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Und ja, ich kenne einen ehemaligen dominaten Rüden. Er durfte als Junghund alles, was dazu führte, dass er niemanden mehr ins Bett ließ, keinen mehr aus dem Haus ließ, die Besitzer keinen Schritt mehr machen durften. Er wurde dabei extrem aggressiv. Da die Besitzer nicht in der Lage waren, diesem Hund gerecht zu werden, übernahm er die Rolle als Chef, da er glaubte seine Besitzer könnten das nicht. Er dominierte alles. Er beherrschte alles und jeden.
Er konnte nur "beherrschen" weil der Andere es zugelassen hat (zur Dominanz gehören immer mindestens 2). Man hat dem Hund sein Verhalten beigebracht (anerzogen). Damit ist er also noch lange kein dominanter Hund (der im Gegensatz dazu sehr souverän und gelassen ist) wie du ja auch anschliessend selbst erklärst:
Er kam dann ins TH, sollte eingeschläfert werden. Man nahm sich diesem Hund an. Heute lebt er bei seiner neuen Besitzerin, die ihm klar seine Grenzen gezeigt hat und zeigt. Wer ihn heute erlebt, kann sich nicht vorstellen, dass er mal so ein Monster war. Er hat sogar die Begleithundeprüfung und fristet sein Dasein jetzt als ausgeglichener Senior.
Gut lassen wir die BH jetzt mal aussen vor: hier hat er also jemanden gefunden der sich nicht dominieren lässt (den wichtigsten Part übernimmt immer derjenige der entscheidet ob er sich dominieren lässt oder auch nicht).
Dominanz hat immer was mit Macht zu tun und meiner Meinung nach wird ein Hund immer so mächtig sein, wie wir oder andere Hunde es zulassen.
hier sprichst du ja selbst davon, was allerdings nichts mit Macht zu tun hat. Der Hund hatte keinerlei Macht. Er hatte nur Menschen vor sich die wahrscheinlich das Wort "Dominanz" falsch interpretiert haben.Viele Hunde testen immer wieder ihre Grenzen, bevorzugt in der Pupertät und in der Flegelphase. Und Hunde versuchen ab und an zu dominieren, zu herrschen. Mensch und/ oder Hund müssen ihm daher manchmal seine Grenzen aufzeigen. Es gibt sehr souveräne Hunde/Hündinnen, die manchen "Machos" bzw. "Macholinas" klar ihre Grenzen aufzeigen und Ordnung in ein Geschehen bringen können. Man kann diese souveränen Hunde jetzt auch als dominante Hunde bezeichnen, denn sie bestimmen in diesem Moment ja auch. Tja, Hunde kennen keine Demokratie und so sollte man mit ihnen auch umgehen.
ich glaube nicht das Hunde austesten. Hunde leben immer im Jetzt. Sie machen das was ihnen gerade einfällt. Und ist die Kommunikation nicht klar genug bzw. versucht der HH alles zu Kontrollieren und zu Managen und damit seinen Hund mit Kommandos und was weiß ich noch überfrachtet, kommt es dann zu diesen Situationen, die wir gern als "Austesten" bezeichnen.
Leider hat mit den vielen Interpretationen das Wort "Dominanz" ein Negativbild bekommen. Dominanz ist nur die Bezeichnung des Verhältnisses von Indiviuen in einer Situation die gerade abläuft.Das bedeutet nicht das der Dominierende dies nur mit Aggression durchsetzt; das bedeutet nicht das er Macht hat (denn akzeptieren die anderen Mitglieder der Gemeinschaft oder des Rudels ihn nicht als Führungspersönlichkeit kann er machen was er will, er wird nicht die Führung haben bzw. halten können); es bedeutet nur das Vorrecht, ein bestimmtes Interesse durchzusetzen, wenn man dies will (und solange die Anderen mitspielen) und solange dies zum Wohle der Gemeinschaft dient.
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Hi
hast du hier Was ist eigentlich Dominanz bei Hunden ?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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hat weder was mit Aggression noch mit Macht übernehmen wollen zu tun .
Echte Dominanz , bei Mensch wie bei Tier , hat viel mit Souveränität , selbstbewußte Ausstrahlung , in sich ruhen und Gelassenheit zu tun.Wunderbares Beispiel hierfür ist die Schliderung Yane`s von dem Verhalten der Hündin . Ebenso das Verhalten von Charly .
