Freilauf, Hund "lastet sich selbst aus"

  • Ich hab schon das Gefühl, dass Buffy sich beim freilaufen mehr auslastet.
    Sie rennt durch die Gegend, Berg rauf, Berg runter und schnüffelt und sult sich im Dreck. Das ist alles völlig okay und ich greife nur ein, wenn uns Hunde oder Menschen begegnen. Buffy weiß was sie darf und was sie nicht darf und deswegen muss ich z.B. nicht darauf achten, dass sie nicht in meiner Nähe bleibt.
    Mittlerweile ist es sogar schon so, dass wenn uns jemand entgegen kommt Buffy schon automatisch in Fuß kommt und auf ein "okay" wartet :D

  • Zuhause klickere ich manchmal mit den Hunden oder übe ein paar kleine Dönekens (Rolle, Männchen etc...).


    Draußen mach ich im Alltag an gezielter Auslastung aber gar nix, außer möglichst viel Freilauf in möglichst abwechselungsreichem Gelände und ab und an Radfahren als rein körperliche Betätigung.
    Beim täglichen Spaziergang sind sie an der Straße an der Leine. Sobald wir irgendwo sind, wo es erlaubt ist und ich denke dass es sicher ist: Leinen ab.
    Und ab dann ruf ich sie "nur" ;) dann:
    - wenn sie mir zu weit weggehen (mehr als 20 m beim normalen bummeln und mehr als 100m wenn sie rennen)
    - wenn sie irgendwas wiederwärtiges fressen oder sich drin wälzen.
    - wenn andere Hunde kommen, die ich nicht kenne/denen ich nicht traue/mit denen sie sich nicht vertragen/die angeleint sind. Ruft der andere HH seinen abgeleinten Hund nicht ran, dann lasse ich meine auch machen.
    - wenn wir wieder in die Nähe von Straßen oder anderen Gefahrenquellen kommen.
    - wenn Menschen entgegenkommen, die aussehen als hätten sie Angst, die kleine Kinder dabei haben oder an Krücken gehen etc (eigentlich gehen meine da nicht einfach so hin, aber man weiß ja nie).
    - wenn ich irgendwo Wild vermute oder gar sehe.


    Einmal abgeleint machen sie dann was Hunde halt so machen: Schnuppern, Gras fressen, die Bewegung genießen...


    Meine sind mit nem schönen, langen Spaziergang zufrieden, extra Auslastung brauchen sie nicht. Ich denk das braucht nicht jeder Hund. Das sah noch ander aus, als ich meinen Weißen anfangs viel an der SL hatte, da musste ich schon was beschäftigungsmäßiges machen und er war trotzdem immer irgendwie angespannt...
    Ein hund der jeden tag ein paar Stunden soweit wie möglich Hund sein darf ist mMn der entspannteste.


    Wie weit man das erlauben kann hängt von zig Faktoren ab. Mein Motto ist da das selbe wie in der ganzen Hundeerziehung:
    So viel Gehorsam wie nötig und so wenig wie möglich.
    Heißt, dass ich sie in der Stadt im Park schon alle paar Minuten auf die eine Wegseite schicken muss, wenn Radler kommen und sie ich da auch nicht so weit entfernen dürfen.
    Aber wenn ich außerhalb in Wald und Feld spazieren gehe, dann seh ich nur zu, dass sie nicht jagen (leine eh nu in gebieten und zu Zeiten ab, wo recht wenige Wild unterwegs ist) und sie die Wege nicht verlassen und ansonsten sag ich auchmal ne halbe Stunde nix und finde das sehr erholsam einfach mal still zu sein.

  • Das Thema hatten mein Mann und ich vor kurzem im Wald auch. Uns kam ein Schäferhund entgegen, der nie weiter als wenige Meter neben dem Herrchen herging, nicht wirklich schnüffelte... Sie gingen eben spazieren.. Mein Mann meinte nur: So hat der Hund doch gar keinen Spaß.... :???:


    Wenn unsere Hunde im Wald laufen dürfen, dann wird geschnuffelt, gespielt, gekämpft und vor allem durchs Unterholz gerannt was die 4 Pfoten hergeben. Das ist Action pur und nicht vergleichbar mit dem rennen bei "Ich werfe ihm mal einen Ball".


