Freilauf, Hund "lastet sich selbst aus"
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Hallo,
ich denke jedem Hund tut es gut Frauchen / Herrchen mal eine Weile "vergessen" zu können und tun zu können, was Hund eben möchte. Allerdings denke ich, das es nicht bei jedem Hund ganz einfach ist. Wie schön erwähnt wurde haben manche Hunde enormen Jagdtrieb, andere müssen unbedingt alles und jeden begrüßen. So zum Beispiel auch mein Nachbarshund.
Auch einen Hund nur an der kurzen Leine laufen zu lassen finde ich nicht artgerecht. Bei einem älteren Hund oder bei einem kranken Hund, okay. Aber sonst, definitiv nein!
Ich versuche möglichst "alles" in den Spaziergang mit einzubringen. Es gibt eben Momente, da muss er an die Leine auf Grund einer Straße, zu viel Trubel und und und. Zu diesen Zeitpunkten hat er ruhig an der Leine zu Laufen, da gibt es nichts mit Bespaßung.
An einem Feld oder ähnlichem angekommen darf er frei laufen und es findet erst einmal Apportiertrianing, Rückruf, Nasenarbeit, Schwimmen, Kommandos: Stopp, Langsam, Voran, Sitz/Platz aus der Bewegung, Rolle, Liegen (Tod) blabla statt.
Nach insgesamt einer guten dreiviertel Stunde, jenachdem mal etwas weniger, mal etwas mehr, bekommt Hund das Kommando "Geh" und ist sich selbst überlassen. Er darf dann meistens dreißig bis vierzig Minuten tun und lassen, was er möchte bis auf ! ohne mein Einverständnis zu anderen Hunden/Menschen zu laufen, irgendetwas zu jagen oder in Gewässer reinzuhopsen. Das sind die einzigen Gründe, wo ich desöfteren mal ein "Nein" Hundi hinterherufen muss, wenn er dazu ansetzt. Er hat sich außerdem in einem Umkreis von etwa 6,7m von mir aufzuhalten außer es ist fast nichts los, was selten der Fall ist. In dem Fall darf er sich auch etwas weiter entfernen, dafür gibt es dann das Kommando "Geh weiter". Abgesehen von diesen "paar" Regeln, darf Hund in dieser Zeit tun und lassen, was er möchte. Danach geht's wieder zurück nach Hause.
Gerade bei meinem Nachbarshund ist es, denke ich, wichtig, dass er auch einmal etwas "entspannen" kann und nicht dauerbespaßt wird, da er ziemlich aufgedreht ist.
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Mein Hund darf meistens freilaufen. Er ist noch sehr klein, aber im Moment klappt es (noch) gut. Meine Erwartungen dabei sind dass er nicht zu fremden Menschen oder Hunden läuft. Ausserdem soll er keine fremden Vorgärten betreten, was ein wenig schwierig für ihn ist, aber er kommt wenigstens sofort raus auf Kommando und er muss natürlich in jeder Situation abrufbar sein.
Aber innerhalb dieser Vorstellungen darf er machen was er will. Meistens sucht er Spuren oder sucht irgendwo einen Stock den er mir dann zum
Spielen bringt. Jedenfalls ist er immer ganz beschäftigt und hat viel zu tun. Ich denke schon, dass ein Hund damit zufrieden sein kann. Es gibt viele Menschen die nicht mehr tun als nur spazieren zu gehen, aber wir machen gerne noch zusätzlich was, weil es ihm Freude macht. -
Zitat
Er hat sich außerdem in einem Umkreis von etwa 6,7m von mir aufzuhalten
Wow, da würde Sascha mich wohl für bekloppt halten.Der findet ja schon 50m eine Zumutung.
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Meine Frage geht in die Richtung: wann entscheidet euer Hund draußen frei, was er tun möchte?Sobald er von der Leine gemacht wird. Ab diesem Moment steht ihm vor allem frei, ob er mir folgen möchte.
Wo sind die Grenzen?
Wenn er angeleint wird.
Wann/wie lange läuft euer Hund überhaupt frei draußen?
Immer. Außer in unübersichtlichen Situationen und wo er angeleint sein muss (im Bahnhof oder so).
Und agiert er dann in euerm Sinne oder sind seine Interessen tatsächlich so, dass ihr wenig Vorgaben machen müsst?
