ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Zum Wildparkbesuch...
Mit Finya war ich 2x in einem, wo man mit Hund durchs Hirschgehege gehen kann.
Beim ersten Mal, das war im Sommer 2014, war sie schon sehr aufgeregt, als wir noch gar nicht drin waren und dann hat sie sich leider wegen einem blöden Zwischenfall mit einem Hirsch geprügelt
Der zweite Besuch war dieses Jahr im Frühling. Da war ich erst total angespannt und hatte richtig Panik, dass die wieder austickt, aber gar nichts war. Sie war zwar aufgeregt, aber voll im Rahmen und ist da an lockerer Leine durchmarschiert, hat schön auf mich geachtet, sich gut umorientiert, war alles prima.
Mein Fazit ist, dass es für den Hund eine interessante Abwechslung ist und vor allem ist es für einen selbst gut, weil man seinen Hund im direkten Wildkontakt beobachten kann und sehr gut am Umorientieren arbeiten kann. Klar, das ist eine andere Situation als draußen, aber wenn man mitten zwischen den Tieren steht, dann ist das schon schwer für jagdbegeisterte Hunde.@Theobroma
Oh man das tut mir Leid, dass Felix so abgedampft ist
Aber ich denke, bei einem jagdbegeisterten Terrier gehört sowas einfach dazu. Um es komplett verhindern zu können, müsste er eben wirklich immer angeleint sein.
Ihr habt doch tolle Fortschritte gemacht! Aber Felix ist doch noch jung, wenn ihr weiter übt, wird der bestimmt mal super abrufbar werden
Selbst das Pudelchen, das ja nun nicht sonderlich starken Jagdtrieb hat, tut sich noch schwer mit der Impulskontrolle.
Sie sind ja erst 15 Monate alt - da kommt noch viel Reife und Impuslkontrolle dazu.
Ihr packt das schon -
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@Theobroma
Ja, Mendel ist unberechenbar. Wenn man einen Hund wählt, der auf diese Art Arbeit selektiert wurde... es ist einfach immer im Bereich des Möglichen.Ihr schafft das schon. Da er nun Erfolgserlebnisse hatte, wird es mit jedem Mal fester sitzen - selbstbestätigendes Verhalten ist immer anstrengend. Egal, ob es um jagen, Essen klauen etc pp geht.
Wenn du in der Nähe niemand hast, dann schau doch mal, ob du für ein gutes Seminar o.ä. woanders wen hast. Ich würde niemand nehmen, der sich mit der Art Hund nicht auskennt. Es wird keinen Erfolg haben - meine Meinung und Erfahrung. Ich hab mich als ich begonnen habe, Jagdhunde aufzunehmen, damals auch durch ein paar Trainer "versucht" - keine Chance. Das war alles nett, und viel geclicker, und viel Theorie - leider hat keiner (!) der Bretonen oder Terriermixe sich davon irgendwie beeinflussen lassen. Erst eine Mischung aus aversiven Grenzen und positiver Verstärkung von Gewünschtem war erfolgreich. So erfolgreich, dass ich meinen Jäger dauerhaft leinenfrei und wildrein bekommen habe. Es geht also - du hast einen jungen Hund, mit gemäßigten Elternteilen. Da sollte ein versierter Trainer euch helfen können. Aber nur, solange sich das Durchstarten und absemmeln und auch die exteme Aufregung bei Wild nicht weiter festigt.
Ob er sonst gut hört ist ja - auch wenn das bös klingt und mich für euch total freut - absolut egal. Wenn er jagt, jagt er. Und das wird halt mehr. Dann musst du ihn dauerhaft sichern. Was schade wäre, denn offline ist das Leben doch (finde ich auch) viel schöner.
Kopf hoch und mach dir nen sinnvollen Plan mit versiertem Trainer. Den zu finden ist dann halt Aufgabe Nummer 1. Wie auch immer er arbeitet - Hauptsache, er kennt sich mit der Thematik langjährig aus und sagt dir zu.
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Jetzt gibt es Flexi-Knast (Pause für mich) und danach noch mal 4 Wochen Schleppleine
Ich peil das nicht. Wofür vier Wochen Schleppleine?
Du hast ja recht. Wenn ich nicht schon vor der Anschaffung mit der Züchterin mehrfach über den Jagdtrieb gesprochen hätte und nicht von Anfang an daran/dagegen - wie auch immer - gearbeitet hätte, würde ich das ja alles eher verstehen und akzeptieren. Aber Felix Eltern und Großeltern jagen kaum, laufen überall frei, zum Beispiel auch beim Wandern über Schafweiden usw. Auch die Geschwister haben nicht nennenswert Jagdtrieb. Und ich erwischen DEN einen. Hätte ich das gewusst, hätte ich es gelassen, glaub mir. Eben, weil ich meine Grenzen kenne mit Kindern, Pferd usw.
Meine Erfahrung: Viele Züchter erzählen einem das blaue vom Himmel und andere Menschen verstehen unter Jagen oft was ganz anderes. Wenn der Hund "nur mal wegläuft" ist das für viele überhaupt kein Jagen.
