ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Gab jetzt auch noch mal ein Statement von ihr zu diesem Vorfall, in dem sie erklärt, dass sie ja rein deeskalierend gehandelt habe und das müsse die Menschheit halt auch mal wieder lernen - wild
https://www.facebook.com/EasyDogsTegern…dEza3LTNQvgPwTl - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde schon mal geschaut ?*
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Zum Differenzieren von Beute wüsste ich gerne mehr. Gibt es da Literatur oder Links zu?
Und wen gibt es als gute Alternative im Jagdkontrolltraining zu Pia G.?
wir haben für Wildsicht ein Umorientierungssignal auftrainiert, als Notstopp und Notbehelf, damit sie nicht dem Reh hinterher geht. Ist aber für mich was anderes als das erwähnte dauerhafte „Schnullern“ von Hunden bzw. das Prinzip „Ball statt Leine/Rückruf“.Greta lernt gerade, dass Katzen keine Beutetiere sind. Das läuft über die wiederholte Begegnung mit hundeerfahrenen Katzen. Sie kommunizieren miteinander, ich denke, das ist ein Schlüsselmoment. Aktuell seh ich auch bei fremden, draußen sitzenden (!) Katzen den Pudelkopf kräftig arbeiten. Sie schaut die Katzen an, es rattert im Kopf, ich belege mit: „Ja, feiner Hund, ist eine Katze.“ Fürs ruhige Angucken gibt es Leckerli. Sie bleibt inzwischen ruhig, es eskaliert nicht mehr.
Rennende Katzen ist ein ganz anderer Schnack! Auch die in der Wohnung bekannten Katzen lösen (noch?) draußen den Jagdtrieb aus und das auf eine Weise, dass ich da noch nicht zwischen komme, sie im Tunnel ist und bleibt, bis wir aus der Szenerie raus sind.
Zum Schnüffeln: Das ist doch zu erkennen, also für mich zumindest, ob sie auf eine Spur geht oder zB Hundemarkierungen „abriecht“. -
Zum Differenzieren von Beute wüsste ich gerne mehr. Gibt es da Literatur oder Links zu?
Das sagt Dir Dein Hund, kein Buch. Der bestimmt, was für ihn Beute ist.
Beute muss je nach genetischer Ausstattung des Hundes Schwellenwerte erfüllen, die da sein können: Geruch, Bewegung (Richtung, Tempo, Geschwindigkeit), Umgebung etc ... dann setzt sich die Lernerfahrung noch drauf. Also, dass der Hund die Auslöser erzeugen kann. Beispiel: Auf eine sitzende Katze zuzurennen, kann dazu führen, dass die Schwellenwerte bei Richtung, Tempo und Geschwindigkeit erzeugt werden können.
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Ich kann auch normales Umweltschnüffel und jagen-schnüffeln unterscheiden.
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Gab jetzt auch noch mal ein Statement von ihr zu diesem Vorfall, in dem sie erklärt, dass sie ja rein deeskalierend gehandelt habe und das müsse die Menschheit halt auch mal wieder lernen - wild
https://www.facebook.com/EasyDogsTegern…dEza3LTNQvgPwTlPuh, sie sieht nicht ein, dass sie sich hätte an die Nordic Walkerin wenden müssen, um dieser zu sagen, dass der Hund nichts machen wird und sie ihn einsammelt.
Die N. Walkerin hält ja den Stock zum Hund, die fühlt sich bedroht, da muss man schon drauf reagieren, finde ich.
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Zum Differenzieren von Beute wüsste ich gerne mehr. Gibt es da Literatur oder Links zu?
Das sagt Dir Dein Hund, kein Buch. Der bestimmt, was für ihn Beute ist.
