Und jetzt?

    Hallo,

    im Moment weiß ich gar nicht, was mit mir los ist.

    Ich hab, sorry wenn ich das so ausdrücken muss, momentan überhaupt keine Lust mich mit Mia zu beschäftigen. Ich weiß dass das hart ausgedrückt ist, aber am liebsten würde ich nur noch im Bett liegen.

    Nichts zeigt Fortschritte, keine Therapie dieser Welt. Sie geht nach wie vor auf jeden Hund los und bellt wie wahnsinnig, sie kann immer noch nicht alleine bleiben und so weiter...was das alleine bleiben angeht, haben wir ja Lösungen gefunden, funktioniert auch super, aber ich muss mich mittlerweile schon zwingen genug mit ihr rauszugehen.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe sie über alles. Einige von Euch kennen mich ja auch schon lange und haben alles mitbekommen, was mit Mia und mir war.
    Was ich mich frage ist: Geht diese Phase wohl wieder vorbei? Ich resigniere einfach, weil ich mehrere Tausend Euro und unendlich Liebe in Mias Therapie gesteckt habe, und es nützt einfach alles nichts.

    An Euch, die ja teilweise auch "kaputte" Hunde haben: Kennt ihr sowas? Was habt ihr dagegen gemacht?

    Ich will Mia nicht aufgeben, gar nicht, wie gesagt ich liebe sie. Aber im Moment gehts einfach nicht so weiter :|

    Liebe Grüße
    Dana

    Hallo Dana,

    wenn ich Deine Schilderungen so höre, glaube ich, dass Du Dich momentan eine Weile in den Vordergrund stellen solltest.
    Du hast viel in Deinen Hund investiert - jetzt sind die Batterien leer. Hast die Möglichkeit, Dir eine kleine Auszeit zu organisieren? Zumindest einen Miniurlaub vom Hund, mit Ausschlafen, etc. ?

    Wenn Du selbst wieder mehr Kraft hast, kannst Du klarer die nächsten Schritte planen. So ausgebrannt wie jetzt kann man kaum gute Entscheidungen treffen.

    Viel Kraft und die Möglichkeit zur Regeneration wünscht

    Schnaudel

    Hallo Dana,

    ich kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen wie du dich jetzt fühlst. Einfach weil ich so einen Hund nicht habe. Ich habe eure Geschichte ja schon lange mitgelesen und finde es bewundernswert wie du dich für sie einsetzt. Von daher glaub ich dir auf's Wort dass du sie unendlich gern hast.

    Ich denke diese Phase geht vorbei. Jeder hat mal ein ziemliches Tief-auch mit dem Hund. Oder gerade mit solchen Tieren, die anders sind als andere. Es dauert lange bis man aktzeptiert dass sie so sind, wie sie sind. Und wenn man es dann aktzepiert so gibt es doch immer wieder Situationen die einen unsicher werden lassen. Bei mir sind es oftmals andere Hunde mit anderen Besitzern, die nicht zu schätzen wissen was sie an ihrem gesunden Hund haben.
    Mir hilft es sehr wenn andere mich mal wieder gerade rücken. Manchmal sieht man nur dass was man alles nicht mit seinem Hund machen und tun kann. Es gab Tage bei mir, da bin ich schon wütend geworden wenn sich jemand in nem Forum oder auch draußen auf dem Spaziergang über seinen Hund aufgeregt hat, wenn er andere anspringt. Ich hätte diesen Leute am liebsten die Meinung gesagt, wie verdammt froh sie sein können dass der Hund das überhaupt kann. Aber das ist seltener geworden, kommt so gut wie gar nicht mehr bei mir vor.
    Man muss daran denken was man schon alles geschafft hat, was man selbst dafür getan hat und vor allem dass der Hund vielleicht jetzt nicht so ein fröhlicher Hund wäre, wenn wir nicht wären. Ja manchmal muss man sich auch mal selbst loben.

    Und das solltest du auch tun! Denke daran was du schon alles geschafft hast.
    Wie war Mia denn so, als sie zu dir kam? Mit Sicherheit nicht so wie sie heute ist oder? Manchmal muss man sich selbst auch mal loben und man darf stolz auf sich sein!!!!

