Kleine und große Hunde

  • Ich muss gestehen, dass ich frühere Diskussionen zwischen Klein- und Großhundehaltern - auch hier - immer nur am Rande verfolgt habe. Interessierte mich irgendwie nicht und kleine Hunde passten nicht in mein "Beuteschema".
    Unterwegs ging ich ihnen immer aus dem Weg und habe Sammi abgerufen, weil mir die kleinen so zerbrechlich erschienen.


    Nun habe ich einen neuen Freund, der nicht nur einen sondern drei Hunde hat. Zwei Chihuahuas und ein Galgomix.
    Sammi hat zum Glück mit allen dreien keine Probleme und versteht sich mit der Galga super. Mit den Zwergen kann er wenig anfangen, respektiert sie aber. Spielaufforderungen, die selten kommen, ignoriert er zum Glück.


    Anfangs gingen wir, gerade wenn wir in großen Gruppen gelaufen sind, immer ohne die Chi`s.
    Seit einiger Zeit gehen sie regelmäßig mit und ich bekomme manchmal richtig Wut auf die großen Hunde.
    Sowohl Sammi und die Galga rennen im Spiel manchmal einfach über die Zwerge und die anderen Hunde achten noch weniger auf sie.
    Der männliche Chi (ca 3 kg) hält sich immer ganz dicht hinter meinem Freund oder mir und schaut ständig hektisch in der Gegend rum, ob wieder so ein Großer angerannt kommt.
    Immer ist er es, der ausweichen muss.
    Die Chidame kommt besser zurecht, ist aber auch größer (wahrscheinlich ein Mix)


    Wenn der männliche Chi den größeren droht, was er oft macht, wenn er bedrängt wird, wird er häufig nicht ernst genommen. Auch die anderen Hundehalter finden das in der Regel nur lustig, ohne einzugreifen.


    Warum überrennen die großen Hunde die kleinen? Sie können doch sonst auch jedem Hindernis ausweichen?
    Und was können wir machen?


    In der Regel werden die Chis von uns wie große Hunde behandelt. Wir achten aber verstärkt auf sie und blocken die großen ggf ab.
    Immer sind unsere Augen aber auch nicht bei den Zwergen.


    Bei Spaziergängen in größeren Gruppen halten wir uns am Ende der Gruppe auf.


    Mir fällt sonst wenig ein und zu sehen, welch Stress die Zwerge manchmal haben, finde ich fürchterlich.


    Ich weiß nicht, ob es ein vergleichbares Thema schon gibt, hab`nix gefunden. Ggf hier bitte löschen.
    Ansonsten freue ich mich über gute Ideen.


    LG
    Andrea und Sam

  • Ideen habe ich keine - ich beobachte aber das gleiche. Obwohl mein Hund nun als Dackel schon nicht riesig ist, wird sie meißtens von großen Hunden einfach ignoriert (auch und vor allem wenn sie motzt, aber auch bei Spielaufforderungen), von spielendne großen Hunden auch sehr, sehr oft überrannt.
    Ich finde das schade, ich will meinen Hund ja auch nicht zwingen, die ganze Zeit bei mir zu laufen. Kleine Hunde findet auch sie meißtens recht langweilig, sie liebt es, den großen hinterherzurennen und kann auch locker mithalten...

  • Gute Frage ... ich kenne das in der Form von meiner 'Großen' nicht. Sie kommt zwar manchmal angetobt, rennt aber Kleine nicht über den Haufen und sie kann sehr wohl vorsichtig und gut dosiert mit denen spielen. Selbst 3kg-Zwerge haben durch sie noch keinen Schaden erlitten oder sind 'übersehen' worden. Der einzige Kleinhund, mit dem sie etwas rauer spielt, ist unser eigener PRT und sie geht selbst ziemlich ruppig zu Werke. Allerdings wird auch da nicht ignoriert, wenn sie keine Lust hat.