Er hat klare Grenzen kennengelernt, innerhalb dieses Rahmens kann er tun und lassen was er will. Er ist ein sehr aufmerksamer und zuweilen sensibler Hund, der wenig Vorgaben und nur ganz feine Korrekturen braucht.
Wenn ihr einfach nur frei dahin schlendert, Hund ist völlig frei gegeben (oder macht ihr das nicht?), beschäftigt euer Hund sich dann selbst so, dass ihr/der Hund/eure Umwelt damit leben könnt?Jupp. Ich habe nichts zu bemängeln. Es hat sich auch noch nie jemand anders über ihn aufgeregt oder beschwert.
Genießt ihr das/euer Hund? Was macht euer Hund, wenn er "einfach nur Hund ist"?
Er schnüffelt, er trödelt, er rennt, er rupft Stöcker aus dem Gebüsch, schmeisst Kastanien umher, zeigt ungerichtete Spielaufforderungen, buddelt mal, rennt mal 1 Minute wild im Kreis ... ich bin der festen Überzeugung, dass er das genießt, er hat Spaß am albern sein und wenn er schnüffelt, befriedigt er seinen Drang "Zeitung zu lesen"...
Oder denkt ihr eher, der Hund will/braucht immer Führung und auch die Auslastung kann/muss beim eigenen Hund nur mit dem Menschen zusammen stattfinden?Trifft beides nicht auf meinen Hund zu. Er weiß wer führt und stellt dies nicht in Frage. Ich übernehme absichtlich nicht die Aufgabe den Hund vollends durch mich auszulasten. Dafür ist er nunmal Hund und soll sich vorrangig durch die Interaktion mit Seinesgleichen bzw. hündischen Verhaltens wie Schnüffeln auslasten. Nichtsdestotrotz ist Spiel und Spaß und Training mit mir immernoch wichtiger für ihn als ein anderer Hund.
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Wow, da würde Sascha mich wohl für bekloppt halten.Der findet ja schon 50m eine Zumutung.
Das Problem ist, dass hier meistens ziemlich viel los ist. Da verliere ist den Überblick.
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Das Problem ist, dass hier meistens ziemlich viel los ist. Da verliere ist den Überblick
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War auch nicht bös oder vorwurfsvoll gemeint oder so. Aber Sascha würde 6,7m sicher nicht als Freilauf sehen, sondern als Schikane.Aber jeder Hund ist da anders. Der Hund meiner Freundin z.B. geht auch nur selten weiter als 20m weg, wenn sie allein geht noch deutlich weniger.
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Snoop fände wohl 50 bis 100 m Entfernung absolut angemessen. Aber leider kann ich ihm das nicht erlauben. Er würde jagen gehen... :/
Nach fast 3 Jahren Schleppleine kann ich Snoop nun in bestimmten Gebieten überwiegend ohne Leine laufen lassen. Allerdings muss ich ihn gut im Auge behalten und notfalls rechtzeitig reagieren. Das bedeutet, dass er sich auch im Freilauf nicht "selbst auslasten" darf.
Sobald er weiter als 10m von mir weg wäre, würde er einfach in den Wald oder das Feld abzischen, wenn er eine Spur aufnimmt, und ich könnte ihn nicht zurück rufen. Also muss er einen engen Radius einhalten. Wenn er auf dem Weg bleibt, darf er frei agieren. Aber viel Freiheit ist das ja leider nicht grade.Auf eingegrenzten Wiesen darf er auch mal eine große Runde rennen. Er darf sich immer in Stinkekram wälzen und er darf mit Hunden Kontakt haben, die ebenfalls frei laufen. Da darf er auch hündisch kommunizieren, also z.B. auch mal knurren oder abwehren. Allerdings nutzt er da gern meine Unterstützung und lässt sich von mir beschützen.
In der Stadt ist er natürlich immer an der Leine und muss sehr auf mich hören.
Im Garten darf er dagegen machen, was er will. Pennen, graben, Sachen verbuddeln, Spielen. Sogar Eichhörnchen auf die Bäume jagen, weil ich festgestellt habe, dass es sich auf seinen Gehorsam draussen eher sogar positiv auswirkt.