    Aber du solltest gerade jetzt, wo du im Grunde keine Lust hast weiter zu machen, so selbstdiszipliniert sein und trotzdem mit ihr arbeiten. Bei mir kommt dann der Spaß während des Trainings. Natürlich mach ich dann leichte Sachen, die mich und den Hund nicht frustrieren können =)


    Liebe Grüße
    Sandra, die fest daran glaubt dass ihr 2 auch dieses Tief überwindet

    Ich kenne diese Phase....

    Zwar nicht mit dem Hund, sondern mit meinem Pferd...
    Ich liebe mein Tier über alles und war trotzdem fast soweit sie zu verkaufen oder zur Not zum Schlachter zu geben.

    Ich konnte und wollte auch nicht mehr.
    Ich muß dazu sagen, daß meine Stute schwer mißhandelt wurde und sich aufgegeben hatte.

    Ich habe sie dann die letzten beiden Sommer nur auf der Wiese stehen und auch im Winter einen super Stall, die sich um alles gekümmert haben.

    Zwischendurch bin ich natürlich immer wieder hin und habe sie betüddelt, aber gearbeitet habe ich sie überhaupt nicht mehr und wenn dann auch nur im Winter....

    Jetzt habe ich eine super klasse Reitbeteiligung, die mit meinem sogenannten Problempferd sehr gut zurecht kommt und ich stelle sie in einen anderen Stall, der besser gelegen ist.

    Ich habe jetzt auch wieder die Kraft mit ihr zu arbeiten, vor allem weil ich so tolle Unterstützung habe.

    Ich kann Dir also nur raten nehm Dir eine Auszeit, wenn es irgend geht...

    LG Helle

    hmmm... einerseits solltest du nicht aufgeben.
    andererseits, vielleicht hat dein hund einfach macken die nicht mehr weggehen. sowas passiert, manhmal sitzen die wunden einfach zu tief und dann hilft keine therapie. dann muss man damit leben, so schwer es ist...

    im dorf bei uns ist auch so ein fall, die hasst andere hunde..nun gut, dannmuss sie eben n der leine bleiben und frauchen hat sich drauf eingestellt.

    manchmal muss man die macken der hunde akzeptieren...
    aber erst wenn man wirklich alles probiert hat.
    wenn du meinst, du hast alles probiert und es ist einfach nichts mehr zu machen...dann nimm es hin und lern damit zu leben...das erspart dir enttäuschungen...

    Zitat

    Ich resigniere einfach, weil ich mehrere Tausend Euro und unendlich Liebe in Mias Therapie gesteckt habe, und es nützt einfach alles nichts.

    Kann mich Schnaudel anschliessen was das Batterien auftanken geht.

    Zu Mia's Verhalten......nur mit Liebe geht's natuerlich nicht weil man Fehlverhalten nicht rausknuddeln kann....Disziplin - koerperliche Auslastung...und an dritter Stelle erst kommt das beknuddeln ;)

    Hast Du mit einem Trainer zusammen gearbeitet? Mit wie vielen? Hat er/sie Euch Einzelstunden zu Hause gegeben?

    Wie bist Du das Problem bisher angegangen?

    Wenn Du selbst momentan ausgelaugt und frustriert bist kannst Du dem Hund nichts lehren weil er deine negative Energie spuert.

    Tu' was fuer dich selbst und lass die Zuegel einfach mal schleifen bis Dir's wieder besser geht.

    Danke für Eure lieben Antworten :)

    @ Schnaudel: Die Möglichkeit, sie mal ein Wochenende in ihre Pflegestelle zu bringen hätte ich. Vielleicht rufe ich da morgen wirklich mal an und erkläre denen was los ist :)

    @ Leoline: Du bist immer so lieb :) Wie Mia war, als sie zu mir kam? Ein Häufchen Elend, das sich bei einem hochfliegenden Vogel zu Tode erschreckt hat und sich eingepinkelt hat. Und ein Hund, der zwangsernährt werden musste, weil sie nicht mehr fressen wollte. Kennst ja die ganzen Geschichten :/ Und ein bisschen hast du mir tatsächlich die Augen geöffnet, es hat sich eine Menge getan. Mit ihr arbeiten mache ich natürlich, ich zwinge mich dazu, aber so richtig Spaß macht mir das nicht im Moment.