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Bei uns verhält es sich so, dass unser Hundetrainer seine zwei Hunde des öfteren für ca. 10 Minuten mit in unsere Welpengruppe ( mittlerweile alle ca. 5 1/2 bis max. 6 1/2 Monate alt) hinein schickt.
Seine Hündin (ca. 11 Jahre) ist sehr souverän/dominant. Ein wirklich kurzer Blick ihrerseits genügt und die Halbwüchsigen fügen sich ihr. Zum Beispiel schreitet sie ein, wenn zu heftig gespielt wird oder ein Hund (meist immer der gleiche - ängstliche Hund) aus der Gruppe weggedrängt oder gar von der Meute gejagt wird (wenn die Hündin nicht mit auf dem Platz ist, sind wir natürlich dafür zuständig, dieses Mobbing zu unterbinden!)
Der Rüde (7 Jahre), ein Sohn von ihr, ist sozusagen ihr Helfer, wenn ihr was entgeht oder sie nicht an zwei Orten gleichzeitig sein kann, schickt sie ihn los und er meistert diese Aufgabe fast ebenso souverän wie sie. Ohne großes Tamtam, nur mit diesem absolut ruhigen, gelassenen - ich bin hier- Verhalten, verständigen sich diese zwei tollen Vierbeiner!Unser Schorsch (5 (ist eher einer von der draufgängerischen Fraktion und verhält sich wie Aporebus Apollo (der hübsche Boxer!). Bin guter Dinge, was die Entwicklung von Ihm noch so mit sich bringen wird!
LG Carolin -
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Echte Dominanz , bei Mensch wie bei Tier , hat viel mit Souveränität , selbstbewußte Ausstrahlung , in sich ruhen und Gelassenheit zu tun.
Damit würde man aber Dominanz wieder eine Wertung geben und zwar das sie nur Positiv ist. Ich glaube sie kann beides sein. Oder wie würde dann der folgende Hund gewertet?Pascha, ein Rotti (in einer Raufergruppe).
Einerseits fand ich den Hund faszinierend andererseits hätte ich ihn nicht geschenkt haben wollen. Dies war der einzige Hund den ich als wirklich dominant (und zwar im negativen Sinne) bezeichnen würde. Er kam, sah und siegte. Jeder Hund machte ihm freiwillig Platz, keiner von den Menschen wagte es sich mehr irgendwo hinzusetzen, weil er gnadenlos jeden anpinkelte.
Der Trainer bat einen von uns Pascha bei sich zu behalten, damit er in Ruhe etwas erklären konnte.Einer von uns gab das Kommando Sitz, Pascha stand. Franz erlaubte sich mit dem Finger auf das Hinterteil zu tippen, Pascha einen drohenden Blick mit leicht angehobenen Lefzen in Richtung nach oben auf Franz. Darauf stand Franz stramm und Pascha setzte sich dann gemächlich hin. Auch Pascha trug, wie auch ein paar andere Hunde Drahtmaulkorb mit Leder vorn verkleidet, da er durch den Maulkorb beißen konnte (Pascha schien damit auch ein absichtlicher Beschädigungsbeißer zu sein).
Pascha lebt heute nicht mehr, die Gefahr die tagtäglich von ihm ausging war wohl zu groß. Dies weiß ich allerdings nur aus 2ter Hand.Pascha hat zu jedem Zeitpunkt versucht mit dem Einsatz seiner Zähne seine Interessen durchzusetzen. Er war kein unsicherer Hund. Kein Angstbeißer. Er wusste nur was er wollte und das er es wollte. Egal wie er zu diesem Ziel gelangt. Wie dieser Hund allerdings dazu geworden ist oder ob es genetisch bedingt war, weiß ich nicht.
Auch G. Bloch hat auf einem Seminar etwas ähnliches berichtet: die Tochter in einem Wolfsrudel hat wohl von Anfang an immer versucht ihre Interessen durchzusetzen. Die Mutter konnte zwar mit viel Einwirken ihre dominante Stellung verteidigen aber dass das nicht wirklich entspannend für das Rudel war ist verständlich.
Die Tochter verließ dann auch das Rudel, tauchte aber wohl einige Monate später wieder auf (wahrscheinlich hatte sie durch ihr Verhalten keinen Anschluß gefunden). Die Mutter machte den Zirkus wohl noch einen Weile mit aber tötete dann ihre Tochter.
