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Nachdem ich mal wieder zu hören bekommen habe , daß Gismo superdominant sein soll weil er einen anderen Rüden angeknurrt hat , frage ich mich nun ernsthaft : Was ist eigentlich Dominanz bei Hunden ?
In meinen Augen hat Dominanz etwas mit Selbstsicherheit zu tun und nicht damit , daß ein Rüde einen anderen Rüden anknurrt .
Zumal ich vermute , daß Gismo aufgrund seiner Erfahrungen ( wurde innerhalb von zwei Jahren 8 Mal von anderen Rüden angegriffen und ein Mal dabei heftig verletzt ) aus Angst knurrt .
So nach dem Motto : Je lauter und wilder ich bin , desto mehr halte ich mir den anderen Rüden auf Abstand .
Was also bitte ist Dominanz bei Hunden , wie drückt sie sich aus und ist sie wirklich so negativ wie mancher auch hier Forum das immer wieder formuliert ?
Liebe Grüsse,
Katzentier
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- Vor einem Moment
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Hi
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Hallo
Dominanz bei Hunden ist was ganz normales.
Nur der Ranghöchste im Wolfsrudel hat das Recht sich fortzupflanzen, also seinen eigentlichen Lebenszweck der Reproduktion zu erfüllen. Daher ist es auch normal, dass jeder danach strebt, der Ranghöchste zu sein. Nur mancher ist eben schneller mit seiner Stellung weiter unten in der Hirarchie zufrieden und fügt sich drein, als ein anderer. Die hirarchie ist aber nicht feststehend, wer heute oben ist, wir irgendwann mal älter, schwächer und dann im Rang sinken. Der heute Unterlegene wird einmal erfahrener sein und versuchen sich hochzuarbeiten. Nur mancher versucht es öftes als ein anderer.
Aber: Dein Hund ist vermutlich kein "Mobbingopfer" und knurrt aus Angst! Hab ich bei sozialisierten Hunden noch nie gesehen. Wenn er Angst hat und sozialisiert ist (wovon ich ausgehe), dann beschwichtigt der Hund und knurrt nicht. Dann fällt auch der andere Hund Deinen nicht an (glaub nicht, dass alle 8 anderen asozial waren)! Was macht dein Hund, wenn er andere anknurrt mit seinem Schwanz? Aufgestellt? Achte mal drauf!
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Hallo,
[wiki]Unter Dominanz versteht man in der Biologie und in der Anthropologie, dass die einen Individuen gegenüber den anderen Individuen einen höheren sozialen Status haben, worauf letztere unterwürfig reagieren. Das Gegenteil von Dominanz ist Unterwürfigkeit bzw. Subdominanz.[/wiki]
Entscheidend sind die Wörter EIN Individuum gegenüber EINEM anderen!
Der Begriff bezeichnet also die Machtverhältnisse zwischen zwei Lebenwesen, z.B. Hunden.
Deshalb kann es gar keine dominanten Hunde geben, denn das wäre ja eine Eigenschaft.Innerhalb eines Rudels, gegenüber den anderen Hunden im Rudel kann ein Wolf dominant sein.
Gegenüber fremden Tieren, denen man zufällig begegnet kann ein Hund daher auch nicht grundsätzlich dominant sein - die Machtverhältnisse müssten ja erstmal geklärt werden.
Für mich liest sich das auch ehr als Angstaggression - nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
lg
susa -
Tja, das ist eine gute Frage, darüber streiten sich die Experten *ggg*.
Generelle Aussagen gehen derzeit in Richtung "Dominanz" ist keine Eigenschaft eines Hundes sondern nur ein Status zwischen zwei Hunden. Also ein Hund ist dominanter als ein anderer.
Meine persönliche Meinung dazu ist - es gibt "dominante" Hunde - IM SINNE VON SELBSTBEWUSST UND SOUVERÄN. Nur sind diese sehr, sehr selten. Ich habe in meinem ganzen Leben genau ZWEI Hunde gesehen, die ich als "dominant" bezeichnen würde. Sehr selbstbewusste, souveräne Hunde, die allein durch ihr Auftreten (ruhig, gelassen, selbstbewusst) signalisierten, dass andere Hunde sie nicht wirklich interessierten.
Wenn ein Hund einen anderen anknurrt, so kann das verschiedene Ursachen haben. Es kann durchaus ein selbstbewusster Hund sein, der mit einem dezenten Knurrer einem aufdringlichen Jungspund klarmacht, dass letzterer gerade dabei ist, eine Grenze zu überschreiten.
