ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Es kam also nur einmal dazu, dass die Leine ausversehen weggerutscht ist. Mein Mann hat Brandwunden. Er hat sich wirklich bemüht, die Leine zu halten.

    Als Tip, wenn man mit Schleppleine arbeitet: griffig Handschuhe. Ok, im Sommer halte ich mich auch nicht immer an diese Regel, aber das hilft echt, vor allem wenn der Hund anfangs noch relativ oft in die Leine knallt. Jetzt im Winter ist es mit Handschuhen ja auch nicht so nervig. Ich nehme je nach Wetter gummiert Arbeitshandschuhe oder Reithandschuhe.

  • Ja. Unbedingt. Schleppi nie ohne Handschuhe. Die zeiht er dir nur einmal über die nackte Haut :verzweifelt: vor allem hat man mehr Mut, richtig zu zupacken wenn nötig.

    Er zeigt aber gute Ansätze. Dass er teilweise schon weitergehen kann ist ja schon mal super.

  • wir hatten heute ein wirklich tolles erlebnis

    ich bin mit änni auf einem wanderweg gelaufen,eine seite ist ein see,andere felder und am ende eine obstwiese von einem biohof.

    wir sind auf höhe dieser obstwiese,(am ende ist eine strasse am wald zu dem hof) da kommen uns 3 vierbeiner entgegen... ich will grad rufen man möge seine hunde zurückrufen ,da seh ich das es rehe sind,jungtiere vom letzten jahr....

    ich bin dann mit änni stehengeblieben damit die drei ihren weg gehen können,wußte ja nicht wohin die wollten..... die kamen einfach weiter direkt auf uns zu.... etwa 5 m vor uns blieben sie stehen,stutzten kurz und gingen dann ruhig über den weg ins gestrüpp richtung see.

    änni war die ganze zeit ruhig und hat geschaut... normal setzt sie sich bei sichtung ,diesmal aber war es sehr sehr nass und hat geregnet ,so ist sie stehengeblieben........mich angeschaut,einen keks bekommen,dann wieder die rehe angeschaut... ohne einen mucks zu machen.erst als die im gestrüpp verschwundenw aren hat sie kurz gebellt und wollte beim weitergehen dann doch mal nachsehen wo die abgeblieben sind.

    die über drei jahre training haben sich so gelohnt,wir haben soviel geschafft ... in solchen situationen wird mir das immer wieder sehr bewußt.

    wie oft hab ich auf dem weg schon überlegt sie mal ohne leine laufen zu lassen........aber immer wieder haben wir dort rehbegegnungen,wenn auch nicht so nah wie heute.... und änni hat eine pra ,sie verleirt ihre sehrkraft ,da war/ist mir das risiko dann einfach zu groß.

    lg

  • Das klingt super toll :applaus:


    Archie hat uns heute angezeigt, dass da Rehe sind. Links und rechts von uns waren Felder und vereinzelt mal ein paar Bäume. Wir konnten so fast alles überblicken, konnten aber keine Rehe sehen. Archie war sich aber ganz sicher. Und irgendwann hüpften auf einmal ein paar Rehe links von uns übers Feld und dann hinter die Bäume. Ich wollte Archie mit Leberwurstschlecken belohnen. Wollte er aber nicht. Stattdessen wollte er lieber sein Spielzeug haben. Zwischendurch blieb er dann mit Spieli im Maul stehen, hat die Rehe angeschaut (man konnte sie noch zwischen den Bäumen sehen) und kam dann immer zu uns :applaus: :herzen1: er war auch gar nicht doll aufgeregt.

  • Das klingt sehr gut!

    Sehr gut, dass er euch anzeigt, wie er belohnt werden will - und dass ihr das auch so lesen könnt und übernehmt!

    (Meine Trainerin sagt immer „Der Hund entscheidet, was eine Belohnung ist.“)

    Für mich liest sich das schon fast nach zu schön um wahr zu sein :beaming_face_with_smiling_eyes: So ein Erfolg in so kurzer Zeit.

    Meine Greta (oder ich?) bin/sind da härtere Kaliber :pleading_face:

    Alles Gute weiterhin, erfolgreiches Training - allen hier!

  • Ist das jagdverhalten bei euren Hunden immer gleich, egal wer mit ihnen Gassi geht?

    Oder zeigen sie da auch mal Unterschiede?

    Meine Schwester, die den Hund betreut, wenn ich nicht da bin, lässt Kaya nicht von der Leine, weil sie ihre Körpersprache nicht so gut lesen kann und zu spät abbricht und dann ist der Hund u. U. weg.

    Kaya spannt auch genau, wenn ich abgelenkt bin, z.B. weil ich Gassibekannte mit ihren Hunden dahab. Da versucht sie schon mal, die Lücke zu finden und ich leine tendenziell mehr an.

    Hier in der fränkischen Pampa ist es aber auch einfach so, dass sehr viel und fast überall Wild unterwegs ist. Trotzdem kann Kaya mittlerweile auch hier zu 80 bis 90% im Freilauf sein, weil ich die Deckungen kenne, wo fast immer Wild, ist und sie bei Wildorientierung den Abbruch gut annimmt.

    Trotzdem bleibt sie Jägerin und alle paar Wochen passiert es mir schon, dass sie anhetzt.

    Es gehen ausser mir und meiner Schwester im Grunde keine anderen Leute mit ihr Gassi. Und wenn würde ich denen sagen, dass sie an der Schlepp bleiben soll.

    Gestern z.B. stolpern wir über einen Sprung Rehe, der aus dem Senffeld über den Weg rennt. Da ist Kaya durchgestartet, aber hat sich nach ca. 60m abpfeifen lassen. Das, denke ich, würde bei anderen nicht klappen, und sie wäre erstmal weg.

  • Sehr gut, dass er euch anzeigt, wie er belohnt werden will

    Das finde ich auch richtig toll. Damit hat er schnell während des Trainings angefangen. Wenn er Wild gewittert hat und aufgeregt wurde, hat er oft einen Tannenzapfen gesucht und uns den dann für die Füße geschmissen :lol: so kam ich dann darauf, dass das für ihn ein guter Ersatz ist.

    Für mich liest sich das schon fast nach zu schön um wahr zu sein

    Mittlerweile glaube ich, dass er gar nicht so der große Jäger ist. Er hat deutliches Interesse an Rehen, aber heute hat er wieder sein Spieli bekommen und dann waren ihm die Rehe auf einmal sogar egal.


    Ich wünsche euch allen auch viel Erfolg :bindafür:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!