ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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und wenn da kein Reiz vorhanden ist, auf welchem man reagieren könnte, sucht er sich einfach einen.
Dann kann er ne Kuh in 100m Entfernung plötzlich als optischen Reiz primen und würde losdüsen. Einfach nur um diesen Ablauf ausleben zu können.
Das habe ich mit Hope tatsächlich auch so und bei ihr kommt eben die fehlende Abruf- und Stoppbarkeit hinzu, weswegen sie eben fast immer an der Schleppleine läuft.
Sie wollte auch schonmal Kühe jagen oder sogar Radfahrer, obwohl sie das normalerweise nicht macht.
Diesem Verhalten kann ich aber bei uns auch ganz gut mit Auslastung begegnen. Wenn sie regelmäßig mal richtig Gas geben und rennen kann, macht sie das eigentlich nicht.
Entweder nie ableinen oder eben in Hundeausläufen, oder mit dem Risiko leben und zusehen, dass der Hund so gut es geht im Gehorsam steht, dass man das Verhalten abbrechen kann. Damit meine ich nicht ein aufkonditioniertes Verhalten. Das greift nämlich nicht mehr, wenn der Trieb/der Instinkt zu groß ist, zumindest nicht bei sehr eigenständigen Jägern wie meinem.
Warum sollte eine wirklich gut sitzende Konditionierung keine Option sein?
Es gab hier doch auch schon Halter, die mittels solcher gute Ergebnisse erzielt haben, wie z.B. Anderster
Ich habe bei Hope auch das Gefühl, mittels Abbruch nicht gut zu fahren, aber vielleicht kann ich das auch einfach nicht wirklich so umsetzen, wie man das machen müsste, damit es wirkt.
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Hi
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Ja, aber Genetik. Den eingebauten Stopp (egal in welcher Form) eines Jagdhundes auszubauen ist was anderes als reine Impulskontrolle bei einem Hund der an sich nicht stoppen würde.
Wenn zB mein Vorsteher steht, dann ist das keine Impulskontrolle, sondern sein aktives Jagdverhalten, von dem er sich auch Jagderfolg erwartet. Und es ist vorinstalliert, sprich ich habe das was der Hund von Anfang an, von selbst angeboten hat nur bestärkt und sonst nichts.
Dazu ist aber anzumerken, dass beim Spaniel (auch ein Jagdhund) eben KEIN eingebauter Stopp vorinstalliert ist wie beim Vorsteher. Der wird bestenfalls kurz verharren wie andere Hunde auch. Der SOLL ja einspringen und hochmachen, und erst danach stoppen. Das Hochmachen (Flush) macht er von sich aus, das Stoppen nicht - das ist antrainiert. Spielzeug ist ein guter Einstieg, auch wenn viele Hunde das schnell checken. Aber wenn es schon mit Bällchen & Co nicht klappt, wird es das mit Schletzhase oder gar echtem Wild erst recht nicht (beim jagdlich motivierten Hund).
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Theo lief heute frei, etwa 10 Meter vor mir. Etwa 5 Meter vor ihm rennt ein Eichhörnchen über den Weg. Er setzt zum Rennen an, springt ein, ich rufe, er zögert und kommt zu mir gerannt. Boaaaaaahhhh! Große Party!
Soooooo cool!
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Hab heute früh mit Kaya heuer das erste Kitz gesehen.
War auf einer großen Morgenrunde und bin heimwärts durch den Wald. Kaya war im Wald angeleint. Da seh ich schon in etwa 20m Entfernung ein Reh stehen, das unser Näherkommen recht lang beäugt und erst recht spät ins Unterholz abhaut.
Kaya blieb an der Leine sehr gechilled, aber als wir den Punkt passiert haben, an dem das Reh in ins Dickicht ist, haut sie die Bremse rein und starrt angestrengt auf der gegenüberliegenden Seite ins Unterholz. Erst hab ich nix gesehen und hab gedacht, was sie jetzt hat. Aber dann hab ich da das Kitz gesehen. Noch ganz jung und wirklich süß.
Kaya hat es sehr intensiv fixiert und ich musste sie schon recht ernsthaft ansprechen, damit sie sich abgewendet hat und weitergegangen ist.
Die würde da schon echt gern reinbeissen, fürchte ich.
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Ich glaube bei Theo hat sich was gefestigt. Auch wenn ich nix drauf verwette 😆
Heut morgen ist er hinter mir und ich hör plötzlich ein Geräusch, Dreh mich um, da ist er 2 Meter vom.weg runter in den lichten Wald gehüpft und stand dann da ganz angespannt. Ich hab ihn freundlich gerufen und er kam zu mir 🥳🥳
Dann gab es leckerli-regen. Der Aufregung nach muss es auf jeden Fall was sehr interessantes gewesen sein, ich schätze mal ein Hase. Bei Eichhörnchen kommt er viel.schneller wieder runter, er bleib heute doch ein paar Minuten aufgeregt und hatte auch noch länger was in der Nase. Aber hat keine Tendenz mehr gemacht, nachzugehen.
