ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Bei uns zählt der Grünstreifen zum Weg. Erst das Feld darf nicht betreten werden.

    Ausser wir gehen zusammen rüber (und dann auch immer an kurzer Leine).


    Klappt hier gut, ausser der Hund muss scheissen. |) Dann rennt sie ins Feld/Wiese wenn's noch nicht so hoch ist. :ka: Das haben wir in 5 Jahren nie weg bekommen.

    Natürlich sammel ich es dann wieder auf!


    Also wenn der Hund den Weg verlässt muss sie also entweder Scheissen, hat was Jagdbares gesehen und will hinterher oder will sich in Gülle wälzen |) .

  • Hier ist der schmale Grünstreifen neben dem Weg ok, Wald oder Feld aber nicht. Fürs große Geschäft muss meine Hündin leider immer ein stilles, geschütztes Plätzchen suchen und dafür runter vom Weg. Das merke ich ihr aber an und gebe sie dafür frei. Ebenso wenn wir wo unterwegs sind, wo sie über Wiesen o.ä. laufen dürfen.

    Und beim Dummy arbeiten wir ja zusammen und ich sage ihr, wo sie hin darf.

    Allerdings merke ich jetzt bei meiner jungen Hündin, dass das Konzept auf-dem-Weg bleiben gar nicht unbedingt so leicht zu verstehen ist für den Junghund. Gerade weil wir viel in der Natur unterwegs sind und nicht immer auf klassischen Wegen.

  • Weg ist was ich (bzw. die Hunde) als Weg erkenne(n). Und da muss mindestens eine Pfote drauf bleiben (zumindest was die Jagdhunde angeht, Baldur ist vertrauenswürdig, der hat da etwas mehr Spielraum). Fürs große Geschäft drücke ich ein Auge zu, da ist es mir sehr lieb wenn sie etwas rein gehen.


    Wir gehen in erster Linie im Wald, da ist es eigentlich schon klar was Weg ist und was nicht. Und in den Feldern gilt landwirtschaftliche Flächen werden nicht betreten. Die "Grunstreifen" sind hier halt so ca. 50 cm breit. Das ist natürlich Schnüffelzone und mit der "eine Pfote"-Regel abgedeckt.


    Ausnahme ist bei uns "Arbeit" oder wenn ich querfeldein laufe.

  • Grünstreifen darf betreten werden. Bei den Waldwegen habe ich teilweise so ein bisschen Böschung am Seitenrand mit niedrigerem Bewuchs, die sind auch o.k..

    Wenn ich im Wald eine Suche starte oder auf der Wiese, ist das kein Problem. Ich merke aber durchaus z.B. beim Dummytraining wenn ich den Hund voraus schicke aus einer Wiese heraus, über einen Weg und dann in den Wald dass er da zögert. Das finde ich auch gut und versuche es deshalb (mache das nur ab und zu just for fun, muss nicht prüfungsreif sein) zu vermeiden.

  • Ok, das war eine Situation, die wir so tatsächlich noch nie hatten. Bin hier in extrem wildreichem Gebiet unterwegs, manchmal treffen wir bei einem Spaziergang (ne gute Stunde unterwegs) 30 Rehe, aufgeteilt auf mehrere Gruppen. Gestern die Rehe waren aber extrem entspannt, selbst meine Kommandos an den Hund haben sie nicht vertrieben, das ist so normalerweise der späteste Zeitpunkt, bei dem recht nahe Rehe sonst auf und davon sind. Und wenn sich Wild nicht wie Wild verhält, ist es plötzlich nur halb so spannend. Wären die jetzt aufgeschreckt davongerannt, wäre es das wohl gewesen mit seiner Contenance, aber so ist er wirklich richtig ruhig (für seine Verhältnisse) geblieben und ich hätte keine Leine gebraucht. Auch wenn es nicht sichtbar ist auf dem Video, unterm Mantel war ein Geschirr und er angeleint an einer Schlepp, der Hund sass da ca 15m von den Rehen entfernt.


