Halsband oder Geschirr??

  • Hallo Uwe,
    hoffe Dein Spaziergang ist glücklich verlaufen und es sind Dir keine Autos begegnet, aber so wie ich Dich jetzt kenne, wirst Du dort spazieren gehen, wo es keine Autos gibt.


    Was macht man denn, wenn es für den Hund interessantere Dinge gibt als den Hundeführer und seine Leckerchen ?


    So interpretiere ich den Leinenruck.
    Der Hund lernt einfach sobald ich mich aus dem Bereich des Rudelführers heraus bewege kann mir irgendetwas negatives passieren, also bleibe ich doch besser bei ihm.
    Der Hund, der sein Rudel verliert, weil er immer interessantere Dinge findet, wird verhungern, weil der Rudelboss einfach weiterzieht, ohne auf Rudelmitglieder zu achten, wer nicht aufpasst wird die schlimme Folge von verhungern spüren, weil er alleine ist.


    Ich habe lediglich Angst, das Nemo dadurch das er positiv bestärkt wird, wenn er nach einem Auto springt, indem er ja anschließend ein Leckerchen bekommt von Dir, das so verbindet, das das gut ist was er tut, denn der Hund verbindet eine Belohnung mit dem zuletzt ausgeführten und das wäre dann dem Auto hinterher springen.


    Sorry, wenn wir da anderer Meinung sind. Aber ich wollte Dir nur das Leben erleichtern, Dir keinen Eindruck von Tierquälerei geben. Denn ich denke meine Hunde sehen nicht aus, als wenn sie mich nicht mögen würden.
    Lieben Gruß Nicole :wink:

  • Hallo,
    ich habe früher auch gedacht man könne einen Hund nur mit einem Leinenruck überzeugen gut Fuß zu laufen (ich wußte es nicht besser). Da ich aber viel über das Verhalten von Hunden gelernt habe und auch weiterhin immer für neue Dinge zu lernen bereit bin merkte ich schnell das gerade bei der Erziehung von Hunden über Motivation, Konsequenz usw. viel besser geht. Hunde machen dann auch gerne mit und ein Hund der gerne gehorcht ist zuverlässiger als ein Hund der unter irgend einen Zwang lernt zu Gehorchen. Ich benutze aber trotzdem kein Geschirr außer zum Fahrradfahren wie ich schon geschrieben habe, aber die Verletzungsgefahren die ein Halsband hat sind mir bewußt wobei Unfälle meist mit scharfen (z.B. Stachelhalsband) oder zu schmalen Halsbänder vor kommen (meine Hunde ziehen nur ganz selten an der Leine und ich nehme ein sehr breites Halsband).


    Viele Grüße


    Yankee, Cherry und Christina

  • Ich möchte auch noch etwas sagen:


    Ich denke Uwes und auch Martas Ansicht sind nicht die schlechtesten. Wir üben jetzt auch, indem ich die Richtung wechsel, wenn sie anfängt zu ziehen. Das Stehenbleiben bringt nichts, da sie sich hinlegt sobald ich dann stehenbleibe, und sie sofort wieder anzieht wenn ich weitergehe.


    Aber im Grunde genommen übe ich doch auch einen leichten Leinendruck aus, wenn ich mich umdrehe und zurückgehe, oder?? Denn sie wird ja dann im Vorwärtsdrang "gebremst".


    Noch mal zu den Kindern: Wenn sie in Freifolge läuft, und die Kinder (oder eines von ihnen) läuft vor, läuft sie hinterher und stellt sich quer vor sie. Bedeutet das nicht, dass sie das "Rudel" zusammenhalten will??
    Und das natürlich auch an der Leine???


    Ich denke, hier gehen die Meinungen doch weit auseinander. Und freue mich über soooooo viele Antworten...


    Liebe Grüße


    Danny, Josie und D.J.

  • Wollte einfach nur klar stellen, das ich nicht, permanent an meinen Hunden rucke, da keiner von den drei Hunden an der Leine zieht, es geht aber auch keiner schleichend neben mir her, weil er Angst hat ich würde über meine Hunde herfallen. Meine Hunde haben kurze, dem Hund angepassten Leinenruck erhalten, also bitte nicht denken, das ich permanent an meinen Hunden ziehe und rucke, ich bin ein Mensch der es liebt seine Hunde positiv mit Stimme und Leckerchen zu unterstützen.
    Also alles nicht so furchtbar böse wie es hier erscheint. :(

  • Hallo Nicole,


    ja, die Hunderunde war nett, wobei ich auch einen Großteil der Strecke an der Strasse lang gegangen bin. Wir gehen in letzter Zeit häufig mittags auf den Platz von unserer Hundeschule, da dieser komplett umzäunt ist und wir somit vernünftig ohne Ablenkung Unterordnung und DogDancing trainieren können.


