Wie laste ich Hund mit Jagdtrieb körperlich aus???

  • Wenn du Rennbahnen meinst, wo die Hunde unkontrolliert hinter irgendner Beute herhetzen, halte ich das für sehr kontraproduktiv - schließlich sollt ihr zusammen jagen - und nicht der Hund alleine.
    Hütehunde lässt man auch an Schafe - ja, aber
    erstens müssen die dort auch kontrollierbar sein - sprich pfeifft der Schäfer, muss der Hund das Kommando befolgen
    und zweitens kann schlecht kontrollierter Hüteinstinkt heutzutage nicht so viel "Schaden anrichten", wie unkontrolliertes Hetzen.

    Ich denke, das ist verständlich.

    Rennbahnen - mal so zum Spass , wo der Hund einfach vom Besitzer gerufen wird und Hundi angewetzt kommt, sind natürlich in Ordnung, aber mit Sicherheit keine Dauerlösung und ausreichende Bewegung.
    Ein Hundefreilauf wär natürlich toll, aber ich habs auch nur mit Schleppleine und Garten hingekriegt ;) und ein Garten ist ja auch bei diesem Dobermann vorhanden - zum Austoben , wenn der Hund ma wirklich "Hummeln im Hintern hat" wird der Garten reichen.

    Glaub mir der Hund ist nach 30 min Futterbeuteltraining, Dummyarbeit und Suchspielen kapputter, als nach zwei Std. wildem toben (wo der Hund eher noch mehr aufdreht) :roll:

    Versuchs einfach mal und berichte über euer Training!
    LG Jana

  • Kann mich Jana nur anschließen :smile:

    Beim gesamten Antijagdtraining ist die Kommunikation zwischen Hund und Halter wirklich das wichtigste, da das Timing auch einfach stimmen muss. Der Halter muss seinen Hund lesen, und der Hund sich auf das Verhalten vom Halter verlassen können :gut:

  • Ja was das Gehorsam angeht stimme ich euch zu.

    Allerdings sehe ich das mit der Rennbahn anders, ja die Hunde (Windhunde) Jagen/Hetzen das ist das wofür sie seit jahrhunderten gezüchtet wurden, eben für die selbständige Hatz ob alleine oder in Gruppe.
    Ich kenne massig Windhunde und auch andere (pinscher,Ridgeback usw) die am renntraining teil nehmen und auserhalb der rennbahn wunder bar zu führen sind, klar muß man achtsam sein denn Jagdtrieb bleibt Jagdtrieb.

    Ja man soll zusammen Jagen das mag angehen, leider kenne ich das genau Jagdverhalten des Dobermanns nicht.Nur das Wild für das er eingesetzt wurde ist mir bekannt.

    Ich selber bin sehr drauf bedacht das mein Windhund nicht Jagd, aber auch mir passiert es das er einen Hasen aufscheut und erst mal hinter her geht, sich aber nach kurzer zeit abrufenlässt.

    Ich sehe die rennbahn und auch das Cursing als für Hetzhunde guten ausgleich, und ja ich habe mal anders gedacht. mag sein das ich durch die arbeit mit der Falknerei und den Windhunden dazu einen anderen Blickwinkel bekommen habe. Nur sehe ich es eben so es gibt auch im jagdbrereich Hunde für verschiedene Aufgaben.Und jeder dieser Hunde ist meiner ansicht nach anders auszulasten.

    Das Abrufen oder ranrufen gehört bei Windhunden mit zum Sprinttraining ausherhalb der rennbahn, klar wird dies auch auf der bahn praktiziert, aber eher selten. hier geht es um das Hetzen, um den hetztrieb und wie soll ein Hetzjäger diesen trieb sonst ausleben?

    Bei dem Dobermann bin ich in diesem fall von dem unverkennbaren Greyhound anteil ausgegangen.

    Hier war ja auch die frage wie einen jagdhund auslasten und da gehört die Rennbahn mit dazu, es ist eine Art der auslastung.

  • Jap, bei Windhunden muss da ein großer Unterschied gemacht werden, da wird man mit dem "Zusammen Jagen"- "Gedöhns" ( :D ) nicht sehr weit kommen, allerdings ist hier ja noch gar nicht klar, wie der Hund jagd, welches Schema er abspult, etc.

