Hunderauferei. Unterbinden oder dulden?
-
-
Ein intaktes Sozialverhalten heißt nicht, dass alle Hunde nur lieb zueinander sind, sondern dass sie Grenzen setzen. Und das kennt Deiner offensichtlich nicht, weil Du ihn davor "schützt" - oder andersrum, ihm die Chance nimmst Grenzen zu lernen.
ZitatAuch Hunde, die ihn, natürlich sind beide angeleint, anknurren, fordert er auf, zu spielen. Macht er das nun provokativ???
Nein, er macht das, weil er es nicht anders gelernt hat. Er versucht das anzuwenden, was man als Welpe eben gelernt hat. Doch er ist kein Welpe mehr und es steht ihm nicht zu Hunde "anzuspielen", die ihm bereits auf nette Art "Nein" sagen.
ZitatAaron ist trotz der negativen Erfahrungen immer noch auf alle Hunde positiv zu sprechen und möchte mit jedem spielen.
Das gehört sich für einen Jungrüden nicht. Das ist ja so als ob der Nachbarsteenager Dir zur Begrüßung das Spielschippchen aus Kindertagen an den Kopf wirft
Du solltest den Kontakt zu Nicht-Spielen-Wollenden erwachsenen Hunden suchen, die ihm Grenzen setzen. Und dann mal die Finger draußen lassen, auch wenn es schwer fällt - denn es wird erstmal rumpeln :wink:
Viele Grüße
Corinna -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Hunderauferei. Unterbinden oder dulden?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Also wenn mir ein Typ penetrant am Hintern hängen würde, und dann auch noch anfangen würde dauernd auf mich "aufzureiten", der hätte schon viel früher eine deftige Abfuhr bekommen
(also ich verstehe den Golden Retriever vollkommen).
Ich lasse die Hunde nicht gerne raufen.
Berny ist mein Raufer Nr.1 . Wenn der einen Hund von weitem sieht, fängt er schon an steif zu gehen, Pinkelt demonstrativ überall hin und macht die "Rüdenshow". Inzwischen weiss ich, dass er das nicht macht, um die Rüden zu provozieren (je grösser der andere Rüde, desto ärger die Show) sondern eher so als Pseudo-beschwichtigung. Er meint, wenn man sich nicht so verhaltet (langsames, steifes gehen, Blickkontakt ausweichen), geht der andere auf ihn los. Und geht aber auch sofort auf den anderen los, wenn er mal nicht brav langsam und steif geht (zB weil der einen anderen Hund sieht). Auch unterwirft er sich nie, er weiss nicht wie das geht. Raufereien hören also immer mit "unentschieden" auf und Berny geht den anderen sofort wieder an, wenn der nicht sich langsam/vorsichtig Bewegt, oder beim nächsten mal, wo wir ihn treffen.
Den Berny raufen zu lassen bringt also genau gar nix. Denn Berny will ja eingentlich nur seine Ruhe haben (souveräne Rüden erkennen das sofort und ignorieren ihn einfach, worauf er sie auch einfach ignoriert). Deswegen darf Berny an der Leine, in der Strasse zu gar keinem Hund (ausser ich weiss schon, das ist ein Weibchen). Raufen lass ich ihn gar nicht mehr, es kommt eh nie was dabei raus. Ausserdem ist er jetzt 12 und hat Arthrose, da muss das wirklich nicht sein.
Daika lass ich sehr viel tun, weil sie das einfach relativ gut regelt. Nur mit den beiden Nachbarhündinnen lass ich sie gar nicht mehr zusammen. Daika will mit ihnen spielen und die beiden mobben sie jedes mal zu zweit massiv (Besitzer findet "die spielen" :irre: ). Einmal hab ich sie machen lassen, aber nachdem Daika schon brav auf dem Rücken gelegen ist um sich zu unterwerfen und die Beiden ihr noch immer dauernd knurrend in den Bauch gezwickt haben, hat es mir gereicht. Was soll sie denn da lernen, dass Unterwerfen nichts bringt?
