Halsband oder Geschirr??

  • Erst mal Daaaanke für Eure zahlreichen Antworten!!!! Natürlich arbeiten wir daran, dass Josie nicht mehr so zieht.....aber wie ihr vielleicht wißt dauert es halt seine Zeit.


    Mit den Kindern hab ich natürlich auch gesprochen, dass sie nicht vorlaufen sollen, aber wie Kinder halt mal sind: Zack, und wech!!


    Maren: Also wir gehen so gut 2 Std. täglich spazieren, wobei die Kinder natürlich nicht immer dabei sind!! Und wenn ich alleine mit ihr gehe zieht sie auch nicht. Seit gestern hab ich ja auch das Geschirr, und ich hab festgestellt, dass sie mit Geschirr nicht so dolle zieht. Aber wie gesagt, versuche ich natürlich auch es ihr abzugewöhnen.



    Liebe Grüße


    Danny, Josie und D.J.

  • Hi Danny
    Das freut mich für Dich, dass es wohl mit dem Geschirr etwas besser klappt. Da reagiert wohl jeder Hund total anders drauf :wink: Viel Glück noch weiterhin in der Sache!
    LG Maren und Sydney


  • Jein :wink: . Es gibt mit Sicherheit einige Hunde, die am Geschirr automatisch nicht mehr ziehen, weil der Druck am Hals nicht mehr da ist.


    Grundsätzlich gebe ich Dir schon recht. Nur finde ich, solange dass Laufen an der Leine noch nicht klappt, ist eben Geschirr angesagt.
    Nicht aus lerntechnischen Gründen, sondern aus gesundheitlichen..wenn sich ein Hund so abgewürgt wie Dannys es beschrieben hat, kann das nur ungesund sein.


    Freut mich auch für Dich, Danny, dass es wohl schon besser klappt!
    Liebe Grüsse, Marta&Monster

  • Hi
    Ich benutze NUR Geschirre. Ich finde sie auch nicht umständlich zum anziehen? Das ist doch nur 1 Handgriff! Schuhe zubinden ist wesentlich umständlicher!
    Aber mal ne Frage am Rande - was hast du denn für nen komischen Arzt??? Ich finde dass der Druck der auf dem Hals lastet WESENTLICH schlimmer ist - und ich kenne schon 2 Hunde die vom Arzt Geschirre verordnet bekamen, da ihre Hälse vom Halsband kaputtgemacht wurden. Also neeee.... :roll:

  • Hallo Danny,
    wollte nur kurz was zu Deiner Frage sagen. Ich rate Dir ganz gezielt vom Geschirr an, einfach weil Du einen jungen Hund hast und sich Muskulatur sowie Knochen dadurch verändern können. Schau das Du für Deinen Hund die wichtigste Person wirst, nämlich der Rudelführer. Ich kann Dir empfehlen ein Halsband zu holen, welche folgendermaßen aussehen. Sie sind geflochten, meist verschieden farbig, haben einen Metallring als Stopper, kannst Du günstig im Raiffeisenmarkt kaufen. Dadurch hast Du eine größere Einwirkung auf den Hund, falls er zieht, was er ja nicht sollte. Sogar ein Welpe schafft es in wenigen Minuten nicht mehr an der Leine zu ziehen, der eine schneller der andere braucht ein bischen länger. Geh einfach völlig ziellos nach rechts, links, ändere immer Deine Richtung wenn Du merkst er beachtet Dich nicht, aber alles relativ schnell mit einem konsequenten, gezielten, kurzen und dem Welpen angemessenen Ruck. Du wirst sehen, er wird Dir ganz schnell seine Aufmerksamkeit schenken. Du wirst auch nicht den Kehlkopf belasten, da die schmalen Halsbänder bei Zug über oder unter den Kehlkopf rutschen, mach Dir keine Sorgen. Glaube mir, der Hund wird es Dir danken und Du wirst glücklich spazieren gehen können. Viel Glück und viel Freude mit Deinem Welpen.
    Nicole

  • Hallo,


    ich zitiere wortwörtlich aus dem Buch "Hilfe, mein Hund zieht" von Turid Rugaas:


    Geschirr:
    Es nimmt den Druck vom Halsbereich und ist somit für den Hund viel angenehmer zu tragen. Es verhindert Verletzungen wie Schleudertrauma, Quetschungen, usw.


    Halsband:
    Am besten aus breitem weichen Material. Gibt es auch gepolstert. Hunden scheinen sich damit einigermaßen wohl zu fühlen, obwohl Geschirre trotzdem eher zu empfehlen sind.