Ich glaube eine (ich nenne sie jetzt einfach mal so) "positive" Dominanz drückt sich in erster Linie einfach durch souveränes, gelassenes und in sich ruhendes Verhalten aus (wie du es schreibst, Katzentier) und hilft allen Beteiligten ausgeglichener durchs Leben zu kommen.
Bei der negativen Dominanz scheinen diese Faktoren zu fehlen und sich Hauptsache auf selbssicheres und durchsetzungsfähiges Verhalten (unter Einsatz aller Mittel die zur Verfügung stehen) zu beschränken.
Hunde mit der "negativen" Dominanz lassen sich glaube ich an einer Hand abzählen. Und das ist schon hoch gegriffen. Aber auch Hunde mit "positiver" Dominanz (diese also auch ausstrahlen und dadurch eine Bereicherung sind) sind leider sehr selten.
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wenn Staffy Recht hat , und davon gehe ich mal aus , dann ist bei Pascha schon sehr früh sehr viel schiefgelaufen .
D.h. Züchter und Halter haben dem Hund nicht die Förderung und "Erziehung" angedeihen lassen , die er gebraucht hätte um sein Naturell in die richtigen Bahnen zu lenken .
Die Beschreibung von Pascha zeichnet eher einen grenzenlosen als denn dominanten Hund .
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Hallo Schopenhauer,
ich empfehle Dir den Vortrag wärmstens... Hunde kommen nicht auf die Welt um die Weltherrschaft zu übernehmen... beilebe nicht
Wer von Euch kennt eigentlich das Buch "Dominanz - Tatsache oder fixe Idee"?
Liebe Grüße
Ella
Wie bitte soll ich das verstehen? Ich habe das Wort Dominanz deffiniert. Ich habe nicht gesagt, dass Hunde dominant sind, außer einem, der es unter falschen Besitzern wurde. Das Wort Dominanz unter Hunden halte ich für völlig falsch. Und da anscheinend unter dominant verschiedene Menschen Verschiedenes verstehen ist dieses Wort, auch extrem gefährlich, da es genau da zu schweren Mißverständnissen kommen kann.
Schon mal Menschen erlebt, die von ihren Hunden beschützt werden, weil die Hunde glauben, der Mensch hat Situationen nicht im Griff? Sehr gefährliche Sache. Dominant sind diese Hunde nicht, aber sie haben eine Führerrolle übernommen, der sie nicht gewachsen sind. Deswegen gehen sie auf andere Hunde und Menschen los und beißen. Und zwar sofort und richtig. Wenn man diesen Menschen im Umgang mit ihren Hunden hilft, verändern sich diese Hunde, sie geben die Führungsrolle ab. Diese Hunde kann man als dominant bezeichnen, im Prinzip sind sie aber hilflos, weil Mensch nicht richtig für sie agiert.
Und gleichzeitig gibt es Menschen, die Hunde als dominant bezeichnen, die ihren Stinkstiefel maßregeln. Gefährliche Sache, Hundesprache menschlich zu sehen.
@ Terry
Viele Hunde testen ihre Grenzen, gerade in der Pupertät. Sie brauchen klare Richtlinien. Hunde tun prinzipiell alles, was ihnen von Nutzen ist. Und wenn Mensch die Führungsrolle nicht souverän erfüllt, versteht Hund nicht, was Mensch will und wird eigenständig. Er wird auch versuchen die Führungsrolle zu übernehmen. Ich habe etliche junge Hunde im Kurs und kann es wöchentlich beobachten, was da ab geht. Meine Hündin ist inzw. sehr souverän, sieht deutlich, was da abgeht und geht eindeutig dazwischen. Hündisch gesehen arbeitet sie hier hervorragend als Gouvernante, menschlich gesehen wird sie als aggressiv und dominant von Laien bezeichnet. Welch ein großer Fehler!
So manchen Macho hat sie binnen 30 sec. runtergeholt. Auch Hunde, die Frauchen beschützen müssen, hat sie dazu aufgefordert endlich mal die Klappe zu halten und sich zu benehmen. Es funktioniert. Sie erledigt das, was Menschen nicht sehen können oder wollen und erledigt das Problem für sie.
