Halsband oder Geschirr??

  • Hi Danny!
    zuallerserst: woher hat Dein TA diese Kenntniss???
    Meiner Meinung nach absoluter Unfug.


    Ich habe derzeit meine nunmehr 8 Monate alte Hündin (bis zum 6.Monat null an der Leine gelaufen....) an Halsband & Geschirr - und genau so nur macht es Sinn.
    Der Hund soll ja - über kurz oder lang - lernen am Halsband nicht zu ziehen - dh. dies erfordert absolute Konsequenz des Hundeführers: NIE, absolut NIE darf geduldet werden, das der Hund den Hundeführer durch die Gegend zieht.


    Daher Halsband & Geschirr:
    bin ich alleine mit meinem Hund unterwegs oder arbeite mit ihm, so kann ich sofort reagerien, wenn er Anstalten macht zu ziehen, ich habe die Schleppleine am Halsband eingehackt und wenn sich der Hund mehr als 2m von mir entfernen will oder nicht mehr aufmerksam ist und schnüffelt, in die andere Richtung läuft oder was auch immer, kann ich sofort reagieren und korrigieren.


    Bin ich mit mehreren Hunden oder mit "Handikap" (meinen Kindern :D ...) & Hund unterwegs, so hänge ich die Leine am Geschirr ein, der Hund kann mehr oder weniger machen was er will - und mich auch mal kurzzeitig durch die Gegend ziehen - so sich das in Grenzen hält.
    Geschirr habe ich deshalb dran, damit der Hund verbinden kann: Halsband - Arbeiten, Lernen, NICHT ziehen, gegenüber Geschirr: Freizeit, keine Arbeit, ein wenig ziehen erlaubt....


    Die Hunde haben das sehr schnell raus, den kleinen Unterschied.
    Wobei:
    Du darfst Dich auch keinen Fall von Deinem Hund in der Gegend rumschleifen lassen - wenn er das tut, dann heißt das nur, alles ist interessanter als Frauchen - ich brauch die nicht um Spass zu haben.
    Er soll aber kapieren:
    Nur Frauchen ist interessant, Frauchen spielt mit mir, macht mit mir Action, es ist schön bei Frauchen zu sein.
    Das heißt aber nicht, das Dein Hund stur bei Fuss laufen soll, (kann er ja auch noch nicht, sonst würde er ja nicht ziehen :roll: ....), sondern er kann ruhig mal vor dir hertrotten, solange er Aufmerksam bleibt und die Leine trotzdem durchhängt. Und dass er dies bleibt, das ist Deine Hauptaufgabe - mach Dich interessant!
    Das geht auf unterschiedlichste Art und Weise, es würde zu weit aushohlen, dies jetzt alles zu schreiben.


    Meine Maus zb ist angeclickert, was die Sache ungemein erleichtert, denn so ist auch eine Distanzarbeit (zb Ablage....) sehr gut zu bewerkstelligen.
    Clickern erleichtert das Kommunizieren mit unseren Hunden sowieso enorm - in allen Bereichen... (aber ich glaube, das gehört hier nicht unbedingt her....)


    viel Glück, und denk dran, Dein Hund ist noch sehr jung, mehr als 10 Minuten am Stück kann er/sie sich sowieso noch nicht konzentrieren - und vergiss den Spass und das Spiel nicht!


    Christina
    PS:
    übrigens, unsere Arielle, gerade mal knapp 5 Monate, hat den Clicker auch sehr schnell begriffen und ich kann sie ohne Probleme auf Distanz frei ablegen, sie kann Männchen, sich schämen, sitz, platz (logisch!), rollen seitwärts usw. derzeit arbeiten wir am robben - tu mir nur etwas schwer rückwärts vor ihr herzugrabbeln, zumal sie mir ständig die Nase ablecken will...... :twisted:







  • Hm, vielleicht interpretiere ich das hier falsch, aber für mich


    a)konsequente Erziehung mit Grenzen setzen


    b) Geschirr oder Halsband


    zwei ganz verschiedene Dinge. Ein Geschirr ist absolut keine Modeform der antiautoriären Erziehung, wie Maren geschrieben hat.
    Das eine schliesst das andere nicht aus, bitte nicht verwechseln.
    Ausserdem ist Arbeiten über postive Verstärkung absolut keine "antiauoritäre" Erziehung!!!


