ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Und hier war heute der große Unterschied: er ist rein, ich mache ihn ab und er wird sofort kopflos. Hat nicht das Kommando abgewartet zum losgehen. Und dann wie ein wilder Staubsauger durch die Halle. Ich habe mir dann Pylonen hingestellt um ihn daraus zu holen und als ich ihn zu mir geholt habe, hatte er echt weite Pupillen und etwas Geifer an den Leftzen. Also für mich voll im Jagdmodus.

    Das ist vollkommen normal, gerade wenn es einen so hochwertigen Jagderfolg gab. Die Hormone müssen sich im Körper ja auch erstmal wieder abbauen und das dauert, braucht Zeit. Ich würde erstmal paar Tage Ruhe, Ruhe und eben schauen dass er nicht in die Situation kommt sich immer wieder so hoch zu pushen (wenn möglich).


    Meine Hündin war auch so nachdem sie innerhalb einer Woche ein Reh und einen Hasen gehetzt hat. Gab dann wieder SL Knast und langsam hat es sich wieder eingepegelt sodass sie wieder ansprechbarer war.




    Ich war dieses Wochenende mega stolz auf mein Mädchen.

    Wir sind am Samstag spazieren gegangen auf einem Feldweg - rechts Felder, links eine große, weite Wiese zwischen zwei Waldstücken. Cali im Freilauf...

    Wir biegen um eine Ecke, laufen ein Stück auf eine weitere Kurve zu, bevor diese abbiegt kann man aber auf die angrenzende Weise gehen/schauen. Laufen also so... auf einmal wird Cali schnell, wirkt angespannt, ich schaue hoch und sehe auf der Weise eine Gruppe Damwild von dem einen Wäldchen, über diese Wiese laufen. Cali läuft also los, und ich hab mich schon gedanklich von ihr verabschiedet. :flucht:


    Sie bleibt genau am Feldrand stehen, schaut...

    Ich so :emoticons_look:

    Sie bleibt weiter stehen, schaut, der ganze Körper angespannt

    Hab sie dann gerufen, sie zuckte nur. Nochmal gerufen, sie ist zwei Schritte nach hinten gegangen, konnte sich aber nicht lösen.

    Also nochmal einen Moment gewartet, gerufen, sie schaut und dann hab ich sie richtig angefeuert und sie kam sofort angebraust.

    Gab natürlich eine riesen Party, Ball und zergeln und viel Lob :party:


    Das war wirklich sehr sehr sehr schwer für sie, das hat man sehr deutlich gesehen.



    Gestern wollte ich bisschen Impulskontrolle üben, wir sind also auf eine Wiese. Ich lein sie ab, nix zu sehen, zieh ihr das Geschirr an und werf bisschen Futter zur Einstimmung als sie im gestrüpp was anzeigt. Ich sprech sie an, sie kommt, wir machen weiter als dann 2 Rehe, keine 10m von uns entfernt aus dem Gestrüpp kommen und quer über die Wiese laufen. Cali immer noch frei, kam als ich sie rief, aber fiep-bellend und hat weiter Kekse gesucht, bzw sich bei mir Kekse geholt.


    Die waren so nah und sie nicht hingelaufen :party:


    Wir haben dann dennoch bisschen geübt, aber sie hat nur durchgehend gefiept, sodass ich nicht lang geübt habe.

    Dann liefen aber nochmal zwei Rehe, aber auch hier ist sie brav dageblieben, hat weiter gearbeitet, bzw ist sitzen geblieben (angeleint). Wirklich Klasse :herzen1:

  • noda_flake

    Super 👍


    Will an der Stelle auch nochmal eine Lanze für Eros brechen.

    Es sind gar nicht die Katzen, sondern Waschbären. Direkt am Haus. Hing natürlich erstmal wieder direkt in der Leine, als ein Waschbär direkt vor ihm gekreuzt hat, an Tubelecken war da null zu denken. Ich blieb dann einfach stehen und habe gewartet. Nach ca 1 Minute und einer scharfen Ermahnung, ging es dann relativ gut weiter.

    Bei Katzen ist er neugierig, ja, aber nicht soooo scharf.

  • Heute morgen hat Kaya im Acker ein totes Reh gefunden.