Ansonsten muss ich schon schmunzeln. Es ist das immer selbe Problem ... man entscheidet sich für eine Rasse, die seit langer Zeit für diesen Zweck gezüchtet wurde und ist sauer, dass der Hund dieses Erbe auspackt. Genetik siegt halt immer ...
Heute war Felix mit im Stall und durfte seinen Ball haben. Dann ist er beschäftigt und glücklich.
Was darf man sich denn darunter genau vorstellen?
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ah, dann warst du in Mannheim letztes Wochenende, oder ?
hatte auch erst überlegt mich anzumelden, hatte dann aber doch keine Zeit -
N@flying paws... Wir haben unsere Überraschungstüte Hund vom Tierschutz. Darauf haben wir uns bewusst eingelassen. Es war nur die Mutter bekannt (trächtig abgegeben) und diese war schon so ein Mix, dass man sie keiner oder hundert Rassen zuordnen konnte
. Aufgrund des Aussehens unseres Hundes (gleicht in keinster Weise der Mutter) nimmt man an, dass vermutlich Dackel und Jack Russel unter anderem drin sind. Wir lieben ihn heiß und innig und sind uns bewusst, dass er genetisch mind zwei sehr selbstständige und jagdlich ambitionierte Rassen in sich hat. Und trotzdem wären wir froh, wenn diese Genetik nicht durchblitzen würde. Wir arbeiten mit Hilfe der Hundeschule ( haben Trainer mit Jackys und die arbeiten jagdlich geführt) kontinuierlich daran. Dennoch geb ich zu, dass ich ab und an zu den HH starre, deren Hunde frei durch die Gegend schlappen und nix und niemand aus der Ruhe bringt. Wünschen darf man ja
. Und trotzdem würde ich ihn nicht eintauschen, weil mir andere Dinge wichtiger sind ( z.b. Kein Gekläffe, verträglich, super geduldig mit Menschen /Kindern, alleine bleiben...).
Vielleicht gehts Theobroma so ähnlich. -
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Hummel: Darf ich fragen, bei welchen Trainern du warst bzw. welche du als gut bezeichnen würdest? Mir geht es wie dir, wir haben wirklich viel trainiert und Seminare besucht. Schleppleine/Clickern/viel Theorie... Tja, sobald aber Wild unseren Weg kreuzt, ist der Hund weg. Nicht lange, vielleicht maximal zwei Minuten, aber schon das ist zu viel. Das führt dazu, dass ich sie wirklich nur noch ohne Schlepp laufen lasse, wenn ich mir 1000% sicher bin, dass kein Wild in der Nähe ist.
Wie alt war dein Theo, als du mit dem Training angefangen hast? Meine Hündin wird ja nun schon 8, deshalb hatte ich mich eigentlich mit dem jetzigen Zustand abgefunden. Aber vielleicht probieren wir unser Glück ja doch nochmal.....
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Ja, Mendel ist unberechenbar. Wenn man einen Hund wählt, der auf diese Art Arbeit selektiert wurde... es ist einfach immer im Bereich des Möglichen.
Ja, leider hat es bei uns zugeschlagen. Ich hätte darauf verzichten können.
Ob er sonst gut hört ist ja - auch wenn das bös klingt und mich für euch total freut - absolut egal. Wenn er jagt, jagt er.
Absolut. Das sind wirklich zwei paar Schuhe. Wobei ja seit zwei Wochen der ganze Hund so "drüber" ist. Seit die Herbststürme angefangen haben eigentlich. Ich merke das auch sonst beim RR usw. dass er insgesamt schlechter hört zur Zeit. Daher gehe ich ja seit 2 Wochen wieder mit Schlepp zur Sicherung. Es kommt halt derzeit alles zusammen und ich war zu langsam am Samstag.
Meine Erfahrung: Viele Züchter erzählen einem das blaue vom Himmel und andere Menschen verstehen unter Jagen oft was ganz anderes. Wenn der Hund "nur mal wegläuft" ist das für viele überhaupt kein Jagen.
Da ist was dran. Die Aussage war, dass die Hunde halt schon mal einem Eichhörnchen bis zum Baum nachlaufen. Aber eben Schafe usw. kein Problem darstellen. Die sind auch null erzogen dahingehend bzw. die Leute hier sehen das locker und lassen den Hund eben mal kurz nachlaufen.
Was darf man sich denn darunter genau vorstellen?
Er bekommt einen Ball und trägt den spazieren. Er liebt das. Er wirft ihn ins Stroh, buddelt in ein und wieder aus. Wirft sich selbst hinterher. Wälzt sich, packt wieder den Ball usw. Er spielt damit ganz lange vor sich hin und geht dann weder stiften noch scannt er ständig die Umgebung nach Jagdobjekten. 2-3 mal in einer halben Stunde rufe ich ihn, lasse mir den Ball geben, lasse ihn absitzen oder ins Platz, werfe den Ball und schicke ihn dann hinterher. Gerne auch im hohen Gras, wo er ihn dann suchen muss. Das macht er total gerne. Wichtig ist halt Freigabe und ich werfe nicht einfach nur so rum, wenn er mich dazu auffordert. Das versucht er, aber bringt ihm nichts. Er ist dann viel ausgeglichener und hat viel weniger Schmarrn im Kopf.