Beute muss je nach genetischer Ausstattung des Hundes Schwellenwerte erfüllen, die da sein können: Geruch, Bewegung (Richtung, Tempo, Geschwindigkeit), Umgebung etc ... dann setzt sich die Lernerfahrung noch drauf. Also, dass der Hund die Auslöser erzeugen kann. Beispiel: Auf eine sitzende Katze zuzurennen, kann dazu führen, dass die Schwellenwerte bei Richtung, Tempo und Geschwindigkeit erzeugt werden können.
Jau, das Genetische hab ich deutlich erlebt bei Greta.
Bei Katzen erlebe ich das wie eine Umprogrammierungsmöglichkeit. Da komme ich gerade zwischen Reiz und Reaktion. Würde ich gerne auch bei den anderen Tieren.
Oder zB fliegende Schwalben hat sie anscheinend aus ihrem Jagdprogramm genommen, nachdem sie die 3 Monate täglich im Garten hatte. Die lassen sie nun auch am Deich kalt.Die Schwellenwerte scheinen also verschiebbar. Da wüsste ich gerne mehr zu. Und weil das komplex ist, wäre ein Buch fein ;-)
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die Nordic Walkerin
Das sind Roll-Ski, damit ist man auf festen Untergrund angewiesen und auch in spontanen Ausweichbewegungen sehr eingeschränkt.
Auf dem Foto zur Deeskalations-Erklärung sieht man ganz gut, wie sehr die Rollski-Fahrerin in die Bredouille gebracht worden ist durch den Hund, da sind nur noch wenige Zentimeter zum Grün, was eine enorme Sturzgefahr bedeutet. Zum wieder losfahren braucht man da Platz für die skatenden Bewegungsabläufe. Den hat sie schon nicht mehr. Und sie kann sich auch nicht mal eben mit dem Hund mitdrehen. Sie ist also lange nicht so flexibel und beweglich wie ein Fussgänger. -
Ich fand vor allem befremdlich, dass sie das Nichtentschuldigen damit erklärt, dass sie in der ja "hoch brenzligen Situation" (so kommt es bei ihren Ausführungen rüber) nicht den Fokus von ihrem Tier nehmen wollte.
Wenn das doch aber so eine gefährliche Situation war, hätte sie die Tiere nicht dann erst Recht sichern müssen, sobald die Rollerfahrerin ins Sichtfeld kam?
Ich verstehe nicht, warum immer, sogar von Trainern, so lange gewartet wird, bis man als völlig unbeteiligter (die Rollerfahrerin) zum Mittelpunkt wird. Das ist doch sowas von unnötig.
Ich treffe auf meinen Runden regelmäßig eine Trainerin, die uns (mich mit Hund, mich mit Sohn) gerne als Trainingsobjekt nutzt, schließlich müssen ihre und alle Tiere ja auch irgendwann in Umgebung MIT Ablenkung üben, ABER, sie fragt immer vorher. Sie käme nie auf die Idee, eine Situation zu forcieren, ohne, dass ich weiss, was sie da grad vor hat. -
Zur Trainerin vorab: MMn geht sie grottig mit der Situation um.
Nett zu bleiben, nicht laut zu werden - alles kein Thema, ich bemühe mich auch darum nicht unnötig Stress durch aggressiven Druck reinzubringen.
Aber keine Leine dranmachen, weil man es nicht kann (die Argumentation von ihr ist völlig hirnrissig!) ist grob fahrlässig, und auch kontraproduktiv.
Was würde sie denn mit einem halbwüchsigen Rottweiler machen? Auf den Arm nehmen?
Umso mehr im Hinblick darauf, dass sie unendlich lange braucht, bis sie die Situation im Griff hat.
Eine Zumutung für die Umwelt, die sie in Kauf nimmt.
"(V-)Erziehung" eines Hundes auf Kosten der Umwelt - geht gar nicht.
Zur Rollerskierin: Auch diese hat sich auf diesem Multifunktionsweg (Fußgänger und Radfahrer/Inliner/Skater etc.) entsprechend der Straßenverkehrsregeln zu verhalten, und diese besagen:
Es ist jederzeit auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen, und das Fahrverhalten ist situativ so anzupassen, dass man jederzeit sein Fahrzeug (in diesem Fall die Rollerski) gefahrlos für sich und andere beherrschen kann.
