Angst bestimmt ihr Leben!!!

  • Mmh, ganz ehrlich, darauf wäre ich weniger stolz. Stolz wäre ich, wenn mein Hund es hinbekommt einer Auseinandersetzung zu entgehen.


    Wenn ich sehe, dass sich einer meiner Hunde vor einem anderern aufbaut und jener das selbe tut, dann bin ich aber ganz schleunig dabei zu splitten bevor es eine Auseinandersetzung gibt. Meist klappt das bei meinen zwei "normalen" Hunden auch sehr gut. Ich sehe keinerlei Schwäche darin, wenn meine Hunde das "Feld" räumen...


    Viele Grüße
    Corinna

  • @ flying paws:
    Aber wenn sie sonst immer das Feld räumt, selbst vor einem Dackel!
    Wie schon gesagt natürlich möchte ich einen sozialverträglichen Hund, aber es gehören nunmal auch agggressive Komponenten zum Sozialverhalten unserer Hausshunde und ich weiß nicht ob es förderlich ist, wenn ich diese ständig deckele und unterdrücke!
    Ausserdem bin ich ja einzig und allein stolz, dass sie einer sonst bedrohlichen Situation standgehalten hat!
    Liebe Grüsse,
    Sleipnir

  • Das hast Du wohl falsch verstanden. Ich deckele meine Hunde in einer solchen Situation nicht. Ich deeskaliere! Mein Ziel ist es, meinen Hunden einen Weg ohne Auseinandersetzung aus einer solchen Situation zu finden. Das schafft aber nur ein wirklich souveräner und selbstbewußter Hund. Das hat nichts mit Angst oder "auf der Nase herumtanzen lassen" zu tun. Ich bin eben der Meinung, dass man seinem Hund in solchen Situationen helfen sollte. Auch, wenn einer auf uns zugestürzt kommt und mein Hund hat Angst, dann sorge ich dafür, dass der andere meinen nicht mehr belästigt!


    Aber jeder muss selbst seinen Weg finden um mit einer solchen Situation finden. Ich würde eben einen anderen wählen :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo!


    Ich wollte mal einen kleinen Zwischenbericht zur derzeitigen Lage abgeben.
    Also die letzten Wochen sind besser gelaufen, als ich es mir jemals erträumt hätte. Emma wurde insgesamt immer ausgeglichener, zeigte kaum noch Angstreaktionen und entwickelte sich einfach in Richtung "normaler" Hund. Ich war sogar die ersten Male wieder mit ihr in Kassel. Mein Bruder wohnt jetzt dort, an einer ziemlich lauten, vielbefahrenen Hauptverkehrsstrasse. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es klappen könnte Emma dorthin mitzunehmen - aber es hat geklappt!!!
    Sie war zwar beim ersten Mal höllisch aufgeregt (ich auch!!!) hat aber keinerlei Angst gezeigt. Ich war ziemlich stolz!!! Vor einigen Monaten wäre das noch undenkbar gewesen!
    Naja, dafür hat sie mir vorgestern dann mal wieder gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.
    Wir sind in Kaufungen an einer Strasse gegangen, in der sie in ihren "schlechtesten" Zeiten auch sehr unsicher war. In den letzten Wochen/Monaten gab es an dieser Strasse aber überhaupt keine Vorkommnisse mehr.
    Naja, wir laufen jedenfalls dort lang und Emma wirkt eigentlich ziemlich entspannt und locker, und von einer Sekunde zur anderern verfällt sie in totale Panik (der äussere Auslöser dafür ist mir leider unbekannt, mir ist nichts Besonderes aufgefallen!). Sofort wurde ihr gesamtes Rückenfell schuppig (bei ihr ein Anzeichen von höchstem Stress!), sie hat die Rute eingezogen, war nicht mehr ansprechbar und wollte nur noch nachhause.
    Hochinteressant fand ich Janosch Reaktion darauf - er hat versucht Emma zum spielen aufzufordern!
    Zuhause angekommen normalisierte sich ihr Zustand dann recht schnell wieder.
    Ich wollte die Sache natürlich nicht auf sich beruhen lassen und bin gestern, mit Leckerchen bewaffnet, wieder dieselbe Strecke gegangen, sie war immer noch sehr angespannt und zeigte an einigen markanten Punkten leichte Fluchttendenzen, aber insgesamt war es schon um einiges besser als vorgestern. Das gleiche Spielchen haben wir dann heute nochmal gemacht und diesmal ist sie schon wieder sehr schön gelaufen! Also ich denke noch zwei- dreimal und es ist erstmal wieder in Ordnung. Dieser Vorfall hat mir aber sehr eindrucksvoll gezeigt, dass sie nie ein "normaler" Hund sein wird, ich immer sehr vorrausschauend spazieren gehen muss und es jederzeit zu Panikattacken kommen kann. Doch schmälert das alles nicht meinen Stolz, was wir in den letzten Monaten, sicher auch mit Janosch Hilfe alles erreicht haben!
    Liebe Grüsse,
    Björn


    P.S. : Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen, da ich gar nicht weiß ob diesen Thrad überhaupt noch jemand liest!

