ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
-
-
Es ist oft ein schmaler Grad in der Hundeerziehung.
Wenn meine Hunde als junge Hunde im Garten oder auf einer Wiese mal ausgelassen mit Laub spielen ist das eine Sache.Mit wachsender Erfahrung sieht man, wie aus dem "Spiel" jagen wird.
Bei meinem letzten Hund gab es einen deutlichen Unterschied zu : ich spiele mit Blättern und ich JAGE BLÄTTER und Vögel/Mäuse. Und der keine sehr grossen jagdlichen Ambitionen.
Und auch hier gibt es ja durchaus Hunde, die Mäuse jagen, ohne später Rehe zu reissen.
Was ich am Blätterjagen an der Leine problematisch finde ist, dass so ein Hund auch auf die Strasse läuft, halt die Impulskontrolle nicht vorhanden ist.
Wie gesagt, ob der Hund mit fast 6 Monaten noch ein tapsiges Baby ist, oder auf dem Weg zum erwachsenen Jäger, kann man nur live sehen.
Die Übergänge sind oft fliessend.
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Ich schalte mich hier auch mal ein

Meine Hündin ist der erste Hund, der nicht von Welpenalter hier ist, sondern erst mit rund 2 Jahren vom Tierschutz bei uns einzog. Ihr Jagdverhalten ist mir zum Teil etwas rätselhaft und ich kann micht nicht recht entscheiden, wie ich vorgehen soll....
(entschuldigt bitte, ich habe nicht alle 300 Seiten durchgelesen, falls das Ganze schon mal durchgekaut wurde, könnt ihr es mir gerne sagen
)Nun ist es so, dass sie im Prinzip nur interesse an Tieren in Katzengrösse zeigt. Von Hasen lässt sie sich aber abrufen
und sind bei uns auch nicht so verbreitet.
Bei Katzen....
Wenn sie auf dem Hof ist & Maulkorb trägt (!) steht sie jeweils sehr schön vor. Ich weiss nicht, ob ich jegliche jagdliche Ambitionen unterbrechen soll (klappt mit Maulkorb sehr gut) oder aber, ob ich das Vorstehen in die Länge loben soll...?
Ohne MK (das heisst an der Schlepp) geht sie ohne nach Millisekunden von Vorstehen auf Katzen drauf. Passiert natürlich nur, wenn die Katzen zb. im hohen Gras sitzen und ich sie nicht vor dem Hund sehe.Ich hoffe, ich war einigermassen verständlich...
-
Was ich am Blätterjagen an der Leine problematisch finde ist, dass so ein Hund auch auf die Strasse läuft, halt die Impulskontrolle nicht vorhanden ist.
Wie gesagt, ob der Hund mit fast 6 Monaten noch ein tapsiges Baby ist, oder auf dem Weg zum erwachsenen Jäger, kann man nur live sehen.
Die Übergänge sind oft fliessend.
Da gebe ich dir recht. Fast jeder Welpe hüpft Blättern hinterher, die wenigsten entwickeln daraus unkontrolliertes Jagdverhalten. Dass man an der Leine nicht jedem Impuls nachgibt, ist aber etwas, was jeder Hund lernen sollte.
Ich halte die Blätterspiele nur nicht für besonders aussagekräftig bezüglich weiterer entwicklung des Jagdverhaltens - und drum auch strikte Verbote für wenig zielführend. Das Blätterjagen sah bei meinen Hunden immer sehr ähnlich aus, vom totalen Nulljäger über den Hobbyjäger zum Jagdprofi. Den Profi konnte ich schon sehr früh an anderen Dingen erkennen.
-
Also im Vergleich sehe ich das Blätterjagen im Welpenalter schon häufiger bei Hunderassen die (auch) auf Sichtjagd gezüchtet sind... insofern ist es für mich schon eine Vorübung zur Kontrolle des Jagdverhaltens.
-
Woran erkennt man denn einen Jagdprofi?
Jordi ist mein erster jagender Hund. Ich habe schon das Gefühl, dass er einen recht ausgeprägten Jagdtrieb hat, aber ich kenne auch 1-2 Hunde die extremer sind. Ich weiß allerdings nichts über deren Vergangenheit. Jordis Mutter war jedenfalls nächtelang weg, um zu jagen... -
-
Frodo darf an der Leine keine Blätter jagen, denn dabei würde er in die Leine springen und das ist verboten.
Wenn er frei läuft, darf er denen bei starkem Wind meinetwegen nachjagen, sonst wäre ich ja ständig damit beschäftigt ihn abzurufen oder abzubrechen. Wenn einfach mal so ein Blatt auffliegt, geht er nicht mehr jedes Mal hinterher, nur wenn er ohnehin schon etwas hoch gepusht ist.Vögel jagen darf er nicht. Ich übe das jetzt mit ihm schon genauso wie mit Finya - Anzeigen wird hochwertig belohnt, wenn er sich von selber umorientiert noch mehr und wenn er losrennt, wird er abgepfiffen.
Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt bei ihm.Finya hat, als sie bei mir eingezogen ist, alles gejagt. Sie ist auf jeden Bewegungsreiz angesprungen, wenn sie stark gestresst war, hat sie sogar Schatten gejagt. Das hat mir doch etwas Angst gemacht.
Sie hat allerdings schnell gelernt, dass Vögel jagen (ebenso wie Blätter, etc.) sinnlos ist. Da ist das Hetzen ja so schnell wieder vorbei, bringt also weniger Spaß
Ich hab jetzt schon ein paar Mal überlegt, ob ich ihn nicht auf den Ball scharf machen soll. Nicht im Sinne von einem Balljunkie, aber so, dass er den einfach supermegatoll findet, damit ich das quasi als Belohnung nehmen könnte, falls er doch mal meint, dass Wild hetzen ja ganz lustig wäre.