Vorausgesetzt den Fakt, dass dort Freilauf für Hunde erlaubt ist, muss sie auch jederzeit mit freilaufenden Hunden UND deren unberechenbaren Bewegungsmustern (ähnlich wie bei gerade kleinen Kindern - die queren auch mal völlig unvorhersehbar den Weg aus einem plötzlichen Impuls heraus) rechnen, und ihr Fahrverhalten den Gegebenheiten anpassen.
Es gäbe da noch einiges Andere zu zu sagen - ich würde mich als Hundehalterin z. B. nicht darauf verlassen, dass mein zuverlässig Radfahrer ignorierender Hund auf einen ähnlichen, aber neuen und damit unbekannten Reiz wie die Rollerski nicht doch reagieren würde ...
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Die Schwellenwerte scheinen also verschiebbar. Da wüsste ich gerne mehr zu. Und weil das komplex ist, wäre ein Buch fein ;-)
Natürlich sind Schwellenwerte verschiebbar - deshalb erziehen/lernen/trainieren wir doch mit unseren Hunden.
Literatur, die sich speziell mit der Thematik "Schwellenwerte" befasst, oder warum die Fähigkeit zur Differenzierung von Beute für Hunde möglich ist, und wie diese funktioniert, kenne ich nicht.
Das ist tatsächlich sehr komplex, und umfasst sowohl die Ursprünge der Genetik unserer Hunde, den Wölfen, die Veränderungen die unsere Hunde durch die Domestikation erfahren haben, die hormonellen Zusammenhänge bei Verhalten, und auch die Gehirnfunktionen, die aktiv bei Verhalten beteiligt sind.
Nur mal als Beispiel:
Die gesamten Sequenzen des Beuteerwerbs(Beutefangverhalten; veraltet/umgangssprachlich: Jagdverhalten) sind ein Erbe der Wölfe.
Der ursprüngliche (ultimate) Auslöser für den Beuteerwerb war die Versorgung des Organismus mit Energie = Hunger.
Ein Wolf geht auf Beuteerwerb, wenn er sich oder auch Rudelangehörige mit der dafür benötigten Energie versorgen will.
Dieser Auslöser fehlt bei unseren Hunden - sie jagen nicht mehr aus Hunger.
Geblieben sind bei unseren Hunden die proximaten Auslöser, also Bewegungsreize, Sichtreize oder auch Geräusche.
Dabei hat die Evolution ein ganz ausgeklügeltes System entwickelt, welches dazu führt dass eine erfolglose Jagd nicht demotiviert und von weiteren Beuteerwerbsversuchen abhält, und ohne das Wölfe verhungern würden: Die Produktion von Dopamin während des gesamten Ablaufs des Beuteerwerbs.
Dopamin zählt zu den Glückshormonen, und ist notwendig für einen funktionierenden, ausgewogenen Organismus.
Diese Dopaminproduktion führt dazu, dass der Hund immer wieder jagen will, unabhängig vom Erfolg der Jagd.
Was meine Hunde bei mir lernen: Sie bekommen garantiert ihren Dopaminstoß durch mich.
Hier kommen noch so Begriffe wie Reaktionsnorm und Beuteschema ins Spiel, die auch über entsprechendes Lernen modifizierbar sind.
Meine Hunde lernen bei mir eine Ersatzbeute als DAS VIELVERSPRECHENSTE BEUTESCHEMA kennen - wenn ich sage: "Da findest du die Beute!", dann wissen sie, dass sie 100%ig auch Beute machen.
Du merkst, wenn ich nur das Stichwort "Dopamin" aufgreife, wie sehr sich das mit anderen Bereichen verzahnt.
Dabei ist das hier nur angerissen.
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