Freilauf, Hund "lastet sich selbst aus"
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Die Aussage "Hund lastet sich selbst aus" habe ich vor einiger Zeit mal gelesen. Gemeint wohl auch in dem Sinne: Hund bekommt die Chance, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen, frei zu agieren, eigenen Interessen nachzugehen. Im Gegensatz zu: Hund ist eigentlich nur an der Leine oder im engen Radius mit strengen Vorgaben und bekommt daneben Auslastung durch den Menschen (egal was: Dummy-Training, VPG, Agility, Fährte, Dog-Dance...). Sprich: Mensch gibt immer vor. Es geht auch in die Richtung: was bedeutet "Hund Hund sein lassen"?
Ich bin da schon eine Weile drüber am grübeln. Auch, ob Hund eigen ausgesuchte "Auslastung" braucht oder nicht. Und bei welchen Hunden man dies der Umwelt überhaupt zumuten kann. Oder ob es an der Wohnlage liegt?!
Meine Frage geht in die Richtung: wann entscheidet euer Hund draußen frei, was er tun möchte? Wann darf er selbst die Entscheidung treffen, wo sind die Grenzen? Wann/wie lange läuft euer Hund überhaupt frei draußen? Und agiert er dann in euerm Sinne oder sind seine Interessen tatsächlich so, dass ihr wenig Vorgaben machen müsst?
Wenn ihr einfach nur frei dahin schlendert, Hund ist völlig frei gegeben (oder macht ihr das nicht?), beschäftigt euer Hund sich dann selbst so, dass ihr/der Hund/eure Umwelt damit leben könnt? Genießt ihr das/euer Hund? Was macht euer Hund, wenn er "einfach nur Hund ist"?
Oder denkt ihr eher, der Hund will/braucht immer Führung und auch die Auslastung kann/muss beim eigenen Hund nur mit dem Menschen zusammen stattfinden?
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Wenn Tessa frei läuft beschäftigt sie sich je nach Gelände mit rennen rennen rennen und oder Wildspuren schnüffeln.
Eingegrenzt wird das von mir soweit, dass es halt OK bleibt.
Also z. B. im Wald auf dem Weg bleiben usw. -
Bei uns gibt es von allem ein wenig:
- innerhalb der Wohnanlage: immer Leine dran und wenig eigene Entscheidungen, weil einfach zu viel um uns herum passiert, dass Hund gefährden könnte oder was Hund gefährden könnte
- innerhalb der Stadt an ausgesuchten Stellen: Freilauf, aber Entscheidungen nur insofern der Hund in Sichtweite (relativ enger Radius) leibt und ich jederzeit einwirken kann (wegen Radlern etc.) Meist spielt sie dann mit anderen Hunden oder schnüffelt. Wir machen aber innerhalb der Stadt solche Dinge wie Alltagstraining (GG) oder im Miniwaldstück auch mal kleine Suchspiele
- Garten: solange sie keine Ausbruchsversuche starten dürfen sie frei entscheiden, wenn ich anderweitig (z.B. mit Gießen) beschäftigt bin. Er dient aber auch den Übungen, die ich erstmal ohne Leine in gesichertem Gelände probieren will
- Freilaufgebiet: sie dürfen viel allein entscheiden, allerdings dürfen sie sich nicht so von mir entfernen, dass ich keine Einwirkmöglichkeit mehr sehe. Ist das Gelände in alle Richtungen weithin einsehbar, dürfen sie sich auch mal weit entfernen, um richtig zu rennen. Sie dürfen nicht jagen, allerdings buddeln.
Was machen sie dann: schnüffeln, buddeln, spielen, Hundebegegnungen meistern, aber auch mit mir Dinge tun (z.B. Leckerchen im LAub suchen, Hindernisslauf), besonders gern untersucht meine Große Baumwurzeln, der Abruf wir immer 'geübt', gern stellen wir uns auch im Freilauf 'gefährlichen' Dingen wie Pferden und Fahrrädern oder Joggern oder die Hunde dürfen nicht zu anderen Hunden, deren HH keine Begegnung wünschen.Nach Möglichkeit ermögliche ich meinen beiden jeden Tag wenigstens 1,5h, in denen sie Freilauf mit vielen Freiheiten genießen. Wir sind wohnortbedingt viel innerhalb der bebauten Landschaft unterwegs und da ist wenig Gelegenheit fürs: "einfach Hund sein".
