Kultursodomie?
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Miniwolf hat gute Beispiele gebracht.
Gefahr sehe ich dann, wenn der Hund, um bei diesen Beispiel zu bleiben, vielfältige Aufgaben übernehmen muss:
Partnerersatz, Kindersatz, Ansprechpartner, Begleiter, Seelentröster, Anziehpüppchen...
Der Hund wird dauernd gebadet, parfümiert und Juwelen geschmückt.
Er wird nicht mehr bewegt, sitzt beim Fernsehen, Knabbersachen fressend beim Halter, wird fett gefüttert, weils ihm halt so schmeckt und vieles mehr, kommt nicht mehr aus dem Haus, weil der Halter menschenscheu geworden ist, die Welt böse und gefährlich....Friederike
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Hallo,
hast du hier Kultursodomie? schon mal geschaut ?*
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ok, absolut.
das sind meines Erachtens aber auch die Fälle, die ich als pathologische Ausnahmen sehen würde..
umso mehr glaube ich aber, dass diese Extreme hier im Forum wohl kaum zu finden sind.
bin aber in letzter Zeit immer seltener solchen "Opfern" (whatever) über den Weg gelaufen. kanns nicht sein, dass das sogar eher weniger wird? kann aber auch daran liegen: bin grad von der Stadt aufs Land gezogen .. vielleicht ist es wirklich in der Stadt auch vermehrt so.
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Zitat
Partnerersatz, Kindersatz, Ansprechpartner, Begleiter, Seelentröster, Anziehpüppchen...
Aus diesen , von Friederike zitierten Beispielen, nehme ich mir drei einfach mal raus.
Das ist der Seelentröster, der Ansprechpartner und der Begleiter.
Genau das ist mein Hund für mich, definitiv.
Nein, ich schäme mich dafür nicht.
Wenn ich traurig bin, dann merkt Bonny das irgendwie.
Wenn ich mit Bonny stundenlang durch die Wälder streife, dann kommuniziere ich in einer ganz besonderen Art und Weise mit ihm.
Ich laufe so gerne, und das lang und viel...und deswegen bin ich so froh, dass ich in meinem Köterchen einen Begleiter gefunden habe, der sich immer überschwenglich freut, mit mir zu gehen.
Ist das jetzt schon eine Gefahr...oder gar Kultursodomie? :/
Ich denke jetzt mal ganz schnell drei Stunden zurück.
Wir, (mein Mann, unsere "Kinder" und ich) sind ganz spontan bei uns im Ort schnell etwas Essen gegangen.
Das Lokal war unerwartet knallevoll.
Eine Frau tritt meinem schlafendem Hund auf den Schwanz.
Bonny reisst den Kopf hoch und quietscht ganz laut.Die Frau dreht sich erschrocken um( sie hat Bonny nicht gesehen) und sagt allen Ernstes:" Ach... Entschuldigung, aber Du bist ja so ein grosser Hund, da macht das ja nichts aus!"
Alles klar soweit.
Ich sagte der Dame nur, dass auch grosse Hunde Schmerzen empfinden.Beim Verlassen des Lokals mussten wir uns noch durch eine Traube von Menschen schleusen, besonders mein Hund war betroffen, da in Kniehöhe.
Prompt wurde er wieder getreten.Weder beim ersten, noch beim zweiten Mal zeigte er auch nur den geringsten Ansatz von Unmut.
Ich denke mal, dass ihm meine Art von Kultursodomie gut tut, und dass sie Vertrauen schenkt.
Zumindest hat sie nicht geschadet, diese...meine Sodomie,
sondern aus ihm eine verträglichen und alltagstauglichen Hund gemacht, der einem Menschen niemals etwas übel nimmt.
Den Rest, den Friederike nannte, der wäre für mich übrigens auch undenkbar.
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@ Britta
Ich denke nicht, daß der Begriff auf solche Situationen, wie du sie beschreibst bezogen ist.
Grenzwertig wird es für mich an der Stelle eben, wo die Bedürfnisse des Hundes "vergessen" / "mißachtet" werden...und das, wie in dem traurigen Beispiel, das ich vorher beschrieben habe, nicht "mal für 10 Minuten", sondern 23 Stunden am Tag...