Roots versteht sich mit jedem und er rauft nicht. Wenn er einen anderen Hund zurechtweist, macht er das mit kleinen Gesten, nie mit diesem proletenhaften Getue wie Berny.
Daheim passe ich sehr auf mit Kausachen und Futter. Denn da Berny der totale Futterneider ist, hat er schon zweimal fast ne kleine Rauferei mit Daika angefangen (nix tragisches, aber ich mag es trotzdem nicht).
-
Bianca, wenn ich es richtig verstehe, meinst du, ich soll ihn einfach von der Leine lassen und die Hunde klären das unter sich. Wenn der andere Hund uns aber schon aggressiv entgegen kommt, dann wäre es doch meines Erachtens nach falsch, die beiden auch noch gemeinsam von der Leine zu lassen???!!! In einem anderen Thread hier habe ich gelesen, dass Hunde, die solche Situationen erlebt haben, nun psysisch "gestört" sind und zu Angstbeißern geworden sind. DAS möchte ich aber auf keinen Fall!!!!
Ich gehe auch nicht prinzipiell jeden Rüden aus dem Weg. Letztens sind wir einem Huskymix begegnet. Von der Leine gelassen, hat er auch erst Aaron mächtig eingeheizt, aber da hatte er verstanden, wie er sich ihm gegenüber zu verhalten hat und schon sind beide friedlich nebenher gelaufen. Aber vielleicht muss ich nur noch etwas Geduld haben und ihn weiterhin mit vielen Hunden zusammen spielen, laufen lassen, damit er das lernt. Muss noch kurz erwähnen, dass Aaron eigentlich das Rudelverhalten hat besser lernen können, als manch anderer Hund, da er im TH die ersten 4 Monate seines Lebens in einem Hunderudel aufgewachsen ist und dort von einem älteren Rüden erzogen wurde! -
Zitat
Die Unterbrechungen sind da, weil der Kameramann dazwischenquatscht und die Hund drauf hören - kurz
ah? oh!
dann habe ich wohl falsch interpretiert. -
Ich höre leider auch keinen Ton und auf meinem Uralt-PC bin ich froh, dass die Videos überhaupt stockend laufen
Aber so wie ich das erkenne, verteidigt der Husky im ersten Video seine "Beute". Würde ich wohl so nicht dulden. Der Husky entfernt sich erst und stürzt sich dann sofort auf den "Dieb". In diesem Fall würde ich die Beute selbst einsacken. Wer Ressourcen ernsthaft verteidigt, der verliert sie bei mir grundsätzlich.
Im zweiten Video sehe ich einen eher unsicheren Hund, der ziemlich stark von zwei anderen Hunden bedrängt wird. Es scheint mir etwas, als hätte dieser Hund nicht gelernt, dass er bei seinem Herrchen Sicherheit finden würde, jedenfalls fühlt er sich irgendwann so bedrängt, dass er nur noch im "Angriff" eine Lösung sieht. Hier hätte ich eher eingegriffen und den kleinen Hund spätestens beim "Aufsteigen" auf Abstand gehalten und meinem Hund damit gleichzeitig gezeigt, dass ich aufpasse und er die Situation nicht allein regeln muss.
-
-
Also in dem letzten Video, es ist schlecht zu erkennen, aber ich glaube, da lag vorher schon etwas in der Luft,so wie die drei da teilweise standen. Dann das Aufreiten des einen zeigte schon deutlich, das es hier um etwas ging. Und die Rauferei hat eindeutig mit dem HEJ des Halters angefangen,war wie ein Startschuss. Er hätte besser die Klappe halten sollen, dann, sie hätten bei dieser Stimmung da vielleicht auch nicht stehen,klönen und filmen sollen,sondern besser auf die Körpersprache der Hunde achten .Was man nun nicht weiss,kannten die Hunde sich,gehörten da zwei zusammen? Aber das, was ich erkennen konnte,das würde ich auf jedem Fall so interpretieren. Da lag Klärung in der Luft
-
Zitat
Ich höre leider auch keinen Ton und auf meinem Uralt-PC bin ich froh, dass die Videos überhaupt stockend laufen
Aber so wie ich das erkenne, verteidigt der Husky im ersten Video seine "Beute". Würde ich wohl so nicht dulden. Der Husky entfernt sich erst und stürzt sich dann sofort auf den "Dieb". In diesem Fall würde ich die Beute selbst einsacken. Wer Ressourcen ernsthaft verteidigt, der verliert sie bei mir grundsätzlich.