Vielleicht gehts Theobroma so ähnlich.
Ja. Felix hat so viele tolle Seiten. Er kann mit den Kindern spielen ohne zu überdrehen, macht jeden Spaß mit, lässt sich aber auch an der Seite ablegen und wartet, wenn verlangt. Er kennt seine Regeln vor allem zu Hause und hält sie perfekt ein. Er ist stets freundlich, nimmt nichts übel, egal ob Lärm, unvorsichtige Kinderhände, Trubel usw. Er liebt das Joggen, zieht im CaniCross, macht Tricks und UO. Wäre dieser Jagerei nicht, wäre er - abgesehen von seiner derzeitigen Pubertätskrise - der perfekte Hund. Vor 6 Wochen zum Beispiel war er genauso, wie ich mir das wünsche. Super gehorsam, kein Scannen, abrufbar von Vögeln auf wenige Meter und nach losstarten, einfach toll. Und jetzt...
Daher hab ich ja schon die Hoffnung, dass wieder bessere Zeiten kommen...
Ich peil das nicht. Wofür vier Wochen Schleppleine?
Für mich. Wenn ich mir jetzt vornehme, ihn ein Jahr an der Schlepp zu lassen, verzweifle ich. Nicht er, er versteht es ja nicht. Und eben auch, weil er bis vor 2 Wochen ja wirklich super war und toll gehört hat. Sogar beim Jagdthema gab es tolle Fortschritte. Und nun ist er so gaga und beim Jagen gibt's nur Rückschritte. Ich hoffe ja einfach, dass es nur ne Phase ist und er wieder so wird wie vor ein paar Wochen. Daher jetzt der Plan 4 Wochen Flexi und 4 Wochen Schlepp. Und dann sehen wir weiter. Nehme ich mir das nicht vor, werde ich vielleicht zu früh wieder zu locker und erlaube ihm zu früh wieder Freilauf.
Heute morgen war ich mit Felix an der Flexi an der Stelle im Wald, wo er vorgestern abgezischt ist. Er war sofort total drüber. Wir haben uns also Zeit gelassen, viel geschaut (er setzt sich dann immer hin), Eichhörnchen beobachtet. Ziehen verboten, Umorientierung wurde belohnt. Davon gabs aber nicht viel. Mir hats geholfen zu verstehen, dass er am Samstag nach der Eichhörnchensichtung gar nicht mehr hören konnte. Der RR kommt in seinem Hirn dann nicht mehr an, wenn er so drüber ist. Das ist nicht mal ein bewusstes Überhören, sondern er kann es nicht. Das hilft beim Training nicht, aber mir zu verstehen, wie er tickt.
Ich schreibe jetzt mal die Trainerin an. Mal schauen, was sie an Erfahrung zum Thema Terrier wirklich hat. -
Ich würde es dir ja wünschen, aber ich glaube nicht, dass 8 Wochen Leine ausreichen, um aus dem jagenden Terrier einen folgsamen, wildreinen Terrier zu machen. Ich bin gespannt, wie euer weiterer Weg wird.
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Ich würde es dir ja wünschen, aber ich glaube nicht, dass 8 Wochen Leine ausreichen, um aus dem jagenden Terrier einen folgsamen, wildreinen Terrier zu machen. Ich bin gespannt, wie euer weiterer Weg wird.
Ne, das glaube ich ja auch nicht. Nur glaube ich auch nicht, dass ein Jahr Leine einen nicht-jagenden Terrier aus ihm macht... Nach acht Wochen möchte ich je nachdem, wie er dann so im Allgemeinen wieder drauf ist, überhaupt wieder über Freilauf nachdenken. Wenn er weiterhin so gaga ist wie derzeit, dann nicht. Wenn er dann wieder so anständig ist, wie vor ein paar Wochen, dann ja. Und eben nur in bestimmten Gebieten und lieber mal öfter angeleint. Das wäre auch am Samstag besser gewesen, wenn ich diesem Gefühl anzuleinen eher gefolgt wäre.
Ich brauche immer Zwischenziele und trainiere nicht gerne ins Blaue hinein. Einfach auch, um regelmäßig über den aktuellen Stand, Erfolge und Rückschritte nachdenken zu müssen.
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Es geht nicht darum, dass die Leine es aus ihm macht. Es geht darum, dass die Leine Erfolgserlebnisse verhindert, während du trainierst. Denn du kannst dich tot trainieren - wenn die Leine ab ist und er wieder jagen geht, spätestens dann ist er leinenschlau.
Aber du wirst schon einen Weg für euch finden. Ich halt mich schon zurück - sorry, wenn ich mich zu sehr einmische. Ich kenn einfach Jagdhunde und auch Terrier und das Training muss einfach sehr zielgerichtet und mit Plan sein. Unregelmäßige Erfolgserlebnisse ohne Leine festigen es noch mehr, als wenn Bello immer loskann.
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