    Bereich des Rudelführers verlassen: WARUM soll ich dem Hund was negatives beibringen (Hund: hey, wenn ich den Einwirkungskreis verlasse, passiert was schlimmes), wenn ich es auch positiv (Hund: Hey, es ist klasse, wenn ich in der Nähe des Rudelführers bin. Bringt mir nur Vorteile!) dem Hund beibringen kann?


    Nemo wird mit Sicherheit nicht positiv bestärkt, wenn er nach einem Auto springt! Danach wäre ein Leckerchen WIRKLICH fehl am Platz.


    Ich erwähnte oben Birgit's Satz: Ein Nein ist ein verpasstes Ja.
    Das auf Autos gemünzt:
    Das Auto und das nachspringen ist das Nein, eine vorherige Ablenkung ist das JA.
    Ich habe Nemo im Vorfeld (sobald ich hörte, daß ein Auto kam) angefangen mit Aufmerksamkeit und Leckerchen abzulenken. Wenn das Auto vorbei war, OHNE daß er hinterher gehechtet ist, gabs nen Jackpot.
    Mittlerweile sieht es definitiv so aus, daß Nemo an der Bordsteinkante gehen kann, sich zwar immer noch nach autos umdreht, aber nicht mehr sich in Lauerstellung hinlegt oder gar auf die Strasse springen will.


    Was habe ich gemacht? Positiv bestärkt, daß es viel interessanter und vorteilhafter ist sich NICHT auf ein Auto zu konzentrieren.


    Das einzige Problem sind derzeit noch sehr langsam (Schrittgeschwindigkeit) fahrende Autos. Da muß noch dran gearbeitet werden.
    Jogger, Rad- und Mopedfahrer werden an der Leine gar nicht mehr beachtet.


    Gleich gehts weiter... hatte grad nen Anruf von einem Schäfer mit 1200Schafen, die Nemo hüten soll :lol: :lol:
    Uwe

  • Hi
    Jetzt muss ich aber noch mal Nicole unterstützen. Ich vergleiche irgendwie die Hundeerziehung mit der Kindererziehung (ich habe kein eigenes Kind, aber kriege doch viel davon mit). Irgendwann kam in den sechziger Jahren die antiautoritäre Erziehung auf. (Natürlich soll man seine Kinder nicht schlagen, einen Hund natürlich auch nicht!!!) Aber man versuchte durch Diskussion die Kinder zu erziehen, was sie überhaupt nicht verstanden haben und alle möglichen Grenzen somit überschritten haben, da sie ja auch keine Konsequenzen fürchten mussten. Zum Teil wird diese Erziehung immer noch praktiziert. Kinder brauchen klare Grenzen. Werden diese überschritten, dann gibt es dafür die Konsequenz - Strafe! So ist das mit den Hunden auch. Im Rudel geht auch nicht ein Rudelchef daher und versucht lediglich durch Calming Signals sein Rudel in den Griff zu bekommen. Der arme Hund! Nein, wenn ihm etwas nicht passt, greift er den anderen Hund an, es gibt eine kleine Keilerei, die ziemlich schlimm aussieht. Aber eines ist sicher. Der Alphahund hat es damit geschafft, dass der andere Hund seine Grenze akzeptiert und sich viel besser in das Rudel integrieren lässt. Das ist Hundesprache. Ich habe bis jetzt noch nie einen Wolf gesehen, der seine Welpen nur durchs Spielen erzieht. "Oh, wenn Du mich in Ruhe lässt, spiele ich auch mit Dir" Das wird es niemals geben in der freien Wildbahn und dieses Verhalten existiert heute immer noch! Ein Mensch, der versucht, seinen Hund lediglich durch positive Konditionierung zu bestärken, handelt wider der Natur des Hundes. Diese Art von Erziehung ist total in Mode gekommen, wie auch die antiautoritäre Erziehung in den Sechzigern. Mein Hund wäre allein mit positiver Bestärkung nie dahin gekommen wo sie heute ist. Die Hunde wollen keine Diskussion oder ständiges Leckerligestopfe. Die Hunde wollen Grenzen haben und auch wie Hunde behandelt werden und dazu gehört auch ab und zu eine strenge Hand (kein Schlagen, aber es gibt ja auch noch andere Varianten von Strafe).
    Zu den Würgehalsbändern wollte ich noch sagen, dass Uwe zwar mit den Dingern recht hat. Natürlich sind sie total schädlich, aber auch nur dann, wenn der Hund permanent mit dem Ding laufen muss. Eigentlich ist dieses Halsband zur Korrektur gedacht. Ein kurzer Ruck und der Hund hat begriffen, dass er nicht zu ziehen hat. Danach sollte dieses Halsband wieder durch ein Einfaches ersetzt werden. Dazu ist es eigentlich gedacht!
    Wie gesagt halte ich dieses Geschirr für eine Modeform der antiautoritären Hundeerziehung, welche nach meiner Meinung total dem eigentlichen Hundeverhalten widerspricht. Ein Hundeleben besteht nicht nur aus Calming Signals!
    LG Maren und Sydney