    Es macht immer einen heiden Spass ihnen dabei zuzusehen :) Aber wie schon geschrieben.. wie haben eben 2...


    Sie dürfen sich dann komplett frei bewegen und ich rufe nur wenn sie zu weit weg sind oder uns jemand entgegen kommt.

  • Zitat

    Das Thema hatten mein Mann und ich vor kurzem im Wald auch. Uns kam ein Schäferhund entgegen, der nie weiter als wenige Meter neben dem Herrchen herging, nicht wirklich schnüffelte... Sie gingen eben spazieren.. Mein Mann meinte nur: So hat der Hund doch gar keinen Spaß.... grübel


    Ja aber es gibt Hunde, die machen das freiwillig so. Lilly ist auch so ein Hund, hat sie niemandem zum spielen läuft sie nebenher, schnüffelt mal ein wenig aber viel mehr auch nicht.


    Lilly wird nicht pausenlos beschäftigt, bis auf unsere Übungseinheiten, kann sie in den von mir gegebenen Grenzen tun und lassen was sie will. Grenzen sind eben, keine Leute belästigen, auf ruf zu mir kommen...die gängigen Sachen eben.

  • jo, so ähnlich ists bei uns auch:


    zu 90% freilauf (an der leine sind sie dann, wenn es sein muss: an strassen oder in der stadt ect.)


    bei meinen gassigängen mit den jungs wechsel ich immer so ein bisschen durch: mal wird "bespaßt" und "ausgelastet" - sprich: ein bisschen geübt und verfestigt oder gespielt und dann gibts wieder wegstrecken, wo sie einfach "nur" hund sein dürfen - schnüffeln, sich gegenseitig jagen, buddeln, ins wasser - was auch immer. so im umkreis von 20,30,40 m (bei sam auch mal weiter - kommt aufs gelände an, auf joey hab ich pubertätsbedingt doch noch ein schärferes auge). alles im "w-lan-modus".


    irgendwo weiter oben schrieb jemand, dass sie durch die kontrolle, die man über einen gut funktionierenden abruf hat, viele freiheiten haben - und genauso ist es.

  • Zitat

    Ja aber es gibt Hunde, die machen das freiwillig so. Lilly ist auch so ein Hund, hat sie niemandem zum spielen läuft sie nebenher, schnüffelt mal ein wenig aber viel mehr auch nicht.


    Lilly wird nicht pausenlos beschäftigt, bis auf unsere Übungseinheiten, kann sie in den von mir gegebenen Grenzen tun und lassen was sie will. Grenzen sind eben, keine Leute belästigen, auf ruf zu mir kommen...die gängigen Sachen eben.


    deswegen schrieb ich ja.. wir haben 2.. bei einem alleine ist das sicher ganz anders und nicht vergleichbar....

  • Zitat

    Ja aber es gibt Hunde, die machen das freiwillig so. Lilly ist auch so ein Hund, hat sie niemandem zum spielen läuft sie nebenher, schnüffelt mal ein wenig aber viel mehr auch nicht.


    Lucy auch. Sie macht herzlich wenig ohne meine Animation. Fremde Hunde mag sie nicht, mit Grisu spielt sie ab und an mal (wir haben auch 2 ;) ), sonst trottet sie halt mit im engen Radius, schnüffelt ein wenig...




    Braucht der Hund Freilauf mit wenig Beschränkungen, bzw. Freilauf, den er tatsächlich relativ frei füllen kann, um glücklich zu sein? Was bedeutet "Hund Hund sein lassen"?

  • Zitat


    Braucht der Hund Freilauf mit wenig Beschränkungen, bzw. Freilauf, den er tatsächlich relativ frei füllen kann, um glücklich zu sein? Was bedeutet "Hund Hund sein lassen"?