  • Meine beiden "Großen" beschützen meine "Kleinen"
    - wobei die selbst auch recht wehrhaft sind. Und auch nicht sooo klein wie Chis, bei ca. 20 Schulterhöhe und 10-13 kg, und beide echtes Terrierblut (gut das die nicht so groß werden *stöhn*)


    Meiner Meinung nach müssen große Hunde das lernen, haben aber oft nicht ausreichend Gelegenheit weil die Kleinhundehalter nicht ganz zu Unrecht Angst um ihre "Zwerge" haben. Daher können viele große Hunde sich einfach nicht anständig benehmen.


    Den beiden eigenen kannst Du es ja noch beibringen, der Ansatz sie abzublocken ist m.M. nach genau richtig wenn sie am "rennen" sind, aber Du musst ihnen auch Gelegenheit geben mit den Zwergen zu spielen (am besten erstmal Zuhause)

  • Ich habe auch einen kleinen Hund (um die 5 kg) und muss sagen, dass wir damit bisher zum Glück keine großen Probleme haben.
    Spielen mehrere große Hunde, hält er sich raus. Er kann das sehr gut einschätzen.
    Wird er allerdings rüpelhaft überant, macht er das auch sehr deutlich, dass er sanftere Spielarten gewöhnt ist.
    Das nehmen auch große Hunde normalerweise auch ernst und es ist okay. Wird es nicht ernst genommen, gehe ich dazwischen, schicke den anderen Hund weg und gehe aus der Situation raus.


    Ehrlich gesagt würde ich in dieser Konstellation längere Spielrunden von Groß- und Minimini bei sogar eher vermeiden.
    Wenn nicht, dann aber bewusst ein Auge drauf haben und eben dafür sorgen, dass die Kleinen Angstfrei dabei sein können ohne ständig überrannt zu werden.


    Zitat


    Wenn der männliche Chi den größeren droht, was er oft macht, wenn er bedrängt wird, wird er häufig nicht ernst genommen. Auch die anderen Hundehalter finden das in der Regel nur lustig, ohne einzugreifen.


    Das stößt mir doch ziemlich auf :( :
    Und was macht der Hundehalter der Chis? Steht der auch da und findet es lustig?
    Finde das auch meine Aufgabe als Hundehalter, dass dieses Ungleichgewicht von Groß- und Klein nicht dazu führt, dass Hundi aus Angst nur noch an meinem Bein klebt. "Das machen die unter sich aus" in allen Ehren, aber bei einem so gravierenden Größenunterschied muss man als Mensch eben manchmal den Ausgleich schaffen.

  • Danke für die Antworten und auch für den Link, Falbala.
    Ich habe deinen Thread gelesen, aber er trifft nicht so ganz mein Problem.


    Die Zwerge sind schon knapp zehn Jahre und spielen gerne und häufig miteinander.
    Sie haben durchaus Kontakte mit größeren Hunden, die wir auch zulassen. Zu Spielkontakten kommt es jedoch fast nie und muss es auch nicht.


    Der kleine Chi spielt ausschließlich mit der ChiDame. Er will von anderen Hunden nichts und ich bin froh, dass meiner und er sich anscheinend so gut respektieren, dass sie sogar nebeneinander mit Körperkontakt liegen können.


    Die Zwergin wirkt ein wenig geistig behindert. Sie kommt mit allen Hunden klar und hat gegenüber meinem bislang maximal fünf mal eine Spielaufforderung gezeigt, auf die Sammi nicht eingegangen ist, was aber auch nicht sein muss. Er spielt nur noch selten mit neuen Hunden und hat die Galga, mit der er ziemlich ruppig rumtobt und dazu fast täglich Gelegenheit hat.
    Falls er mit der Zwergin toben wollte, würde ich es nicht unterbinden, aber beobachten und eingreifen, wenn es zu wild wird.