LG
der Miniwolf -
Ich habe Dein Beispiel gelesen, und ich finde es absolut verachtenswert.
Allerdings nicht selten, auch ich könnte solche unglaublichen Geschichten erzählen.
Sie machen mich immer wieder auf's Neue fassungslos.
Meine Tochter hat im Hotelfach gelernt, und da war ein Stammgast-Ehepaar mit Yorkie in diesem Hotel, mit angeschlossenem Restaurant.
Das "Yorkie"-Hündchen sass auf mehreren Kissen "gebettet "am Tisch (um überhaupt das Tischkantenniveau zu erreichen), hatte ein güldenes Fress-Näpfchen, dass vom Wirt mit gebratenen Filetspitzen an Gemüsen befüllt wurde.
Das ist jetzt kein Witz..sondern für mich fast schon anzeigenpflichtig.
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Es geht bei diesem Thema meiner Auffassung nicht darum, dass ein Hund auch mal Seelentröster, Partnerersatz... ist, sondern, dass nur noch der Hund für diese Rolle in Frage kommt, menschlicher Kontakt weniger Priorität hat.
Jetzt ist aber mal Sleipnir dran.
Sein Thema, seine Moderation, seine Erklärung.Friederike
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Zitat
Ich habe Dein Beispiel gelesen, und ich finde es absolut verachtenswert.
Allerdings nicht selten, auch ich könnte solche unglaublichen Geschichten erzählen.
Sie machen mich immer wieder auf's Neue fassungslos.
Meine Tochter hat im Hotelfach gelernt, und da war ein Stammgast-Ehepaar mit Yorkie in diesem Hotel, mit angeschlossenem Restaurant.
Das "Yorkie"-Hündchen sass auf mehreren Kissen "gebettet "am Tisch (um überhaupt das Tischkantenniveau zu erreichen), hatte ein güldenes Fress-Näpfchen, dass vom Wirt mit gebratenen Filetspitzen an Gemüsen befüllt wurde.
Das ist jetzt kein Witz..sondern für mich fast schon anzeigenpflichtig.
Das sind für mich keine Hundeliebhaber die ihre Wuffels so behandeln auch wenn sie vom Gegenteil überzeugt sind. Würden sie sich aber wirklich für die Tiere interessieren würden sie sich auch kundig machen welche Bedürfnisse Hunde haben.
In meinen Augen sind solche Leute wirklich Tierquäler auch wenn sie laut aufschreien würden wenn sie hören könnten das so etwas über sie gesagt wird.Schönen Gruß,
Frank -
Hi...
@ Livvy
Zitatok, absolut.
das sind meines Erachtens aber auch die Fälle, die ich als pathologische Ausnahmen sehen würde..Das sind mitnichten Ausnahmen, wie es mich mein Alltag eines besseren belehrt. Erst neulich hatte ich einen Jackymix, der seinen eigenen Teller AUF dem Essenstisch hatte. Und wehe es saßen nicht alle am Tisch oder er sollte in der Küche alleine Fressen... da war Helmpflicht angesagt!!!!
Und nur selbstgekochtes von der Dame des Hauses... alles andere wurde mit Schnappen honoriert!
Das es auf dem Land nicht so arge Aussetzer gibt, mag daran liegen, das es viele Kontakte zu Nutztieren gibt oder gab!
Ich möchte ganz allgemein mal darauf hinweisen, wie in Amerika mit den Hunden umgegangen wird und das Deutschland meistens die gleichen Unarten knapp 10 Jahre später kolportiert.
Siehe Politik, Mode, Wirtschaft, Gesetze, Marketingstrategien etc etc...
Ich befürchte, wir sind da noch lange nicht am berühmten Ende der Fahnenstange angelangt.
Und Pelzmäntelchen, Colliers, Haarspängchen sind hier ja wohl auch schon lange nix neues! Wer da Fortbildung braucht, sollte sich mal in Düsseldorf auf der Kö oder in München auf der Leopoldstrasse an einem schönen Tag mal so umschauen!
Und wo bitte, fängt die Kultursodomie eigentlich an???
