Hunderauferei. Unterbinden oder dulden?

  • Hi,


    ich lese viel im Forum zum Thema Auseinandersetzunen zwischen Hunden.
    Viele sagen "das machen die unter sich aus", viele andere sagen: "das würd ich nie die Hunde unter sich ausmachen lassen".


    Neulich im Feld kam vom Seitenweg eine Frau mit Hund, der rannte los und zu Snoop hin. Beide Hunde standen sich kurz mit erhobenen Köpfen und gereckten Schultern "gegenüber" und starten dann eine Rauferei.


    Ich ging einfach weiter, die Frau reagierte auch nicht, ging auch einfach weiter.
    Die Hunde kurrten, bellten, sprangen aneinander hoch, kugelten durcheinander... Wir entfernten uns beide von ihnen. Nach ca. 30 Sekunden kehrte bei den Hunden Ruhe ein, und sie liefen zusammen hinter uns her.


    Die Frau und ich kamen ins Gespräch. Sie freute sich sehr, jemanden zu treffen, der nicht sofort Panik bekommt, wenn Hunde sich mal zoffen, mir gings genauso.
    Wir hatten eine Stunde einen schönen Spaziergang und die Hunde liefen friedlich und entspannt.


    Solche Zusammentreffen könnte ich einige aufzählen.


    Mich würde mal interessieren, wie ihr darüber denkt?
    Geht ihr auch relativ locker mit diesem Bereich der Hundekommunikation um, oder stuft ihr sowas unter schlechtem Gehorsam oder aggressivem Verhalten ein?


    Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich Snoop nicht zu anderen Hunden hinrennen lasse, ohne vorher mit dem Besitzer zu sprechen.
    Andere Hundehalter sehen das aber oft nicht so eng und so kommt es nun mal gelegentlich zu solchen Begegnungen.
    Aber auch, wenn vorher abgesprochen ist, beide Hunde von der Leine zu lassen, gibts ja auch schon mal solche Situationen.


    Also, wie steht ihr dazu und warum?


    Lg Christine

  • Es ist immer die Frage, was man als Spiel und als Rauferei auffasst. Man muss die Hunde genau beobachten. Ich habe schon Hunde erlebt, die standen voll auf Angriff und Frauchen meinte, der will spielen. Das erkenne ich aber an meinem Hund und am anderen Hund und da mein Hund sehr deutlich zeigt, was abgeht, kann ich auch dem anderen Menschen sagen, wann er seinen Hund abrufen soll.


    Aber eigentlich geht es mir wie du es selber beschrieben hast. Erst werden die Fronten geklärt, mein Hund erzieht liebend gerne Junghunde und das sieht auch manchmal wüst aus, wenn aber das der andere Besitzer zulässt, kehrt in kürzester Zeit Ruhe ein und die Hunde laufen friedlich miteinander spazieren.


    Wenn ich aber besonders aufdringliche HUnde erlebe, die echt nicht kapieren, dass mein hund das nicht will und der Besitzer dann meinen Hund als aggressiv beschimpft, was sie gewiß nicht ist, dann geh ich meines Weges. Daher geh ich auch oft alleine, da viele vergessen haben, dass sie einen Hund haben und nicht ein Baby.


    LG Schoepnhauer

  • Hallo, Christine,


    ich war bisher auch immer einer von der
    " die machhen das unter sich aus"-Fraktion.
    Und hab Lucky nach Absprache mit dem anderen HH toben lassen.
    Vor ein paar Wochen allerdings wurde der Dicke
    von seinem bis dahin besten Kumpel übel am Ohr verletzt,
    der andere Hund hat sich regelrecht festgebissen.
    Lucky lag zwei Tage total apathisch in der Wohnung rum
    und mußte 14 Tage Antibiotikum nehmen.
    Seitdem bin ich etwas vorsichtiger,
    das legt sich aber auch schon wieder. ;)


    Liebe Grüße
    Daggi

  • Wenn es eher ein Spiel ist und alles eays, dann lasse ich sie machen, bis einer deutlich zeigt, das er nicht mehr mag. Wenn es eher eine brenzlige Situation ist, die schon nach Commentkampf ausschaut, entferne ich mich auch erst und pfeife, in der Regel gehen die dann auch auseinander, wenn nicht splitte und trenne ich es mit einem deutlichem "HE" und hoffe es von dem Besitzer des anderen auch.
    Denn wenn mein Hund auf Pfiff nicht reagiert, ist es für mich ein Zeichen, das es ernsthafter ist und auch richtig umschlagen kann.


    Auf einem eingezäunten Gelände lasse ich deutlich mehr zu als in einem Hundeauslaufgebiet mit Fluchtmöglichkeit und auf öffentlichen viel frequentierten Wegen unterbinde ich auch jegliches Spiel.

  • Hallo Christine,


    ich bin auch nicht so hysterisch... Aber es hängt für mich auch immer davon ab, welcher Hund verwickelt ist.


    Während z.B. für meinen Bobby so eine Klopperei zwar doof ist, aber nicht sooo schlimm, ist es für meine Teak die Kriegserklärung auf Lebenszeit mit dem Hund.


    Was ich damit meine: Es gibt Rassen (Individuen) für die ist eine Klopperei nicht gleich das Ende der Welt. Es gibt aber welche, da ist es so. Und da würde ich schon unterscheiden, was ich tue.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Eigentl. bin ich ja auch aus der "die klären das unter sich" Fraktion ABER


    meine Befürchtung ist immer mehr, dass Johnny sich irgendwann "verlassen" fühlt und denkt:
    "Man jetzt hat die mich schon wieder in eine Rauferei geschickt!"


    Neulich im Wald sind wir auf eine Frau gestoßen die augenscheinlich auf uns gewartet hat, sie fragte, ob unsere spielen können... noch bevor ich was sagen konnte und die Schlepp abmachen konnte, war der Fremde Hund schon von der Leine und schleichte sich an!
    Ich habe Johnny frei gegeben (er hat auf das "ok" gewartet, ein riesen Fortschritt bei uns)
    Und was passiert? Der andere Hund geht sofort auf Johnny drauf.
    Super!
    Nun bin ich doch die Dumme, weil Johnny von mir ein OK bekommen hat, das er spielen kann!


    Ich bin dann zügig weiter und habe Johnny gerufen, er kam auch sofort aber dennoch für ihn scheiße...


    Oder was meint ihr???


    Trixmix

  • hallo Christine,
    du hast in dem Moment aus einem Bauchgefühl heraus entschieden. Und hast damit für DIESE Situation die richtige Entscheidung getroffen.


    Dies kann in einer anderen Situation ganz anders aussehen und enden wenn du nicht auf dein Gefühl "hörst".


    Also für mich gibt es kein "das machen die untereinander aus".


    Die jeweilige Situation, mein Bauchgefühl und natürlich der jeweilige Hund (ob er damit umgehen kann) entscheidet was ich zulasse.


  • Warum war das für ihn Scheiße? Er hat das doch längst wieder vergessen und unter der Rubrik neue Erfahrungen angehakt. Wieso bist du die Dumme? Was hättest du sonst tun sollen? Den Hund bei dir behalten, wenn der andere ihn anmacht?


    Bedenke, unter Hunden gehen Signale aus, die wir nicht immer sehen und wer weiß, was jeder Hund wirklich signalisiert hat? Und glaube ja nicht, dass all das, was du als Spielen verstehst für Hunde spielen ist. Und nicht jede blöde Anmache ist Angriff.

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