    Die Galga würde ab und an gerne mit den Zwergen toben. Sie ist die jüngste von den vieren, aber sehr grobmotorisch. Und wohl deshalb haben die Zwerge keine Lust auf sie, was sie wiederum respektiert.



    Mein Problem sind ganz normale Spaziergänge im Freilauf mit den Zwergen und oft noch fünf bis zehn bekannten großen Hunden, auch unseren.
    Alle Hunde kennen sich.
    Wenn die großen rumtoben, überrennen sie die Zwerge oft, wenn wir nicht dazwischen gehen und die Zwerge haben natürlich und zu Recht Stress.
    Diesen Stress würde ich gerne minimieren, aber mir fällt außer abblocken und aufpassen - oder die Zwerge zu Hause lassen - nichts ein.


    Susami, hast du deinen großen beigebracht, deine Zwerge zu beschützen?
    Wenn ja wie?


    Und wie kann ich Sammi und der Galga beibringen, auch im Spiel auf die Zwerge zu achten?
    Die Galga ist sogar schonmal vor ne Bank gerannt, weil sie im Spiel nach hinten schaute ;-) -Sammi ist grundsätzlich vorsichtiger, aber gerade im Spiel mit der Galga auch nicht immer sofort abrufbar.


    LG
    Andrea

  • Meine hatten als beste Freunde Cairn-Terrier. Dusty einen Rüden 9kg und Bibo ne Hündin ca. 8kg.
    Beide haben durch die Zickereien, wenn es zu grob war, gelernt, dass sie vorsichtiger sein müssen.
    In großen Hundegruppen würde ich ehrlich gesagt, die Kleinen im Auge behalten und einschreiten.
    Meine Lütte hat damals die Cairn-Dame beschützt, der durfte keiner weh tun.
    Ich habe das gefördert, man muss halt nur schauen, in welchen Grenzen man das tut.


    Gruß
    Bianca


  • Ich schrieb meinen vorherigen Beitrag, ohne deinen zuvor gesehen zu haben, hoffe aber trotzdem, dass mein Beitrag etwas geklärt hat.


    Die großen und die kleinen spielen nicht miteinander und sollen es auch gar nicht.
    Es geht allein um diese Situationen, in denen die großen die kleinen überrennen.
    Natürlich gehen wir dazwischen, wenn die kleinen von großen bedrängt werden und die großen die Signale der kleinen nicht sofort verstehen.


    Der kleine Chi klebt immer am Bein seines Halters, auch wenn er alleine mit den Chis unterwegs ist. Er hatte als Junghund ne Knie-OP und ist seitdem an fremden Hunden nicht mehr interessiert.
    Die Chidame rennt lustig in der Welt rum.


    LG
    Andrea

  • meine beiden achten sehr auf kleine hunde, sie weichen aus oder springen drüber.


    an sich wäre meine theorie ja einfach, dass hund es lernen muss! morpheus als ein wahrer riese hat ja schon in der welpengruppe minihunde kennen gelertn, war mir auch extrem wichtig! bis heute spielt er sehr lieb und sicher mit ihnen, nimmt rücksicht, rennt nie drüber o.ä.


    ABER:


    auch yamiq tut das obwohl er kleine hunde nicht kennenlernte! da liegt's aber einfach daran, dass er körperkontakt hasst! er würde freiwillig keinen anderen hund berühren bzw. "umrennen", er mag das einfach nicht, deswegen achtet er auf alles was ihm in den weg kommt.


    ich denke ich würde versuchen ein kommando einzubauen.


    morpheus z.b. ist früher immer überall vorbei gerannt, laternenpfahl usw. wo ich natürlich auf der anderen seite war :roll: mittlerweile heißt's "leine" und er guckt sofort hin und geht eben zurück oder weicht aus wenn er ansonsten wieder die leine wo drum wickeln würde.


    kann mir gut vorstellen, dass sowas auch allgemein mit einem "aufmerksamkeitskommando" klappt :ka:

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