    Liebe Grüsse, Marta&Monster

  • Hi Marta
    Positive Konditionierung ist natürlich die eine Seite der Medaille. Interessant z.B. beim Hundesport, aber auch bei alltäglichen Dingen. Aber leider ist nunmal nicht alles darüber zu erreichen. Das Leineziehen habe ich mir auch nie so schlimm bei einem Hund vorgestellt (und sie war auch mit Abstand die Schlimmste in der Hundeschule, was das Leineziehen betrifft). Ich habe wirklich so ziemlich alles durch. Ne zeitlang auch nur mit Leckerli, was darin ausahtete, dass wenn ich Leckerli dabeihatte und ich sie positiv bestärkte (immer Leckerli, wenn sie super Fuss ging), sie immer super Fuss ging, aber sobald ich mal keines mehr hatte ging die Zieherei von vorne los. Sie hat praktisch alles positive zu ihrem Vorteil ausgenutzt, aber wenn es nichts positives mehr gab, hat sie an der Leine gezogen wie ´ne Irre. Das hat mir nur noch mehr bestätigt, dass nicht alles über positive Konditionierung zu erreichen ist. Ein Geschirr ist meines Erachtens sehr wohl das Ergebnis der antiautoritären Hundeerziehung (vor allem hier bei uns). Natürlich erzeugt Druck durch das Halsband nur noch mehr Gegendruck. Aber ich kann sagen, dass das Geschirr noch viel schlinmeres hervorbrachte. (Zumindest bei meinem Hund) Die zog auf einmal so stark (natürlich, sie hing ja mit voller Kraft im Geschirr), dass ich mich kaum mehr halten konnte. Ich hatte überhaupt keine Gewalt mehr über den Hund. Ich konnte weder rucken, noch ordentlich stehenbleiben noch sonst etwas. Deshalb habe ich gesagt, dass das eine Modeerscheinung ist, denn Gewalt hatte ich über sie keine mehr und das kann nicht Sinn der Hundeerziehung sein. Wie gesagt, wahrscheinlich reagiert jeder Hund anders, aber alle Hunde, die hier ein Geschirr umhaben, ziehen wie die Bekloppten und dürfen es sogar noch, weil das Geschirr ja so gesund ist! Früher jedenfalls hat es so eine Erfindung noch nicht gegeben, erst mit der Erfindung der antiautoritären Hundeerziehung wurde das Ding eingeführt und sogar in vielen Hundeschulen als antiautoritäres und sanftes Mittel angepriesen. Ein Hund hat meines Erachtens nach zu lernen, dass er nicht an der Leine zu ziehen hat und ein Geschirr hat bei meinem Hund absolut das Gegenteil bewirkt, weil ich keine Gewalt mehr über ihn ausüben konnte. Durch das Halsband reagiert sie sensibler auf mich. Und auch nur mit dem Halsband habe ich es geschafft, diesen Hund zum guten Fussgeher zu machen (wenn es auch noch nicht immer so gut klappt). Aber wir arbeiten ausgiebig daran.
    LG Maren und Sydney

  • Hallo...


    ganz kurz: Ich bin ab morgen im Altmühltal für ein paar Tage. Bringe Nemo zu einem dort ansässigen Schäfer mit 1200 Schafen.
    Melde mich, wenn ich zurück bin.
    Liebe Grüße
    Uwe

  • *würg* da wären wir wieder bei dem gezielten Ruck.


    Zitat

    Hallo Danny,
    wollte nur kurz was zu Deiner Frage sagen. Ich rate Dir ganz gezielt vom Geschirr an, einfach weil Du einen jungen Hund hast und sich Muskulatur sowie Knochen dadurch verändern können. Schau das Du für Deinen Hund die wichtigste Person wirst, nämlich der Rudelführer. Ich kann Dir empfehlen ein Halsband zu holen, welche folgendermaßen aussehen. Sie sind geflochten, meist verschieden farbig, haben einen Metallring als Stopper, kannst Du günstig im Raiffeisenmarkt kaufen. Dadurch hast Du eine größere Einwirkung auf den Hund, falls er zieht, was er ja nicht sollte. Sogar ein Welpe schafft es in wenigen Minuten nicht mehr an der Leine zu ziehen, der eine schneller der andere braucht ein bischen länger. Geh einfach völlig ziellos nach rechts, links, ändere immer Deine Richtung wenn Du merkst er beachtet Dich nicht, aber alles relativ schnell mit einem konsequenten, gezielten, kurzen und dem Welpen angemessenen Ruck. Du wirst sehen, er wird Dir ganz schnell seine Aufmerksamkeit schenken. Du wirst auch nicht den Kehlkopf belasten, da die schmalen Halsbänder bei Zug über oder unter den Kehlkopf rutschen, mach Dir keine Sorgen. Glaube mir, der Hund wird es Dir danken und Du wirst glücklich spazieren gehen können. Viel Glück und viel Freude mit Deinem Welpen.
    Nicole