Bei meinen zweien gibt es durchaus Spaziergänge, an denen gar nichts geübt wird und sie so ziemlich frei Schnauze laufen - die versichern sich aber bei Fremdhundkontakt freundlicherweise meiner Zustimmung und poltern nicht los. Außerdem kommen sie in regelmäßigen Abständen bis zu mir und 'melden sich'.
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Zitat
Meine Frage geht in die Richtung: wann entscheidet euer Hund draußen frei, was er tun möchte? Wann darf er selbst die Entscheidung treffen, wo sind die Grenzen? Wann/wie lange läuft euer Hund überhaupt frei draußen? Und agiert er dann in euerm Sinne oder sind seine Interessen tatsächlich so, dass ihr wenig Vorgaben machen müsst?
Die meiste Zeit entscheidet Missy inzwischen, was sie tut, wo sie schnüffelt, was sie anschaut, wo sie lang läuft, etc.
Sobald wir ab von befahrenen Straßen sind, lasse ich Missy frei laufen. Permanent.
Aber der Weg hierhin war lang und steinig.
Missy hat nicht immer akzeptabel gehandelt, sie hat gejagt, Jagdreize gesucht.
Seit dem ihr Verhalten an einigen Stellen modifiziert wurde, kann ich sie aber relativ bedenkenlos frei laufen lassen, da ich darauf vertrauen kann, dass sie mir Wild anzeigt, statt ihm nachzugehen.
ABer, wie gesagt, der Weg war steinig. Aber er hat sich gelohnt! Denn dieser maximale Gehorsam (in dieser Angelegenheit) ermöglicht Missy absolute Freiheit.Zitat
Wenn ihr einfach nur frei dahin schlendert, Hund ist völlig frei gegeben (oder macht ihr das nicht?), beschäftigt euer Hund sich dann selbst so, dass ihr/der Hund/eure Umwelt damit leben könnt? Genießt ihr das/euer Hund? Was macht euer Hund, wenn er "einfach nur Hund ist"?Inzwischen beschäftigt sie sich eben so, dass niemand zu Schaden kommt. Bzw beschäftigt sich selbst frei bis Momente kommen, in denen sie gelernt hat, die Entscheidung an mich abzugeben.
Wenn Missy einfach Hund ist, wuselt sie umher, schnüffelt, markiert, eben was Hunde so tun. Das darf sie auch tun. Die meiste Zeit sogarIch finde es sehr wichtig, dass solche Spaziergänge auch möglich sind.
Zitat
Oder denkt ihr eher, der Hund will/braucht immer Führung und auch die Auslastung kann/muss beim eigenen Hund nur mit dem Menschen zusammen stattfinden?Missy braucht meine Führung, weil sie sich an mir orientiert, aber ich muss sie nicht pausenlos beschäftigen. Jagdtrieb- Auslastung kann ausschließlich mit mir stattfinden, aber das ist ein Kompromiss, von dem ich denke, dass er für sie ok ist
Die Waage imuss man finden. Überlasse ich sie zu viel sich selbst, kommt sie mir abhanden, hat womöglich gar selbstbelohnende Momente (in Bezug auf den Jagdtrieb). Aber biete ich ihr pausenlos Beschäftigung, lernt sie nicht, mit der Umwelt zu interagieren und lernt auch nicht die wichtigen Momente einzuschätzen, in denen meine Führung absolute Pflicht ist.
Es ist ein schmaler Grat, auf dem man ein unentbehrlicher Teil des Erlebens des Hundes ist, ihn aber dadurch nicht zum Halterautisten und Verhaltenskrüppel macht.
WIchtig ist mir, dass ich in solchen "Hundemomenten" immer einen Zugang zu ihr behalte. Ich nutze diesen Zugang nicht ständig, muss aber sicher sein, dass er permanent besteht.