Wenn ich das 5.te Unnütze Halsband mit Mickeymouse kaufe oder erst wenn man die Luxusqualzucht mit dem Nerzmäntelchen ausstaffiert.
Da wird doch einem Lebewesen einen Stellenwert aufoktruiert was es nicht haben sollte und dient nur noch zur Ersatzbefriedigung.
Das man damit dem Lebewesen nicht gerecht wird, und es demnach an Demut vor dem Geschöpf mangelt, ist wohl klar und liegt auf der Hand!!!
Und hier mal ein Zitat:
Für viele galt und gilt es, soziale Defizite mit Hilfe des Hundes auszugleichen. Der Hund als Partner-, Kindes-,Sexualersatz, als Ersatz für die eigene, erzwungenermaßen gehemmte Aggression oder für den verfehlten sozialen Aufstieg, für das Fehlen von Prestige, Status und Rang.
Erik Zimen
Dem ist wohl kaum etwas hinzuzufügen in seiner Klarheit. Und er schrieb das nicht im Dezember vorigen Jahres!!!
nachdenkliche Grüße,
canis f
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Zitat
Um mal ein Extrembeispiel herauszugreifen, was in diesem Forum immer mal wieder passiert:
Wenn in einem Thread mal wieder steht "...aber ich bin doch seine Mama.", " meine Hunde sind meine Babys." etc. dann stellen sich mir grundsätzlich die Nackenhaare auf...Tja, was soll ich sagen - ich sage auch, dass ich meines Hundes Mama bin.
Ich kann unterscheiden, ob ich einen Hund oder ein Kind vor mir habe.
Aber ich habe eben keine eigenen.
UND: ich denke, dass Hundeerziehung und Kindererziehung ungefähr gleich ablaufen.
UND: noch stärker als bei Kindern bin ich dafür verantwortlich, wie mein Hund in seiner Umwelt lebt - nicht nur in Bezug darauf, dass es ihm möglichst gut geht (hier auch besonders, weil Hunde es sich nicht aussuchen können, mit wem sie zusammen leben - siie sind keine "Freiwilligen" odern "Rekruten"...), sondern auch iBd, dass er niemanden belästigt.Ich mag keine Vergleiche bringen, jeder hat welche von ungezogenen Kindern und unerzogenen Hunden zur Hand...
Ich mag lieber mit einem gut erzogenen "höflichen" Hund bemerkt werden.Zu den anderen Auswüchsen:
Wenn jemand sein Geld für "Hundesachen", wie auch immer die aussehen mögen, möchte, soll er das meinetwegen gerne tun. Da kann ich nichts schlimmes daran finden, solange es nicht jemand anderen (z.B. ein Pelztier) schadet - auch wenn es noch so albern aussieht. Das ich gegen Qualzuchten bin (und ich zähle einen schnarchenden Mops schon zu Qualzuchten), muß ich glaube ich, nicht extra erwähnen.Was ich richtig übel finde, ist der derzeitige Run auf immer Exotischere Tiere. MUSS man wirklich einen Serval in einem Gehege halten, weil man unbedingt Savanna-Katzen züchten möchte? Wie kann man es mit seinem Gewissen vereinbaren, Waschbären in der Etagenwohnung zu halten? Und was bitte haben Krokodile in einer Reihenhaussiedlung zu suchen??
Ich würde bitte gerne ein Zebra in meinem Garten halten - wo kann ich ein Zebra bekommen? Pferde sind ja soooo unexotisch! -
Sehr schönes Posting, Shoppy!
Wenn ich mir einen Welpen hole, bin ich ein Mama-Papa-Tantenersatz, und da Haustiere ein gewisses Mass an Verkindlichung lebenslang behalten, bleibe ich das auch in gewisser Weise. Allerdings ist mein Hund nicht mein Baby.Zitat
Ich würde bitte gerne ein Zebra in meinem Garten halten - wo kann ich ein Zebra bekommen? Pferde sind ja soooo unexotisch!Hehe, spätestens wenn es Dich gebissen hat (so ziemlich das ärgste an Bissen, was es gibt) wird aus dem exotischen Hausgenossen ein Kaminvorleger....
Finde den Exotenboom auch mehr als traurig. :/
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