  • Zitat

    Wollte einfach nur klar stellen, das ich nicht, permanent an meinen Hunden rucke, da keiner von den drei Hunden an der Leine zieht, es geht aber auch keiner schleichend neben mir her, weil er Angst hat ich würde über meine Hunde herfallen. Meine Hunde haben kurze, dem Hund angepassten Leinenruck erhalten, also bitte nicht denken, das ich permanent an meinen Hunden ziehe und rucke, ich bin ein Mensch der es liebt seine Hunde positiv mit Stimme und Leckerchen zu unterstützen.
    Also alles nicht so furchtbar böse wie es hier erscheint. :(


    DAS kann ich bestätigen! Die Hunde von Nicole sind durch die Reihe weg sehr selbstständig unterwegs und hören auf den kleinsten Pfiif oder Ruf sofort, wobei die Rufe durchweg mit hohen Tönen (hoher positver Stimme) ausgesprochen werden. Ich habe nicht einmal beobachten können, daß Nicole an ihren Hunden noch "ruckt". Wie und ob in der Lernphase geruckt wurde, kann ich in keinster Weise beurteilen, da ich da nicht dabei war. An Nemo hat Nicole bei einer "Probeführung" recht harmlos geruckt, trotzdem bin ich der Meinung, daß auch dieser Ruck durch positve Bestärkung vermieden werden kann, weil ein Ruck dem Hund definitiv Schmerzen zufügt (wenn auch nur geringe) und ich nicht dem Tier, welches ich liebe, weh tue.


    Ich bleib ich bei meiner Meinung: Leinenruck = Negative Bestärkung
    ...und negativ ist ein verpasstes positiv!


    Liebe Grüße
    Uwe

  • Hi,


    ich meine auch das es ein Nein geben soll den schimpfen tun auch Hunde untereinander (unsere Cherry hat den Yankee auch erzogen und so hat er immer mehr Freiheiten bei ihr)! Und wie Maren schon erzählt brauchen Kinder auch klare grenzen. Richtige Strafe (wie meinen Hund zu verletzen) benutze ich nicht aber es kann schon sein das ich nicht so gut drauf bin oder meine Hunde mich aufregen und ich einen schrei Anfall bekomme (dies muß auch mal sein in manchen Situationen, meine zwei sind dann ganz schockiert da dies nicht so häufig vorkommt, aber wirkt dann auch super).


    Ich denke auch das zu antiautoritär genauso schlecht wie autoritär ist, ein Mittelmaß mit sehr, sehr viel Konsequenz hat bei meinen Hunden sehr viel gebracht.


    Bei der Erziehung mit Hörzeichen wie an der Lockere Leine laufen, Sitz, Platz usw. versuche ich so gut wie möglich nur über Konsequente Motivation zu arbeiten (wie ich auch schon geschrieben habe). Aber wenn mein Hund zB. irgend welche Sachen zerstören oder Essen vom Tisch klauen möchten dann würde ich auf jeden Fall schimpfen.


    Na ja, dies ist wohl ein schwieriges Thema und nicht jeder Hund ist gleich, da sollte man schon unterschiede bei der Erziehung machen. Mit Yankee schimpfe ich zB. sehr selten aber Cherry hat solche Triebe sie mußte (muß) ich manchmal mit einem lauteren Hörzeichen stoppen.


    Meine Hunde sind von Anfang an immer bei Freunden mit dabei, gehen mit in den Urlaub usw. daher ist es für mich und meine zwei sehr wichtig das sie gut hören und sich überall gut benehmen. Unsere Freunde lieben unsere zwei Hunde sehr und selbst zu einer Freundin die keine Hunde mag dürfen meinen zwei immer mit.



    Viele Grüße


    Yankee, Cherry und Christina

  • Guten Morgen Tanja,


    ich wollte kurz einwerfen, das man beim Welpen immer nur kurze Einheiten zum üben ansetzen sollte, so bis 5 Minuten, dann hört die Konzentration auf. Ich bestärke meine Hunde damit, das wenn sie irgendetwas ohne Befehl ausführen, zb. Leg dich, dann lobe ich dafür, wann immer ich meine Hunde beobachte und sie etwas positives beim Spiel oder von sich aus tun, lobe ich. Aber gehe ich gezielt zum trainieren raus, achte ich konsequent auf die Ausführung meiner Befehle. So funktioniert es prima.
    Lieber ganz viele kurze Übungseinheiten beim jungen Hund am Tag, als eine einzige lange.