Da der Mensch dazu neigt, Hunde zu vermenschlichen, man sieht es genau am Wort Dominanz und deren Interpretation, wird es immer Hunde geben, die man als dominant bezeichnen wird. Dass der Hund vielleicht in diesem Moment ein für uns dominantes Verhalten zeigt, mag schon so sein, aber er sieht vielleicht Dinge, die unserem menschlichen Auge verborgen bleiben und tut deswegen als Hund etwas, was unter Hunden normal ist.
Deswegen habe ich das Wort Dominanz im Duden nachgeschlagen und deffiniert. Es hat was mit herrschen und Macht zu tun, und genau das passt nicht zum Hund, außer der Mensch erzieht ihn dahin. Ein Rudelführer ist immer ruhig und souverän, zeigt aber auch Grenzen auf. Er leitet, er herrscht nicht.
Ich hoffe, ihr versteht jetzt besser, was ich sagen wollte. Vielleicht hatte ich mich unklar ausgedrückt. Das Wort Dominanz gehört für mich in der Hundewelt gestrichen.
LG Schopenhauer
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Sorry , aber Du machst in Puncto Dominanz einen Denkfehler . Auch wenn hinzugezogene Duden Dominanz als herrschend und nach Macht strebend definiert .
Dem ist aber nicht so . Kein Tier , und auch kein Hund , will herrschen und Macht haben .
Was es ist aber will , das ist seine Gene weitergeben . Dies ist aber nur den größten , stärksten und vorallem souveränen Tieren , auch Alphatiere genannt , vorbehalten .
Diese Alphatiere haben für dieses Vorrecht aber auch Pflichten zu erfüllen : Sie führen die Herde oder das Rudel , verteidigen es gegen Angreifer und schlichten Streit innerhalb der Gruppe .
Dieses Verhalten ist leitend , führend und nicht herrschend oder machtergreifend !
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Ich finde es wirklich sehr interessant, wieviel Uneinigkeit doch in Bezug auf den Dominanz-Begriff besteht.
Meiner Meinung nach sollte man den Begriff unbedingt nur situativ, eine Beziehung beschreibend benutzen, und eben nicht als Charaktereigenschaft.
Dominanz kann man nicht mit Führereigenschaft gleichsetzen!
Ein "Alphatier" kann seine Interessen durchsetzen, und wenn der rangniedrigere Hund nachgibt, hat er diesen dominiert.
Aber auch ein rangniedriger Hund kann den "Leithund" dominieren, wenn er zB einen begehrten Schlafplatz belegt, und der Alphahund das akzeptiert.Dominanz = wenn Hund A in einer bestimmten Situation gegenüber Hund B seine Interessen auf dessen Kosten durchsetzt, und Hund B dies akzeptiert.
Das hat nichts mit Herrschen zu tun; aber ebensowenig mit einer Leit- oder Führerrolle.
Sondern dies beschreibt nur die Beziehung von zwei Hunden in einer ganz bestimmten Situation.Ich denke, man sollte diesen Begriff nicht überstrapazieren. Denn ob man ihn nun in die eine oder andere Richtung ausdehnt, dies führt zu einer Verwaschung und gibt somit einen zu großen Spielraum für Interpretationen, die an sich nichts mehr mit der Sache zu tun haben.
LG, Caro
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Ich habe etliche junge Hunde im Kurs und kann es wöchentlich beobachten, was da ab geht.
Ich nehme an, du arbeitest beruflich mit Hunden, meinst deinen eigenen Kurs ??ZitatSo manchen Macho hat sie binnen 30 sec. runtergeholt. Auch Hunde, die Frauchen beschützen müssen, hat sie dazu aufgefordert endlich mal die Klappe zu halten und sich zu benehmen. Es funktioniert. Sie erledigt das, was Menschen nicht sehen können oder wollen und erledigt das Problem für sie.
Dann hätte ich dazu ne Frage:
Warum hast du deine Hündin (die ja scheinbar früher nicht sonderlich selbstbewußt war !?) mit in so einer Stunde ??
Warum läßt du sie die Fehler der Menschen "korrigieren" - wieso schreitest du nicht selber ein und erklärst / klärst auf ??Sicherlich ist es für einen Hund normal und zumutbar, andere in ihre Grenzen zu weisen, zu maßregeln, aber doch nur im eigenen Rudel oder engeren Kreis. Glaubst/meinst du, deine Hündin ist glücklich in ihrer Rolle ??
Fragend, staffy
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