    Verwenden Sie bitte keinesfalls Zughalsbänder, Kettenwürger Würger mit Stop oder ähnliche Modelle.


    Ein paar Seiten weiter...


    Jegliche Form von Würgehalsbändern, egal ob aus metall, Leder oder anderem Material, die sich um den Hals des Hundes herum ziehen.
    Warum? Eben weil sie -wie der Name schon sagt- würgen. Die Hunde können nicht vernünftig atmen, und abgesehen davon, dass sie unbequem sind und Schmerzen verursachen, schädigen sie den gesamten Halsbereich des Hundes. Er bekomt nicht genug Sauerstoff und die Blutzirkulation -vor allem im Kopfbereich- kann beeinträchtigt werden.


    Soviel zu den Zug-Halsbändern ob mit oder ohne Stop.


    Ich bleibe bei der Meinung von Turid Rugaas, welche bekannterweise sich seit über 30jahren mit Hunden und ihrem Verhalten (weiteres Buch "Calming Signals" (sollte JEDER mal gelesen haben)) beschäftigt und eine WELTWEIT anerkannte Hundetrainerin ist! Geschirr ist definitiv die bessere Wahl bei ziehenden Hunden schon alleine aus oben zitierten Gesundheitsgründen.


    Liebe Grüße
    Uwe
    [/b]

  • Nochwas zum "Leinenruck", welchen ich (ja ja, ich verdien jetzt Schläge, weil ich dann mal wieder VORHER nicht aufgepasst habe) selber leider auch ab und zu anwende, wenn nichts anderes mehr aus einer Notsituation raus hilft.


    Der Hals eines Hundes ist genau wie beim Menschen eine sehr empfindliche Region. Dort sind, im Verhältnis gesehen, die wenigsten Muskeln die die Wirbelsäule mit stützen (in diesem Fall Halswirbelsäule).


    Bestes Beispiel beim Mensch ist der Genickbruch, der durch einen heftigen Ruck hervorgerufen werden kann. GENAU DIES ist bei einem Hund genauso schnell möglich, wenn man "richtig" ruckt. Dabei kommt es nicht auf die Kraft beim rucken an, sondern WIE geruckt wird.


    Ich habe aus sicherer Quelle von folgendem Fall gehört:
    Ausgewachsener Golden Retriever an 10m Schleppleine mit normalem Halsband. Der Hund stürmte unerwartet los, die Leine lag am Boden. Das Kind des Halters wollte den Hund am fortlaufen hindern und stellte sich auf die flüchtende Schleppleine. Der Hund bekam einen Ruck, fiel schreiend um und ließ sich auch nicht mehr zum Aufstehen bewegen.
    Der Halter trug ihn zum Auto und fuhr sofort zum Tierarzt.
    Es wurde festgestellt, daß durch den Ruck eine Bandscheibe geplatzt und ausgelaufen war. Der Hund mußte eingeschläfert werden... :(
    ...und das "nur" wegen eines Kinderfußes auf der Leine...
    "Pech" für den Hund, daß das Halsband mit dem Leinenhaltering so gedreht war, daß er so einen seitlichen Ruck am Hals bekam...


    Bitte denkt bei einem Leinenruck immer daran, daß wir Menschen kein Recht haben einem anderen Lebenwesen Schmerzen zuzufügen. Erst recht nicht, wenn es so überflüssig ist und durch unsere Voraussicht vermieden werden kann. (siehe mail 1: "brems die Kids aus, damit sie nicht vorlaufen und dem Hund einen Grund geben zu ziehen.")


    Billy und ich haben genau die gleiche Halsweite, hab ich ausprobiert.. Vielleicht passt Euch ja auch das Halsband Eures Hundes. Probiert es doch einfach mal VORSICHTIG aus. Legt Euch selber ein Hundehalsband an. Macht die Leine dran fest. Bittet jemanden EUCH an der Leine zu führen und hinter Euch zu gehen. Sagt ihm, er soll mal plötzlich die Richtung wechseln und dabei einen LEICHTEN Ruck auf das Halsband geben (ihr seht es ja nicht, weil ihr vorlauft). WETTEN, ihr ruckt NIE WIEDER an Eurem Hund rum??