  • Jep, ich lese :)


    Freut mich für Euch, dass ihr solche Fortschritte macht! Ich weiß selber, wie toll es ist, wenn das andere Ende der Leine halbwegs selbstbewußt geht - Hoover war (und ist teilweise in manchen Situation immer noch) relativ ängstlich und wie groß mein Stolz letzte Woche war, dass ich mit ihm durch die Münsteranische Innenstadt laufen konnte, ohne dass er ausgezuckt ist muß ich Dir wohl nicht erklären :)


    Ich wünsch Dir weiterhin so tolle Erfolge und halt uns auf dem Laufenden!


    lg
    schnupp

  • Hallo... :)
    Ich habe deinen Bericht über Emma mit Interesse gelesen, und erkenne fast meinen Hund wieder.
    Er (Tobias) kommt auch aus Spanien, und sobald ich eine Angst abgebaut habe, kommen zwei neue dazu.
    Letztens hatte er Angst vor Straßenlaternen, was das spazieren gehen nicht wirklich erleichtert. ;-)
    Oder vor Menschen mit nem Cap...also hab ich mir auch eins aufgesetzt ( was total besch,..... aussah, aber wenns der Sache dient :) ) ...und dann ging das auch schnell wieder vorbei.
    Ich habe ihn auch ausm Tierheim, aber er ist erst seit 2 Monaten bei mir, und er ist auch schon 9 Jahre alt.
    Das schlimmste an der ganzen Sache ist aber eigentlich, dass er auch mit keinem anderen spazieren geht, und total auf mich fixiert ist. das ist sehr sehr anstrengend.
    Also mit den Ängsten hab ich das soweit im Griff, dass er bei mir frei läuft, und halt überall durch muss...und dann geht es eigentlich auch...bis zur nächsten Angst....
    Aber ich liebe trotz allem natürlich meinen Hund, und werde dran bleiben.
    Sorry, dass ich dir nicht helfen kann, aber es ist schön zu wissen, dass man nicht allein mit solchen Problemen da steht.


    Liebe Grüße Sandra

  • Ich bins nochmal!


    Schon komisch, ich habe mir gerade nochmal den ganzen Thread durchgelesen. Es war mir gar nicht so bewußt wie viel sich in den letzen zwei Monaten geändert hat! Ich glaube wir haben wirklich RIESEN Fortschritte gemacht und ich bin wahnsinnig dankbar dafür, dass Emma sich darauf eingelassen hat und aktiv mitgearbeitet hat ihre Ängste abzubauen. Wir können heute viel entspannter spazieren gehen als es damals der Fall war. Und Emma hat mit Sicherheit ein großes Stück Lebensqualität hinzugewonnen.
    Ich kann nur jedem mit ähnlichen Problemen raten, haltet durch und arbeitet euch in klitzekleinen Schritten vorwärts - nur nicht den Mut verlieren, denn wenn schon der Hund nicht mehr an sich selbst glaubt muss es wenigstens der Besitzer tun!
    Liebe Grüsse,
    Björn

  • aber klar lese ich noch, und denke auch an euch. ich kann mit meinem coolen bluesbrother an der leine nicht mal ahnen, wie es euch so geht, die kleinen problemchen die ich so mit unserem habe, kommen mir hier oft wie peanuts vor. hab halt nen super sozuialisierten welpen bekommen, sehr einfach gegen die aufgabe, die du dir da ins haus geholt hast. unsere kleinen und großen erfolgserlebnisse (trau mich kaum, das problem zu nennen) habe ich vor kurzem mal wieder in dem thread "mehr oder weniger reize" auf den aktuellen stand gebracht. ich freu mich für euch!!!!!!! Grüß Emma und Janosch von Sabine und Ellwood

  • Hallo Sabine!


    Erstmal danke für deine Anteilnahme!


    Zitat

    unsere kleinen und großen erfolgserlebnisse (trau mich kaum, das problem zu nennen) habe ich vor kurzem mal wieder in dem thread "mehr oder weniger reize" auf den aktuellen stand gebracht.


    Hab ich gelesen und freu mich auch für euch!


    Liebe Grüsse,
    Björn

  • Hallo Björn,


    ich glaube nicht das diesen Thread keiner gelesen hatte, es waren wohl schon einige, die sich für diese Thema interessiert hatten.


    Ich wusste allerdings nichts dazu zu schreiben, du hast ja alles mögliche versucht gehabt um bei der Emma diese Angst abzubauen. :wink:


    Das aber ein zweiter Hund ihr dabei so hilft finde ich toll, da muss man erst mal drauf kommen. Man vermutet ja doch eher, das sich das Verhalten vom ersten Hund auf den zweiten Hund überträgt.


    Ich bin auch davon überzeugt, das ihr auf dem richtigen Weg seit. Sie wird immer ein paar Angstreaktionen zeigen, aber sie scheint durch euren zweiten Hund mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. :gut:



    Übrigens Sky hat auch damals von einem kleinen Jack Russel Terrier die Leviten gelesen bekommen, ich fand es jetzt nicht so schlimm, im Gegenteil. Solange alles in Maßen abläuft und in einem gewissen Rahmen finde ich es in Ordnung.


    Allerdings würde ich sie jetzt auch in Zukunft beobachten, du hast zwei Hunde die treten als Rudel auf und da kann, es muss nicht sein, es natürlich auch mal heftiger ablaufen, aber sobald ein dritter Hund dazu kommt gehört der leider nicht zu eurem Rudel und dann würde ich aber auch einschreiten wenn es zu heftig werden würde.
    Aber das wirst du schon beobachten und abschätzen können, damit dem dritten Hund nichts passiert. :wink:

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