ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Dass Hunde unter Spannung in pseudo Jagdverhalten kippen ist jetzt nicht so selten.
Daher ist es sehr gut möglich, dass Pixie die aufgebaute Spannung so entladen will.
Lösung: einzeln mit den Hunden arbeiten, oder sehr bewusst darauf achten, dass beide Hunde genug Abstand zu einander haben, mehr Fokus auf Management in der Arbeit legen.
Kein Blitzableiter und kein Ressourcen Problem triggern.
Und direkt anschliessend an die Arbeit Hunde an die
Kurze Leine und gehen. 10-15min gehen baut wunderbar Spannung ab, wenn der Hund dabei nicht herum rennen kann sondern einfach nur neben einem her geht.
Indoor dasselbe.
Hund nach Tricks etc sofort entweder auf seine Decke schicken, wo er in die Ruhe kommt. Oder anbinden wenn sie Unterstützung brauchen, oder eine Schleckmatte anbieten um Spannung abzubauen.
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Und direkt anschliessend an die Arbeit Hunde an die
Kurze Leine und gehen. 10-15min gehen baut wunderbar Spannung ab, wenn der Hund dabei nicht herum rennen kann sondern einfach nur neben einem her geht.
Indoor dasselbe.Hund nach Tricks etc sofort entweder auf seine Decke schicken, wo er in die Ruhe kommt. Oder anbinden wenn sie Unterstützung brauchen, oder eine Schleckmatte anbieten um Spannung abzubauen.
wobei hier tatsächlich unterschieden werden muss, ob die Ruhe extrinsisch, also von Außen aufgezwungen, oder intrinsisch, also aus dem eigenen, inneren Antrieb des Hundes erzeugt wird.
Um dem Hund selber die Fähigkeit zu geben, von sich aus zur Ruhe zu kommen, sind nicht von Außen erzwungene Maßnahmen zu bevorzugen.
Es gibt z. B. durchaus Situationen, wo wildes Rennen ein absoluter Stressabbauer ist.
An kurzer Leine müsste der Mensch joggen, denn nur so erreicht er das normale Trabtempo eines Hundes, bei dem der Hund bewegungstechnisch auf seine Kosten kommt und Stress abbauen kann.
Neben dem Stressabbau ist aber auch der Faktor des Defokussierens wichtig, also dass der Hund "etwas Anderes" in den Kopf bekommt.
Bewährt hat sich hier ein längerer Kausnack, weil hier neben dem Effekt, dass Fressen den Gedanken an Jagd im Kopf wegbläst, auch noch der Effekt der Produktion von Serotonin eintritt - und dieses Hormon stärkt den Parasympathikus, welcher den Organismus zur Ruhe bringt ... also Stress abbaut.
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Nein, da widerspreche ich dir.
Und tausende Dummy Leute.
Gehen an kurzer Leine in normalem Tempo schafft Ruhe.
Darum funktioniert es so wunderbar, Hunde über ruhiges Fusslaufen in die Ruhe zu bringen.
Hunde profitieren sehr wohl sehr gut davon, wenn ihnen das "aufgezwungen" wird. Sonst könnte man es nicht so effizient in der Arbeit umsetzen.
Nicht immer muss es vom Hund aus sein.
Und wildes rennen kann genauso kontraproduktiv sein, gerade wenn der Hund wie eine Seite vorher, das Rennen zum jagen nutzt. Dann hast du schnell ne superdolle Verknüpfung je nach Hund.
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wildsurf Jetzt wirfst du aber einiges durcheinander.
Hierauf
Und direkt anschliessend an die Arbeit Hunde an die
Kurze Leine und gehen. 10-15min gehen baut wunderbar Spannung ab, wenn der Hund dabei nicht herum rennen kann sondern einfach nur neben einem her geht.
und hierauf
Indoor dasselbe.
