Hallo Sleipnir,
ich gebe mal als Neuling meinen Senf dazu. Du hast zwar nicht geschrieben was Du bis jetzt alles versucht hast, aber das Richtige war wohl nicht dabei.
Das Problem "kann" nur eine Kleinigkeit sein, kann aber ebenso gut unbehebbar sein.
Wenn Dein Hund wirklich einen ausgeprägten Schutztrieb hat, könnte sein Verhalten eine schlichte Überreaktion sein. Es passiert häufiger, das die Halter von Hunden mit ausgeprägtem Schutztrieb vor dem Problem stehen, das der Hund von heute auf morgen, meist unerkannt, irgendetwas als schützenswertes Objekt ansehen und dieses verteidigen. Der Grund ist meist, das sie ihren Schutztrieb nicht ausleben können/dürfen. Du könntest versuchen sein Verhalten zu kanalisieren und zu relativieren, in dem Du ihn auf den Schutz irgendeines Gegenstandes konditionierst, an den Du nie ran musst. Zum Beispiel einen dritten Napf irgendwo im Garten oder der Wohnung. In dieser Zeit solltest Du jeden Kontakt zum Feind (Markisen) vermeiden.
Möglicher Weise gibt es aber auch überhaupt keine Lösung. Wir haben auch so einen Kandidaten. Er ist in einem rumänischen TH aufgewachsen und wurde dann nach D vermittelt. Nach wenigen Wochen wurde er panisch und griff die Kinder der Frau und die Spielkammeraden an. Als er zu uns kam, war es nicht möglich ihn anzuleinen. Wir haben schon nach wenigen Wochen jeden Versuch eingestellt, Verhaltensänderungen zu bewirken. Wir haben ihn dann in verschiedene Hundegruppen gesteckt. Sein Verhalten zu den Hunden war einwandfrei, sein Verhalten uns gegenüber nicht. Erst al wir ihn in unser Rudel (etwas anderes als eine Gruppe) integriiert haben, wurde sein Verhalten uns gegenüber deutlich besser. Er lebt seit einem knappen Jahr mit einem Alascan Malamute, einem Alascan Malamute- Pitbull-Mix und einer Alascan Malamute- Berna Sennen-Mischlingsdame zusammen. Eine Leine kennt er überhaupt nicht mehr und auch das Gelände muss er nur zu Tierarztbesuchen verlassen.Erst seit dieser Zeit kommt er freiwillig und lässt sich kraulen, bürsten etc.
Bei manchen Hunden ist das Streunerleben und die dementsprechende Fluchtdistanz so etabliert, das jeder Zwang oder Einschränkung zu unangemessenen Reaktionen führt. Damit muss man leben.
Gruß
Wakan