Es ging mir dabei nicht um die Ursache, sondern um den Kampf an sich, der ritualisiert war.
Aber zum Thema Beute verteidigen - find ich interessant. Meine Hunde dürfen das. Allerdings sorge ich "draußen" immer dafür, dass es keine Beute gibt, weil andere Hunde diese Grenze oft nicht kennen oder ignorieren.
Viele Grüße
Corinna -
@Ati und Aaron
Ich finde das Verhalten für einen 9 Monate alten Jungrüden eigentlich relativ normal. "Schnösel" nennen wir diese Halbstarken in der Hundeschule. Einerseits fühlen sie sich schon richtig groß und erwachsen, aber andererseits benehmen sie sich wie Welpen.
Ja, ich würde schon sagen, dass die Spielaufforderungen eine Art Beschwichtigung, aber auch Herausforderung sind, allerdings haben viele erwachsene Hunde ein Problem mit dieser Aufdringlichkeit und reagieren dementsprechend heftig.
Meiner Erfahrung nach legt sich dieses Verhalten eh, wenn der Hund älter wird und ich würde es deswegen jetzt auch nicht provozieren. Merkst du, dass ein anderer Hund mit der schnöseligen Art deines Hundes überfordert ist, dann nimm deinen halt weg. -
Zitat
@Ati und Aaron
Ich finde das Verhalten für einen 9 Monate alten Jungrüden eigentlich relativ normal. "Schnösel" nennen wir diese Halbstarken in der Hundeschule. Einerseits fühlen sie sich schon richtig groß und erwachsen, aber andererseits benehmen sie sich wie Welpen.
Ja, ich würde schon sagen, dass die Spielaufforderungen eine Art Beschwichtigung, aber auch Herausforderung sind, allerdings haben viele erwachsene Hunde ein Problem mit dieser Aufdringlichkeit und reagieren dementsprechend heftig.
Meiner Erfahrung nach legt sich dieses Verhalten eh, wenn der Hund älter wird und ich würde es deswegen jetzt auch nicht provozieren. Merkst du, dass ein anderer Hund mit der schnöseligen Art deines Hundes überfordert ist, dann nimm deinen halt weg.Vielen lieben Dank Sascha. Da hast du mich jetzt beruhigt und ich werde genauso weiter machen wie bisher.
Schönes WE!
-
Corinna
Naja, die Ursache ist mMn eben schon immer wichtig, weil ich grundsätzlich am ursächlichen Problem arbeiten möchte, reine Symptombekämpfung wird es bei mir nicht geben. Deswegen kann ich nicht pauschal sagen: Trenn ich - trenn ich nicht, ist okay - ist nicht okay.
Jedes Verhalten ist prinzipiell erstmal okay und richtig. mir geht es mehr darum Verhalten langfristig zu beeinflussen und dem Hund Verhaltensalternativen aufzuzeigen.Zur Beuteverteidigung: Jein, Sascha darf schon durch Knurren etc. zeigen, dass dies seine Beute ist, ich lege nur sehr viel Wert darauf, dass ihm eine Beute niemals so richtig wichtig wird. Ich will nicht, dass er wegen eines Knochens ernsthaften Streit mit einem anderen Hund anfängt und ein Kommentkampf ist ein ernsthafter Streit. Ein bisschen Geplänkel, ein bisschen Knurren - kein Thema, das stört mich nicht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!