    Hab gerade den Obmann informiert.

    Ich nehme an, dass es wundgeschossen vom Wald in den Acker gelaufen ist und dort zusammengebrochen ist. Kaya war schon auf der Wiese zwischen Wald und Acker "on". Ich nehme an, dass sie da schon auf der Schweissspur war, weil sie mit tiefer Nase gesucht hat.

    Da habe ich sie abgerufen und angeleint. Wobei ich auch da schon recht vehement werden musste.

    Am Weg hab ich sie wieder abgeleint und mir aber nichts gedacht, als sie auf der anderen Seite in den brachen Acker gelaufen ist. Bin erst alarmiert gewesen, als sie da mit hoher Nase gesucht hat. Aber ich habe erst nichts gesehen. Erst als sie kurz vorm Reh war, hab ich es liegen gesehen. Bin hin und konnte sie dann vom Reh abrufen und anleinen. Ging dann auch gut mit weg und konnte Lecker nehmen.

    Der Obmann hat gesagt, dass er es birgt, nachdem ich beschrieben habe, wo es liegt.

    Ich finde, dass sie heute in der Situation recht gut kontrollierbar war.

    Aber sie ist natürlich erst mal ran.

    Da weiss ich nicht, wie ich das verhindern soll in so einer Situation.

  • Wir hatten heute... ja was wohl... ein Reh im Training 🙈


    Ich stand mit Mojito an einem Feldrand, er pinkelt da rum. Wir haben da gewartet weil andere Teams gerade in der Dummy Aufgabe waren.


    Kommt von hinten ein Reh aus dem Feld geschossen. Rast einmal quer an allen vorbei und ab in den nächsten Wald.


    Mojito und ich standen nur da und sahen fasziniert dem Tier zu, wie es voll Karacho mitten durch ging. Ich war ein bisschen erstaunt, worüber sich das Reh so echauffieren konnte.


    Dieses Mal blieb er aber ruhig, (er war angeleint, blieb aber brav sitzen) keine Hektik.

    Er wollte kurz die Spur erschnüffeln als wir diese kreuzten um in die Aufgabe zu gehen. Hab ich ihm rigoros verboten und er hat anschliessend konzentriert und fokussiert gearbeitet.


    Irgendwie verfolgen die Viecher uns 🥹

  • Mein kleiner Retriever (11 Monate alt) passt hier wohl auch rein. Jagdtrieb ist natürlich da, Jagdinteresse vergleichsweise wenig. Wenn, dann eher noch bei Bewegungsreizen.

    Allerdings haben wir zurzeit vergleichsweise wenig Wildbegegnungen. Wir hatten bisher vielleicht 5 oder 6 Rehsichtungen im ganzen Jahr (die letzte vergangenen Samstag). Wildspuren zeigt mir Koda zwar an (Wildwechsel), aber nur ganz selten will er mehr als einen Meter abseits vom Weg schnuppern.

    Weglaufende Rehe sind am ehesten interessant für ihn. Da bleibt er bei Sichtung stehen (er ist aktuell oft an der Schlepp, aber auch im Freilauf hat er das so gezeigt) und kommt nach ein paar Sekunden zu mir um Futter abzuholen, weil ich ihn fürs stehen bleiben lobe und belohne. Danach würde er aber je nach Aufregung gerne doch hinterher, da muss ich noch etwas mehr Ruhe reinbringen. Die Umortientierung zu mir macht er schon seit Welpenalter gut, das hilft mir natürlich sehr.

    Zusätzlich ist er dank Ausbildung zum Flächensuchhund an Menschenspuren interessiert (wenn auch mit deutlich weniger Erregung als bei frischen Rehspuren) und zeigt mir auch sämtliche Fußpfade und MB-Trails an, die unseren Weg kreuzen. Aber das wird sich mit der Zeit, wenn er arbeiten und Freizeit besser unterscheiden kann, sicher wieder ändern.


    Deshalb hoffe ich, dass ihn die Flächensuche genug auslastet, damit er privat nicht übereifrig auch noch jagen geht. Aber wer weiß, was er die nächsten 1-2 Jahre noch auspackt.

