Kontrolle des Jagdtriebs über positive Verstärkung

  • Zitat

    Alles pappalapapp meiner Meinung nach. Mit den "Weichspüli-Methoden" kommt man einfach auf Dauer nicht weiter.

    Das ist nun aber wenig gehaltvoll, zudem scheint dir dann vielleicht hier der eine oder andere Post entgangen zu sein.

    Ich schmeiße nix, würde ich schmeißen (ja, man probiert natürlich anfangs vieles aus), würde es absolut nix nützen.

    Nicht bei meiner Hündin.

    Und wenn du "Weichspülmethoden" nochmal genauer definieren könntest, kann ich dir sagen, ob "man" auf Dauer damit weiterkommen kann oder nicht.

  • Sehr interessant zu lesen.

    Ich habe nie wirklich mit dem Jagdtrieb gearbeitet (denke ich) und vor allem nie darüber belohnt. Gut, Reizangel mal außen vor. Aber die kam nie bei Wildsichtung zum Einsatz.
    Wenn Lucy kontrolliert jagt, ist ihr jedes Spielzeug, jede Fleischwurst völlig schnuppe. Alles was zählt ist, dass sie weiter jagen darf. Dafür lässt sie sich zur Not auch auf Zusammenarbeit ein. Zur Zeit darf sie ja nicht viel, aber ich lasse Fährten im Schnee folgen. Tut sie hochkonzentriert, hört dennoch auf Kommandos. Aber sie bleibt immer auf die Fährte konzentriert, trotz, dass sie eigentlich Sichtjägerin ist. Werfe ich da den Futterdummy oder wedel mit Spielzeug oder Fleischwurst rum, interessiert sie das ungefähr gar nicht... Aufgebaut habe ich das aber über aversive Einwirkung, Verhinderung der Jagd, daneben Katzenfutter und viel Impulskontrolle... Ich kann mir gut vorstellen, hätte ich ihre Anlagen zur Belohnung genutzt, hätte es genauso funktioniert, ohne negativ-Einwirkung. Eigentlich ist sie ja sehr ansprechbar in allen Situationen und grundsätzlich zur Zusammenarbeit bereit.

    Bei Grisu tät es mich schon interessieren, wie er sich entwickelt hätte, wenn ich es anders angegangen wäre. Hetztrieb hat er eigentlich mehr als Lucy. Bei ihm habe ich von Welpe an Jagdverhalten unterdrückt und Alternativverhalten aufgebaut (allerdings mit fast täglicher Reh-Sichtung, so also 100fach erprobt, bis er dann wirklich in ein Alter kam, in dem er Interesse zeigte). Bei ihm sitzt das 100%, sofern man das von Lebewesen behaupten kann.

  • Zitat

    Ich gebe zu dass ich anfangs auch so ein Verfechter der "totalen Schmuseerziehung" war.

    Manche sollten aufhören mit der "Vermenschlichung".


    Mit den "Weichspüli-Methoden" kommt man einfach auf Dauer nicht weiter.

    Könntest du bitte konkret werden? oder hast du nur Floskeln auf Lager?

    Wer hat in diesem Thread von Schmuseerziehung geredet?

    Wo siehst du Vermenschlichung?

    Welche Methoden genau sind für dich Weichspüler?

    LG Kathrin, die keinen Weichspüler verwendet - zum Schutze von Carons Fell :D

  • Zitat

    Alles pappalapapp meiner Meinung nach. Mit den "Weichspüli-Methoden" kommt man einfach auf Dauer nicht weiter.


    Es steht dir doch frei, es anders zu machen. Aber nur weil du mit der Methode nicht zurecht kommst, heisst das noch lange nicht, dass andere es nicht schaffen. Sicher gibt es genügend Beispiele von Hunden, bei denen es nicht geklappt hat. aber die finde ich auch mühelos unter denen, wo man es mit allerei Wurfgeschossen probiert hat, und die hören auch nicht. :hust:

    Ich kenne jedenfalls weichgespülte Hunde, die super im Gehorsam stehen.

  • Und genauso gibt es zahlreiche getackerte, geoberländerte und gegertete Hund, die eben auch nicht perfekt hören (auch wenn die Besitzer dies gerne so darstellen). Oder sie hören halt und sind dafür totale Stresspsychos!