Hat er nochmal geglotzt, hat er es entweder von selbst gemerkt und sich zu mir orientiert oder dann auf Ansprache. Richtig gut
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Heute Morgen denke ich noch so: "was zum Henker ist bloss mit Nevis los?! Der ist ja total gaga und reagiert auf kleinste Aussenreize!"
Heute Abend habe ich es dann auch noch kapiert: die Schwaben sind da und sie fliegen tief über den gemähten Wiesen.
Nevis Kryptonit 😄
Jedenfalls haben wir eine "ich sitze bei Sichtreiz" Übung daraus gemacht. Mit
marker und Belohnung.
Das war ganz am Ende des Spaziergangs und schon fast zurück. Vorher hatte es noch keine Schwalben.
Nach 5x waren wir zum Glück zurück bei den Häusern, sonst hätte die Konzentrationsspanne nicht mehr gereicht.
Aber bei 4. und 5. Sichtung sass er , die Ohren bei mir "jetzt kommt gleich yes! und Belohnung"
Wahnsinn wie ihn das braucht.
Und wahnsinnig, wie schnell er dann auch gleich wieder ne Kette bastelt.
Ihr wisst ja : starrt man genug lange in die Ferne, entdeckt man bestimmt einen Reiz, aufden man die Belohnung auslösen könnte. Beziehungsweise ist es ja bei ihm so, dass das aufstöbern des Reizes ja schon fast das Nonplusultra ist
Also starren wieder abbrechen, normal laufen bestätigen, markern je mach Reiz. Das ist also schon nicht so einfach mit dem Herrn Hund
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die Schwaben sind da
immer diese schwaben... kein wunder, dass der Hund da neben der spur ist
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Bei uns sind leider gerade die Frösche sehr interessant, die am Flussufer sitzen und immer so lustig reinspringen, wenn Hund sich versucht anzuschleichen
Ab und zu auch mal ein Mäuselsprung so aus dem Nichts am Feldrand. Zum Glück erwischt er nichts und buddelt auch nicht. Enten sind gerade out. Immerhin
Eigentlich habe ich meinen Hund auch im Moment mehr oder weniger durchgängig an der Leine. Aber was muss, das muss.
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momentan läuft es bei uns richtig gut.
Hatten die letzte Zeit 4 Situationen.
Die erste an der 20-meter. Theo sieht was im Wald, bleibt aber an der Böschung stehen. Ich rufe ihm zu er soll sich setzen, er setzt sich, schreit ein bisschen vor sich hin, ich hör noch was wegrennen. Kein Zug auf der schlepp.
Theo ist frei, einige Meter vor mir. Er zeigt an, dasa da was ist, es muss ein Eichhörnchen gewesen sein, er geht aber nicht kopflos hinterher. Ich habe Zeit fürs sitz-kommando, er setzt sich, guckt nach oben zum baum, schreit ein kleines bisschen.
Theo wieder frei. Er sieht was, läuft Richtung Böschung, glotzt. Ich rufe er soll sich setzen. Er sitzt, bellt noch 3 mal empört in den Wald und orientiert sich dann von alleine zu mir.
Heute nochmal im freilauf. Beim Vorlaufen wird er plötzlich schneller, Körpersprache sagt da ist was, ich pfeife, er dreht auf der stelle ab und kommt zu mir.
Das ganze Training scheint sich doch auszuzahlen 😃
Gut, war jetzt kein Reh, das vor seiner Nase weggesprungen ist, aber trotzdem.
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Das ganze Training scheint sich doch auszuzahlen 😃
Gut, war jetzt kein Reh, das vor seiner Nase weggesprungen ist, aber trotzdem.Ja, das zahlt sich aus!
Um Erfolge zu verbuchen auf dem Weg zum nicht-mehr-impulsgesteuerten, sondern denkenden und erlerntes Verhalten zeigenden Hund bedarf es nicht des Supergaus eines direkt vor der Nase des Hundes plötzlich vorbeispringenden Rehs, sondern vieler kleiner (und manchmal auch größerer) positiver Impuls-Kontrollsituationen.
Mir hat das mal jemand bildhaft so erklärt: Wenn wir anfangen zu trainieren, machen wir erst mal einen kleinen Trampelpfad, der durch kleine Erfolge zu einem kleinen Weg, dann immer breiter und fester wird - bis er eine Autobahnspur ist, bei der es nur noch eine Richtung gibt.
Wichtig dabei ist, jegliche unerwünschten Jagderfolge zu verhindern (und sei es durch die Schlepp - oder eben auch die kurze Leine in Bereichen, wo man weiß: Hier wird der Hund unzuverlässig) - weil jeder dieser unerwünschten Erfolge des Hundes den Pfad wieder zuwuchern lässt.
Super, wieviel Theo schon gelernt hat, weiter so
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