    Als Belohnung in der Suche apportiert er übrigens Felldummy-Futterbeutel, mit denen wird dann auch gezergelt. Davon hat mir die damalige Welpenkurstrainerin zwar abgeraten, aber der Hund findet es toll und kann sich so etwas ausleben.


    Auf Katzen reagiert er übrigens kaum, er bleibt zwar stehen und guckt, aber er will nicht hinterher und auch keine Spur nachschnüffeln.

    Rotwild im Wildpark würde er gerne zum Spielen auffordern, das ist eine andere Art von Aufregung als bei Rehen im Wald. Aber wir üben trotzdem, gesittet am Gehege vorbeizugehen.


    Das einzige, was uns im Werkzeugkasten noch fehlt, ist ein ordentlich auftrainiertes Abbruchkommando. Das steht als nächstes auf der Liste und schadet sicher nicht.

  • Ich wollte mal eine kleine Erfolgsmeldung hier lassen: meine Große ist mittlerweile so zuverlässig, gut lesbar, an mir orientiert, ansprechbar, wegetreu und auch gehorsam, dass sie oft entspannt freilaufen kann und Spuren kein Problem sind. Darüber bin ich mehr als glücklich (und auch stolz auf uns, weil wir uns das echt hart erarbeitet haben), wenngleich ich mir keine Illusionen bei flüchtendem Wild in kurzer Distanz mache (und entsprechend umsichtig führe und eben nicht überall Freilauf zulasse). Aber es ist viel mehr als ich mir vor 1, 2 Jahren erhofft habe und sie hat sich mein Vertrauen wirklich verdient! :herzen1: 

    Dafür habe ich mit der Lütten nun den Jagdtrieb-Nachwuchs, mit dem ich mir noch viel erarbeiten muss. Die ist sehr interessiert an Bewegungsreizen (Vögel) und flippt bei Katzen und Eichhörnchen ziemlich aus. Rückruf mit der Pfeife klappt allerdings aktuell zu 99,9 % :gut: (hatten jedoch zum Glück noch keine Situation mit Wildsichtung oder flüchtendem Wild).

  • Hallo ich setz mich hier auch mal dazu mit Fjäll 😁




    Bei uns haperts noch an jagdlicher Auslastung, denke ich.


    Ein typischer Spaziergang gestaltet sich so ca aus


    70% Eintauchen meist bleibt sie auch noch exakt auf Spur


    10% Sichtjagd


    10% Zeitung lesen und zum Schluss


    10% Konzentration bei mir, wenn ich mir Mühe gebe, aber es war auch schon weniger 😅 steter Tropfen und soo




    Aktuell gehen wir 'nur' einmal die Woche ins Mantrailing, das merkt man etwa einen halben Tag lang...


    Schnüffel und Suchspiele machen zwar sehr viel Spass aber ersetzen keineswegs Geruchsspuren verfolgen draussen


    Apportieren tut sie so ein bisschen und für Dummyarbeit kann ich sie kaum begeistern bisher.




    Also seh ich so als Option öfter zu trailen, oder eben auch noch ZOS/Geruchsdifferenzierung zu machen.




    Versteht mich nicht falsch ich kann so mit ihr spazieren gehen und ich finde auch, dass sie Fährten lesen darf, wir gehn spazieren, damit sie Hund sein darf und jagen gehört bei ihr nun Mal dazu. Dankbarerweise hetzt sie nicht sondern stöbert hauptsächlich und sie ist auch ein ziemlich gelassener Suchhundetyp, zerrt mich also nicht durch die Gegend, aber ich habe wahnsinnig viel Spielraum nach oben und will sie ihre Fähigkeiten doch sinnvoll 'nutzen' lassen und in Bahnen lenken können.

    Und irgendwann mal wenigstens halbentspannt durch eine Gegend laufen wo ein paar Füchse wohnen 🤣 da dreht sie mir völlig am Rad aktuell 🙈

  • Ich pinne mich hier mal fest mit meiner Bretonin.

    Sie kommt aus Spanien und hat dort 2 Jahre beim Jäger gelebt.


    Und sie kann super schleichen und vorstehen. Ich denke das sie dahingehend auch ausgebildet wurde. Ich stelle das gerade auf Signal. Und das macht sie schon super und so gehen wir zusammen jagen. 😉

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