Er ist ja so ein Renner, der darüber auch gut Stress abbaut, aber noch höher pushen will ich ihn ja auch nicht
-
Ich habe mit dem Ball als Belohnung leider schlechte Erfahrungen gemacht. Ich arbeite die immer noch raus. Aber da ist ja jeder Hund anders. Ich ärgere mich mittlerweile sehr, dass ich damit angefangen habe.
Jordi reagiert aber auch einfach super extrem auf Bewegungsreize. -
Jagdhund und Parson Russel ist ja auch noch mal ein Unterschied.
Inwiefern?
Was macht einen Jagdhund aus und was einen Parson?
Ist nicht wertend gemeint, ich will deinen Kommentar nur verstehen.Das ist mit einem 5 monatigem Hund natürlich anders zu betrachten.
Ich versuche mich zu erinnern, wie ich mit meinem 5 monatigen Hund umgegangen bin, als der so fröhlich Blätter und Vögel "bespielt" hat.Ich habe es verboten und teilweise umgelenkt.
Mit dem Ergebnis, dass der Hund nicht jagd.Was ich auf gar keinen Fall will ist, ein Hund, der an der Leine jagd. Denn wenn der das an der Leine macht, wie soll ich denn dem erklären, dass er es OHNE nicht tun soll?
Klar möchte ich nicht, dass er an der Leine jagt. Man muss auch sagen, dass er das mehr als "Übersprungshandlung" macht, sprich, wenn er eh aufgedreht ist und seiner Meinung nach zu wenig Bewegung hatte.
Verbieten ist halt echt schwierig, wenn es einem die Blätter zwischen die Beine weht. Ich unterbinde es. Wenn nötig auch mit "Nein", aber normalerweise durch ignorantes Weitergehen.
Was könnte ich sonst noch machen?Ich bringe dem entweder eine Anzeige bei, oder verbiete es/lenke es um.
Ein Jagdhund seinen Jagdtrieb zu "verbieten" sehe ich als grausam an, also muss ich eine andere Strategie wählen.
Daher jetzt die Idee mit der Futterbeutelsuche im Wald. Er sucht und stöbert eh gerne. Und das läuft ja sehr ruhig ab. Unser erster Versuch gestern war ein voller Erfolg.
Zum Anzeigen: Felix geht wie gesagt als Übersprung auf bewegte Objekte wie Blätter. Aber noch viel lieber auf echte Tiere. Eichhörnchen, die neben dem Weg auf der Wiese sitzen zum Beispiel. Die müssen sich auch nicht bewegen, nur da sitzen und was knabbern. Reicht ihm, um völlig auszuticken. Wenn es zeitlich passt, bleib ich dort stehen und lasse ihn absitzen. Sitzt er, wird das geclickert. Meinst du das mit Anzeigen? Ein Leckerli fürs Klick nimmt er leider nicht, aber nach ein paar Minuten schauen, aufspringen, absitzen usw. schaut er mal zu mir - Jackpot! Passt das so oder muss ich das Anzeigen und "runterkommen" anders trainieren?
Ich finde es relativ normal, dass ein 5monatiger Hund auf Bewegungsreize anspringt. Aber auch ich würde sich das nicht festigen lassen bzw nur, wenn ich "gefragt" werde und es wirklich okay ist. So mach ich das nämlich. In Holland am Strand dürfen meine beiden Möwen jagen. Haben wir alle gleich viel riesen Spaß dran.
Das würde ich ihm hier am Strand (ist ja für uns gleich "um die Ecke") auch ermöglichen. Es ist eine sehr gute Idee, dass bewusst unter Freigabe zu stellen.
-
Sorry für den Doppelpost, mir hats die Zitate zerschossen...
Ich glaube nicht, dass ein Hund aufhört zu jagen wenn er immer zurück gerufen wird. Das kann mMn maximal bei pseudo Jägern funktionieren, die auch nur schwächeren Beutetrieb haben. Ich glaube auch, dass ein Abbruch erlernt werden muss. Und der heißt (für mich zumindest - das sieht ja jeder gern eigen) nicht, dass ich interessanter bin oder der Hund sich wegen der Superbelohnung für mich entscheidet, sondern dass ein "lass das" heißt: Verzichte darauf und diese Bedeutung dem Hund sonnenklar ist.
Außerhalb jeder jagdlichen Aktivität ist das "Nein" bei Felix schon sehr gefestigt. Er lässt jegliche Art von "Beute" fallen, nimmt Objekte der Begierde gar nicht auf, wenn ich schnell genug bin und lässt auch anderen Unsinn sein bzw. bleibt stehen, wenn ich das Nein im Lauf einsetze, wenn er mit einem Ziel losläuft. Das hat sogar schon einmal bei einem Vogel geklappt.
Da bleibe ich also dran, breche ab, wenn möglich und belohne ihn, wenn er danach zu mir kommt.
Klingt das nach einem Plan? -
Wenn dein "nein" so fest sitzt, würde ich es weiter ausbauen, ja. Und schauen, dass er viele Gelegenheiten bekommt, Wildtiere in RUHE wahrzunehmen. Am besten dösend. Ich hab das mit meinem Bretonen gemacht. Zu "Hasencity" gefahren - Decke mitgenommen, draufgesetzt - massiert bis er geschlafen hat. Hat zu Beginn lange gedauert... aber je mehr er Wildgeräusche/Wildgeruch/Wildsichtung mit Ruhe kennen gelernt hat, desto besser haben auch alle anderen Dinge funktioniert.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!