
    - ihr Freund möchte eh keinen, er hat Angst vor Hunden (wohnen zusammen).
    Mein Mann hat versucht, zu erklären, dass kleine Hunde dummerweise genauso viel Auslauf wie große Hunde brauchen. Da das Vorteil nicht nur bei ihr, sondern auch bei anderen Kollegen da war, stand er recht allein da und die anderen hben ihr zugeredet, nach dem Motto "Ja hast recht, die müssen ja viel weniger raus".
    Da der Freund keinen wollte, hab ich mich über das Vorurteil aufgeregt und dachte, das wär erledigt.

    Ne Woche später hieß es von besagter Kollegin, also wenn, dann nen Labradoodle, die sind ja so praktisch weil die ja gar nicht haaren :headbash: Der Freund war aber immer noch dagegen, also übers Unterstützen von Vermehrern etc. aufgeregt und gut.

    Und jetzt heute die neusten Neuigkeiten: Besagte Kollegin hat sich schon über Züchter von Doodles informiert. Sie hat ihren Freund weichgeklopft, der hat zwar immer noch Angst, meint aber, ein Welpe wäre ok...
    Sie arbeitet 35h, er arbeitet wohl auch, ich weiß nicht, wie lange. Ahnung haben sie wohl beide keine.
    Mein Mann hat heute schon versucht, zu erklären, dass ein Welpe ein Full-Time-Job ist und nicht mal eben 9 Std. alleine bleiben kann etc., ist halt bei weiteren Kollegen, die dagegenreden, schwierig. Es ist zum Glück noch nicht soo akut, sie holen den Welpen nicht in nächster Zeit, weil sie momentan nicht das Geld dafür haben - der kostet 1500,-€ :schockiert:

    Ich hab meinem Mann jetzt gesagt, er soll die beiden Mal zu uns einladen, zu ner Art "Infogespräch". Interessiert und offen scheint sie zu sein.

    Meint ihr, das hilft was? Was würdet ihr ihr sagen? Was darf ich nicht vergessen, zu erwähnen? Und vor allem: Wie bleibe ich ruhig?

  • Meine Erfahrung: Baller die Leute nicht mit Infos zu, auch wenn Du unendlich viel weißt ;) Die hören dann nicht mehr zu. Überleg Dir lieber zwei wichtige Punkte und sonst nichts. Wenn sie selber fragen, super, ansonsten beschränk Dich dadrauf. Funktioniert meiner Erfahrung nach am besten.

    Als erstes würde ich versuchen sie bei der Rassefragen etwas mehr zu lenken:
    Ich würde - angesichts der Tatsache, dass sie sich einen Jagdhundmischling holen wollen - darauf hinweisen, dass Arbeitshunde ziemlich unangenehme Begleiter sind, wenn man mal nicht so viel Zeit hat. Die fangen dann an sich Neurosen zuzulegen und häufig die Wohnung zu zerstören...

    Dann das Thema Welpe - erwachsener Hund. Da die Vor- und Nachteile...

    Viel Glück
    Corinna

  • Dann ist es ja von Vorteil, dass ich eh nicht unendlich viel weiß :lol:
    Als großes Hindernis seh ich, dass der Freund eigentlich Angst vor Hunden hat und zum Hund überredet wird. Er hat unter der Voraussetzung "nur ein Welpe" zugestimmt...

  • Zitat

    Dann ist es ja von Vorteil, dass ich eh nicht unendlich viel weiß :lol:
    Als großes Hindernis seh ich, dass der Freund eigentlich Angst vor Hunden hat und zum Hund überredet wird. Er hat unter der Voraussetzung "nur ein Welpe" zugestimmt...

    Meine Mutter hatte bis vor 3 Jahren auch Angst vor Hunden. Dann trat Gismo in mein Leben, seitdem ist sie auch vom Hund überzeugt, hat selbst vor Großen keine Angst mehr und hat mittlerweile selber zwei Hunde :D Das hätte ich NIEMALS gedacht.
    Also das wäre mir in DIESEM Fall die kleinste Sorge ;)
    Alles andere scheint wirklich etwas naiv zu sein.

    Ich denke Corinna hat Recht, du solltest versuchen nicht zu belehrend zu wirken. Damit schreckt man die Leute häufig ab, statt sie zu bekehren ;)

  • Ja, maximal 2-3 Punkte, wenn du die gut rüberbringst, hast du Chancen, noch mehr loszuwerden ;)
    Ich bin da auch nicht so dafür, wenn ein Partner so überredet wird. Gerade bei einem Welpen müssen sich beide kümmern, finde ich, sonst führt das doch schnell zu Spannungen (nachts aufstehen, Pipi aufwischen, Abwesenheitszeiten organisieren).

    Viel Glück!
    Silvia

  • Ein weiterer Punkt wäre: Sie haben derzeit nicht das Geld, den Hund vom Züchter zu kaufen.

    Mach doch mal eine ganz klare Rechnung auf, was "Hund" so insgesamt und über seine durchschnittliche Lebenszeit von 11 Jahren kostet.

    Einmal ohne und einmal MIT unerwarteten TA-Kosten.

    Das hilft dem Denkkästchen meist auch nochmal ein wenig auf die Sprünge.

    LG
    cazcarra

  • Was ist denn ein Labradoodel? Das wonach es sich anhört? Was ist denn an denen klein?
    Vielleicht sollten sie einfach mal in ein Tierheim gehen und mit einem kleinen Powerhund eine Runde Gassi, dann werden sie schon merken wie viel Auslauf auch ein kleiner Hund braucht.
    Mit 6 Welpen in einen Raum sperren wäre sicherlich auch hilfreich :D

  • Zitat

    Was ist denn ein Labradoodel? Das wonach es sich anhört? Was ist denn an denen klein?

    Ein Labradoodle ist eine Kreuzung von Labrador und einem Großpudel. Gibt auch noch Goldendoodle, das ist dann eine Kreuzung von Golden Retriever und Großpudel.
    Es gab vor ein paar Wochen einen Bericht darüber im Fernsehen, zuvor hatte ich von der Rasse auch noch nie gehört.

    :smile:

  • Wenn Du Dir die Überzeugungsarbeit selbst nicht zutraust - ich würde einfach einen guten Trainer empfehlen. Die meisten bieten ja Beratung vor dem Kauf an, es wird nur leider selten genutzt.

    Ich würde es mit den Worten "ist wie beim Gebrauchtwagenkauf - wenn man da keine Ahnung hat wird man ja auch übern Tisch gezogen" den Trainer empfehlen, der geht im Zweifelsfall auch mit zum Züchter.

  • Zitat


    Als großes Hindernis seh ich, dass der Freund eigentlich Angst vor Hunden hat und zum Hund überredet wird. Er hat unter der Voraussetzung "nur ein Welpe" zugestimmt...

    Vielleicht sollte man dem Freund erklären, dass aus jedem Welpen ein erwachsener Hund wird? Ansonsten finde ich den Hinweis immer nützlich, dass ein Welpe lange brauchen kann, um stubenrein zu werden. Bis zu sechs Monaten oder länger Häufchen wischen, kann abschreckend sein. Man kann ja mal übertreiben, ist ja keine Lüge!

    Gruß Lilibeth

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