    Liebe Grüße
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    kurze Frage, wieso lief Nemo dann in wirklich kurzer Zeit absolut nett bei Fuß ? Weil ich ihm weh getan habe, oder weil er gemerkt hat, das es so den Stress von ihm nimmt, wenn er bei einem bleibt. Und wieso werden Pferde mit Gebiss geritten, obwohl man ein Pferd nur über Gewicht lenken und stoppen kann ? Weil das Tier erst einmal lernen muss das es auch einfach und angenehm geht, wenn kooperation da ist und ich bin immer noch der Meinung, das wenn man Rudelführer ist, Probleme nicht auftreten, aber das muss der Welpe erst vermittelt bekommen. Wie denn bitte, wenn ich es nicht erkläre. Falls Du weißt geht ein Rudelführer nach einmal drohen schon in die Vollen. Denk dochmal an den Ursprung zurück.
    Lieber einmal konsequent als immer und immer wieder,...
    Lieben Gruß Nicole

  • Hallo Nicole,


    also erstens ist "absolut nett bei Fuß laufen" für mich folgende Szene:
    Der Hund geht dicht neben mir, Schultern von ihm in Höhe meiner Beine, Blick aufmerksam abwechselnd auf die Umwelt und auf mich gerichtet.


    Alles andere ist "laufen in der Nähe", aber nicht "Fuß".


    Warum Nemo in kurzer Zeit in der Nähe blieb? ganz einfach zu erklären:
    Du hast mit negativer Bestärkung gearbeitet. Jedesmal wenn Nemo aus Deinem Einwirkungsbereich raus wollte (ob selbstständig oder durch Richtungswechsel von Dir) hat er einen Leinenruck bekommen.
    Was hat er dabei gelernt?
    "Wenn ich nicht aufpasse, tut es weh, also versuche ich in der Nähe zu bleiben UND aufzupassen."


    So, jetzt das Gegenbeispiel (positive Bestärkung):
    Hund zieht in alle Richtungen und achtet nicht auf Hundeführer.
    HF macht durch Geräusche oder ähnliches auf sich aufmerksam.
    Hund bleibt in der Nähe, weil er weiß: "Hey, wenn ich in der Nähe bin, dann bekomm ich ab und an ein Leckerchen, ein Lob oder eine kleine Streicheleinheit."


    Clickern ist das beste Beispiel für positive Bestärkung!
    Teletack ist das extrem Beispiel für negative Bestärkung und ein Leinenruck ist im Prinzip nichts anderes als eine abgeschwächte Form vom Teletack.


    Ich habe von Birgit Laser im März auf einem Clicker-Seminar folgenden Spruch im Kopf: "Ein NEIN ist ein verpasstes JA."
    Nahezu jede Situation erkennt der Hundeführer vor seinem Hund und kann das NEIN umgehen, indem er den Hund vorher in ein JA lenkt.


    Beispiel: man geht spazieren mit Hund an der Leine. Man sieht auf 100m Entfernung einen anderen Hund mit Herrchen kommen. Man weiß nicht, wie der andere Hund auf Nahdistanz reagiert, also wechselt man einfach die Strassenseite (da haben wir das "JA") und geht somit der Situation aus dem Weg.


    Weiter gehts nach meiner Hunderunde, die ich jetzt mache (NATÜRLICH mit Leckerchen in der Tasche!) :wink:
    Liebe Grüße
    Uwe

  • Ich kann Uwes und Martas Ausführungen bzüglich Geschirr nur unterstützen! Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich definitv ein Geschirr bevorzuge!
    Nichtsdestotrotz laufen meine Hunde hin und wieder auch mal am Halsband. Beim Halsband solltet ihr unbedingt darauf achten, dass es möglichst breit ist (etwa 1,5 bis 2 Halswirbel) und möglichst eng anliegt (zur Schmerzvermeidung).


    Wer übrigens meint, man könne seine "Rudelstellung" durch Schmerzzufügung am Hals verbessern, hat meiner Meinung nach die Struktur in einem solchen Verhältnis nicht richtig verstanden...


    Geschirre haben neben den genannten noch den Vorteil, dass der Hund mit seinem Kopf kommunizieren kann und nicht zwangsweise in eine z.B. angrifflustig wirkende Körperhaltung gezwungen wird. Er kann z.B. beim Geschirr den Kopf wegdrehen oder nach unten sehen bzw. schnüffeln. Buchtipp zu dem Thema kam ja schon von Uwe.


    Noch ein kleiner Hinweis: Damit Haltungsschäden (gerade bei jungen Hunden) vermieden werden, müssen die Schulterriemen vor den Schultern sitzen. Außerdem solltet ihr darauf achten das der zwischen den Vorderbeinen genügend lang ist, so dass nichts in die Achseln schneidet! (Das ist bei den meisten Geschirren leider der Fall!)


    Jeder verfolgt seine eigene Philosophie - das ist meine!


    Gruß Corinna

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