    Hallo Uwe,


    ich wünsche Dir ganz viel Glück bei dem Schäfer für Nemo und hoffe er bekommt dort ein gutes zu Hause, zu so vielen Schafe, da wäre er wirklich glücklich. Ich will nur hoffen, das Du das richtige tust, denn wer über tausend Schafe hat, hat auch nicht viel Zeit für seine Hunde und Nemo wird dort auch nicht der Einzige sein, das Gespräch hatten wir ja über Marco.
    Übrigends danke das Du mich ins rechte Licht gerückt hast, wie sich meine Hunde im Rudel bei mir verhalten. Vorallem, aber das ich immer mit hoher Stimme arbeite und nur Brumme wenn meine Befehle überhört werden. Komme mir ja schon vor wie der schlimmste Hundequäler auf Gottes Erden. :wink:

  • :shock: Maren,-
    also zu Deinen Ausführugen hier fällt mir ehrlich nix mehr ein... :(
    Calming Signals sind Beschwichtiungssignale der Hunde, wie der Buchtitel ja schon sagt. Und was bitteschön hat ein Brustgeschirr mit Antiautoriterer Kindererziehung zu tun???? *grübel*


    Ich empfehle dringend nachfolgende Literatur:
    Calming Signals von Turid Rugaas
    Der Wolf von Erik Ziemen
    Der Hund von Erik Ziemen


    Zudem "lernen" unsere Haushunde definitiv NICHT durch Strafe sondern nur durch Belohnung/positive Verstärkung egal in welcher Form auch immer.


    liebe leicht geschockte Grüße
    Peaches


    Zitat

    Hi
    Jetzt muss ich aber noch mal Nicole unterstützen. Ich vergleiche irgendwie die Hundeerziehung mit der Kindererziehung (ich habe kein eigenes Kind, aber kriege doch viel davon mit). Irgendwann kam in den sechziger Jahren die antiautoritäre Erziehung auf. (Natürlich soll man seine Kinder nicht schlagen, einen Hund natürlich auch nicht!!!) Aber man versuchte durch Diskussion die Kinder zu erziehen, was sie überhaupt nicht verstanden haben und alle möglichen Grenzen somit überschritten haben, da sie ja auch keine Konsequenzen fürchten mussten. Zum Teil wird diese Erziehung immer noch praktiziert. Kinder brauchen klare Grenzen. Werden diese überschritten, dann gibt es dafür die Konsequenz - Strafe! So ist das mit den Hunden auch. Im Rudel geht auch nicht ein Rudelchef daher und versucht lediglich durch Calming Signals sein Rudel in den Griff zu bekommen. Der arme Hund! Nein, wenn ihm etwas nicht passt, greift er den anderen Hund an, es gibt eine kleine Keilerei, die ziemlich schlimm aussieht. Aber eines ist sicher. Der Alphahund hat es damit geschafft, dass der andere Hund seine Grenze akzeptiert und sich viel besser in das Rudel integrieren lässt. Das ist Hundesprache. Ich habe bis jetzt noch nie einen Wolf gesehen, der seine Welpen nur durchs Spielen erzieht. "Oh, wenn Du mich in Ruhe lässt, spiele ich auch mit Dir" Das wird es niemals geben in der freien Wildbahn und dieses Verhalten existiert heute immer noch! Ein Mensch, der versucht, seinen Hund lediglich durch positive Konditionierung zu bestärken, handelt wider der Natur des Hundes. Diese Art von Erziehung ist total in Mode gekommen, wie auch die antiautoritäre Erziehung in den Sechzigern. Mein Hund wäre allein mit positiver Bestärkung nie dahin gekommen wo sie heute ist. Die Hunde wollen keine Diskussion oder ständiges Leckerligestopfe. Die Hunde wollen Grenzen haben und auch wie Hunde behandelt werden und dazu gehört auch ab und zu eine strenge Hand (kein Schlagen, aber es gibt ja auch noch andere Varianten von Strafe).
    Zu den Würgehalsbändern wollte ich noch sagen, dass Uwe zwar mit den Dingern recht hat. Natürlich sind sie total schädlich, aber auch nur dann, wenn der Hund permanent mit dem Ding laufen muss. Eigentlich ist dieses Halsband zur Korrektur gedacht. Ein kurzer Ruck und der Hund hat begriffen, dass er nicht zu ziehen hat. Danach sollte dieses Halsband wieder durch ein Einfaches ersetzt werden. Dazu ist es eigentlich gedacht!
    Wie gesagt halte ich dieses Geschirr für eine Modeform der antiautoritären Hundeerziehung, welche nach meiner Meinung total dem eigentlichen Hundeverhalten widerspricht. Ein Hundeleben besteht nicht nur aus Calming Signals!
    LG Maren und Sydney

  • Hi,


    ich habe auch fast alle Bücher von animal learn und bin ganz begeistert von diesen Leuten und den Forschungen über Haushunde, da kann man das Verhalten unserer Hunde noch besser Verstehen.


    Viele Grüße


    Yankee, Cherry und Christina

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