    Ich denke, "Hund Hund sein lassen" bedeutet, Hund das machen zu lassen, was er will. Was Hund eben so tun würde, wäre er auf sich allein gestellt. Auch denke ich aber, dass es bei vielen, wahrscheinlich sogar allen Hunden nicht geht, beispielsweise auf Grund unerwünschtem Kontakt mit anderen Hunden, auch ein totes oder total verängstigtes Reh ist sehr wahrscheinlich nicht besonders wünschenswert. Hunde sind für Menschen gezüchtet. Es wurde schon immer mit dem Hund zusammen gearbeitet, nie war der Hund ganz auf sich allein gestellt.


    Heute gibt es leider viele Hunde, die auf sich allein gestellt sind (Weiß nicht, ob es die früher auch schon gab). Ganz einfaches Beispiel: Straßenhunde in Spanien. Diese Hunde tun wahrscheinlich, dass was sie möchten, aber diese Hunde haben auch keine Besitzer, die sie versorgen. Sie müssen! alleine klarkommen.


    Nehmen wir mal einen Hund, der "früher" einmal gejagd hat, es jetzt aber nicht mehr tut, da er durch seinen Menschen keinen Erfolg erzielt. Dieser schlendert nun über eine Wiese, tobt mit anderen Hunden, macht alles, was ihm Spaß macht. Jagen tut er aber nicht, da es ihm quasi abgewöhnt wurde, trotzdem aber ist der Jagdtrieb doch noch da. Tut er dann das, was er möchte? Nein. Ich denke also, dass Hunde die zusammen mit ihren Menschen leben, einfach nicht immer, dass tun können, was sie gerne möchten. Andererseits finde ich es nicht schlimm, da Hunde eben zur Zusammenarbeit mit Menschen gezüchtet worden sind. Sie sind es quasi "gewöhnt".

  • Bei mir hängt die Freiheit des Hundes davon ab, was der Hund in seiner Freizeit so tut.


    Meine Teak z.B. hat sehr viel Freiheit. Sie jagd nicht, sie rennt nicht zu anderen Hunden, sie bleibt auf den Wegen... es gibt Spaziergänge, da habe ich ihr vielleicht zwei Kommandos gegeben.


    Mein Jüngster dagegen hat derzeit nicht soviel Freiheit, denn seine Freizeitbeschäftigungen sind:
    - Allen möglichen Unrat fressen.
    - Zu allem und jeden hinrennen.
    - Versuchen Tiere auf Weiden zu jagen.
    - Seine eigenen Wege gehen - die nicht deckungsgleich mit den meinigen sind.


    Meine Hunde dürfen grundsätzlich beim Gassi Zeitung lesen, markieren und miteinander spielen, wenn die Umgebung das hergibt. Alles andere ist verboten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi,
    interessante Fragen sind das, und da kann ich sogar mal bei einem "Auslastungsthema" mitreden. :D


    Ich persönlich bin der Meinung, das hängt stark vom Hund und dem Grad seines Auslastungslevels ab.


    Meine Hunde lasten sich eigentlich fast ausschließlich selbst aus. Soll heißen, sie genießen Freilauf mit einigen Regeln. Da schnüffeln sie, gehen eventuell einer Fährte nach, laufen herum und tun was sie gerade interessiert.
    Es ist für meine Hunde auch Auslastung, wenn sie während des Freilaufs zurückgerufen werden oder selbstständig ihre Grenzen einhalten. Das ist, auch wenn es für viele selbstverständlich ist, Kopfarbeit.


    Jetzt ist, für mich, aber auch klar, dass das nicht mit Arbeitshunden vergleichbar ist. Meine Hunde benötigen relativ wenig Auslastung, da ist es leichter das "selbst zu erledigen". Hunde die mehr Auslastung brauchen, müssen aus meiner Sicht schon zusätzlich vom Menschen gefordert werden, weil die Möglichkeit sich selbst auszulasten in 99% der Fälle nicht gegeben ist. Wenn ein Hütehund selbstständig anfängt zu hüten, hat man ein Problem. Ebenso bei einem Jagdhund, und und und...

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