    An Infos gibt bisher nur "Ziehen und Wimmern bei Sichtkontakt"

    Das könnte auch noch in die Kategorie "Langeweilejäger" passen.

    Bindung stärken und geistig auslasten sind schonmal sehr wichtig, egal für welchen Hund.

  • Wir haben auch einen Hund aus der Nothilfe (Ungarn) und der ist auch ein Jäger und läuft für sein Leben gern. Drinnen ist er ruhig und unauffällig - eher träge. Aber draußen....geht die Post ab!!!!
    Ich war mit Janosch letztes Wochenende auf nem Dummyworkshop und das war richtig gut. Dort wurde uns in kleinsten Schritten erklärt, vorgemacht und als Skript in die Hand gegeben, wie man das Apportieren aufbauen soll. Auch wurden wir in das 'Einweisen' eingewiesen und die 'Verlorensuche' wurde vorgestellt und auf kleinste Schritte aufgeteilt.
    Der Janosch spielt auch nicht so richtig mit mir, will auch keinen Dummy und vorallem nix zurückbringen.
    Gaaaanz wichtig ist die Bindung aufbauen und das dauert einfach seine Zeit. Vorallem bei Hunden die bisher fast auf sich alleine gestellt waren.
    Ich habe anfangs nur eine 5 Meter Schleppleine genommen und den Janosch geclickert. Immer wenn er zu mir herkommt und mich anschaut, gab's nen Click und Belohnung. Das macht er jetzt schon super. Wenn er in die Leine gesprungen ist, dann bin ich sofort stehen geblieben und habe gewartet bis er mich anschaut oder zurück kommt. Click!!! Das klappt ganz schnell. Erst dann bin ich auf die 10 Meter-Leine umgestiegen. Trotzdem war das erste Laufen mit der 10 Meter-Leine schrecklich. Aber schon am Ende vom Spaziergang hat er die 'magische' Grenze anerkannt. :gut:

    Ansonsten hast ja schon viele Tipps bekommen. Der Janosch der läuft einfach gerne. Der läuft und läuft und wenn der am Laufen ist, hört und sieht der nix mehr. Das liegt den Streuner-Südländer-Hunden im Blut denke ich mal. Und wenn man dann noch nen bewegungsfreudigen Hund wie du hat, dann wäre am Fahrradlaufen lassen auch ne Alternative. Das musst aber auch üben und langsam aufbauen. Aber bei dem Wetter zur Zeit......!!!!:sad2:
    Viel Spaß beim Üben!!!

  • Danke für die vielen Antworten.

    Es sind wirklich viele hilfreiche Sachen dabei.
    Wir wohnen in der Nähe von Trier und hier ist es finde ich leider so, dass es keine guten Angebote für Hunde gibt. Rennbahn gibt es hier auf jeden Fall keine. Und gute Seminare, wo ich mir mal z.B. das Longieren angucken könnte, findet man hier in der Gegend auch nicht. Also ist man wirklich auf sich allein gestellt.
    Ich hab heute morgen bei der 1. Gassi Runde direkt mal an Lunas Aufmerksamkeit gearbeitet. Immer wenn sie sich umgedreht hat "Click", Leckerchen. Das hat wirklich schon gut funktioniert. Das war nämlich noch vor ihrer ersten Mahlzeit. :D
    Heute Mittag werd ich die Schleppe mal wieder auspacken und später dann auch noch im Haus mit dem Futterbeutel anfangen.
    Drückt mir mal die Daumen, dass ich nicht später mit Abschürfungen und Armbruch wieder hier sitze....
    Viele Grüße
    Melanie

  • Zitat

    Und gute Seminare, wo ich mir mal z.B. das Longieren angucken könnte, findet man hier in der Gegend auch nicht. Also ist man wirklich auf sich allein gestellt

    Stimmt nicht, du hast dieses Forum hier :-)

    Such mal hier im Forenbereich unter Longieren. Da hat die Userin Sternflut und ich meine mittlerweile auch noch jemand anderes, Videos eingestellt, wie man Longieren aufbaut mit teilweise schön detaillierten Erklärungen.

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