Bei einem selbstständigen Jäger wie Snoop (Terrier) ist es halt nicht so einfach mit dem "selbst auslasten", wie es z.B. beim Schäferhund meiner Freundin der Fall ist. Diese Hündin wird unterwegs schon fast allein davon müde, dass sie dauernd ihre Leute im Auge behält *Neid*
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Unsere tägliche Morgenrunde sieht mit 3 Hunden eigentlich so aus:
Idefix ohne Leine,macht seine Geschäfte,und kann an sich fast machen was er will,außer Mist fressen,er hört gut (Dank der Futtertube),bleibt immer mal wieder stehen,schaut nach uns,kommt auch mal zurück und spielt ne Runde (sind meist mit 2 anderen Wuffels noch unterwegs
Er kann dann frei entscheiden und richtig Hund seinChilly ist fast 80% an der Leine,erst auf dem Endstück darf sie ne Runde mitflitzen und spielen.Begeisterte Jägerin kommt beim Freilauf an wirklich keinem Mauseloch vorbei,buddelt dann eeeeeeeeewig lang....
Ist bei manchen anderen Hunden doch sehr "Madam" und zickt mal gernePolly laüft grundgenerell ohne Leine,bleibt immer nah bei mir,flitzt aber in ihren wilden 5 Minuten richtig los (Spitzname: Kugelblitz).Bei Hundebegegnungen läuft sie bei bekannten Hunden ohne Leine (manchmal groß TamTam).Bei unbekannten Hunden je nach Situation mit Leine oder schnell unter die Achsel geklemmt.Da hält sie nämlich Ruhe die Knalltüte
Ansonsten an der Straße und bei unbekannten Situationen oder Strecken heißt es Leine.
Und beim Training Konzentration,aber im Rest des Lebens lass ich sie eigentlich tun was sie möchten (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) -
Bei uns ist es tatsächlich unter anderem eine Frage des Wohnortes.
Wir wohnen abgelegen, meist begegnen wir niemandem, sobald wir dann mal in bevölkerteren Gebieten unterwegs sind, braucht Luna eine Angewöhnungszeit, bis sie die Menschen für "normal" und "alltäglich" hält. Diese Zeit wird aber inzwischen immer kürzer.Für Luna ist Freilauf glaube ich schon wichtig und sie geniesst das auf jeden Fall. Täglich und ausgiebig. Frei heisst für sie rennen, schwimmen, buddeln und schnüffeln.
Doch es gibt klare Regeln, zu 100% kann sie also streng genommen niemals tun was sie will.Regel Nr.1: Nicht durch die Felder rennen. Weg, Uferböschung, Wald, Grünstreifen, der Rest ist Tabu. Das klappt.
Regel Nr.2: Verfällt sie in ein Jagdverhalten, das für mich bald nicht mehr zu kontrollieren ist, ist der Freilauf vorbei.
Regel Nr.3: Ich will sie sehen können. Klappt auch meistens.Bildlich gesprochen stecke ich einen Zaun um mich rum, der war Anfangs recht nahe bei mir, wurde dann immer weiter, je "besser" und sicherer sie sich darin bewegt hat. Inzwischen ist dieser Zaun in unserer gewohnten Umgebung relativ weit von mir entfernt, so dass ich sie noch sehen kann. Verlässt sie mein Sichtfeld ruf ich sie. Hält sie sich nicht an die Regeln, dann steck ich den Zaun eine Weile enger. In Metern gesprochen ist dieser Zaun in übersichtlichem Gelände schon mal 100m weit entfernt.
Die Grenzen von Lunas Freilauf liegen da, wo sie ihre Schwächen hat und bei den Dingen denen sie zu selten begegnet.
Lässt sie sich zu weit zurück fallen, gibts ein "mitkommen", fixiert sie einen Fischreiher reicht ein "nein", gehen wir an Kühen vorbei ruf ich sie in meinen 2m Kreis, kreuzen wir auf den Feldwegen einen Traktor, lege ich sie neben mir ab, kommt uns auf freiem Feld jemand entgegen, kommt sie an die Leine. Manche sind ihr egal und die Leine war überflüssig, andere nicht. Reiter, Radfahrer, hochkochender Jagdtrieb bedeuten Leine.