Also... Missy könnte sich selbst selbstverständlich ohne mich auslasten.
Das würde aber einen "Bindungsverlust" bedeuten, außerdem würden Kaninchen oder Missy selbst dabei drauf gehen. Das möchte ich nicht, also versuche ich, einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden.Ist mir bei Missy geglückt, möcht ich behaupten
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Hi,
bis auf das ich die Richtung vorgebe, gibt es durchaus Spaziergänge, wo die Hunde einfach nur "Hund" sein können und nicht von mir gefördert oder gefordert werden. (Bis auf den Fall, daß Hercules zu weit zurückfällt, dann rufe ich ihn schon ran und motiviere ihn zu ein bißchen mehr Tempo).
Unsere drei Zwerge gestalten ihre "Freizeit" so, daß sie sich gegenseitig jagen, zusammen rennen, gemeinsam schnüffeln und stöbern. Sie sind dabei komplett freigegeben, entfernen sich aber grundsätzlich nicht aus unserem Radius.
Solche Spaziergänge machen wir im Wald, wo wir mit dem Auto hinfahren, unsere Wohngegend ist dafür leider nicht geeignet. Da sind unsere Hunde Leinengänger und werden durch uns aktiv zu Spaß, Spiel und Spannung aufgefordert.
LG von Julie -
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Du hast so viele Fragen gestellt, die auf Anhieb für mich nicht alle zu beantworten sind.
"Selbst auslasten", das ginge bei meinem Hund nicht.
Das heißt es ginge für ihn schon, aber es wäre für mich undenkbar.Zitatsich selbst eine Beschäftigung zu suchen, frei zu agieren, eigenen Interessen nachzugehen.
das wäre in unserem Fall definitiv das Jagen!
ZitatWenn ihr einfach nur frei dahin schlendert
dann ginge alles ziemlich schief :/
Mein Köterchen läuft fast immer frei, aber man muss ihn schon bei "Laune" halten, denn sonst sucht er sich gerne seine eigene Beschäftigung.
Entspannt quatschend mit einer Freundin durch die Gegend zu laufen, das ist mir meist nicht möglich, ohne eben doch recht konzentriert bei der Sache zu sein.
Im Grunde genommen laufe ich am liebsten alleine, denn da habe ich wirklich fast alles im Griff.
Mein vorheriger Hund war da ganz anders, der war eher die gemütlich-entspanntere Variante.
Der kam auch locker ohne Animation und besondere Aufmerksamkeit durch die Gassirunden, aber das war halt er, und nicht Bonny.
Wir haben da aber trotzdem unseren Modus super gefunden, sodass für ihn noch genug "Eigenleben in Grenzen" übrig bleibt. Jedenfalls allemal mehr, als der Otto- Normal-Hund es je kennenlernen wird.ZitatHund bekommt die Chance, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen, frei zu agieren, eigenen Interessen nachzugehen.
So etwas halte ich allerdings bei jedem Hund für sehr grenzwertig, ist ähnlich wie eine antiautoritäre Erziehung bei Kindern.Für mich zumindest wäre das nix.
LG Britta
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Hm ...
Im eingezäunten Garten/Hof darf Sascha eigentlich machen was er möchte, solange er nicht die Kaninchen oder Katzen jagt oder einfach nervt.
Wenn ich ihn mit auf der Pferdeweide habe, dann darf er im Umkreis von 100-200m seinen Beschäftigungen nachgehen, nach Mäusen buddeln etc. Die Außenzäune kennt er und dass er Pferde und Kühe nicht zu jagen hat, weiß er.
Im Ort darf er nicht in die Vorgärten laufen, nicht an die Zäune pinkeln und in der Regel nicht weiter als ca. 20m vorlaufen.
In der Feldmark bewegt sich Sascha in der Regel in einem Umkreis von etwa 50m. Er darf dabei aber die Wege nicht verlassen.
