Hallo Ihr Lieben.
Aus aktuellem Anlaß habe ich mir Gedanken gemacht. Es gibt ja nun schon laufende Themen, welche Hunde wir bevorzugen und welche wir nicht so mögen und warum. Ergänzend dachte ich mir, auch in Hinblick auf andere Threads und zukünftige Diskussionen, wäre es vielleicht interessant zu wissen, welche "Unarten" wir zulassen, für uns ganz normal sind, wir nicht schlimm finden, ja sogar toll finden, worüber andere Hundehalter nur den Kopf schütteln können.
Jeder hat ja Dinge, die ihm in der Erziehung besonders wichtig erscheinen, andere Dinge sind nicht so wichtig. Daß da die persönlichen Meinungen sehr auseinander gehen könnt Ihr nun hier beweisen und vielleicht ist da zukünftig mehr Verständnis da, weil man eher daran denkt, daß "Gehorsam" in verschiedenen Dingen nicht immer was mit Gehorsam oder Erziehung zu tun hat. Ich fange dann mal an.
Punkt 1: Es fängt damit an, daß meine Hunde nie gelernt haben, daß man nicht anspringen darf. Im Gegenteil Bluey wurde es im Verein sogar schön beigebracht, daß er nur Leckerli bekommt, wenn er anspringt/hochspringt, teilweise bis hoch ins Gesicht. Auch bei Jabba wird das noch gefördert. Würden wir also jemanden von Euch treffen und Ihr würdet meine Jungs ansprechen, würde ich Euch vorwarnen und fragen, ob es ok ist. Wenn nicht, würde ich meinen Hunden oder Euch Anweisung geben. Beide hören auf "Ronner" (saarländisch für runter) sehr zuverlässig, oder eben auf "Fuß". Aber grundsätzlich ohne Gegenkommando wird erstmal heftig angesprungen. Böse Buben.... Ich mag es, wenn sie anspringen, die meisten Bekannten auch, zu Fremden gehen sie nicht, Fremd-Bekannte frage ich und reagiere dementsprechend.
Punkt 2: Beide lecken Gesichter. Jabba stupst sogar manchmal ordentlich mit der Nase, Bluey ist ne richtige Schlabbersau, der springt sogar aus dem Stand bis hoch ins Gesicht nur um einmal durch zu schlabbern. Bluey hat sogar ein Kommando für voll durchs Gesicht lecken. Da es eine normale Begrüßungsgeste ist und zudem nett gemeint ist, wollte ich das nie unterdrücken. Bei anderen wird das auch eigentlich nicht gezeigt, es sei denn, die halten die Rübe extra dafür hin wie meine Freundin Melanie, die es liebt, wenn Bluey sie wäscht...
Punkt 3: Beide Hunde dürfen mich anknurren. Bluey ist ein Motzkoffer, der zu allem und jedem was zu sagen hat, der winselt, fiepst, jammert, jodelt, brummt und er knurrt eben. Anfangs habe ich mir Sorgen darüber gemacht, dann habe ich erkannt, daß es einfach ne Lautäußerung ist, wenn ihm etwas nicht so paßt. Es ist ein anderes Knurren wie beim echten Warnen , aber den Unterschied würde wohl ein Außenstehender nicht bemerken, denn er ist minimal in der Mimik. Ich kenne ihn, weiß daß Bluey mich nie beißen würde, auch nicht schnappen und dulde das Gemotze deshalb. Ist aber immer wieder lustig, wenn er das mal in der Öffentlichkeit zeigt z.B. auf dem Hundeplatz und alle Leute immer furchtbar erschrocken sind und ich nur lache, ihn noch damit veräppele (Oh Bluey, Dich nimmt doch eh keiner ernst...) und er mir dann das Gesicht leckt, während er motzt und motzend anfängt zu spielen. Jabba hat sich das wohl abgeguckt, weil er in letzter Zeit auch manchmal dieses Motzen zeigt. Ich übersetze es so: Oh, Mann, muß das jetzt sein, Sche...- Krallen schneiden (beliebig ersetzbar mit: Bürsten, Ohren nachgucken, Zähne putzen, rüberschubbsen, zwangs-knuddeln..).
Das waren jetzt wohl meine größten Erziehungs-Irrtümer....
Bin auf Eure "unerzogenen" Hunde gespannt.