    [Externes Medium: https://youtu.be/e2Q53_KipOk]


    Toll war dann auch der Rückweg, da waren sie immernoch da, wir sind auf dem Weg frontal auf sie zu, sind ca 10m an ihnen vorbeigelaufen und dann noch so im Bogen um sie rum ein Stück, das alles ging an lockerer Leine, der Hund hat zwar auch mal hingeschaut, aber eigentlich waren die Spuren viel spannender und er wollte nur schnüffeln :dizzy_face:, nehme an das waren die Spuren der Rehe. Aber das kenn ich auch von läufigen Hündinnen, da steht die Hündin vor ihm, aber statt am Hintern zu hängen will er sich lieber auf ihre Pipistelle stürzen.

  • Ich habe heute etwas Skurriles mit Alma erlebt.


    Vorwissen 1: Alma hat vor wenigen Tagen gehetzt, sie ist meinem Freund abgezischt, seit dem ist wieder engmaschigere Überwachung angesagt und kleinschrittigeres Training (wir waren gerade sehr viel entspannter unterwegs)


    Vorwissen 2: hier gibt es nicht viele Schafe, aber wir haben natürlich schon öfter mal welche gesehen, sie reagiert darauf eigentlich kaum.


    Heute sind wir an drei Quessant-Schafen vorbeigekommen, die sind ja winzig. Elsa hat auf die immer reagiert, Alma nicht. Heute waren die Schafe aber völlig anders drauf als sonst. Sie sahen uns und kamen ganz neugierig auf uns zu. Da reagierte Alma dann (alarmiertes Stehen).

    Mein Freund kam von weiter weg zu uns, er hatte noch den Schietbüddel weggebracht. Daraufhin liefen die Schafe zu ihm. Ich bin stehen geblieben und hab Umorientierung geübt, sie war sehr aufgeregt, hat es aber ganz okay geschafft und konnte Belohnungen annehmen.

    Freund kam zu uns, Schafe folgten und fingen direkt vor uns an, Gras zu essen. Also direkt am Zaun. Alma war natürlich immer noch aufgeregt, ich wollte es ein bisschen aussitzen und hab einige kleine Übungen angefragt. Ging auch.

    Dann hat das mutigste Schaf seine Nase durch den Zaun gestreckt und wollte Alma wohl abchecken. Daraufhin hat sie das Schaf auch angeguckt und hat einen kleinen Satz auf das Schaf zugemacht. Das Schaf war nicht beeindruckt, ich hab Alma angeranzt.

    Das Schaf steckte erneut seine Nase durch den Zaun zu Alma und Alma hat abgeschnappt. Also wirklich ähnlich, wie sie bei einem Hund abschnappen würde.


    War das nun wohl eher jagdlich motiviert? Oder wollte sie es auf Distanz halten?

    In ihrer Körpersprache war es eine Mischung aus beidem.


    (ich hab ihr aus Reflex auf die Nase gehauen. Danach war Ruhe in Sachen nach vorn gehen. Aber sie war ziemlich angespannt und hat vor Erregung gezittert und wirkte sehr viel gelöster, als ich sagte, dass wir weitergehen.)

  • Kaya triggern Schafe jagtlich gar nicht. Ich gehe davon aus, dass diese nicht in ihrem Beutespektrum sind. Ich würde das jetzt nicht ausreizen, aber vom Verhalten her würde ich sagen , dass die zwischen uninteressant und gruselig laufen. Und wir sehen und passieren fast jeden Tag Schafe. Kaya ist im Freilauf und die interesseren sie nicht. Pferde übrigens auch nicht.

  • Wie ist es denn gerade bei den anderen Triebgeplagten?

    Ich hab das Gefühl, wir befinden uns in einer Phase, in der es viel, viel schwerer für Alma ist. Ich schiebe das aber so ein bisschen auf den Frühling und seine eichgehörnten Verlockungen. Und was da sonst noch so kreucht und fleucht und Pheromone verballert.


    Wir sind gerade wieder fünf Schritte zurück. Schleppleine bleibt dran, meistens sogar in der Hand, Ansprache ca alle 60 Sekunden, Kooperationsbereitschaft ihrerseits deutlich zurückgefahren. Nervt.

    Ist das dieser Frühling, von dem alle gesagt haben, dass sie sich auf ihn freuen?

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