Es kann aber auch sein, dass es umgekehrt ein sehr ängstlicher, unsicherer Hund ist, der, wie Du schon geschrieben hast, nach dem Motto "Drohung oder gar Angriff ist die beste Verteidigung" agiert. Knurren ist nicht gleich Knurren. Dazu muss man die komplette Situation und das Verhalten UND die Körpersprache der einzelnen Hunde, sowohl des Knurrenden als auch des Angeknurrten (und ggf. auch andere Hunde in der Umgebung, denn nicht immer ist der offensichtlich Angeknurrte auch wirklich der, der gemeint ist) beobachten. Und häufig hapert es da bei uns Menschen - beim Beobachten meine ich jetzt.Im übrigen hat die Tatsache, ob ein Hund aus Angst knurrt anstatt zu beschwichtigen nichts mit mangelnder Sozialisiation zu tun. Sondern ist einfach eine Reaktion auf eine augenblickliche Situation. Und da reagiert jeder Hund nun mal entsprechend seiner Erfahrungen und seines Charakters. Beschwichtigung gut und schön. Aber das führt nicht immer zum Erfolg. Und ein gut sozialisierter Hund wird auch knurren, wenn es seiner Meinung nach die Situation erfordert.
Also, lass Dich nicht kirre machen und Dir irgendwas vom PFerd erzählen.
Du kennst deinen Hund sicherlich am besten.
Viele Grüße
Cindy -
In meinen Augen ist ein dominanter Hund ein souveräner Hund. Er ist selbstsicher, ruht in sich. Er hat es nicht nötig sich stets und ständig vor anderen auf zu plustern.
Wenn ich Dir ein Beispiel geben darf.
Arthos ist jetzt knapp 4 J., ein ausgesprochen souveräner-dominanter Hund. Er hat es nicht nötig anderen, weder den jüngeren in seinem Rudel zu Hause, noch beim spazieren gehen fremden Hunden, zu beweisen, daß er der Alpharüde ist. Bei ihm reicht ein Blick, hoch aufrichten, auf Katzenpfoten stehen und es kommt zu Beschwichtigungsgesten durch die anderen Rüden. Da wird nicht geknurrt oder gedroht, er steht nur da, er fixiert noch nicht einmal besonders.
Ich stelle meine Hunde auch aus. Gerade auf den sehr lauten CACIB Ausstellungen wirst Du Arthos entspannt auf der Seite liegen sehen, kommt ihm ein anderer zu nahe, geht man gerade ein Auge auf. Ich kann mich entfernen, er bleibt liegen.
Wir gehen morgens spazieren, es ist noch sehr neblig. Aus dem Nebel tauchen Gestalten auf. Wer geht an meiner Seite und beobachtet was da auf uns zu kommt? Arthos. Niemand hat es ihm beigebracht. Er beschützt von sich aus.
Das alles zusammen genommen und es gibt noch mehr Beispiele, ist für mich ein dominanter Hund.
Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Siehe hier : https://www.dogforum.de/ftopic13548.html
oder für die FaulenZitatDominanz ist weder eine Eigenschaft es Hundes, noch eine Charakterbeschreibung. Es gibt folglich keine "geborenen" dominanten Hunde, zumal der Begriff durch Beobachtungen einer anderen Spezies geprägt wurde. Es gibt ihn also nicht im Zusammenhang mit unseren Haushunden !
Dominanz beschreibt das situationsabhängige Verhältnis in einer Beziehung zwischen Individuuen und muß immer als Einzelfall betrachtet werden. Das dominantere Individuum ist jederzeit in der Lage, seine Interessen durchzusetzen, muss dies aber nicht zwangsläufig jederzeit tun wollen. Die Position wird anerkannt und somit von „unten“ - den Subdominanten Tieren - bestätigt. Dominanz wird beansprucht und respektiert, so wird Ärger vermieden.
- Provokante, offensiv aufdringliche Hunde sind oft schlichtweg unverschämt und auf Sttreitigkeiten aus oder haben nicht gelernt wie man entsprechend auf Artgenossen zugeht. Aggressives Verhalten hat nicht zwangsläufig etwas mit Dominanz zu tun.
- Fälschlicherweise werden Hunde als "Menschen gegenüber als dominant" bezeichnet, wenn diese durch z.B. permanentes Geben von Privilegien zum „Chef“ gemacht werden – meist sind diese Hunde verunsichert und überfordert mir ihrer Rolle. Sie suchen dann nach Grenzen um ihren "Raum" zu finden.
- Ebenso ist das Anknurren bei Futter/Beute keine dominante Geste, sondern eine Ressourcenverteidigung. Siehe hierzu auch den Beitrag zu "Beute verteidigen".
- Ein Hund, der uns zur Begrüßung anspringt ist nicht dominant, im Gegenteil, er zeigt durch diese Geste subdominantes Verhalten.
- Hunde, die zuerst durch die Tür stürmen, haben es in der Regel einfach eilig rein oder raus zu kommen. Hier kann man sie zum Warten erziehen, aber Gedanken machen sie sich nicht darüber.