Hund nach Tricks etc sofort entweder auf seine Decke schicken, wo er in die Ruhe kommt. Oder anbinden wenn sie Unterstützung brauchen, oder eine Schleckmatte anbieten um Spannung abzubauen.
kam mein Hinweis, dass es sinnvoll ist, zwischen extrinsischer (von außen bewirkter) und intrinsischer (von innen bewirkter) Motivation zu unterscheiden - denn extrinsische Motivation wirkt eben nur so lange, wie ein Einwirken von Außen möglich ist.
Intrinsische Motivation ist aber eine Selbstmotivation, also etwas was aus eigenem Antrieb gemacht wird - oder eben auch geleistet werden kann, ohne dass eine Einwirkung (eine Maßnahme) von Außen erfolgen muss.
Gerade bei der Steadyness ist die innere Motivation des Hundes entscheidend für die Verlässlichkeit.
10-15min gehen baut wunderbar Spannung ab, wenn der Hund dabei nicht herum rennen kann sondern einfach nur neben einem her geht.
Ja - dem habe ich auch nicht widersprochen.
Geht aber nur, wenn der Hund dann auch an der Leine ist.
Das langsame Gehen bewirkt eben keinen Spannungsabbau, sondern dass der Hund "aufgibt" - irgendwann sieht er ein, dass er von der kurzen Leine nicht wegkommt, und dieses langsame Tempo, welches ihm aufgezwungen wird, einhalten muss.
Das bewirkt aber eben nicht, dass der Hund irgendwann mal von sich aus nach Stress 10-15 Minuten langsam geht, um Spannung abzubauen.
Menschen haben das Einsichtsvermögen, solche Entspannungstechniken bewusst zum Stressabbau anzuwenden.
Ich halte zwar sehr viel von Hunden und deren Denkfähigkeiten - aber dieses sehr abstrakte Einsichtsvermögen traue ich ihnen nun doch nicht zu.
Mein "in bestimmten Situationen kann Rennen ein guter Stressabbau sein" bezog sich auf deine Aussage: "Angeleint gehen ohne Rennmöglichkeit baut Stress ab" und diese Aussage suggeriert, dass Rennen grundsätzlich kein Stressabbaufaktor wäre.
Dem habe ich widersprochen.
Natürlich nicht, wenn andere Reize, jagdliche z. B., die Gefahr bergen, dass der sowieso schon im Jagdmodus befindliche Hund dann weg ist.
Sicheres Areal oder ein zuverlässige zu-mir-Kommen ist dafür schon notwendig.
Grundsätzlich: Wenn ich will, dass mein Hund lernt sich hormonell gar nicht erst so hochzuspulen, dass er nur noch durch äußere Maßnahmen kontrolliert werden kann, dann muss ich ihm dabei helfen, eine entsprechende Resilienz gegenüber den Impulse auslösenden Reizen zu entwickeln.
Dazu muss ich
- den parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems stärken
- Denken fördern
- mein Training so gestalten, dass er sich gar nicht erst so hoch spult
- für einen Ausgleich sorgen, wo der Hund Spannung abbauen kann
Das muss Hand in Hand gehen, und Defokussierung ist eines der Instrumentarien, die sehr hilfreich sind um einen Tunnel zu verhindern.
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Danke schon Mal für die Antworten. Ich komme heute erst zum Lesen.
Ich achte aber mal weiter drauf.
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Das Training mit Archie läuft sehr gut. Wir gehen einen etwas eigenen Weg, was das Thema angeht. Für Archie scheint es so zu passen und für mich auch.
Wenn er Rehe rennen sieht, bleiben wir stehen, er darf hinterher schauen und dabei Leberwurst schlecken. Einfach weiter gehen klappt nicht so gut. Dann hüpft er aufgeregt an der Leine hin und her und ist gar nicht mehr ansprechbar.
Wenn er Rehe sieht, die schnell aus seinem Sichtfeld verschwinden, möchte er lieber kurz was hetzen. Dafür haben wir ein Gummispielzeug. Darauf kann er auch kauen, das scheint ihn etwas zu beruhigen.
Gestern und heute haben wir so viele Rehe, Kaninchen und Fasane gesehen, wie noch nie.