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Wenn ich mit Blue unterwegs bin läuft er fast nur frei herum. In der Regel habe ich die Frisbee oder im Dunkeln einen beleuchteten Ball dabei und dann gehen wir unsere Runde. Ab und zu werfe ich Ball oder Frisbee und Blue düst ab und bringt es und dann machen wir zwischendurch ein paar Suchspiele.
Aber er kann immer wieder viel schnüffeln was er auch intensiv macht.
Bei Bedarf kommt er an die Leine und auch am Ende der Runde lasse ich ihn noch mal bei Fuss gehen (damit er es nicht verlernt), aber ich könnte mir nicht vorstellen mit Blue unsere täglichen Runden an der Leine zu absolvieren.
Ein Hund muss doch auch körperlich ausgelastet und trainiert werden und nicht nur geistig.
Allerdings muss ich auch hinzufügen, dass wir hier sehr hundefreundlich wohnen......Tür auf und es geht ab in Feld, Wald und Wiesen. Das ist doch schon ein gewaltiger Vorteil gegenüber den Stadthundehalter (dafür haben wir andere Nachteile, z. B. kein Geschäft im Ort :/ )
Ich wollte es aber nicht anders haben und Blue mit Sicherheit auch nichtSchöne Grüße
Peter -
Zitat
Meine Frage geht in die Richtung: wann entscheidet euer Hund draußen frei, was er tun möchte? Wann darf er selbst die Entscheidung treffen, wo sind die Grenzen? Wann/wie lange läuft euer Hund überhaupt frei draußen? Und agiert er dann in euerm Sinne oder sind seine Interessen tatsächlich so, dass ihr wenig Vorgaben machen müsst?
Wenn ihr einfach nur frei dahin schlendert, Hund ist völlig frei gegeben (oder macht ihr das nicht?), beschäftigt euer Hund sich dann selbst so, dass ihr/der Hund/eure Umwelt damit leben könnt? Genießt ihr das/euer Hund? Was macht euer Hund, wenn er "einfach nur Hund ist"?
Oder denkt ihr eher, der Hund will/braucht immer Führung und auch die Auslastung kann/muss beim eigenen Hund nur mit dem Menschen zusammen stattfinden?
Jessy darf sich immer selber ihre beschäftigung suchen, das ist auch gut so. Seitdem sie älter geworden ist ist es noch wichtiger geworden das sie ihren eigenen Gedanken freien lauf läßt und sich nur dann beschäftigung bei mir sucht wenn sie es auch möchte. Ich alleine kann einem ehemaligen Laufhund unmöglich nur mit reiner kopfarbeit und alleine ihre volle tagesration beschäftigung geben. Sie trottet schon genug neben mir her, und möchte ihr, nicht in den momenten wo sie ihren eigenen gerüchen und gedanken folgen möchte, sagen was sie tun soll nur damit ich zufrieden bin. Also kontrolliere ich ihre Gänge nur wenn andere Hunde kommen oder wir auf geteilten Rad/fusswegen sind. Dank 8m flexi kann sie sich auch dann weitestgehend selbst beschäftigen, weiter geht sie eh nicht mehr weg weil sie nicht mehr gut sieht/hört.
Aber auch früher habe ich sie nicht sehr oft an der leine gehen lassen, denn da war laufen ihr wichtigstes ding -
amy und chica laufen eigentlich immer und überall frei außer in der stadt und an straßen.. den ganzen spaziergang über.
ich mache zwischendurch suchspiele, übungen, spielen mitm ball, dummytraining usw. oder ich fahre rad (da laufen sie nur nebenher und schnüffeln kaum, spielen zwischendurch fangen)
ich laufe aber auch oft durch den wald ohne meine hunde zu beschäftigen. die beiden laufen dann mal vor und schnüffel, mal bleiben sie zurück und schnüffeln, dann toben sie, begrüßen andere hunde, gehen spuren nach (meine hunde durfen auch außerhalb von wegen laufen)
ich stoppe die beiden wenn sie jagen gehen oder irgendwen belästigen. sonst dürfen sie eigentlich machen was sie wollen. Groß schauen brauche ich bei den beiden nicht!!
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