Was meistens als "dominantes Verhalten" bezeichnet wird, ist vielmehr
* Verteidigungsverhalten
* ungestümes oder jugendliches Verhalten
* einschüchterndes Verhalten
* und sehr häufig Stressverhalten !
Gruß, staffy
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und in sich ruhend . Nicht aber mit : Da kommt ein Hund , der meinem Angreifer ähnlich sieht und schon fange ich an zu fixieren , warte auf eine falsche Bewegung und spul das ganze Programm ab . In meinen Augen ist das ein Zeichen von Unsicherheit .
Ein dominanter Hund reagiert in meinen Augen auch ruhig und souverän auf Hundebegegnung , schnüffelt und läßt schnüffeln .
Ich denke auch , daß vieles in dieser Hinsicht am Halter liegt . Je ruhiger und souveräner ich als Halter am anderen Ende der Leine bin , desto ruhiger und souveräner ist auch mein Hund .
Was die Frage aufwirft : Ist Dominanz , also Selbstbewußtsein und Souveränität für den Hund von seinem Halter erlernbar ?
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Zitat
Was die Frage aufwirft : Ist Dominanz , also Selbstbewußtsein und Souveränität für den Hund von seinem Halter erlernbar ?
Selbstbewußtsein und Souveränität ein klares JA - fehlt aber schon den meisten Haltern, da ists schwer, das seinem Hund zu vermittelnDominanz würd ich als nur minimal erlernbar betrachten. Hund wird als A oder B Typ geboren und aufgezogen. Allerdings hat Dominanz viele Seiten, ist variable und hundeabhängig ... das läßt sich nicht an einem festen Schema fest machen.
Gruß, staffy
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Zitat
Selbstbewußtsein und Souveränität ein klares JA - fehlt aber schon den meisten Haltern, da ists schwer, das seinem Hund zu vermittelnDominanz würd ich als nur minimal erlernbar betrachten. Hund wird als A oder B Typ geboren und aufgezogen. Allerdings hat Dominanz viele Seiten, ist variable und hundeabhängig ... das läßt sich nicht an einem festen Schema fest machen.
Gruß, staffyDann ist das mit der Dominanz ähnlich wie beim Menschen auch : Entweder man ist es oder man ist es nicht . Echte Dominanz ist nicht erlernbar .
Was Gismo allerdings tatsächlich macht : Er begrüßt Stammbäume und Postkästen doch ganz gern mal mit einem dezenten Pfotenschlag .
Auch schaut er in neuen Situationen erstmal ruhig , was denn nun geschieht . Er knurrt nicht , er weicht nicht zurück oder sucht meine Nähe , nein , er sitzt da ganz ruhig und wartet erstmal ab .
Anders bei Pferden , da wird er laut und will sie verbellen , ist dann auch unglaublich hektisch .
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Katzentier, das ist eine echt spannende Frage.
Hunde lernen viel vom Menschen über Immitation. Sie können unsere Körpersprache besser deuten als wir ihre.
Im Grunde überträgt sich unsere Stimmung über die Körpersprache auf sie, und sofern die Beziehung Mensch- Hund gut ist, orientieren sie sich auch daran. Dies sieht man doch vor allem bei Unsicherheit und Stress. Diese Stimmungen übertragen sich rasend schnell von mir auf meine Hündin.
Selbiges gilt auch, wenn ich entspannt und ruhig bin: Verlagere ich bei einer Hundebegnung mein Körpergewicht nach hinten, mache ich langsame, entspannte , aber sichere Bewegungen und senke ich meine Stimme, so reagiert auch meine Hündin sicherer. Da meine Hündin eine zeitlang äußerst ängstlich auf andere Hunde reagiert hat, habe ich das über Monate so gehandhabt mit dem positiven Resultat, dass sie inzwischen viel "mutiger" ist.
"Dominaz" ist doch prinzipiell eine innere Selbstsicherheit, die sich im Verhalten zeigt. Wenn man diesen Ansatz weiterverfolgt, neige ich dazu dem Lerntheoretischen Ansatz zuzustimmen. Jedoch nur unter der Prämisse, dass Unsicherheit und Selbstsicherheit Gemütszustände sind, die durch Erfahrung erlernbar sind.Aber:
1)Als Mensch fällt uns doch oft die Beobachtungsgabe. Wir können nicht den anderen Hund richtig einschätzen, da wir oft viele Komponenten der Körpersprache übersehen. Demnach kann unsere Haltung nicht immer adäquat sein.
2) Kenne ich persönlich sehr viele Menschen, die auf Hunde souverän wirken und die Ruhe selbst ausstrahlen, jedoch haben die nicht immer selbstbewusste Hunde!So viel zu meinen Hypothesen... sorry das ich etwas konfus schreibe, sitze paralell an meiner Hausarbeit über Tierethik...
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