Fasane sind tatsächlich gar nicht mehr spannend für ihn.
Gestern ist genau vor ihm ein Kaninchen losgerannt. Er gleich hinterher und mit so viel Karacho, dass es meinem Mann die dreckige Schlepp aus der Hand gerissen hat. Ich habe trotzdem gerufen und obwohl er "frei" war, drehte er um und kam zu mir. Gab natürlich Party.
Kurz davor hatte er 2 Rehe gesehen, die ca. 7 Meter neben uns auf einem Feld losrannten. Archie stand auf den Hinterbeinen und hat ihnen nachgeschaut. Ich habe ihn dann ruhig angesprochen und dann konnte er schlecken und hinterher schauen.
Heute ist ihm wieder ein Kaninchen direkt vor die Nase gerannt. Er hinterher und ich habe ihn gerufen. Die Leine hat sich an nem Busch festgehakt. Archie wollte dann zu mir zurück. Ich bin mir jetzt nur nicht sicher, ob es daran lag, dass er festhing oder ob er auf mich reagiert hat.
Er zeigt auch zuverlässig Rehe im Wald an. Wenn keine da sind, läuft er ganz entspannt. Sind irgendwo welche, wird er hektischer und fängt das Schnüffeln und Scannen an. Da schicke ich ihn dann immer weiter.
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Wie kommt es, dass er sich nach wie vor wiederholt losreißen kann?
Das würde ich unbedingt vermeiden, denn jedes Hetzen ist Erfolg und unheimlich selbstbelohnend.
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Er zeigt auch zuverlässig Rehe im Wald an. Wenn keine da sind, läuft er ganz entspannt. Sind irgendwo welche, wird er hektischer und fängt das Schnüffeln und Scannen an. Da schicke ich ihn dann immer weiter.
Fährt er denn wieder runter, wenn du ihn weiter schickst?
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wenn meine rehe anzeigt ,und das macht sie sehr zuverlässig,dann hilft es wenn ich das bestätige indem ich sage "alles gut,ich habs mitbekommen" o.ä. .änni setzt sich dann sofort auf den popo und wir schauen gemeinsam ob wir was sehen.dann gibt es ein ruhiges weiter und wir gehen weiter.
klappt inzwischen auch ohne keks .....
sieht sie wild zuerst ,dann setzt sie sich sofort und wartet was von mir kommt.... in dem fall holt sie sich noch ihren keks ab wenn ich sage "wir gehen weiter"
kein geschrei mehr,kein hibbeln mehr... selbst bei rehen in bewegung bleibt sie mitlerweile ruhig,bei rehen auf der flucht(die riechen laut jäger noch mal ganz anders) ist sie angespannt,bellt aber nicht mehr.
das ganze hat bis hier hin gute 3 jahre training gebraucht ... und das täglich...
lg
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Wie kommt es, dass er sich nach wie vor wiederholt losreißen kann?
Die Leine ist meinem Mann durch die Hand gerutscht, weil alles so schnell ging und Archie mit voll Karacho reingerannt ist. Ansonsten war die Leine immer in der Hand.
Das Kaninchen, wo das mit der Schlepp passiert ist, ist direkt vor ihm hochgegangen und er war in dem Moment so ca. 8 Meter vor uns und hat entspannt geschnüffelt. Damit konnten wir nicht rechnen. Doch er ist ja stehen geblieben und nicht dem Kaninchen weiter hinterher.
Da, wo sich die Leine um einen Busch gewickelt hat, hatte mein Mann die restliche Leine noch in der Hand.
Es kam also nur einmal dazu, dass die Leine ausversehen weggerutscht ist. Mein Mann hat Brandwunden. Er hat sich wirklich bemüht, die Leine zu halten.
Fährt er denn wieder runter, wenn du ihn weiter schickst?
Ja, wenn ich ihn immer weiter schicke, wird er ruhiger. Manchmal schafft er es nicht, sich zu beruhigen, dann rufe ich ihn zu mir oder gehe zu ihm und streiche ihn ganz langsam ab. Das hilft meistens sehr gut.
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