  • Ich denke im Grunde hat hier jeder ein bischen Recht.


    Natürlich kann man mit positiver Bestärkung viel erreichen, aber ich denke auch dass es nicht ausreicht.


    Manchmal muß man halt seinen Hund ganz einfach in seine Schranken weisen. (Besonders in der Flegelphase)


    Ich denke auch immer nur mit "Duzi Duzi" ist es nicht getan..Wie Maren schon sagt: Ein hündischer Rudelführer spielt und schmust ja auch nicht nur mit seinen Rudelmitgliedern.


    Natürlich gibt es heute andere Methoden das seinem Hund klar zu machen als früher, wo es ja viele Hunde gab die geschlagen wurden. Ich ordne mir Josie unter, wenn sie mal den Bogen überspannt. Wird übrigens in unserer Welpengruppe auch so gehandhabt.


    Also ich denke ein liebevolles aber konsequentes Mittelmaß ist genau das Richtige, oder?


    Liebe Grüße


    Danny, Josie (die langsam begreift das Ziehen nur zurück bedeutet) und D.J.

  • Hallo Danny !



    Du beschreibst genau mein Problem !


    Darf ich dich mal fragen wie alt dein Hund ist ?


    Unser Benji ist fast 7 Monate alt und zieht auch wie ein Irrer an der Leine und genau wie bei dir ist es am schlimmsten wenn meine Kinder dabei sind ! Aber der hund ist das letzte Mitglied im Rudel und nicht meine Kinder von daher muss der Hund lernen nicht auf die Kinder zu reagieren und nicht die Kinder auf den Hund rücksicht nehmen ! ich habe mittlerweile alles durch angefangen beim stehen bleiben über Richtung wechseln bis hin zum Rucken ! Nichts hat wirklich funktioniert !


    Wobei ich zugeben muss das mit dem rucken geht am besten !
    Das mit dem rucken ist natürlich so eine Sache nicht das es dem Hund schaden würde auch nicht dem Rücken oder sonst was ! Man muss nur wissen wie man ruckt von daher hat Uwe recht wenn ich den ganzen Hund "reisse " schadet es genau so wie Uwe es gesagt hat wenn ich aber weiss wie ich zu rucken habe passiert garnichts ! Ich denke das kann Pye bestätiegen !


    Mittlerweile bin ich auf dem Standpunkt mein Hund ist noch jung und da ich auch weiss das Fuss und Platz das schwerste für einen Hund ist lobe ich ihn jetzt immer wenn er mal nicht an der Leine zieht oder von sich aus das Fuss anbietet ! Ich denke das man nicht von einem jungen Hund verlangen kann 30 Minuten Fuss zu gehen ! Die Welt ist so interessant und duftet so gut das man ihm ruhig ein wenig Zeit geben sollte um seine Umwelt kennen zu lernen !


    So, jetzt hab ich auch mal wieder meine Meinung unter die Leute geschmissen ! :D


    Liebe Grüsse Tanja !


    Ps : Meine Mutter sagt immer mit Gedult und Spucke funktioniert alles !
    Und bisher hatte sie immer recht ! :D

  • Hallo Tanja!!


    Du schreibst mir von der Seele :D !!


    Josie ist auch noch ziemlich jung, d.h. sie ist jetzt 4 1/2 Monate alt. Und ich denke auch draßen ist die Welt so spannend und neu für sie. Da kann man nicht von heut auf morgen verlangen, dass sie gesittet bei Fuß läuft. Das verlang ich auch noch gar nicht von ihr. Wichtig ist mir im Moment, dass sie halt nicht immer so vorprescht und zieht. Und das es mit der Freifolge gut klappt, d.h. sie kommt wenn ich pfeife oder rufe.


    Aber wie gesagt wir üben...und üben....und üben.....


    Liebe Grüße
    Danny, Josie (die platt ist vom Spaziergang) und D.J.

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