    @ Akgilka: Mia wurde ja auch schwer misshandelt, ist echt schwer für diese Tiere zu akzeptieren dass nichts schlimmes mehr passiert!

    @ LinnyQueeny: Da bin ich ja erleichtert dass es nicht nur mit so geht, man denkt ja tatsächlich direkt man sei ein schlechter Hundehalter...fühl Dich mal gedrückt ;)

    @ eineRose: Das versuche ich, aber leider ist es bei dem Ausmaß der Macken nicht so leicht...

    @ tagakm: Nimm es mir nicht übel, das alles aufzuzählen wäre jetzt echt schlimm...ich such Dir spätzestens morgen mal ein paar Threads zu Mia raus. Glaube es mir, wir haben sämtliche Trainer, sämtliche Methoden und sämtliche Ansätze ausprobiert in den mittlerweile 5 Jahren Therapie.

    Hi Dana

    Fühl dich kräftig gedrückt :winken:

    Ich habe vor 3 Jahren eine schwerst mishandelte und traumatisierte Hündin aus Athen aufgenommen. Sie hat sich Monate lang nicht mal bewegt wenn man sie nur angesehen hat. Drum kann ich dich gut verstehen.

    Da helfen, meiner Meinung nach, keine Therapien der Welt. Denn jede Therapie funktioniert durch " etwas machen damit es besser wird"........solche Hunde können das aber nicht!

    Da hilft nur: nichts wollen, nichts tun, nicht spazieren gehen, nicht spielen, kaum ansprechen, kaum anschauen, absolut NICHTS.
    Nur Ruhe, Wärme, Futter, und NICHTBEACHTUNG.

    Was erwartest du von diesem Hund? Das er freudig mit dir Gassi geht? Mit anderen Hunden spielt? Das er dich anwedelt, zu dir zum schmusen kommt?

    Vergiss es. Freu dich an ihr. Indem du nichts von ihr erwartest!! Lass sie.
    Gib ihr ein kleines, unauffälliges Plätzchen ohne (is klar!) Schläge.......das will sie --sonst nichts. Ihre geschundene Seele kann nicht mehr verstehen.

    Schau dich nach einem "Haupthund" um, für dich selber, und lass sie unauffällig hinter diesem leben. Könnte sein, das nach 1-2 Jahren.......sie sich FREUT wenn du kommst. Reicht dir das?

    Meine hat fast 2 Jahre gebraucht bis sie mich angewedelt hat. Das deprimiert. Sie ist aber nicht der Haupthund.....
    das ist unser Australien Shepherd Sauhund Smoky :gott:

    Sie lebt wirklich hinter ihm, und orientiert sich komplett an ihm. Sein Frauchen. Er ist alles für sie. Denn er "übersetzt" die gefährliche Menschenwelt für sie.
    Ihr Name, und komm, viel mehr kann sie immer noch nicht. Aber es reicht für ihr leben hier.

    Wenn du das verstehst liebe Dana......ihre Erinnerungen kannst du nicht nehmen......aber einen fröhlichen Hund den sie mag kannst du ihr und dir geben. Dann hast du auch wieder Freude, glaube mir.

    mitfühlende Grüße
    Birgit

    Huhu Dana :winken:

    Jap ich kenne so Phasen und ja sie gehen vorbei. Bei Lee war es so, das es irgendwann einen enormen Rückschritt gab. Sie ist wieder auf Leute los, hat Hunde in keiner Entfernung ertragen, hat kein Stück gehört usw.

    Und ich hatte echt keine Lust mehr. Ich hab das ganze Programm runtergefahren, sie hat super brav mitgespielt und irgendwann war es einfach weg. Als wir dann wieder richtig angefangen haben, wollte ich das auch wirklich. Und ab da ging es auch.

    Kopf hoch, das geht vorbei :troest:

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