    Ich hab ja auch vor ein paar Monaten noch anders gedacht, da ich nun aber in kurzer Zeit so viele kaputte Hunde gesehen habe, finde ich wichtig, darauf hinzuweisen, dass man auch mit humanen Methoden sehr weit kommt.

  • Zitat

    Ich kenne mehrere Hunde, die mit TT oder Sprühhalsband gearbeitet wurden. Die jagen alle noch unkontrolliert :???:

    Ne, da kenne ich Gott sei Dank keine, die so trainiert wurden. Nur einen aus Erzählungen, der wohl nur nicht mehr jagt, wenn er eine Attrape trägt, ohne macht er trotzdem, was er will.

  • Der "Witz" ist, das diese Leute immer noch drauf schwören. Und z.T. sind's nichtmal wirklich Jagdhund-Rassen. Die Herrschaften belehren mich dann gerne :headbash: . Nur komischerweise hab ich hier schon den 4. Jagdhund sitzen, der auch ohne diesen Mist super hört...

  • Ich meinte doch einfach nur, dass man nicht auf einem "Extrem" verharren sollte. ich mache auch fast alles über "positive Verstärkung". Aber beim Jagdtrieb bin ich damit nicht weitergekommen und jetzt setze ich auch ne kette ein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die wird ihr Nachgeworfen, nicht hart, nur um sie dran zu erinnern, dass ich auch noch da bin und wenn sie dann kommt, gibts ne Fete.


    Ich habe nichts gegen nur "positive Verstärkung". Ich finde es auch toll, wenn es bei Euren Hunden klappt. Aber nicht alle Hunde sind gleich und bei machen klappt es nicht und dann werden andere Methoden ausprobiert, liegt doch auf der Hand.

    Was mich an den meisten Threads stört, die sich um dies Thema drehen ist, dass der Eindruck entsteht, Leute die mit Discs arbeiten, hätten es vorher nicht "sanfter" probiert. ich bezieh mich hiermit nicht auf diesen Thread, sondern auf den wo Sleipnier vorher gepostet hat. Menschen die Discs benutzen, Sprühhalsbänder oder ihren Hund anremeln werden gleich als "Misshandler" dargestellt. Das geht so einfach nicht.

    Die meisten haben vorher sanftere Methoden ausprobiert-und auch Sleipnier ist daran interessiert eine sanftere Methode kennen zu lernen, leider hat er im anderen thread keine Antwort bekommen, sondern nur dumme Anmache. Darum ging es mir. Sobald man ausspricht, dass man mit Disc oder Wurfkette arbeitet, wird man von den "Extremen"beackert, dass der Hund dadurch Vertrauen verliert ect.

    Es gibt meiner Meinung nach unterschiedliche Hunde, die unterschiedlicher Erziehungsmethoden bedürfen. Und es hängt auch von der Situation ab, wann ich meinen Hund wie erziehe. und beim Jagdtrieb, ist es eben meistens wesentlich schwerer oder gar unmöglich einen Hund nur über "positive Verstärker" zu erziehen. Wenn es bei Euch klappt! Herzlichen Glückwunsch! Deshalb bedeutet das aber nicht, dass es bei anderen Hunden auch klappen muss.

    Die Frage ist letztendlich: Warum muss ich meinen Hund überhaupt vom Jagen abhalten? denn wenn ich den Standpunkt vertrete, ihn nur über "positive Verstärker" davon abhalten zu wollen, muss ich evtl auch damit leben, dass es nicht funktioniert und dann jagd der hund eben.

    Ich denke einfach in der Stadt ist das zu gefährlich, der Hund könnte zu schnell auf die Strasse gelangen und einen unfall bauen, was für ihn aber auch andere Teilnehmer gefährlich wäre. Soll er nun für immer an die Leine, weil ich mich "negativen Methoden" verweigere? Ist das noch positiv? ich denke nicht. Also wähle ich doch eine Methode, die etwas "unsanfter ist", die meinem Hund aber auf Dauer mehr Freiheiten läßt und ihn glücklich macht.

    Ich muss meinen Hund eben sehr gut lesen können, regaiert er zu verschreckt, wähle ich natürlich eine andere Methode.

    Aber grundsätzlich Methoden zu verteufeln. Halte ich eben für falsch.

    LG Cafedelmar

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