Diese Einschränkungen werden immer weniger, immer mehr Situationen werden einfacher und entspannter und ich muss immer weniger eingreifen. Allerding muss ich sagen, dass es immer Situationen geben wird, in denen ich ihren Freilauf einschränken werde, weil mir manche Risiken zu gross sind und weil manche Situationen diese Rücksicht meiner Meinung nach verlangen.Kurz gesagt, in unserer gewohnten einsamen Umgebung verhält sie sich im Freilauf so, wie ich es mir wünsche, meistens. Sie hat viel Freiraum und kann selbst entscheiden. Ich kann gedankenverloren bummeln und mich auf sie verlassen. Ich geniesse das und sie geniesst das.
Wird die Gegend bevölkerter, muss ich bei der Sache sein, muss mehr eingreifen - das braucht noch etwas Übung.Ich muss aber auch klar sagen, dass mein Hund dieses gemütliche, angenehme Freilaufen nur dann anbietet, wenn ich ihm im Gegenzug Arbeit biete. Ist sie mit "auferlegter" Beschäftigung ausgelastet, ist der Freilauf entspannt. Wenn wir längere Zeit nicht arbeiten, vergisst sie unsere Regeln, das Band zwischen uns wird "locker" und der Freilauf ist nicht mehr das selbe. Nicht mehr das, was ich mir vorstelle.
Ich glaube man muss wie überall die goldene Mitte finden. Sich nur selbst beschäftigen, bedeutet für mich, mein Hund verhält sich nicht mehr nach meinen Vorstellungen - jagen, hüten, streunen wäre wohl das Ende vom Lied. Nur auferlegte Beschäftigung würde bedeuten, ihr die Zeiten zu nehmen, während denen sie sich selbst nachhängen kann, frei sein kann, sich vollsauen und austoben kann.Ich glaube, unsere gemeinsame Arbeit stärkt unsere Bindung so, dass sich mein Hund auch im Freilauf gerne in meinem Wirkunskreis aufhält und dass er dank den Freiheiten die er dadurch geniesst auch Dinge anbietet die ich nicht erwarte. Für mich ist es ein geben uns nehmen.
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Als ich hier anfing zu lesen, war ich erst mal etwas verwundert, besonders, als ich das gelesen habe:
Zitat
So etwas halte ich allerdings bei jedem Hund für sehr grenzwertig, ist ähnlich wie eine antiautoritäre Erziehung bei Kindern.
/quote]Aber das liegt wohl daran, daß Phoebe auch ohne mein direktes Eingreifen keine der von euch angesprochenen ungewünschten Verhaltensweisen zeigt. Außer an Straßen läuft sie überall frei & das auch oft über einen längeren Zeitraum völlig "unbespaßt", denn ich gehe nicht nur zur Auslastung mit Phoebe raus, sondern oft nehme ich sie irgendwo mit hin & dann möchte ich auch irgendwann ankommen.
Phoebe orientiert sich sehr stark an mir. Sie läuft selten weiter als 20m vor, bleibt nur wenige Meter zurück & seitlich entfernt sie sich so gut wie gar nicht von mir, sie bleibt in der Regel auf Wegen. Vor Kurven & Abzweigungen sieht sie sich nach mir um. Sie jagt nicht & buddelt nicht & interessiert sich nicht sonderlich für andere Menschen, außer diese sprechen sie direkt an.
Das alles macht sie von sich aus, ohne daß ich jemals etwas dazu sagen mußte. Das einzige, was wir wirklich üben mußten: daß sie sich mein ok hohlt, bevor sie zu einem anderen Hund läuft & daß sie nix zu Futtern aufzusammeln darf. Natürlich kommt es auch mal vor, daß sie sich nicht daran hält, aber in der Regel "beschränkt" sie sich freiwillig."Hund läuft unbespaßt & darf seinen eigenen Interessen nachgehen" ist also bei uns kein Problem.
"Hund lastet sich selber aus" funktioniert aber aus genau diesen Gründen bei uns nicht, denn schnüffeln & laufen lastet meine Kleine auf Dauer natürlich nicht aus. Spaziergänge dieser Art sind endweder als Entspannung gedacht & dazu ein paar neue Eindrücke zu sammeln, oder sie dienen einfach dazu, um von A nach B zu kommen. Zur richtigen Auslastung braucht es mich oder wenigstens andere Hunde zum Toben. -
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